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Was wäre wenn?

Zuletzt habe ich angefangen, mir Was wäre wenn?"- Fragen zu stellen. Nur zur Erkundung: Was wäre, wenn die Weltwirtschaft in eine lange, langsame, weiche Konjunkturflaute im Stile Japans eintreten würde?
Was wäre, wenn sich die Aktien auch weiterhin nicht bewegen würden? Vergangene Woche hat der Dow nach einigen Tagen der großen Gewinne wieder Verluste einstecken müssen. Es geht aufwärts und dann wieder abwärts, aufwärts, abwärts. Die Aktien sind weltweit in diesem Jahr um 15%-20% eingebrochen (nur in Shanghai sind sie um 50% eingebrochen). In den vergangenen 10 Jahren standen die Märkte im Osten und die Schwellenökonomien immer noch oben - viele von ihnen sogar mit weitem Abstand. Aber die Vereinigten Staaten und andere entwickelte Märkte legten nicht zu. Angepasst an die Inflation haben die Investoren 20% bis 40% ihres Geldes verloren.

Und was wäre, wenn die Finanzkrise, die mit den minderwertigen Krediten begonnen hat, jetzt die gesamte Industrie befallen würde? Vergangene Woche erfuhr man von JP Morgan, dass man seit Juli 1,5 Milliarden Dollar verloren habe - fast ein Jahr, nachdem die Probleme mit den minderwertigen Krediten begonnen hatten. Fannie Mae hat im vergangenen Quartal fast zwei Milliarden Dollar verloren. Freddie Mac hat 800 Millionen verloren. Diese Verluste stammen nicht aus den minderwertigen Krediten. Besorgniserregende Verluste wurden bereits für die Kreditkartenschulden, die Bildungskredite, Private Equity und Autofinanzierungen gemeldet. Und jetzt können auch Kreditnehmer mit hoher Bonität ihre Kredite nicht mehr rechtzeitig zahlen", berichtet CNNMoney.

Und was wäre, wenn die Hauspreise auch weiterhin fallen würden? Die Preise sind landesweit bislang um fast 20% gefallen - und sie fallen weiter. Fast ein Drittel aller Käufer der vergangenen fünf Jahre sitzt nur auf einem negativen Eigenkapital, heißt es in einem Bericht, der in der vergangenen Woche erschienen ist. Von denen, die ihre Häuser im Jahr 2006 gekauft haben, sind 45% im negativen Bereich.

Druckfehler: In der vergangenen Woche habe ich berichtet, dass die amerikanischen Hausbesitzer mittlerweile insgesamt negatives Eigenkapital haben. Das war entsetzlich... und falsch. Ich habe bezweifelt, dass es stimmen kann, aber ich muss abgelenkt gewesen sein, ehe ich es überprüfen konnte. Es stimmt, das der Teil der Häuser, der den Amerikanern gehört, kleiner ist, als das, was den Kreditgebern gehört. Aber deswegen befinden sie sich insgesamt noch nicht im negativen Bereich, denn ihre Häuser sind immer noch mehr wert als ihre Hypotheken. Und dennoch ist das entstehende Bild täuschend: Leute, die Hausbesitzer zu sein scheinen, leihen ihre Häuser in Wahrheit von den Finanzunternehmen.

Und was wäre, wenn die Finanzindustrie und die Immobilien nicht wieder zurückkehren? Das würde eine lange Phase bedeuten, in der es weder den Saft aus den Krediten noch das Elixier der Hauspreissteigerungen geben wird, um die Party wieder in Gang zu bringen.

Und was wäre, wenn die Verbraucher darauf so reagieren würden, wie sie normalerweise reagieren? D.h. wenn die Konsumenten tatsächlich aufhören würden, so viel zu konsumieren? Die Beweise häufen sich, dass genau das gerade passiert. Das amerikanische Handelsbilanzdefizit ist im vergangenen Monat unerwartet zurückgegangen;

Die Amerikaner exportieren mehr und kaufen weniger. Die Zahlen des Einzelhandels brechen ein. Die Arbeitslosenzahlen steigen. Die Autofahrer legen weniger Kilometer zurück. Restaurants berichten, dass sie weniger Kunden haben. Las Vegas hat weniger Spieler und zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren, heißt es, dass die Spinnen wieder Netze vor den Türen der Bordelle weben, ohne dass sie dabei gestört würden.

Und was wäre, wenn die Verbraucher, die Hausbesitzer, die Investoren und die Geschäftsleute alle anfingen, kürzer zu treten? In den heutigen Nachrichten aus Texas erfahre ich, dass die alten Leute im Ruhestand kürzer treten. Sie machen den Ruhestand kürzer und später. Die Dallas Morning News berichtet von einer Studie von AARP, die zeigt, dass die meisten Leute, die auf den Ruhestand zugehen, weiter arbeiten... und sogar zurück an ihre Arbeitsplätze gehen.

Viele haben sich darauf verlassen, dass der Wert ihrer Häuser den Ruhestand finanzieren würde. Aber die Hauspreise sind in einigen Regionen um bis zu 40% gefallen, und das gräbt ein tiefes Loch in die Kasse für den Ruhestand.

Und was wäre, wenn China, Indien und die anderen Schwellenländer nicht so schnell über die Schwelle kommen, wie wir gehofft hatten? Was wäre wenn sie auch unter dem Käuferstreik der entwickelten Länder leiden müssten? Was wäre, wenn sie nicht mehr so viele Pizza-Toaster... und so viel Krempel verkaufen könnten? Sie würden dann nicht so viel Eisen brauchen, wie die Leute geschätzt haben. Und auch nicht so viel Kohle, oder Kupfer, oder Öl.

Und was wäre wenn die gesamte Welt anfinge abzuflauen - mit weniger Krediten, weniger Käufen, weniger Frachtschiffen, die über den Ozean fahren, weniger kommerziellen Flügen und mehr Ersparnissen? Was wäre, wenn die Amerikaner die Sparsamkeit wiederentdecken würden? Was wäre, wenn die gesamte Welt anfinge, sich so zu verhalten wie die Japaner?

Was wäre, wenn die gesamte, globalisierte Welt, mit anderen Worten, in eine lange, langsame, weiche Konjunkturflaute im Stile Japans eintreten würde?

Es sollte niemanden überraschen, dass das gesamte Elend der amerikanischen Wirtschaft heute zu einem weltweiten Phänomen wird, schreibt Dana Samuelson. Nachdem man eine Wirtschaftsflaute im vergangenen Jahr verhindern konnte, sieht es jetzt so aus, als sie die 15 Staaten umfassende Eurozone im zweite Quartal zum ersten Mal seit Einführung der gemeinsamen Währung im Jahr 1999 geschrumpft.

Es kommen immer noch neue Zahlen, aber Italiens Bruttoinlandsprodukt ist im zweiten Quartal um 0,3% geschrumpft, nachdem es im ersten Quartal um knappe 0,5% wuchs. Und Deutschland, die größte Wirtschaft in der Eurozone und der Motor des G7 Wachstums der vergangenen Jahre, ist im 2. Quartal um bis zu 1,5% geschrumpft, laut Wall Street Journal Europe. Das Wachstum ist in der Eurozone seit dem ersten Quartal nur noch ein Kriechen. Dem RGE Monitor zufolge, ist das Wachstum in Großbritannien im ersten Quartal auf 0,4% gefallen, in Irland auf 0,8%, in Kanada auf 0,3%, in Neuseeland um 0,3% gefallen.

Und wie in den Vereinigten Staaten haben die Immobilienbooms in Spanien, Portugal und Irland einen Einbruch erlebt, während die Wertsteigerung des Euros in der letzten Zeit den Unternehmen Schaden zufügte, die exportieren. Auch in Japan droht eine Rezession, nachdem die Exporte im Juni zum ersten Mal seit 2003 gefallen sind und die Arbeitslosigkeit 4,1% erreicht hat, den beinahe höchsten Wert in zwei Jahren.

Und was wäre, wenn der Goldmarkt seinen weltweiten Abschwung bestätigen würde? Als der Preis in der vergangenen Woche immer stärker einbrach, fragte ich mich, was davon zu halten sei. Ist das eine gewaltige Verschwörung unter den Zentralbanken, die den Preis nach unten treibt?

Oder haben die Investoren - darunter die Zentralbanken selbst - entschieden, dass sie kein Gold brauchen? Sind sie dahinter gekommen, dass der Dollar so gut wie Gold" ist - oder sogar besser? Gold fällt. Der Dollar steigt. Papiergeld - ohne jeden inneliegenden Wert - schlägt das altmodische, natürliche, begrenzt vorkommende und sinnvolle gelbe Metall. (Lenin sagte, er würde es an den Wänden der Latrinen verwenden.)

Kann das Sinn ergeben... vielleicht... wenn sich mein was wäre wenn", als richtig erweist. Bei einem weltweiten Konjunkturrückgang würde der inflationäre Druck von den Rohstoffen und von Gold genommen werden.

© Bill Bonner
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Kapitalschutz Akte" /Goldseiten.de