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Roter Oktober?
Von Rainer Breitenbaumer am 03.10.07

Die aktuelle Krise rund um die amerikanische Hypothekenkatastrophe mit ihrem mörderischen „Waffenarsenal“ aus Kreditderivaten wie CDO’s, CDS’s und Co., ist noch längst nicht ausgestanden. Vom Rattenschwanz aus Hedgefonds und Banken, bei denen sich neuerdings sogar primary dealers zu den Opfern zählen, ganz zu schweigen. Gegenwärtig scheint sich aber kein Mensch dafür zu interessieren. Warum? Sehen Sie sich den Aktienmarkt an! Alle Welt schielt gierig auf die Börsen und scheint sich in einem regelrechten Rauschzustand zu befinden, wie man an den Notierungen sehen kann. Der Dow Jones auf Allzeithoch, der „unkaputtbare“ Dax folgt ihm dicht auf den Fersen. In Fernost sieht es nicht anders aus. Der Nikkei kennt ebenfalls nur noch die Richtung nach oben und der Hang-Seng ist allein in den letzten sechs Wochen um 40% gestiegen! Die PPT’s schuften rund um die Uhr um den Laden zusammen zu halten! Dafür bekommen die Edelmetalle gerade wieder einmal eins auf die Mütze, wenngleich die Eingriffe durch die Zentralbanken und ihre Handlanger immer mehr an Wirkung zu verlieren beginnen. So weit, so gut….
Was jetzt?
Nun sind wir mittlerweile im Oktober angekommen und die geschichtsbewussten Anleger unter uns wissen was das bedeutet: Der gefährlichste Börsenmonat hat begonnen. Der Oktober des Jahres 2007 ist von besonderer Brisanz. Weshalb das so ist, möchte ich im Folgenden erläutern. Die Leitzinssenkung durch die FED im September, war eine einmaligeGelegenheit! Zu jenem Zeitpunkt hatten der CRB-Index der Rohstoffe und die Rohölpreise einen starken Einbruch hinter sich, der seit Mitte Juli andauerte. Die CRB-Notierung lag bei 298 Indexpunkten, der Preis für crude oil bei 69 Dollar. Der Dollar hatte zum Euro ein relativ „unverdächtiges“ Verhältnis von etwa 1,345. Dieser Stand der Dinge erlaubte es Ben Bernanke eine drastische Leitzinssenkung um 0,5(!) Prozent durchzuführen, denn: Die oben genannten Notierungen hatten zu einem Rückgang der amerikanischen Inflationszahlen im Produzentenpreisindex geführt. Nämlich zu einem dramatischen Einbruch der (offiziellen) Inflationsrate von 3,9% auf 2,1 %!!! Das erlaubte es der FED, sich vorübergehend von der Inflationsfront zurückzuziehen um den notleidenden Finanzmärkten aus der Patsche zu helfen.
Wie geht es weiter???
Bei einem derartig günstigen Zusammenspiel fällt es schwer noch an Zufall zu glauben. Doch die Rechnung könnte schon bald ins Haus flattern. Denn seit diesem „Inflationswunder“ hat sich einiges getan! Der CRB-Rohstoffindex ist seither von 298 auf 333 Punkte geklettert. Der Preis für crude oil liegt nach neuen Allzeithoch’s in der Nähe von 80 Dollar. Und der Dollar erleidet einen Schwächeanfall nach dem Anderen und liegt jenseits der Marke von 1,42!! Was das alles für die Produzenten- und Konsumentenpreisinflation des Septembers bedeutet, die Mitte Oktober veröffentlicht wird, bedarf keiner Erklärung! Die Zahl dürfte sich im höheren einstelligen Prozentbereich bewegen. Die FED müsste die Bilanzen schon unverschämt frisieren um die offizielle Inflationsrate noch unter Kontrolle zu behalten. Aber denen ist mittlerweile alles zuzutrauen.
Eisberg voraus?
Sollte es wirklich bei den Inflationszahlen zu einer negativen Überraschung kommen, dann dürfte die Zinssenkungsphantasie schlagartig verpuffen und damit die Megahausse die zurzeit sämtliche miesen Daten ignoriert, abwürgen. Die erschreckenden Ähnlichkeiten mit früheren Crashjahren sollten nun endlich auch die letzten Zweifel ausgeräumt haben, dass der Oktober 2007 brandgefährlich wird!
Die Gold- und Silberraketen stehen schon bereit!

Der Autor kann unter Rainer.Breitenbaumer@skf.com erreicht werden