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Liebe Fed, was nun?

von Martin Hutchinson, breakingviews.com
Die Zinssenkung durch den Offenmarktausschuss der US-Notenbank Fed um einen halben Prozentpunkt beim Zielsatz für Fed Funds geht an den Problemen mit den Krediten und dem Fremdmitteleinsatz im Bankensystem vorbei. Tatsächlich verschlimmert sie, indem sie die Sparer bestraft, das wirtschaftliche Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bei den Finanzierungen. Die Zinsrücknahme löst die kurzfristigen Probleme nicht und intensiviert die langfristigen Inflationsbedenken.
Die Bankenkrise war nicht durch übermäßig hohe Zinsen ausgelöst worden. Die beiden Hauptgründe lagen in umfangreichen und unbekannten immobilienbezogenen und anderen Kreditverlusten sowie in der dringenden Anforderung an die Banken, ihren hohen Fremdkapitaleinsatz zu reduzieren. Diese Probleme werden durch eine enorme Liquiditätszufuhr seitens der Fed und mit Hilfe der Pläne, über das Rettungsprogramm den Finanzinstituten direkt 250 Mrd. Dollar an frischem Kapital zukommen zu lassen, angepackt. Die ohnehin schon niedrigen Zinsen weiter zu reduzieren, wird keinen merklichen Effekt haben, um diese Ursachen zu beheben.
Da der Verbraucherpreisindex im vergangenen Jahr um 4,9 Prozent gestiegen ist, haben die Sparer mit einer stark negativen realen Verzinsung zu kämpfen. Der Zinsschritt der Fed wird dieses Problem möglicherweise erschweren. Indem die US-Zentralbank ihre maßgeblichen Zinsen auf ein Prozent zurückgefahren hat, hat sie sich an ihre Grenze begeben. Im Jahr 2003 war man übereingekommen, dass Zinsrücknahmen unter dieses Niveau den Geldmarktfonds-Sektor schädigen würden, auf dem bei kurzfristigen risikolosen Papieren ein positiver Ertrag notwendig ist, damit die Kosten abgedeckt sind. Solch niedrige Zinsen halten vom Sparen ab und ermutigen die Mittelaufnahme, sie bewirken also genau das Gegenteil dessen, was für die US-Wirtschaft derzeit angemessen wäre. Langfristig werden viel höhere Zinsen gebraucht, um den Sparern eine realen Ertrag zu ermöglichen und das Angebot und die Nachfrage nach Mitteln ins Gleichgewicht zu bringen.
Die Fed hat es vermieden, sich mit der beträchtlichen Teuerung in der US-Wirtschaft auseinander zu setzen, und scheint jetzt der Ansicht zu sein, das Problem habe sich von selbst gelöst. Doch ihre Zinssenkungen gegen Ende des vergangenen Jahres hatten eine nie zuvor gesehene spekulative Blase bei Rohstoffen weiter ausgedehnt, die nur durch den momentanen globalen Abschwung wieder zusammengeschrumpft ist. Da die Geld- und die Steuerpolitik stark expansiv angelegt sind, besteht die Gefahr, dass sich die Rohstoffblase wieder aufbläht. Der Anstieg der Rohölpreise um 7,6 Prozent am Mittwoch und die Erholung bei Gold von 698 Dollar je Feinunze auf 754 Dollar innerhalb von vier Handelstagen legt nahe, dass dies eine reale Möglichkeit ist.
Die Zinsen können jetzt nur noch steigen. Je früher die Notenbank den Kurs wechseln kann, desto besser.

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: http://www.handelsblatt.com