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US-Finanzsystem ohne Kontrolle

Dienstag, 6. Januar 2009
Enron, Worldcom, Madoff, Finanzkrise. Während die US-Börsenaufsicht Jagd auf zweitrangige Insider macht, versagt die SEC bei der Aufdeckung systemdestabilisierender Finanzkriminalität völlig. Abgeordnete des US-Kongresses haben der amerikanischen Börsenaufsicht (SEC) in Zusammenhang mit dem milliardenschweren Betrugsskandal um den Investor Bernard Madoff Versagen vorgeworfen. Als Konsequenz forderten sie eine Neuordnung der Aufsichtsbehörde, die den Erfordernissen des 21. Jahrhunderts entspreche.
Doch Madoff ist nicht der einzige Skandal, von dem die US-Börsenaufsicht angeblich nichts mitbekommen haben soll. Alle großen Börsenskandale mit ihren Billionenverlusten entwickelten sich praktisch unter den Augen SEC. Die sogenannte US-Börsenaufsicht konnte am Ende nur den Schaden feststellen und den Scherbenhaufen zusammenkehren.
Es macht den Eindruck, als wenn sich die SEC mit zweitrangigen Insider-Skandalen beschäftigt, während die ganz großen Finanzverbrechen ungeahndet bleiben. Worldcom, Enron und nicht zuletzt die gesamte Finanzkrise konnten ihre volle Zerstörungskraft unter den Augen der SEC entwickeln.
Dennoch, Hinweise hatte die Behörde genug: Im Mittelpunkt des Hearings des US-Kongresses stand die Frage, warum die SEC-Kontrolleure dem massiven Betrug trotz zahlreicher Warnzeichen nicht auf die Spur kamen. So hatte das "Wall Street Journal" berichtet, dass die SEC und andere Behörden die Geschäfte Madoffs in den vergangenen 16 Jahren mindestens achtmal unter die Lupe genommen haben. Dennoch flog das mutmaßlich 50 Mrd. $ schwere "Schneeball-System" mit vielen Geschädigten nicht auf.
Ein ähnliches Muster zeigt auch die Entwicklung der Finanzkrise, bei der es bereits 2004 sogar durch das FBI Warnungen und direkte Hinweise auf Betrügereien in großem Stil gab. Doch die Beamten mussten ihre Arbeit einstellen und wurden zur Bekämpfung des Terrors abberufen.
Die Los Angeles Times berichtete:

Das FBI kümmerte sich damals besonders um unseriöse Kreditvergabepraktiken seitens der Kreditvermittler. Urteil 2004: „Dies Geschäft ist immer mehr in der Hand von Betrügern und Schurken“.

Einsatzleiter Chris Swecker wollte 2004 symbolische Strafverfolgungen gegen die schlimmsten Übeltäter einleiten. Doch die Justizbehörde wollte davon nichts hören und wies das FBI an, sich um die innere Sicherheit und nicht um „weiße Kragen Delikte“ zu kümmern. Doch Insider sagen, dass nicht nur Swecker, sondern auch die komplette Spezialabteilung des FBI 2004 darauf gedrängt hätten, dass man diesen kriminellen Methoden begegnen müsse. Insgesamt wären rund 200 Agenten des FBI mit dem Fall beschäftigt gewesen. Doch die Erkenntisse seien im Papierkorb gelandet oder von den Behörden ignoriert worden. Die Spezialeinheit wurde schließlich aufgelöst und die Mitarbeiter dem "Anti-Terror-Programm" unterstellt, wo es angeblich noch goßen Personamangel gab.

Mehr zum Thema: --->MMnews - FBI warnte vor Kreditkrise schon 2004
«Unser Kontrollsystem hat offenkundig jämmerlich versagt, und wir müssen es jetzt umbauen», sagte der Abgeordnete Paul Kanjorski von den Demokraten am Dienstag bei einer Anhörung zum Madoff-Skandal in dem für Finanzdienstleistungen zuständigen Ausschuss des Repräsentantenhauses. Sein republikanischer Kollege Spencer Bachus forderte ebenfalls eine Umstrukturierung der Börsenaufsicht.
Der Generalinspektor der SEC, David Kotz, räumte bei der Anhörung Versäumnisse ein und kündigte die Ausweitung einer bereits von SEC-Chef Christopher Cox angeordneten internen Untersuchung an.
Cox hat bereits im vorigen Monat Fehler eingeräumt und zugleich seine Mitarbeiter in ungewöhnlich scharfer Form kritisiert. Diese hätten es im vergangenen Jahrzehnt viele Male versäumt, trotz glaubhafter Anschuldigungen Hinweisen über ein Fehlverhalten Madoffs gründlich nachzugehen, sagte Cox im Dezember.Bereits 1999 wurde die Behörde von einem Börsenaufseher in Boston gewarnt, bei Madoffs Gewinnen könne etwas nicht mit rechten Dingen zugehen.
Auch spätere Warnungen führten jedoch nicht zur Einleitung einer formellen Untersuchung, wie Cox einräumte. Vielmehr habe sich die Aufsichtsbehörde bei Nachfragen auf von Madoff freiwillig vorgelegte Zahlen verlassen.

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: http://www.mmnews.de