StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageformenAnalysenWissenswertesChartsHandelBlog

Wissenswertes:

Silber (Archiv)

Allgemeines über Edelmetalle

Papiergeldsystem

Erklärungsbegriffe

Krisenvorsorge

Krisenvorsorge:

Beiträge zur Krisenvorsorge

Beiträge zur Krisenlage

Beiträge zur Krisenbegriffe

Beiträge zur Krisengeschichten

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Die Inflation hat die ganze Welt erfasst

29. Juni 2008 Der Anstieg der Preise für Rohöl, Lebensmittel und andere Rohstoffe hat nicht nur hierzulande, sondern rund um den Globus einen starken Teuerungsschub ausgelöst. Nach einer Übersicht der Investmentbank Morgan Stanley liegt die Inflationsrate inzwischen in mehr als 50 Ländern oberhalb von 10 Prozent.

Mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung seien damit von zweistelligen Inflationsraten betroffen, heißt es in der Studie. In Deutschland betrug die Inflationsrate nach europäischer Messmethode im Juni nach ersten Schätzungen 3,4 Prozent; das ist der höchste Stand seit Auflage dieses Index 1996.

Ölpreis entscheidend für weitere Entwicklung

Um die Teuerung zu bremsen, sind viele Notenbanken dazu übergegangen, ihre Leitzinsen anzuheben. Die realen Zinsen - also die Leitzinsen abzüglich der jeweiligen Inflationsrate - seien in vielen Ländern aber weiterhin negativ und damit zu niedrig, kommentierte Joachim Scheide, der Leiter des Prognosezentrums des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel.

Das Institut sagt voraus, dass die globale Inflation von 4,2 Prozent im Jahre 2007 auf 5,1 Prozent im laufenden Jahr zunehmen wird. Das sei der höchste Stand in diesem Jahrzehnt, sagt Scheide. 2009 dürfte die globale Inflation wieder auf rund 4 Prozent zurückgehen, erwartet Scheide; Voraussetzung dafür sei allerdings, dass der Ölpreis nicht weiter steige.

Fachleute sind sich freilich nicht einig, wie sich der Rohölpreis weiter entwickeln wird. In den vergangenen zwölf Monaten hat sich der Preis für ein Barrel (159 Liter) Öl der Sorte WTI bereits von 70 auf zuletzt 140 Dollar verdoppelt. Manche Fachleute sagen für das kommende Jahr Preise von 200 Dollar je Barrel voraus. Am Terminmarkt wird Öl mit Lieferung in einem Jahr derzeit aber nur mit rund 140 Dollar gehandelt. Neben dem Rohöl sind die Preise zahlreicher weiterer Rohstoffe stark gestiegen, darunter nicht zuletzt die Preise von Grundnahrungsmitteln wie Weizen, Mais und Reis.

Politische Unruhen als Folge der Preisanstiegs

Die starke Verteuerung vieler Nahrungsmittel trifft in jeder Gesellschaft vor allem die ärmeren Menschen, da sie einen vergleichsweise großen Anteil ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben müssen. Deshalb dürften aus Sicht des einzelnen Haushalts derzeit wohl nicht nur 40 Prozent der Weltbevölkerung, sondern eher noch mehr Menschen unter einer zweistelligen Inflation leiden. In einigen Ländern hat sich dies bereits in - teilweise gewaltsamen - politischen Unruhen entladen.

Nach der Übersicht von Morgan Stanley betrug die Jahresinflation in Indien mit seinen 1,1 Milliarden Einwohnern im Juni 11,1 Prozent, im Nachbarland Pakistan sogar 19,3 Prozent. In China, dem mit 1,3 Milliarden Menschen bevölkerungsreichsten Land der Erde, sind die Verbraucherpreise im Mai um 7,7 Prozent gestiegen. In den Vereinigten Staaten betrug die Konsumentenpreisinflation zuletzt 4,2 Prozent, im Euro-Raum 3,7 Prozent. In Belgien sind die Preise im Juni sogar um 5,8 Prozent gestiegen. Damit angesichts des Teuerungsschubs keine Inflationsmentalität um sich greift, hat die Europäische Zentralbank angedeutet, ihren Leitzins am kommenden Donnerstag von 4 auf 4,25 Prozent anzuheben.

Quelle: http://www.faz.net