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Analysten finden US-Milliardenpaket unzureichend

"700 Milliarden sind nicht genug" - an den Finanzmärkten macht sich Enttäuschung über Aufbau und Volumen des Hilfspakets für die Bankenrettung breit. Die Finanzkrise greift weiter um sich und hat jetzt auch Europa voll erwischt. Analysten finden, dass Washington einen Kardinalfehler begangen hat.


New York/Washington - Nur für einen kurzen Moment war die Erleichterung da: Weltweit erholten sich die Börsenkurse, als die US-Regierung ihr 700-Milliarden-Dollar-Rettungspaket auf den Weg brachte. Doch wenig später drehten die Indizes schon wieder ins Minus. Zu groß ist die Sorge, dass das Milliardenpaket nicht wirken könnte - es taumeln bereits die nächsten Großbanken. In den USA sucht die Bank Wachovia ihre Rettung in einer Übernahme. Sie soll unter anderem mit Citigroup , Wells Fargo und Santander verhandeln, berichtet die "New York Times".
New York: Bürger protestieren gegen das US-Rettungspaket
Auch in Europa droht die Krise immer mehr Finanzkonzerne dahinzuraffen: Die deutsche Hypo Real Estate , die britische Bradford & Bingley und der belgisch-niederländische Finanzriese Fortis mussten vor dem Zusammenbruch gerettet werden. Das Geld der amerikanischen Regierung reicht also bei weitem nicht aus, um die Lage wieder zu beruhigen: "Ein Rettungsplan über 700 Milliarden ist einfach nicht genug, um die Krise in absehbarer Zeit beizulegen", sagt Analyst Carsten Klude von MM Warburg. Die Krise wird seiner Meinung nach noch weiter eskalieren, da sie sich bald auf die Realwirtschaft durchschlagen könnte.
Für bis zu 700 Milliarden Dollar kauft die US-Regierung wertlos gewordene Hypothekenpapiere der Finanzinstitute auf, um der angeschlagenen US-Wirtschaft auf die Beine zu helfen. Dafür nimmt der Staat Rekordverschuldung in Kauf und wälzt die Milliardenbelastung auf den Steuerzahler ab:Das Programm wird über neue Schulden finanziert. Die Mittel für den Aufkauf der Hypothekenpapiere sollen im Gegensatz zum ursprünglichen Vorschlag von US-Präsident George W. Bush jedoch nicht auf einen Schlag, sondern schrittweise freigegeben werden. 250 Milliarden Dollar stehen sofort zur Verfügung. Weitere 100 Milliarden Dollar werden freigegeben, wenn der US-Präsident diese anfordert. Die restlichen 350 Milliarden Dollar sind von der Zustimmung des Kongresses abhängig. Dabei kann der Präsident allerdings sein Veto gegen Blockaden des Parlaments einlegen. Der Finanzminister darf jegliche illiquiden Vermögenswerte der Banken kaufen oder versichern. Dafür erhält der Staat Aktienoptionsscheine der Finanzgesellschaften, die bei entsprechender Kursentwicklung eingelöst werden können, um die Belastung für die Staatskasse aufzufangen. Bei Banken, die die Hilfe des Programms in Anspruch nehmen, sind Restriktionen vorgesehen - etwa bei der Entlohnung und der Abfindung von Managern. Zur Kontrolle des Rettungsprogramms sind mehrere Gremien vorgesehen. Darin sollen unter anderem Vertreter des Kongresses, das Finanzministerium und der Präsident der US-Notenbank, Ben Bernanke, vertreten sein. Der US-Präsident muss nach fünf Jahren einen Vorschlag vorlegen, wie bis dahin möglicherweise aufgelaufene Verluste des Programms wieder ausgeglichen werden können.

Teuer wird die Rettungsaktion für den Steuerzahler allemal. Deshalb kritisieren Beobachter mittlerweile die Entscheidung der US-Regierung, die in Schwierigkeiten geratene Investmentbank Lehman Brothers am 15. September nicht vor der Pleite zu retten.
"Ich verstehe nicht, wie die Regierung nicht verstehen konnte, dass die Märkte von dem Zusammenbruch der Bank total geschockt sein werden", sagt Richardt Portes, Professor an der London School of Economics, dem "Wall Street Journal". Schließlich habe der Zusammenbruch der Bank eine Kettenreaktion ausgelöst. Und teurer als das Rettungspaket wäre die Rettung der Lehman Brothers auch nicht geworden: Die Bank hatte Ausstände von rund 630 Milliarden Dollar.

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: http://www.spiegel.de