StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageformenAnalysenWissenswertesChartsHandelBlog

Wissenswertes:

Silber (Archiv)

Allgemeines über Edelmetalle

Papiergeldsystem

Erklärungsbegriffe

Krisenvorsorge

Krisenvorsorge:

Beiträge zur Krisenvorsorge

Beiträge zur Krisenlage

Beiträge zur Krisenbegriffe

Beiträge zur Krisengeschichten

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

US-Rettungsfonds FDIC blutet aus

von Astrid Dörner (New York)

Die Finanzkrise greift inzwischen auch jene Institutionen an, die im Falle von Bankpleiten einspringen sollen. So kämpft der US-Einlagensicherungsfonds Federal Deposit Insurance Corporation derzeit mit einem akuten Liquiditätsengpass.


Er garantiert beim Zusammenbruch von einer seiner 8533 Mitgliedsbanken Sparguthaben bis zu 100.000 $. Denkbar ist jetzt sogar, dass sich der Fonds Geld beim US-Finanzministerium leihen muss.
"Das ist nur eine mögliche Option von vielen", sagte ein FDIC-Sprecher der FTD. Dass die nach der Weltwirtschaftskrise 1933 gegründete Behörde selbst zahlungsunfähig wird, schließen Experten allerdings aus. Der Sprecher versicherte, im Ernstfall habe noch jeder Bankkunde sein Guthaben in Höhe der versicherten Summe zurückbekommen. Allein im Zuge der US-Sparkassenkrise Anfang der 90er-Jahre hatte die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) mehr als 150 Mrd. $ an Entschädigungen ausgezahlt.
Nachdem 2008 wegen der Krise bereits neun Regionalbanken Insolvenz angemeldet haben, sind die Einlagen der FDIC inzwischen auf 45,2 Mrd. $ gefallen - das entspricht 1,01 Prozent aller versicherten Bankguthaben und liegt deutlich unter jenen 1,15 Prozent, die gesetzlich erfüllt sein müssen. Noch am Ende des ersten Quartals hatte die FDIC Zugriff auf 52,8 Mrd. $ und konnte 1,19 Prozent aller Guthaben abdecken. Die US-Regionalbanken hatten sich mit Kampfkonditionen in der Baufinanzierung Paroli geboten.
Um die Deckungslücke zu füllen, will die FDIC zunächst die Beiträge der Mitgliedsbanken erhöhen. Sie sind die Haupteinnahmequelle des Fonds. Zudem sollen Banken, die höhere Risiken eingehen, auch mehr Beitrag zahlen als andere. "Wer weniger Kosten verursacht, sollte auch weniger zahlen", sagte FDIC-Chefin Sheila Bair auf einer Pressekonferenz am Dienstagabend. Ferner stellt die Behörde neue Mitarbeiter ein, die auf die Abwicklung von Insolvenzen spezialisiert sind. Der neue Finanzplan soll im Oktober beschlossen werden.
Erst am Freitag hatten die Aufsichtsbehörden die Columbian Bank and Trust aus Kansas geschlossen. Die für den Fonds teuerste Pleite war aber die des kalifornischen Baufinanzierers Indymac im Juli mit Kosten von 8,9 Mrd. $. Ursprünglich war die FDIC von 4 Mrd. bis 8 Mrd. $ ausgegangen. Indymac ist die drittgrößte Bankenpleite der US-Geschichte und ein Hauptgrund dafür, dass die FDIC jetzt mehr Geld benötigt. Daher will sie noch im laufenden dritten Quartal mit dem Verkauf der Vermögenswerte von Indymac beginnen.
"Wir glauben nicht, dass wir die Talsohle des Kreditzyklus' erreicht haben", sagte Bair weiter. Wie gefährlich die Situation ist, belegt die am Mittwoch veröffentlichte FDIC-Liste der insolvenzgefährdeten US-Banken für das zweite Quartal. Sie umfasst mittlerweile 117 Banken - so viele wie seit fünf Jahren nicht mehr und 27 mehr als im ersten Quartal. Die Namen der betreffenden Banken gibt die FDIC nicht bekannt.
Der Bericht zeigt auch, wie stark die Erträge der Banken unter der Krise leiden. So haben die FDIC-Banken im zweiten Quartal nur 5 Mrd. $ Gewinn erwirtschaftet - das zweitschlechteste Ergebnis seit 1991. Die Abschreibungen auf Kredite stiegen dagegen mit 26,4 Mrd. $ auf den höchsten Stand seit 1991. Allein die US-Sparkassen meldeten am Mittwoch Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle von 14 Mrd. $ - Rekord und doppelt so viel wie im Auftaktquartal, wie die Aufsichtsbehörde Office of Thrift Supervision (OTS) bekannt gab. Der Nettoverlust im Quartal betrug 5,4 Mrd. $.

Quelle: http://www.ftd.de