StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageformenAnalysenWissenswertesChartsHandelBlog

Wissenswertes:

Silber (Archiv)

Allgemeines über Edelmetalle

Papiergeldsystem

Erklärungsbegriffe

Krisenvorsorge

Krisenvorsorge:

Beiträge zur Krisenvorsorge

Beiträge zur Krisenlage

Beiträge zur Krisenbegriffe

Beiträge zur Krisengeschichten

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Kein „Wertpapier„ mehr
Die Weichen in die Hyperinflation sind gestellt
Von Walter K. Eichelburg
Datum: 2008-10-14

Das Bankensystem war in den letzten Wochen direkt vor dem Kollaps. Jetzt greifen die Regierungen mit riesigen Staatsgarantien für die Banken ein. In den USA explodieren gerade die Staatsschulden und die Fed-Bilanz. Also wird dort schon eifrig monetisiert. Europa wird gleich folgen. Das Ende heisst jetzt Hyperinflation und der darauffolgende Staatsbankrott. Es gibt bald kein „werthaltiges„ Papier mehr, wo man Vermögen sicher speichern könnte, auch Staatsanleihen gehören dazu.

Bank-Runs und Sparbuch-Garantien
Seit meinem letzten Artikel „Der Endkampf„ hat sich die Lage noch einmal dramatisch verschlechtert. Es mussten noch mehr Banken gerettet oder wieder gerettet werden (HRE). Auch gab es Berichte aus Deutschland, dass es bei einigen Bankketten schon drastische Abhebebegrenzungen gab. Die Krise tobte in diesen letzten Wochen primär in Europa.
Dann kamen die Runs auf alle Banken. Zuerst in Irland und Griechenland. Die Regierungen in diesen Ländern garantierten alle Spareinlagen um die Runs zu stoppen. Dann auch in Deutschland, Österreich, usw.
Die Bargeldabhebungen haben sich vervielfacht, zudem gab es auch „laterale Bank-Runs„ zu „sichereren„ Banken, etwa in der Schweiz oder Österreich. International vernetzte Systembanken werden zunehmend als unsicher angesehen. Manche „Empfängerbanken„ berichten, dass sie gar nicht mehr wissen, wohin mit dem eintreffenden Geld.

Der Island-Bankrott:
Am stärksten betroffen von der Krise ist Island, der „nordische Hedge-Fond„. Dort musste die Regierung alle Grossbanken übernehmen und defakto schliessen. Der Staat selbst ist bankrott, die Währung ist abgestürzt. Man hat versucht, die ausländischen Bankgläubiger zu enteignen. Die am schwersten betroffenen Briten haben ihre Anti-Terror-Gesetze aktiviert und gedroht, alles isländisches Vermögen im Land zu beschlagnahmen. In Island selbst hat jetzt ein Run auf die letzten Lebensmittel eingesetzt, wie Bloomberg berichtet. Da nicht mehr importiert werden kann, kommt bald der Hunger.

Als nächstes Land wird Ungarn in den Staatsbankrott schlittern, gefolgt von vielen anderen OLändern vom Baltikum bis zur Ukraine. Eine Folge der dortigen Bankenrettungen durch den Staat. Der Internationale Währungsfond (IWF) ist schon aktiv.

Der EU-„Rettungsgipfel„ vom 11-12. Oktober
In der Woche am 5. Oktober begannen überall die Aktienkurse massiv abzustürzen, mit dem Freitag, dem 10.10. als schlimmstem Tag (Schwarzer Freitag?). Einige Börsen, wie die in Wien mussten sogazeitweise geschlossen werden, so stark waren die Verluste, speziell bei Finanzaktien. Bösagen, diese Aktienpanik wurde von den Banken initiiert, um die Politiker zur staatlichen Bankenrettung zu bringen.
Am selben Tag tagten die G-7 Finanzminister in Washington. Anschliessed berief der französische Präsident Sarkozy alle Regierungschefs der Eurozone zu einem „Notgipfel„ nach Paris. Dort wurde dann über das Wochenende ein „Rettungsplan„ ausgebrütet. Das momentan wichtigste Element daist eine staatliche Garantie des Interbanken-Marktes. Diesen konnte man seit Sommer 2007 nicht wieder richtig in Gang setzen. In den letzten Wochen brach er komplett zusammen. Es wurden auckaum mehr Letters of Credit für den internationalen Handel ausgestellt, so dass der Welthandel in absoluter Gefahr war. Ob diese Massnahmen hier wirken werden, muss sich erst zeigen.
Im Vorfeld zu diesem Gipfel kamen Gerüchte von generellen Kontosperren bis zum Währungsschnin Umlauf. Man wollte solche Massnahmen aber mit allen Mitteln verhindern, denn sonst hätte es überall einen Volksaufstand gegen die Politik gegeben. Also hat man das Mittel der Staatsgarantien gewählt.
Insgesamt wurde in Europa solche Garantien von €1000Mrd. Vergeben, je nach Land unterschiedlich:

Deutschland: Hier wurden €500 Mrd. an Staatsgarantien für die Banken ausgeteilt. Das ist ca. 1/5 des Bruttosozialprodukts in einem Jahr oder etwa 1/3 der derzeitigen Staatsschuld.
Obwohl dieses Paket fast so hoch ist wie das Amerikanische ($700 Mrd) vor einigen Wochen, ist es fast gar nichts für den Fall, dass etwa die CDS- oder andere Derivate der Deutschen Bank schlagend werden. Diese Bank hat allein Derviate von der fünffachen Höhe des deutschen Bruttosozialprodukts geschrieben. Bei einem Unfall in diesem Bereich nicht retten, aber den Staat in den Bankrott treiben.

Österreich: Hier wurden Staatsgarantien über €100 Mrd. angekündigt. Das ist auf die Bevölkerungszahl umgerechnet doppelt so viel wie in Deutschland. Entsprechend hoch müssen die realen Verluste der in Osteuropa tätigen Grossbanken sein. Trotzdem sagen die Politiker, die Banken seien „gesund„. Da biegen sich die Balken. Jedenfall fand in den letzten Wochen ein Run auf die "Ost Banken" statt.
Vermutlich dürfte dieses Paket von der Grösse her ausreichen, es wird aber den Wappenadler sicher zum Pleitegeier machen.

USA: Dort bekommt jetzt jede Institution die „too big to fail„ ist, Geld vom Staat oder der Zentralbank Fed. Jetzt etwa auch die Autofirmen und der Finanz-/Industriekonzern General Electric, der sich dazu in eine Bank umwandeln will. Ben Bernanke verlangt inzwischen für Zentralbankkredite gar keine Sicherheiten mehr, so desperat ist die Lage dort. Hank Paulson arbeitet am nächsten Bailout und will die Banken verstaatlichen, wie es die Briten gerade tun.

Das Strohfeuer und dann die Flucht
Was wir einen Tag nach diesen „Rettungspaketen„ sehen, sind explodierende Aktienkurse weltweit. Das wird ein kurzes Strohfeuer sein, nach einigen Tagen kehrt wieder die „Normalität der Krise„ ein.
Noch etwas kommt: das gleiche Schicksal das gerade Staaten wie Island oder Ungarn trifft, wird jetzt überall zuschlagen: Flucht aus den Staatsanleihen Flucht aus den Währungen Flucht aus den Banken wegen Geldentwertung Staatsanleihen und andere abverkaufte Wertpapiere werden von den Zentralbanken monetisiert, die Geldmenge explodiert wie gerade in den USA Devisenkontrollen um die Flucht aus dem Währungsraum zu verhindern – sicher mit Gold-Verkaufsverbot Vermutlich Abhebebegrenzungen bei Banken und die Flucht daraus zu verhindern Flucht in Gold, die Goldpreisdrückung wird zusammenbrechen, wenn das Big Money massiv flüchtet – dann explodiert der Goldpreis richtig Flucht in Sachwerte aller Art, die Lager werden sich bis zum Dach füllen Die Preise von Realgütern explodieren Zusammenbruch des Welthandels, weil die Währungen unkonvertierbar werden Staatsbankrott überall mit terminalem Kollaps der Wirtschaft
Diese Ereignisse werden sich über einige Monate oder Jahre hinziehen, Prognosen sind schwierig zu treffen. Eines ist sicher: die nächste Flucht wird nicht wegen der Gefahr untergehender Banken sein, sondern wegen der Gefahr untergehender Währungen und viel massiver sein.
Jetzt hat man mit umfassenden Staatsgarantien die Jobs der Politiker und Banker noch einmal gerettet. Wenn die oben beschriebene Flucht einsetzt, nennt man es auch nach Ludwig von Mises den „Crack-Up-Boom„, eine kurzzeitige Kaufwut, wo die Leute ihr Geld loshaben wollen.
In diesem Fall werden die Massnahmen der Politik viel härter werden:

Geldabhebe-Begrenzungen, um die Flucht in die Realwerte zu begrenzen

Devisenkontrollen, um etwa nicht in den Schweizer Franken oder in die Schweiz flüchten zu können – wer zu spät kommt, den beissen die staatlichen Hunde

Zumindest ein Gold-Verkaufsverbot (scheint bei vielen Banken schon da zu sein), eventuell auch ein Gold-Besitzverbot

Diese Massnahmen werden die Politiker nicht retten, sondern die Panik in das Unermessliche steigern.

Fazit:
In der ganzen Papierwelt gibt es jetzt keine sichere Geldanlage mehr. Alles ist von Crash und Hyperinflation bedroht. Man muss aus dem System ausbrechen.
Die Rettungsboote Gold und Silber haben ohnehin abgelegt und sind für die Masse nicht mehr erreichbar. Daher: hortet Lebensmittel und (besonders importierte) Gebrauchswaren aller Art!
Die jetzt initierte Hyperinflation wird viel grauslicher sein, als ein gewöhnlicher Bankencrash. Die Spareinlagen sind ohnehin verloren. Massenverarmung und Hunger sind die Folge.
Disclaimer:
Ich möchte feststellen, dass ich kein Finanzberater bin. Dieser Artikel ist daher als völlig unverbindliche Information anzusehen und keinerlei Anlage- oder sonstige Finanzierungsempfehlung – ähnlich wie ein Zeitungsartikel. Ich verkaufe auch keine Finanzanlagen oder Kredite. Jegliche Haftung irgendwelcher Art für den Inhalt oder daraus abgeleiteter Aktionen der Leser wird ausdrücklich und vollständig ausgeschlossen. Das gilt auch für alle Links in diesem Artikel, für deren Inhalt ebenfalls jegliche Haftung ausgeschlossen wird. Bitte wenden Sie sich für rechtlich verbindliche Empfehlungen an einen lizensierten Finanzberater oder eine Bank.

© 2008 by Walter K. Eichelburg, Reproduktion/Publikation nur mit Zustimmung des Autors.
Zitate aus diesem Artikel nur mit Angabe des Autors und der Quelle: www.hartgeld.com HTML-Links auf diesen Artikel benötigen keine Zustimmung.

Zum Autor: Dipl. Ing. Walter K. Eichelburg ist unabhängiger Consultant und Investor in Wien. Er beschäftigt sich seit mehreren Jahren intensiv auch mit Investment- und Geldfragen. Er ist Autor zahlreicher Artikel auf dem Finanz- und IT-Sektor. Er kann unter walter@eichelburg.com erreicht werden.
Seine Finanz-Website ist: www.hartgeld.com

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: http://www.hartgeld.com