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Finanzkrisen sind die schlimmsten Krisen

von Tobias Bayer (Frankfurt)

Das sogenannte Rettungspaket wird wohl kommen. Doch die Zweifel wachsen, ob es eine harte Landung der US-Konjunktur verhindern kann. Der Währungsfonds vergleicht die aktuelle Krise mit historischen Stressperioden. Das Ergebnis ist erschreckend.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist äußerst skeptisch, was die Aussichten für die amerikanische Konjunktur angeht. In dem am Donnerstag vorgestellten ersten Kapitel des halbjährlichen Weltwirtschaftsausblicks verglich die Organisation die aktuelle Krise mit historischen Stressperioden. Das Fazit: Wenn Turbulenzen des Finanzsystems einem wirtschaftlichen Abschwung vorausgehen, dann fällt letzterer deutlich härter aus. "Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es in den USA zu einem harschen Abschwung kommt", schrieben die Experten.
Der mit Spannung erwartete Bericht folgt auf eine Serie an enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA. Anfangs hatten Experten gehofft, dass die aggressive Senkung des Leitzinses durch die Notenbank Fed und ein milliardenschweres Konjunkturpaket der Regierung ausreichen, um eine Rezession zu verhindern. Doch inzwischen verdichten sich die Anzeichen, dass es zu einem harten Abschwung kommt. Der am Donnerstag veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe - der wichtigste Frühindikator - stürzte im September von 49,9 auf 43,5 Punkte ab. Das ist der tiefste Stand seit Oktober 2001.
Unterstützt wurde das schwache Bild am Donnerstag von der Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung. Sie stieg auf das Siebenjahreshoch von 497.000. Die Gesamtzahl der Unterstützungsempfänger stieg auf den höchsten Stand seit 2003.

Hohe Verschuldung der Haushalte gefährlich

In der Analyse untersuchte der IWF 113 Stressperioden des Finanzsystems, die in den vergangenen 30 Jahren in 17 Ländern aufgetraten waren. 43 dieser Krisen gingen vom Bankensektor aus, 50 von den Kapitalmärkten und 20 von den Währungsmärkten. 29 dieser Phasen mündeten in einen Abschwung, 29 in eine Rezession, 55 blieben vergleichsweise folgenlos.
Die Schlussfolgerung: Krisen des Bankensystems resultierten in einem zwei- bis dreimal so heftigen Abschwung, der zwei- bis viermal so lange dauerte wie andere Schwächephasen. Konkret beliefen sich die Verluste der Wirtschaftsleistung nach Bankenkrisen auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts bei Abschwüngen und viereinhalb Prozent bei Rezessionen.
Im Falle der aktuellen Krise sprächen gleich mehrere Faktoren dafür, dass die wirtschaftlichen Konsequenzen hart ausfielen. Erstens seien die Hauspreise und das Kreditvolumen vor den Finanzmarktturbulenzen kräftig gestiegen. Und zweitens seien die Haushalte in den USA hoch verschuldet. "Diese Ungleichgewichte bei den Haushalten sind entscheidend dafür, ob aus einem Abschwung eine Rezession wird." Gegen eine Rezession sprächen die starken Bilanzen der US-Unternehmen und die aggressive geldpolitische Lockerung der Fed.
Die Gesetzgeber in aller Welt drängte der IWF darauf, die Kapitalbasis der Banken zu stärken. In den USA segnete der Senat bereits ein 700 Mrd. $ schweres Rettungspaket ab, in Europa wird über eine ähnlichen Schritt diskutiert. Offen ist allerdings, wie der Kapitalpuffer der Finanzinstitute erhöht werden kann.

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: http://www.ftd.de