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Spekulanten wetten auf Staatspleiten

Durch die Rettungspakete zur Kreditkrise sind Staatshaushalte weltweit unter Druck. Nun nutzen Spekulanten dieselben Kreditderivate, die zur aktuellen Misere beigetragen haben, um auf staatliche Zahlungsausfälle zu wetten.

Bloomberg. LONDON/NEW YORK. Die Absicherung gegen den Zahlungsausfall von US-Staatsanleihen im Volumen von zehn Mio. Dollar hat sich so für den Zeitraum von zehn Jahren auf jährlich 39 000 Dollar (30 605 Euro) erhöht. Im ersten Halbjahr 2007 lag der Preis bei 1 000 Dollar. Ähnlich sieht es für deutsche Staatsanleihen aus. Der Preis kletterte von 2 000 Dollar auf 37 000 Dollar, wie aus Informationen des Datenanbieters CMA Datavision hervorgeht.
Der Handel mit Kreditausfallswaps auf Staatsanleihen habe schwunghaft zugelegt, seit eine Reihe von Staaten, darunter die USA und Deutschland, mit milliardenschweren Hilfspaketen versuchen, weitere Bankenpleiten zu verhindern, sagt Puneet Sharma, Leiter des Bereichs für europäische Kreditstrategie bei Barclays Capital in London.
Investoren kaufen die Papiere zur Absicherung gegen einen Zahlungsfall oder um auf eine Herabstufung der Kreditqualität und der Bonitätsratings der Staaten zu spekulieren. "Ich glaube nicht, dass der US-Markt zahlungsunfähig wird", sagt Pierre Naim. Aber die Anlagequalität von US-Staatsanleihen verschlechtere sich täglich. Naim managt seit mehr als einem Jahrzehnt den auf den Bahamas ansässigen Hedge-Fonds Rainbow Advisory Services und hat im Januar Kreditausfallswaps auf US-Treasuries gekauft.
Seit das 700 Mrd. schwere Rettungspaket für die US-Banken am 3. Oktober den Kongress passierte, sind die Preise für Kreditausfallswaps auf US-Treasuries fast 40 Prozent in die Höhe geschnellt. Noch stärker, nämlich um 77 Prozent, sind im gleichen Zeitraum nach Angaben von CMA Datavision die Absicherungskosten auf Bundesanleihen gestiegen. Kreditausfallswaps auf britische Staatsanleihen haben sich um 66 Prozent verteuert.
Kreditausfallswaps werden gegenwärtig außerbörslich gehandelt, wodurch die Investoren dem Ausfallrisiko des Handelspartners ausgesetzt sind. Die Kontrakte zahlen dem Käufer den Nominalwert der zugrunde liegenden Papiere oder den entsprechenden Barwert, wenn ein Kreditnehmer seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt.
Ursprünglich sicherten sich überwiegend Banken in diesem Markt gegen Kreditausfälle ab. Der Markt ist inzwischen auf ein Volumen von 55 Billionen Dollar angeschwollen. Diese Dimension hat den US-Investor Warren Buffett zu scharfer Kritik veranlasst. Es handele sich bei den Kontrakten um eine Zeitbombe. Die Möglichkeiten zur Gestaltung von Kreditausfallswaps seien lediglich von der menschlichen Phantasie begrenzt. Manchmal, so habe es allerdings den Anschein, seien dabei Verrückte am Werk, schrieb Buffett schon 2003 in seinem jährlichen Brief an Investoren seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway. Einer der zehn größten Händler am Markt für Kreditausfallswaps war vor ihrem Zusammenbruch die US-Investmentbank Lehman Brothers.
Der Druck auf die Politik, den Markt zu regulieren, nimmt zu. Für eine staatliche Regulierung machte sich jüngst unter anderem der Vorsitzende der US-Börsenaufsicht SEC, Christopher Cox, stark. Die Federal Reserve Bank soll den Terminbörsen bis zum 31. Oktober Zeit gegeben haben, um einen schriftlichen Plan vorzulegen, wie der Markt transparenter gemacht werden kann. Marktbeobachter gehen davon aus, dass sich der Handel mit Kreditausfallswaps von den Banken an die Börsenplätze verlagern wird. Bloomberg

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: http://www.handelsblatt.com