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EZB beschleunigt Dax-Absturz

Schwache Aussichten für die Wirtschaftsentwicklung sorgen für anhaltend schlechte Stimmung am deutschen Aktienmarkt.

HB FRANKFURT. Die Anleger reagierten am Donnerstag enttäuscht, dass die Europäische Zentralbank (EZB) trotz Konjunkturabkühlung keine Zinssenkung andeutete.
Der Dax lag am Nachmittag 2,2 Prozent im Minus auf 6315 Zählern. „Das sind die alten Themen: Rezessionsängste, Finanzmarktkrise, und tatsächlich zuletzt schlechte Konjunkturdaten aus Deutschland und der Euro-Zone“, sagte ein Börsianer.
Die EZB beließ den den Leitzins für die Eurozone wie erwartet bei 4,25 Prozent. Notenbank-Chef Jean-Claude Trichet gab zudem nach Einschätzung von Analysten keine Hinweise auf eine bevorstehende Zinssenkung.
„Die Aussicht auf sinkende Zinsen hätte dem Aktienmarkt ein bisschen Unterstützung gegeben dadurch, dass sich die Konjunktur und damit die Unternehmensgewinne verbessern könnten“, sagte Aktienstratege Carsten Klude von MM Warburg.
„Die Inflationsrisiken stehen für die EZB weiter im Vordergrund. Wir bewegen uns allenfalls im Schneckentempo Richtung Zinssenkung, da muss aber noch mehr Druck auf die EZB in den kommenden Monaten entstehen.“
Untermauert wurde die Konjunkturabkühlung durch neue Konjunkturdaten aus Deutschland. Die Industrie erhielt im Juli wegen der schwachen Binnennachfrage den achten Monat in Folge weniger Aufträge erhalten.
Die Kursverluste zogen sich durch alle Branchen, einzig die Aktien von Continental hielten sich minimal im Plus.
Zahlreiche Dax-Titel werden am Nachmittag durch ihre Stop-Marken gedrückt. „Die Trichet-Aussagen hatten die Aktien nahe die Marken gebracht, jetzt fallen sie von alleine durch“, sagt ein Händler. Die Umsätze hätten beachtlich zugenommen. Einige Titel geben nachrichtenlos über drei Prozent ab, so Siemens, die nach dem Fall durch die Stop-Marke bei 72,50 Euro um 3,2 Prozent auf 71,96 Euro fallen. Ähnliches gelte für TUI. Thyssen setzen indes ihren Abwärtstrend fort; „Die werden jetzt trendfolgend nach unten gespielt“, so der Händler weiter.
Die Aktie bildet den größten Verlierer im Dax. Händler verwiesen auch auf einen Zeitungsbericht, demzufolge der Zusammenschluss der Billigflugtöchter von Lufthansa, TUI und Thomas Cook zu scheitern droht.
Die Titel der Deutschen Börse fielen um drei Prozent. „Die Umsätze am Markt sind weiter niedrig, und die aktuellen Umsatzzahlen waren nicht gerade prickelnd“, sagte ein Händler. Ein anderer verwies auf die zuvor angekündigten Pläne des Frankfurter Börsenbetreibers, ein neues Handelssystem einzuführen. „Das könnte hohe Entwicklungskosten mit sich bringen“, sagte er.
Neben Automobilwerten waren Industrie-Aktien schwach. Siemens und ThyssenKrupp verloren jeweils 3,2 Prozent. Die meisten der am Vorabend vorgelegten Autoabsatzzahlen für den US-Markt haben Händlern zufolge zwar nicht enttäuscht.
Doch wegen der Konjunkturabschwächung fehle der Rückenwind für die Autoaktien, sagte ein Börsianer. Daimler verloren 1,5 Prozent, Volkswagen 1,9 Prozent. Dies belastet Händlern zufolge auch die Aktien des im Zuliefergeschäft tätigen Rheinmetall-Konzerns, die im MDax vier Prozent abgaben.
Auf den Aktienkurs der Deutschen Post drückten Händlern zufolge negative Analystenkommentare und einem Zeitungsbericht, wonach das Expressgeschäft in Nordamerika sich seit Monaten schlechter als erwartet entwickelt. Post-Aktien fielen um zwei Prozent.

Quelle: http://www.handelsblatt.com