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Kaufkraft oder wahre Werte

Peter Weck

Die letzten Tage konnte ich feststellen, dass bei vielen „Leuten“ der Gedanke
aufkommt, das hier irgend etwas gewaltig stinkt. Allerdings kein Grund zur Sorge, man
spart für schlechte Zeiten und man schimpft zu Hause bei Lidl Bier, Billigzigaretten und
Kartoffelchips. Kneipe ist nicht mehr, da unsere Politiker für weitreichende
Volksgesundheit gesorgt haben. Man könnte nun auf den bösen Gedanken kommen,
alles ist so gewollt. Menschenansammlungen und Meinungsaustausch findet somit zum
Wohl der Gesundheit nicht mehr statt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Dumm nur, wir Europäer sind faul und träge. Erst wenn der „Arsch“ brennt, setzen wir
uns in Bewegung, oder suchen die Schuld bei Anderen.
Da es ja heute wieder mal brennt und echtes Geld bei dem Einem oder Anderen am
Horizont auftaucht, möchte ich mal einen kleinen Ausflug ins Jahr 1923 starten:

Ersparnisse fast vollständig entwertet
...Doch dafür wurde ein hoher Preis gezahlt. Das war nicht nur der wirtschaftliche Rückschlag
im Jahr 1923, als die Produktion um 34 Prozent sank. Die faktische Enteignung großer Teile der
Bevölkerung wiegt schwerer und nachhaltiger. Vor allem die Mittelschicht wurde getroffen,
dessen Ersparnisse fast vollständig entwertet wurden. Die Löhne der Arbeiter und Angestellten
wurden zwar wegen der steigenden Lebenshaltungskosten laufend erhöht, in den Krisenjahren
zeitweise täglich. Doch das geschah mit Zeitverzug, was erst recht für die Einkommen der
Pensionäre und Rentner galt. Die Einbußen trafen vor allem die Besserverdienenden. Das um
die Inflation bereinigte Realeinkommen von Beamten im Höheren Dienst zum Beispiel
verringerte sich von 1914 bis 1920 um fast zwei Drittel. Geringqualifizierte Staatsdiener büßten
nur etwa ein Drittel ihrer Kaufkraft ein.
Doch es gab auch Gewinner. Wer auf Pump Sachwerte wie Häuser, Land und Fabriken gekauft
hatte, war schon bald seiner Schulden enthoben. Die vor dem Beginn der Hyperinflation
geliehenen Millionen konnten mit einem einzigen Geldschein getilgt werden, selbst wenn der
nicht einmal mehr für den Kauf eines Pfund Butters gereicht hätte. Besonders reich wurden die
mit besonders großen Schulden. Die Liste der Industriellen, die ihr Glück in den Inflationsjahren
gemacht haben reicht von Otto Wolff, Friedrich Flick, Hugo Herzfeld bis Alfred Hugenberg. Als
sagenhaft galt aber der Reichtum von Hugo Stinnes, der damals einen Ruf hatte wie heute
Warren Buffet. Stinnes baute einen für damalige Verhältnisse riesigen Mischkonzern auf und
war unter anderem Großaktionär bei den Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerken (RWE)...

Anmerkung: Wenn Sie bei einer Hyperinflation kein sicheres steigendes
Einkommen generieren können, sind Sie wie die Meisten ein armes Schwein!
Der Dollar wurde Parallelwährung
...Längst hatte sich natürlich der Dollar als Parallelwährung etabliert und bestimmte den
Rhythmus der Wirtschaft. Jeder Einkauf, jede Investition, ließ sich nur nach einem Blick auf den
Devisenkurs beurteilen. „Einen befreundeten Spekulanten anrufen und ihn fragen, wie die Mark

im Augenblick steht, ist ganz einfach, denn in Berlin sind im Augenblick alle Freunde
Spekulanten und lassen den Dollar nicht eine Sekunde aus den Augen“, berichtete der Spanier
Xammar. Und die Spekulanten sahen den Wert der Mark fallen. Vor dem Krieg kostete ein
Dollar 4,20 Reichsmark, Anfang 1919 gut 8 Mark. Bis Anfang 1922 stieg der Dollarkurs auf
knapp 200 Reichsmark, am Ende des Jahres zahlten die Deutschen rund 7500 Reichsmark für
einen Dollar.
Die Abwertung der Mark - die noch schneller fiel, als die Preise stiegen - führte dazu, dass
Ausländer und Besitzer von Fremdwährungen wie die Könige lebten. Ernest Hemingway
berichtete von einem luxuriös verbrachten Tag in Kehl am Rhein. Für sich und seine Frau
brauchte er dafür den Gegenwert von 90 kanadischen Cent. „Da die Zollbestimmungen sehr
streng sind“, schrieb Hemingway, „können die Franzosen nicht nach Kehl kommen und all die
billigen Waren aufkaufen, was sie gern täten. Aber sie können herüberkommen und essen. Es ist
schon sehenswert, wie der Mob jeden Nachmittag die deutschen Konditoreien und Cafes
stürmt.“

Was unterscheidet uns heute von damals? Abgesehen davon, dass es noch keine
Plasma TV´s zur Volksverblödung gab.
Damals war der Dollar Fluchtwährung, da die deutsche Hyperinflation ein deutsches
Problem war. Welche „Fluchtwährung“ ist wohl Heute 1. Wahl? Ich glaube, die Frage ist
so blöd, dass man sie sich selbst beantworten kann.
Nehmen wir uns zum Schluss noch einmal die historische Kaufkraft einer Silberunze zur
Brust.

Historisches Mittel der Kaufkraft
2 Taler (Joachimstaler) = 60 Kreutzer oder besser 60 Gramm Silber
Im Jahre 1617 kostete z. B. 1 Huhn 3 Kreuzer, 1 Gans 5 Kreuzer
Für die Rechenfaulen unter Ihnen (Auch ich zähle mich dazu):
1 Gans für 3 Gramm Silber, oder nach heutigen Kurs ca. 1,35 Euro für eine Gans.
Stellt sich die Frage, ist die Gans mit ca. 25 Euro zu teuer? Oder Silber zu billig?
Darüber dürfen Sie allerdings allein nachdenken. Möglicherweise reift daraus die eine
oder andere Erkenntnis.
Sie können mich unter peterprivat(at)gmx.eu erreichen

Quelle: hartgeld.com