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Wie Sie über die Inflationsrunden kommen

Die Inflation wird immer mehr zum zentralen Thema. Das ist für Sie, wenn Sie diese Kolumne ständig lesen, zwar längst nichts Neues mehr; aber das Thema bekommt jetzt eine neue Wendung, die sich auch auf Sie auswirken wird. Äußerer Anlass ist zunächst die Mitteilung des Statistischen Bundesamts vom Freitag, wonach die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte im Juni auf Jahresbasis um 6,7% gestiegen sind, die höchste Steigerung seit 1982. Die Hauptursache liegt bei allem, was mit Energie zu tun hat. Das ist zunächst ebenso wenig überraschend wie der Anstieg der Verbrauchsgüterpreise um 4,2% auf Jahresbasis. Doch stellen Sie sich nun vor, wie die Erzeugerpreise demnächst auf die Preise der Verbrauchsgüter durchschlagen - und schon werden diese über 5% klettern, also auf ein Niveau, das Altkanzler Helmut Schmidt in den 70er Jahren zu der Aussage veranlasste, 5% Inflation seien nicht so schlimm wie 5% Arbeitslosigkeit. Den Rest kennen zumindest die Älteren unter Ihnen: am Ende zweistellige Inflationsraten.
Die Geldentwertung durch Inflation der Verbrauchsgüterpreise (wie auch der Preise für die meisten Dienstleistungen) lässt sich bis zu einem bestimmten Punkt durch weniger bzw. gezielteren Konsum kompensieren. Danach kommen die Ersparnisse an die Reihe. Die Milchmädchenrechnung sieht dann so aus: 5% auf dem Tages- oder Festgeldkonto, in Bundesanleihen oder -schatzbriefen und womöglich auch schon in Tagesanleihen des Bundes machen die Inflation wett. Die realistische Rechnung ist dagegen weniger schön: Alle Erträge, die über den von 2009 an geltenden Sparerpauschbetrag hinausgehen, werden der 25%igen Abgeltungsteuer plus Soli plus ggf. Kirchensteuer unterliegen. Das heißt, mit allem, was festverzinslich ist, werden Sie dann inflationsbereinigt Verluste erleiden. Und wenn Sie vom nächsten Jahr an Aktien kaufen, erleiden Sie mit denen dasselbe Schicksal.
Worin besteht nun die Lösung des Problems? Bis zu einem gewissen Grad in der Einschränkung des Konsums (s. oben), darüber hinaus aber vor allem in der klugen Anlage der Ersparnisse. Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn was den ersten Punkt betrifft, hat die Mehrheit der Bevölkerung, im Gegensatz zu den über 70jährigen, längst noch nicht genug Erfahrung mit dem Konsumverzicht. Und beim zweiten Punkt besteht ein erhebliches Wissens- und Know-how-Defizit, das sich nicht von heute auf morgen aus der Welt schaffen lässt. Dieses Manko ist auf den Staat und die Finanzwirtschaft zurückzuführen, und zwar aus den folgenden Gründen:
Die Regierungsparteien streuen der Bevölkerung Sand in die Augen, indem sie ihr das Gefühl vermitteln, der Staat werde schon für sie sorgen. Typischer Fall: die subventionierte Riester-Rente (dazu lesenswert: die neue Ausgabe der Zeitschrift Finanztest mit einem erschreckenden Bericht über hohe Fehlerquoten einiger Anbieter). Wenn der Staat das finanzielle Sorgerecht für sich beansprucht, muss hier in Zukunft zwangsläufig ein ebensolcher Murks herauskommen wie zum Beispiel im Gesundheitssektor oder bei den Steuern. Nun zur Finanzwirtschaft: Sie setzt alles daran, Ihnen etwas zu verkaufen, auch das, was Sie gar nicht brauchen. Und die Riester-Rente ist dabei nur ein ebenso plumper Kundenfänger wie die Abgeltungsteuer. Wirkliche Beratung findet in den seltensten Fällen statt.
Folglich heißt die Lösung: Selbst ist die Frau/der Mann. Wenn Sie sich dessen voll und ganz bewusst sind und mit dem Know-how-Aufbau beginnen, indem Sie beispielsweise täglich auf goldseiten.de klicken und zusätzlich regelmäßig eine überregionale Wirtschafts- oder Tageszeitung lesen (möglichst um Wirtschaftsmagazine ergänzt), haben Sie schon die Hälfte des Weges geschafft. Nun müssen Sie noch die Inflation in den Griff bekommen. Das können Sie im Prinzip auf zweierlei Weise tun, wobei die beiden Möglichkeiten sich nicht auszuschließen brauchen: 1. Indem Sie dafür sorgen bzw. sorgen lassen, dass Ihr laufendes Einkommen immer mehr steigt als die Inflationsrate, indem Sie sich also wie ein Hamster im Rad bewegen und entweder Karriere machen oder einer lukrativen selbstständigen Tätigkeit nachgehen. 2. Durch kluge Geldanlage, was wiederum auf zwei Alternaiven hinausläuft: archaisch, indem Sie ein Stück Land kaufen, um es zu bewirtschaften, oder wie üblich, indem Sie aus der Vielfalt der Anlagemöglichkeiten die richtige Mischung aus Wertpapieren, Edelmetallen und Immobilien wählen. Am besten, Sie kombinieren die archaische und die übliche Variante nach Ihrem individuellen Bedarf.
Wenn Sie diese Ratschläge beherzigen, werden Sie die Inflation kompensieren, also Ihre Kaufkraft erhalten, und auch das nur mit etwas Glück, nicht mehr und nicht weniger. Doch das ist schon eine ganze Menge, denn damit werden Sie zu dem Drittel der glücklichen Menschen gehören, die über die Inflationsrunden kommen. Besonders wichtig wird das Timing sein, deshalb dazu die letzte Anmerkung: Gold und Silber, möglichst in Form von Anlagemünzen und Barren, ergänzt um einige Edelmetallaktien, sollten auf Ihrer Einkaufsliste weiter ganz oben stehen. Dagegen können Sie sich mit den üblichen Aktien getrost Zeit lassen (auf jeden Fall noch einige Monate), mit Anleihen so wie so. Und wenn Immobilien, dann beschränken Sie Ihren Kauf im Zweifel auf ein selbst genutztes Haus.

Manfred Gburek, 18. Juli 2008
Quelle: http://www.gburek.eu