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Banken benötigen weitere Kapitalspritzen

von Jeffrey Goldfarb, breakingviews.com
Bei der Betrachtung der neuen Kernkapitalquoten hatten die Finanzinstitute und ihre Aufsichtsbehörden versucht, die Reserven vorwegzunehmen, die als Polster gegen alle möglichen Horrorszenarien, darunter die Zinsen, die Inflation und das Wirtschaftswachstum, notwendig sein würden. Aber es ist nicht eindeutig, ob diese Belastungstests bereits die verschiedenen Schreckensmeldungen in ihrem ganzen Ausmaß berücksichtigten, die sich erst in Grundzügen abgezeichnet hatten. Dies könnte bedeuten, dass sich die Banken für einen Nachschlag an Kapital aufreihen müssen.
Zunächst einmal wäre da die Kernschmelze in Island. Das kollabierte Bankensystem des Landes schuldet Kapitalgebern in 26 Ländern 46 Mrd. Dollar, wie sich am Donnerstag herausgestellt hat. An diesen Schuldtiteln hielten allein deutsche Banken 21 Mrd. Dollar. Der Chef der isländischen Zentralbank rechnet damit, dass die Gläubiger nur zehn cts zum Dollar zurückerhalten.
Als zweites wären da die aufstrebenden Märkte, die jetzt immer schneller abwärts trudeln. Nehmen wir einmal Osteuropa, wo die Währungen und das Wachstum wanken. Finanzinstitute aus Österreich, Frankreich, Deutschland und Italien beherrschen die Region, nachdem sie die Gegend förmlich überflutet hatten, um vom postkommunistischen Boom zu profitieren. Während sich die schlechten Nachrichten aus dem Osten verdichten, müssen die Bank-Töchter dort wahrscheinlich mit neuem Kapital ausgestattet werden, was die Muttergesellschaften zusätzlichem Druck aussetzt. Und Asien ist auch nicht völlig immun.
Und drittens wäre die dramatische Beschneidung der Hedge Fonds zu nennen. Die Branche, die mit 1,9 Bill. Dollar in dieses Jahr gestartet war, könnte nach einer miserablen Entwicklung und der Flucht der Investoren am Jahresende gerade noch 1,3 Bill. Dollar vorweisen, schätzt Morgan Stanley. Damit könnten die Einnahmen, die die Banken mit Hedge Fonds erzielen, um 45 Prozent sinken. Ein Teil dieser Entwicklung mag vorweggenommen worden sein - aber der Pessimismus scheint sich täglich zu verschärfen.
Und schließlich werden die Grenzen für den Zahlungsverzug neu gezogen. Die Rating-Agenturen gehen weiter davon aus, dass mehr und mehr Unternehmen nicht mehr in der Lage sein werden, ihre Schulden zurückzuzahlen. Standard & Poor?s erwartet jetzt, dass sich von 2008 bis 2010 bis zu 353 Ausfälle nicht erstklassiger US-Kreditnehmer außerhalb des Finanzbereichs einstellen werden. Damit könnte die dreijährige kumulierte Ausfallquote auf 23 Prozent steigen - das schlechteste Ergebnis seit 1981. Auch in Europa dürften die Forderungsausfälle enorm zunehmen.
Dieses Zusammenspiel katastrophaler Ereignisse könnte sich unschwer zu einem Gesamtverlust von mindestens weiteren 100 Mrd. Dollar für die Banken addieren. Diejenigen, die früh ihr Kapital erhöht haben, brauchen vielleicht noch mehr. Und die Banken, die immer noch überlegen, ob sie sich ihre Portion abholen sollen, oder die sich vielleicht immer noch kategorisch dagegen wehren, sollten lieber einen Gang höher schalten.

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: http://www.handelsblatt.com