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Investoren dringend gesucht

von Reiner Reichel
Nach dem Absatzeinbruch 2008 rücken Großanleger in den Mittelpunkt von Fondsinitiatoren: Neue Produkte und mehr Geschäft mit institutionellen Anlegern sollen den Absatz geschlossener Lebensversicherungsfonds stabilisieren. In diesem Jahr werden erstmals Fonds mit Policen aus Japan und Italien auf den deutschen Markt kommen.

DÜSSELDORF. Auch sollen mehr Policen aus Australien angekauft werden, berichteten Vertreter des Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen (BVZL) in dieser Woche auf der Branchen-Konferenz in München. Insbesondere Fonds mit gebrauchten japanischen Versicherungen zielten auf institutionelle Investoren, hieß es.
Die Fonds erwerben von überwiegend privaten Kunden Kapitallebensversicherungen mit unterschiedlichen Restlaufzeiten. Bei Risikolebensversicherungen stecken Policen mit unterschiedlichen Restlebenserwartungen im Portfolio. Als neuer Begünstigter kassiert der Fonds die Auszahlungen des Versicherers anstatt des ursprünglichen Policeninhabers. Für Kapital-Policen zahlen die Fonds in der Regel dem Versicherten mehr, als er von der Versicherung als sogenannten Rückkaufswert erhalten würde.
Neue Produkte für eine erweiterte Zielgruppe sind dringend notwendig. Im vergangenen Jahr warben die Anbieter der überwiegend in deutsche, britische und US-Policen investierenden Fonds nach Zahlen des Marktbeobachters Feri nur noch knapp 550 Mio. Euro bei Privatanlegern ein – rund 40 Prozent weniger als im Jahr 2007.
Die Emittenten legen überwiegend nach Ländern getrennte Fonds auf, für die sie über Zwischenhändler Policen erwerben. In Japan werden wie in den USA Risikolebensversicherungen aufgekauft. Bei Risikolebensversicherungen hängt die Rendite nicht vom Kapitalmarkt ab. Die Fonds sind vielmehr eine Wette auf den Tod des Policenverkäufers. Stirbt er vor dem von Gutachtern prognostizierten Todestag, zahlt der Versicherer früher an den Fonds, so dass dessen Rendite über den in Aussicht gestellten Wert steigt.
US-Gutachter gerieten in den vergangenen Jahren in die Kritik, weil die Policenverkäufer länger lebten als vorhergesagt, so dass die prognostizierten Renditen nicht zu erzielen waren. Die deutschen Fondsanbieter dringen nun auf realistischere Lebenserwartungsprognosen. Gegenwärtig würden die Lebenserwartungen um rund 20 Prozent höher angesetzt als früher, sagte ein Verbandssprecher. Dem Absatz der US-Fonds schadete zudem die Fast-Pleite des Versicherungs-Riesen AIG. Potenzielle Anleger fürchteten, US-Versicherer könnten die Todesfallzahlungen nicht leisten.
Bei deutschen und britischen Policen handelt es sich um Kapitallebensversicherungen. Die Renditen dieser Fonds reagieren auf den Kapitalmarkt. Geht es dort bergab, sinken die Überschüsse, die die Versicherer ihren Kunden gutschreiben. So errechnete die auf das Rating von Versicherungen spezialisierte Assekurata, dass die laufende Verzinsung deutscher Kapitallebensversicherungen im Jahr 2008 auf 4,26 Prozent nach 4,34 Prozent ein Jahr zuvor nachgab. Er erwarte in diesem Jahr keine neuen Publikumsfonds mit deutschen Policen, sagte der BVZL-Sprecher.
Die Fondsanbieter haben ihre Renditevorhersagen offensichtlich bereits den veränderten Bedingungen am Kapitalmarkt angepasst. Das Fonds-Analysehaus Scope stellte fest, dass die mittlere Rendite aller Lebensversicherungsfonds im zurückliegenden Jahr 6,26 Prozent betrug. 2007 lag sie noch bei 6,69 Prozent.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Handelsblatt.com