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Hypo Real Estate - Das Ende des Konjunktivs

Wöchentlicher Kommentar
von Frank Meyer um 21:11:36 Uhr 04.10.08

Es gibt Neuigkeiten bei der Hypo Real Estate, wobei dieses Real durchaus diskussionswürdig ist. Das 35 Mrd. Euro schwere Rettungspaket ist tatsächlich gescheitert. Die vor einem Jahr zugekaufte Depfa Bank macht offenbar Schwierigkeiten, denn der Kapitalmarkt gibt kein Geld her, um kurzfristige Schulden durch neue Schulden abzulösen. Doch ist die Depfa nicht eine irische Bank? Bürgt der irische Staat nicht für alles? Man müsste etwas tun. Muss man? Hans Obermeier, der HRE-Sprecher, sagte, dass die Bank nun um ihre Existenz kämpfe. Allen an der Diskussion beteiligten Parteien müsse der Ernst der Lage klar werden. Müsse...
Herr Funke, der an seinem Sessel klebende Chef, wird sicherlich über das Wochenende einige Telefonate geführt haben. Andere Banken sollen nicht bereit gewesen sein, den Risikoschirm mitten im Unwetter weiter zu öffnen. Und so wird wohl Herr Funke pitschnass den Finanzminister anrufen müssen, der ja neulich noch sagte, es sei kein Geld geflossen sei, sondern nur eine Garantie gegeben worden. Bleiben es Garantien? Wird Geld fließen? Und wenn ja wieviel? Werden es 70 Milliarden oder 0,1 Billion Euro sein? Doch vielleicht ist eine Rettung der HRE auch ein künftiges wahres Schnäppchen für die deutschen Steuerzahler. Warum hat man den Laden nicht längst schon dicht gemacht? Planieren statt sanieren, ruft aus der Ecke der freie Markt.

Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands Heinrich Haasis, sagte jedenfalls der «Wirtschaftswoche»: dass «die Selbstheilungskräfte der Banken sind massiv gestört sind. Weitere Belastungen sind a k t u e l l zwar nicht erkennbar, aber die Turbulenzen auf den internationalen Märkten lassen auch deutsche Banken nicht unbelastet.» Verstört frage ich mich, was in den heutigen Zeiten a k t u e l l bedeutet.
Matthias Graf von Krockow, Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter der Privatbank Sal. Oppenheim, sagte mit Blick auf den 35-Milliarden-Euro-Rettungsplan für die Hypo Real Estate: «Solche Einzelaktionen müssen schnell in eine konzertierte Aktion einmünden, sonst ist der nächste Fall schon programmiert.» In der «Welt am Sonntag» sprach er sich für einen «europäischen Rettungsschirm» unter deutscher Führung aus. «Es muss sehr schnell passieren, wir können nicht auf die Amerikaner warten. Es ist ernst, die Zeit der Konjunktive ist vorbei», sagte Krockow. Die Konjunktive......Alle lieben sie. Und nie waren sie so wertlos wie heute und ebenso oft in Gebrauch wie Klopapier auf Orten, über die man selten schreibt. Klartext vom Graf.
Nicht nur die HRE ist im Gerede. Der Spiegel schreibt, dass mehrere andere Kreditinstitute einen dreistelligen Milliardenbetrag refinanzieren müssten. Eine solche Refinanzierung ist eben wegen des Misstrauens der Banken untereinander derzeit sehr schwierig. Die Reaktionen darauf:

Die Landesbank Baden-Württemberg wies die «Spiegel»-Darstellung zurück, sie müsse bis Ende 2009 Forderungen kurzfristiger Geldgeber in Höhe von rund 100 Milliarden Euro refinanzieren. LBBW-Sprecher Michael Pfister erklärte, der Refinanzierungsbedarf für den gesamten Konzern für das Jahr 2008 mit 20 Milliarden Euro sei schon komplett durch Neuemissionen gedeckt. «Im Jahr 2009 wird der gesamte geplante Refinanzierungsbedarf mit deutlich unter 20 Milliarden Euro inklusive Pfandbriefen auf den niedrigsten Stand in den letzten 10 Jahren sinken.»

Auch die West LB dementierte die Zahl von 30 Milliarden Euro in dem Zeitraum. Die Endfälligkeit der Eigenemissionen im nächsten Jahr betrage für den gesamten West-LB-Konzern 11 Milliarden Euro, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Das Institut verfüge über ausreichende Liquidität. Die Commerzbank erklärte, sie sei «bis Ende 2008 und darüber hinaus refinanziert und das schließt alle Töchter und damit auch die Eurohypo mit ein». Ein Sprecher der West LB sagte, im nächsten Jahr seien 20 Milliarden Euro für die Refinanzierung auslaufender Anleihen nötig.

Welche Stellschrauben könnte man denn jetzt nutzen, um die künftige Bilanzierungen von Banken zu strecken, aufzufrischen, etwas zu verlängern, kurzum appetitlicher zu machen? Das Bundesfinanzministerium bestätigte eine Diskussion über Veränderungen. Der Spielraum bei der Bilanzierung von Giftmüll könnte also etwas größer werden, wenn der Markt schon die Spielwiese für diese "Wertpapiere ohne Wert" dichtgemacht hat. Wozu haben wir denn Experten? Dies müsse aber sorgfältig geprüft werden, sagte ein Ministeriumssprecher. Müsse.... Es lebe der Konjunktiv!
© Frank Meyer

Wie undankbar....

Wöchentlicher Kommentar
von Frank Meyer um 18:40:55 Uhr
Amerika, wohin gehst Du? Nach dem Rettungsplan für die Banken... pardon!... für die Steuerzahler, wird alles wieder gut. So jedenfalls will der Präsident verstanden werden, dem das ganze Spektakel in wenigen Wochen doch längst piepegal sein kann. Doch zuvor hat er noch einmal tief in eine Dose bunter Pillen gegriffen und dann zu einer Rede angesetzt. Der Steuerzahler wird für den 700 Mrd. Dollar schweren Rettungsplan für die Wall Street Bosse gar nicht aufkommen müssen, entfuhr es ihm. Im Gegenteil! «Viele der Anlagen, die die Regierung jetzt kaufen wird, sind deutlich unterbewertet», sagte der Kreditexperte. Ich weiß zwar nicht, wer ihm den Text aufgeschrieben hat, doch er hätte auch von ihm stammen können. Die Wall Street war wohl einfach nur zu blöd, um diese "Schnäppchen" zu erkennen. Darum haben sich Paulson & Co. gekümmert, und damit dem Steuerzahler zu seinem künftigen Glück verholfen. Natürlich mit etwas Druck, denn die Zeit eilte und das Schnäppchen hätte ja auch schnell weg sein können. Das nenne ich doch wahren Patriotismus. Die Wall Street, sackte vom Tageshoch um fast 500 Punkte ab. Wie undankbar...

© Frank Meyer

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: » http://blog.frank-meyer.tv/