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Ein finanzieller Vesuv

Mitte vergangener Woche bebte die Erde. Es war ein wichtiger Tag. Der Dow ist erneut um 450 Punkte gefallen. Aber was sich am Mittwoch wirklich bewegte, war ein eigentlich träges Metall - Gold.

Am Goldmarkt bebte es und es wurden heiße Preise in die Luft geschossen. Aufmerksame Anleger wussten, worum es bei diesem Beben ging. Unser moderner finanzieller Vesuv beginnt zu kochen.

Vielleicht kommt Ihnen jetzt die Geschichte von Pompeji in den Sinn. Der Berg fing an zu grummeln... und es wurden Rauchwolken in den Himmel geschickt. Kluge Bewohner der Stadt nahmen ihre Boote. Sie wollten nicht vor Ort bleiben um mit anzusehen, was als nächstes passieren würde. Andere blieben zurück, weil sie glaubten, es würde an ihnen vorbeiziehen. Aber anstatt an ihnen vorbeizuziehen, ist der Vesuv in die Luft gegangen und hat die gesamte Stadt unter Asche und Lava begraben.

Gold ist im Intraday-Trading um ganze 100 Dollar gestiegen und erreichte bis zum Ende des Tages ein Plus von 50 Dollar - dass ist die stärkste Bewegung aller Zeiten. Die Anleger suchten einen sicheren Ort, an den sie ihr Geld bringen konnten. Seit der Zeiten Pompejis ist Gold überall auf der Welt immer ein Fluchtort erster Wahl für Investoren gewesen. Und das gilt auch heute noch. Und, wenn ich jetzt an den Goldmarkt blicke, dann sehe ich, dass Gold immer mehr zur offensichtlichen Wahl für die Investoren wird. Kaufen Sie jetzt Ihr Gold - und kommen sie dem Anlauf auf Gold zuvor.

Aber was genau fliegt gerade in die Luft?

Vor einigen Tagen warnte ich vor einem Zusammentreffen der Betrügereien - bei dem der Wunsch der Märkte, etwas für nichts zu bekommen, frontal in den Wunsch rast, die Regierung dazu zu nutzen, auf Kosten eines anderen zu leben. Die Leute investieren in zweifelhafte Anlagen - wie z.B. die subprime MBOs - in der Hoffnung, dass sie damit reich werden. Doch wenn diese Anlagen dann faul werden, wenden sie sich an die Regierung, um von ihr gerettet zu werden. Und wenn dann das Ausmaß dieser Täuschungen groß genug wird... fliegt das gesamte System in die Luft.

Und aus diesem Grunde machen sich die Anleger heute Sorgen. Die Wall Street bricht ein. Weltweit sind die Aktienmärkte auf dem Weg nach unten. Die Immobilienpreise fallen in den meisten Ländern. Und die amerikanische Regierung versucht verzweifelt, dafür zu sorgen, dass alles weiter steigt - auf die einzige Art, die sie kennt... indem sie Finanzspritzen verteilt, rettet, Geld zu negativen Zinssätzen verleiht, stützt und alles versichert.

Am Donnerstag kam die Nachricht, dass amerikanische Zentralbank die größten Zentralbanken der Welt mit Liquidität für Finanzspritzen in die Finanzmärkte versorgt. MarketWatch berichtete:

"Dieser Schritt wird es der europäischen Zentralbank erlauben, bis zu 110 Milliarden Dollar innerhalb eines Tages und andere kurzfristige Dollarkredite an die kommerziellen Banken in der 15 Länder umfassenden Eurozone zu verteilen, gegenüber den aktuell 50 Milliarden Dollar. Der Betrag, der der Schweizer Nationalbank zur Verfügung steht, wurde gegenüber 15 Milliarden Dollar auf 27 Milliarden Dollar erhöht."

Die Zentralbank hat auch neue swap facilities" eingerichtet, die es der Bank of Japan ermöglichen werden, 60 Milliarden Dollar in Dollar-Liquidität bereitzuhalten, der Bank of England 40 Milliarden Dollar und der Bank of Canada 10 Milliarden Dollar."

Vor einigen Wochen rettete die Regierung die Hypothekenindustrie... indem sie Fannie und Freddie verstaatlichte und 200 Milliarden Dollar versprach. Glückwunsch, liebe Steuerzahler, jetzt sind wir alle Besitzer der größten Quelle der Hypothekenfinanzierungen der Welt. In dieser Woche war es die Versicherungsindustrie. Wir haben den größten Versicherer der Welt - AIG - gerettet - mit einer Finanzspritze von 85 Milliarden Dollar. Nochmals Glückwunsch. Jetzt besitzen wir 80% von AIG. Als nächstes steht die Automobilindustrie in der Schlange und bittet um 25 Milliarden Dollar.

Wo erlaubt die Verfassung der Vereinigten Staaten dem Zweig der Exekutive der Regierung in das Versicherungsgeschäft einzusteigen? Ich weiß es nicht... aber es scheint sowieso niemanden zu interessieren.

Die Franzosen haben ihre Automobilhersteller nach dem Krieg verstaatlicht. Und dann haben die Sozialisten in den Achtzigern die Kontrolle über die Regierung übernommen, und auch die Banken verstaatlicht. Dumme Frösche", sagten die amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler. Wissen sie denn nicht, dass der freie Markt am besten funktioniert?" Und wie Sie sehen, liebe Leser, sind die Menschen in allen Zeitzonen und allen Sprachräumen gleich - sie wollen immer etwas gegen nichts, sobald sie glauben, damit davonkommen zu können.

Aber einen Augenblick noch. Wo nimmt die Regierung diese zusätzlichen 300 Milliarden Dollar her? Der Bundeshaushalt ist doch schon mit ungefähr 400 Milliarden Dollar im Defizit. Die einzige Wahl, die die Regierung hat, ist noch mehr Geld zu leihen.

Aber selbst das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit der amerikanischen Regierung haben ihre Grenzen. Die subprime-Krise kam, weil die Leute Geld geliehen haben, das sie nicht zurückzahlen können. Als die Investoren feststellten, was sie getan hatten, haben sie die gebündelten, bestbewertesten subprime-Kredite fallen lassen... und sie beendeten damit die 26 Jahre währende Kreditexpansion. Und was haben sie mit dem Geld gemacht? Sie haben sich in die besser bewerteten Kredite des amerikanischen Finanzministeriums zurückgezogen. Der Dollar ist gestiegen, die Erträge auf die Anleihen sind gesunken.

Jetzt denken sie auch darüber noch einmal nach. Und wenn sie es nicht tun... dann sollten sie damit anfangen. Je mehr die Wirtschaft und der Finanzsektor schwächeln, desto mehr Geld pumpt die Regierung hinein, um diese Bereiche zu retten. Je mehr Dollar dazu notwendig werden, desto mehr müssen sie leihen. Und je mehr sie leihen, desto mehr zahlen sie nicht zurück... schon jetzt liegt der unbezahlte Betrag - die offiziellen staatlichen Schulden - bei ungefähr 10 Billionen Dollar.

Allein die Zinsen belaufen sich auf fast 2 Milliarden Dollar täglich. Gleichzeitig sinken die Steuereinnahmen. Die Sozialkosten steigen - weil die Leute immer mehr Arbeitslosenzahlungen, kostenlose Lebensmittel und Medikamente, mehr Subventionen und Geschenke brauchen. Einige Wirtschaftswissenschaftler sagen ein Haushaltsdefizit von einer Billion Dollar voraus... andere sagen, es könnte auch 2 Billionen Dollar erreichen.

Ach ja... liebe Leser... an diesen Stellen höre ich, wie sich der Vulkan aufheizt...

Und das ist der Moment, an dem die klugen Investoren in ihre goldenen Barken steigen... Sie wissen zwar auch nicht, was passieren wird. Aber sie wissen, dass es am sichersten ist, das aus der Ferne herauszufinden... und wie die Flüchtlinge der alten Zeiten, haben auch sie Goldmünzen in ihren Taschen.


© Bill Bonner

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Kapitalschutz Akte"