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Das Wort mit dem Anfangsbuchstaben D

Das Wort mit dem Anfangsbuchstaben D ist wieder zurück", heißt es in der Financial Times von Montag. Könnte die Deflation den nächsten großen Schock für das Finanzsystem bedeuten?"

Wo hat die Financial Times nur wieder gesteckt? Die Welt hat noch nie so viel Deflation erlebt. Die Aktienmärkte überall auf der Welt weisen eine Deflation um 10 Billionen Dollar auf. Der amerikanische Immobilienmarkt hat 5 Billionen Dollar verloren. Öl liegt auf der Hälfte des Höchstwerts und schloss am vergangenen Freitag mit 64 Dollar. Gold ist am vergangenen Freitag um 13 Dollar gefallen und um 25% eingebrochen. Bear Stearns ist bei fast Null angekommen.

Selbst der Anleihenmarkt fängt an, an Wert zu verlieren. Die Erträge steigen für die zehnjährigen Anliehen auf 3,97%

Der Dow ist am Freitag um 141 Punkte gestiegen. Der amerikanische Aktienmarkt ist in diesem Jahr - gemessen am S&P 500 - bislang um 35% eingebrochen. Das bedeutet, dass allein die amerikanischen Aktionäre einen Verlust von fast 5 Billionen Dollar erlitten haben. Und eins von fünf Häusern in Amerika ist im Wert so stark gefallen, dass es heute im negativen Bereich liegt - die Hypothek ist mehr wert als das Haus.

Die Financial Times muss also über die Verbraucherpreise sprechen. Die Preise, die man für Milch und Benzin bezahlen muss. Sie fallen bislang noch nicht. Aber sie steigen auch nicht so schnell.

Die amerikanische Inflationsrate scheint in den Schlagzeilen mit ungefähr 5,5% den Gipfel erreicht zu haben und ist jetzt auf dem Weg nach unten. In Europa hat sie 4% erreicht. Auch hier fällt sie jetzt. Und egal wo man hinsieht, sieht man Preissenkungen. "Ausverkauf"-Schilder tauchen in den Schaufenstern auf. Günstige Flüge werden in der Pariser U-Bahn beworben. Die Preise bei Auktionen sind so viel schwächer im Vergleich zu den Preisen von vor einem halben Jahr, sagt ein Insider.

Und die Kosten für Seefracht scheinen sogar bis auf den Meeresboden zu sinken. Der Baltic Dry Index bemisst die Frachtkosten... und beurteilt damit die Gesundheit des globalisierten Marktplatzes. Die Frachtpreise steigen, wenn die Bestellungen aufgegeben werden... und wenn geliefert wird. Wenn die Bestellungen fallen, dann fällt auch der Index. Nun, basierend auf diesem Index gibt es keinen Bedarf für die beiden Herren Smoot und Hawley. Der Welthandel bricht auch ohne sie zusammen. Der Index ist 14 Tage in Folge gefallen, so dass die Verschiffung kaum 10% dessen kostet, was sie noch vor wenigen Wochen kostete.

Deflation? Erinnert Sie das nicht an etwas, liebe Leser?

Japan! Natürlich. Das ist der Trend, den der Autor dieser Zeilen schon zehn Jahre zu früh kommen sah - eine Konjunkturkrise im Stile Japans.

"Eine schwerwiegende und ausgedehnte Rezession könnte die Geister der Deflation von der Art hervorrufen, die die japanische Wirtschaft plagt", sagt jemand vom American Enterprise Institute.

Willkommen in Hiroshima, mon amour", habe ich das genannt, in einem Buch, das ich im Jahr 2003 mit Addison Wiggin in Amerika veröffentlicht habe.

Wenn die Vereinigten Staaten die japanische Erfahrung wiederholen, dann kann man davon ausgehen, dass die Aktien auf die Trendlinie von 1995 zurückkehren, wobei der Dow dann im Jahr 2012 bei unter 4.000 Punkten liegen wird. Und das ist genau der Moment, in dem die Babyboomer das meiste Geld haben wollen", warnte ich.

(Der Tag der Abrechnung scheint da, endlich. John Wiley & Sons, der Herausgeber, bat um eine aktualisierte Version... bleiben Sie auf dem Laufenden.)

Derweil setzen die Regierungen überall auf der Welt alle Hebel in Bewegung um das System zu retten und es um jeden Preis in Gang zu halten"; sagt ein Stratege bei der Saxobank.

Alle Hebel" sind die Dinge, die dafür sorgen, dass der Dollar nichts mehr wert ist; das fehlende Zögern, zu viel Geld auszugeben... die mangelnde Zurückhaltung die Druckerpressen in Gang zu setzen"... der nicht mehr vorhandene verbleibende Instinkt, die Integrität des auf dem Dollar basierenden Finanzsystems der Welt.

Wohin sollen uns diese gezogenen Hebel führen?

Peter Anderson von RCM nahm mir die Worte aus dem Mund: Wir erwarten mehr Steuern, mehr Regulierung, eine größere Regierung und massive Defizite. Das bereitet die Bühne für eine mögliche Inflationsblase massiver Dimensionen, aber dazu wird es vermutlich bis 2011-2012 nicht kommen. In diesem Umfeld wird der Dollar vermutlich seinen Niedergang sowohl gegenüber dem Euro als auch gegenüber Yen fortsetzen.

Heute Deflation, später Inflation. Das ist meine Vermutung darüber, wie die Abrechnung laufen wird. Fallende Preise für Anlagewerte... gefolgt von fallenden Verbraucherpreisen... gefolgt von Geld aus Helikoptern"... gefolgt von steigenden Preisen... gefolgt vom Ende des dollarbasierten weltweiten Geldsystems.

Mein Trade des Jahrzehnts sollte eigentlich die frühen Phasen dessen auffangen - aber nur einen Teil davon: Das Verhältnis zwischen Gold und den Aktienkursen. Im Jahr 1982 hätte man kurzfristig jede Aktie auf dem Dowindex für eine einzige Unze Gold kaufen können. Aber als der Aktienmarkt seinen epischen Aufstieg im Januar 2000 beendete, (während Gold seinen epischen Sturz hinlegte!) hätte man 44 Unzen Gold gebraucht, um den Dow zu kaufen. Jetzt, ist dieses Verhältnis deutlich gefallen. Man braucht nur ungefähr 13 Unzen Gold um den Dow zu kaufen. Und nachdem Aktien gefallen sind, wird das Verhältnis vermutlich auf unter fünf fallen... und vielleicht auch zurück auf 1 zu 1 (und zu diesem Zeitpunkt wird es, bitte nicht vergessen, an der Zeit sein, Gold zu verkaufen und Aktien zu kaufen.)

Blickt man in die Zukunft, würde ich vermuten, dass die Goldseite dieses Handels noch weitere 10 Jahre lang gut sein wird. Wenn der Dollar anfängt zu kippeln, dann wird Gold massiv in die Höhe steigen. Aber wenn Mr. Anderson Recht hat, dann wird die Deflationsphase irgendwann Anfang des nächsten Jahrzehnts enden. Bislang ist Bargeld der König. Dollar - und Obligationen des amerikanischen Finanzministeriums - schützen einen vor Verlusten im Anlagenmarkt. Aber hängen Sie nicht zu sehr an Ihren Dollars. Der König wird das Schafott besteigen - früher oder später.

Ja, liebe Leser, alles läuft nach Plan. Aber nach wessen Plan? Es ist nicht der Plan der Verbraucher - die sich darauf verlassen haben, stetig mehr Geld zum Ausgeben zu haben. Es ist nicht der Plan der Investoren; sie müssen Schläge vom Markt einstecken. Es ist nicht der Plan von Bernanke oder Paulson; sie versuchen verzweifelt die Sache zu stoppen.

Nein, es ist der Plan der Natur selbst... in der die Blasen immer platzen... in der was nach oben steigt auch irgendwann wieder runter kommt... und in der die Leute weder das, was sie erwarten, noch das, worauf sie hoffen bekommen sondern das, was sie verdient haben.

Die Natur in ihrer Weisheit und Gott in seiner Gnade", schrieb ich, stellen sicher, dass die Leute bekommen, was ihnen bevorsteht..."

Vergessen Sie nicht, eine Korrektur entspricht der Täuschung, die ihr voranging, mit umgekehrten Vorzeichen. Vor einigen Jahren habe ich vorhergesagt, dass basierend auf dem Niveau der Massentäuschungen, in den Märkten von 2005 - 2006, die kommende Korrektur ein Prachtexemplar" sein sollte.

Jetzt werden wir herausfinden, wie so ein Prachtexemplar aussehen wird.


© Bill Bonner
Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Kapitalschutz Akte" / goldseiten.de