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Drohende Anarchie? Wie rette ich mein Vermögen ?

Von Mathias Freimann Samstag, 11. Oktober 2008
Finanzmärkte im deflationärern Crash. An der Wende von Inflation zu Deflation zerbrechen alle. Es droht die Massenverelendung.

Alle Stützungsmaßnahmen verpuffen, da sie zeigen, dass sie notwendig sind. Der Traum regelmäßiger Positiv-Renditen zerplatzt auf breiter Front, eine ernsthafte Rettung der Kapitalmärkte ist nicht in Sicht.
An der Wende von Inflation zu Deflation zerbrechen alle. Im Jahr 2007 bekam das Kredit-Kartenhaus nur erste Risse, seit den US-Bankenpleiten von 2008 aber bricht dieses Kartenhaus schrittweise zusammen. Kleinanleger bangen um ihre Altersvorsorge, die Wirtschaft befürchtet den Ausfall von Kunden und Lieferanten, die Politik diskutiert den Ausnahmezustand.
Die Pariser Vorort-Krawalle von Okt./Nov. 2005 oder die regelmäßigen 1.Mai-Krawalle in deutschen Ballungsräumen geben einen ersten Vorgeschmack, wie sich die Unterschicht zur Wehr setzen kann. Was uns bevorsteht, ist ein kompletter Respekt- und Distanzverlust gegenüber der Staatsgewalt. Mit Steinewerfern und brennenden Autos fängt es an, mit Barrikadenkämpfen zwischen Volk und Militär geht es weiter, und enden wird es mit brennenden Finanzämtern, brennenden Polizeirevieren, einem bewaffnet tobenden Mob und ständig steigenden Opferzahlen.

Wer sein Geld und Vermögen restlos verliert, verliert seine Hoffnungen und Träume. Verliert jemand darüber hinaus auch noch Job und Familie, verliert er auch den letzten Rückhalt und wird zurück katapultiert auf Null. Einzelne mögen sich als gescheitert fühlen und halten still, die Masse jedoch vergisst ihre anerzogene Untertänigkeit und wird rebellisch. Gesetz und Ordnung sind dann das erste, was bricht. Alle Werte der Zivilisation könnten bald auf dem Prüfstand stehen, sie drohen umzukippen in Barbarei. Bewaffnete Raubüberfälle geben Darwins Evolutionsgesetz eine neue Beweischance.

Die Revolution der damaligen DDR-Hälfte des deutschen Volkes verlief 1989 nur deswegen friedlich, weil sich eine D-Mark-Perspektive auftat. Sie bedeutete eine sofortige materielle Entschädigung und konnte eine Chance auf neuen Wohlstand glaubhaft vermitteln. Bei den jetzigen Verwerfungen steht aber keinerlei Bewährtes in Aussicht. Stattdessen greift zunehmende Hysterie um sich. Pleiten, Abschreibungen, Kursverluste erreichen die Mainstream-Medien und beschleunigen die materielle Unsicherheit. Die Politik beschwichtigt, Fachleute und Experten sind ratlos. Nur das einfache Sparervolk wird mit einer schonungslosen rationalen Einfachheit reagieren - mit der Faust, mit der Waffe.

Die Großfinanz, egal ob amerikanisch oder europäisch, wird sich wünschen, diese Geister nie gerufen zu haben. Ihre Gier nach Zins und Zinseszins wird einer gerechten Strafe zugeführt.

Eine Inflation, egal ob schleichend oder galoppierend, wird lange akzeptiert und toleriert. Inflationäre Verluste will deswegen auf lange Zeit keiner wahrhaben. Ein hoher Zahlenwert täuscht Reichtum, eine hohe Kaufsumme täuscht Wertbesitz vor. Droht eine Pleite, besteht immer noch die Chance zur Umschuldung. Versagt im Extremfall das Geld als Tauschmittel, werden Sachwerte zur nächst akzeptierten Alternative. Einer ausufernden Inflation wird also jeder durch vorausschauende Hamsterkäufe vorbeugen. Man wird seinen persönlichen 5-Jahresbedarf absichern und hätte zudem immer etwas zum Tauschen.

Eine Deflation verläuft aber entgegengesetzt. Die Geldmenge wird nicht ausgeweitet, sondern erlebt eine crashartig beschleunigte Kontraktion. Pleite folgt auf Pleite. Deswegen werden deflationäre Verluste sofort sichtbar, der Vermögensbestand verringert sich nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich. Durch panikartige Verkaufswellen wird einerseits aufgeblähter Geldwert vernichtet und anderseits das verbliebene Geld spürbar aufgewertet. Der restliche Cashbestand bekommt eine höhere Kaufkraft.

Cash zu halten, scheint die Lösung des Deflationsproblems. Das Dumme ist nur, dass eine inflationär groß gewordene Generation ihren Vermögensbestand nur selten auf Tagesgeldkonten parkt, sondern in illiquiden Langfristverträgen gebunden hält. D.h. entweder durch Lebensversicherungen, Rentenversicherungen oder Sparverträge mehren will. Die dabei leichtgläubig hingenommene Garantie auf angeblich solide Vertragsformen wird bald eindrucksvoll widerlegt werden. Denn Banken und Versicherer machen in ihrer Profitgier dieselben Fehler wie jeder Kleinanleger und sind vor einer Totalpleite nicht gefeit. Deswegen ist zu erwarten, dass die vereinbarte Zielsumme von Sparverträgen im Crashfall zur Unternehmensabsicherung nach unten korrigiert werden wird.

Wer andererseits gar kein Vermögen hat, sondern dieses in Form von Kreditverträgen erst aufbauen und abzahlen will, ist auch vor der Deflation nicht geschützt. Die irrige Annahme, dass Immobilien grundsätzlich im Wert steigen, erlebt bereits jetzt, am Anfang der Deflationsspirale, eine erhellende Korrektur.
In der Gier nach Cash wird jeder vorstellbare Sachwert durch mehrfache Verkaufswellen im Wert gedrückt werden. Die Kreditfinanzierung der Immobilien bleibt jedoch in der inflationär entstandenen Vertragshöhe unverrückbar bestehen. Nicht nur Bargeld sondern auch Schulden werden in der Deflation aufgewertet. Jede Zwangsversteigerung wird also den abzulösenden Kredit nicht mehr vollständig egalisieren können. Es verbleibt eine Restschuld, eine Restabhängigkeit zum früheren Gläubiger. Letztlich offenbart die Deflation, dass jeder Langfristvertrag eine Mischung aus Lüge, Täuschung und Betrug gewesen ist.

Während in einer Inflation nur die Gläubiger verlieren und alle Schuldner sich auf Dauer entschulden, ist das perfide einer Deflation derart, dass alle verlieren. Die Ungerechtigkeit trifft beide Seiten des Kredit-Schneeballsystems. Massenarbeitslosigkeit greift um sich, die Konsumnachfrage bricht ein, ganze Produktionszweige enden wegen Kundenschwund in der Insolvenz.

Ständige Berichte über Mangelversorgung und Plünderungen zermürben zudem die Menschen. Droht dann auch die eigene Grundversorgung zu zerbrechen und das eigene Tauschlager ist erschöpft, dann wird auch die letzte Vermögensbasis aufgelöst, der Kilobarren Gold oder das längst schuldenfreie Haus. Man kann seinen vor der Deflation erworbenen Vermögensstand also nur begrenzte Zeit retten, und viele werden ihn unverschuldet verlieren.
Deswegen wird eine Deflation jedes geltende Recht und Gesetz aushebeln. Das was sich stattdessen durchsetzt, ist Darwins anarchisches Gesetz „Survival of the fittest“, sowohl körperlich als auch intellektuell. Nicht die Knappheit, sondern vielmehr die Dringlichkeit eines Sachwertes lässt den Willen zu dessen aggressiver Beschaffung steigen.

Dass den Vermögensverlust nicht jeder so willenlos hinnimmt, dürfte klar sein. Denn wie heißt es so schön: Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es zurück. Das heißt, dass die Rücksichtslosigkeit mit der die hart arbeitenden Kleinsparer und Häuslebauer enteignet werden, genauso rücksichtslos zurückschlagen wird. Wer seinen Vorsorgetraum verliert, wer sich selbst und seine Familie in Gefahr sieht, läuft Amok. Und solange diese Wut nicht gestoppt ist, werden Aufruhr, Rebellion und Ausnahmezustände zum normalen Alltagsszenario gehören.

Das Problem dabei ist, dass sich eine solche Welle von Anarchie eben nicht so leicht wieder stoppen lässt. Erstens weiß keiner, wie der Vermögensverlust entschädigt werden soll. Zweitens erleben die Angehörigen von Polizei und Militär im privaten Bereich dieselbe Enteignung. Warum sollen sie also weiter ihrem Staatstreueeid folgen? Und drittens warten gewisse Bevölkerungsschichten nur darauf, ihrer Wut freien Lauf zu lassen. Sie werden als „Anheizer“ die rebellierende Masse mit immer neuer Hetze überschütten und als neue „Führer“ neue Richtung geben wollen.

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: http://www.mmnews.de