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Sub-Prime-Krise war nur ein Vorgeschmack - Krise der Credit Default Swaps wird noch schlimmer

Laut F. William Engdahl ist die US-amerikanische Hypothekenkrise nur der Vorgeschmack auf eine neue, hausgemachte Krise der angelsächsischen Banken. 62 Billionen US Dollar stecken in Credit Default Swaps (CDS). Und die beginnen gerade, notleidend zu werden.

Die CDS wurden vor einigen Jahren von einer jungen Mitarbeiterin von JP Morgan "erfunden". Diese Kreditderivate sind so gestaltet, daß eine Partei (der "Sicherungsnehmer" oder "Käufer") einer anderen Partei (der "Sicherungsgeber" oder "Verkäufer") periodische Zahlungen leistet. Sicherungsgegenstand ist eine dritte Partei (der "Referenzschuldner"). Falls die dritte Partei ausfällt, erhält der Käufer vom Verkäufer die Versicherungsleistung. Mit den drastisch wachsenden Kreditrisiken wurden diese CDS in den letzten Jahren sehr populär und dank dieser Derivate konnten die US-Banken Risiken global verteilen.

Warren Buffett nannte solche Derivate einst "finanzielle Massenvernichtungswaffen". Die Höhe der Versicherungsprämie ist natürlich von der Kreditwürdigkeit der Gegenpartei abhängig.

Mit fortschreitender Rezession und steigenden Ausfällen bei Junk-Bonds in den USA erhöht sich die Gefahr für die CDS. Nominal stehen 62 Billionen US Dollar aus, wovon 1,2 Billionen Dollar (1200 Mrd. ) ausfallgefährdet sind. Eine Kettenreaktion im CDS Markt könnte die nächste globale Finanzkrise auslösen. Der Markt ist unreguliert, es gibt keinerlei Aufzeichnungen über die Kreditwürdigkeit der Sicherungsnehmer. Immer wieder betonte Alan Greenspan, Banken seien bessere Risikoregulierer als Regierungsbürokraten. Die Rettung von Bear Sterns durch die FED geschah auch mit dem Hintergedanken, die Welt vor einer Kettenreaktion zu bewahren, die das gesamte Finanzsystem hätte stürzen können. Durch die mangelnde Aufsicht der Gegenparteien der CDS hatte die FED keine Ahnung, was hätte passieren können. Eine dieser Gegenparteien ist JPMorgan Chase, einer der größten Käufer und Verkäufer von CDS.

Laut Moody’s Investors Service lag die Verlustrate von CDS im Januar 2002 bei 1,5 Billionen US $ Nominalwert bei 10,7%. Fitch Ratings berichtete im Juli 2007, daß 40% der weltweit verkauften CDS Unternehmen betrafen, die den Investment-Status der Ratingagenturen nicht mehr haben. In 2002 waren erst 8% von so schlechter Bonität. Steigende Ausfälle werden jetzt dazu führen, daß Derivatekäufer Milliarden von Dollars von den Verkäufern verlangen werden, was wiederum zu endlosen Prozessen führen wird. Diese Situation könnte das ganze Finanzsystem lahmlegen.

Experten des CDS Marktes gehen davon aus, daß Hedgefonds nicht in der Lage sein werden, den Banken fällige Kontrakte über 150 Milliarden US Dollar zurückzuzahlen. Die Banken werden dem zuvorkommen wollen, indem sie mehr Sicherheiten für eventuelle Verluste verlangen. Die meisten Hedgefonds werden dafür jedoch nicht genügend Barmittel zur Verfügung haben. Die BIZ aus Basel ist sich der drohenden Gefahr bewußt. Die Zahl der involvierten Banken und der genauen Summen sei unbekannt und nur schwer zu ermitteln, da die Banken ihre Transaktionen lieber geheim halten und die Risiken untereinander wie in einem Karussell weitergereicht haben. Nun, da sich die Bankrotte in den USA mehren, besteht eine große Wahrscheinlichkeit für langwierige Gerichtsprozesse, in denen die Banken (Käufer) von den Hedge-Funds (Verkäufer) ihr Geld einfordern werden.

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