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2012 - Mit der EZB steht und fällt alles

Mittwoch, 04. Januar 2012, 06:39
von Miriam Kraus
Wir haben uns ja gestern schon mit der EZB auseinander gesetzt. Das Jahr 2011 war ein Problemjahr, doch die für mich wichtigste Institution im vergangenen, wie auch in diesem Jahr ist die EZB. Und einer der wichtigsten Events war mit Sicherheit der Start der 3-Jahres-Refinanzierungsoperation der EZB. (Noch mal kurz zur Erklärung: die EZB stellt den ausgetrockneten Banken Geld für 3 Jahre zu Niedrigzinsen zur Verfügung und hat damit ihre Bilanz ausgeweitet).

Das Vorgehen der EZB im vergangenen Jahr war höchst umstritten und die Maßnahmen sind zwar im Hinblick auf unsere Geldwertstabilität verwerflich, aber im Hinblick darauf, dass die Alternative ein Zusammenbruch von Zone und Bankensystem sein könnten, absolut angebracht.

Denn die EZB schlägt mit diesem Vorgehen zwei Fliegen mit einer Klappe: indem Sie Liquidität ins ausgetrocknete Finanzsystem schleust und die Sicherheitsanforderungen für die Banken gesenkt hat, sorgt sie dafür, dass die Banken (die für die Liquidität Sicherheiten in Form von Staatsanleihen und dank der Reduktion der Anforderungen, gerade auch Anleihen von schwachen Euro-Staaten hinterlegen müssen) einen Grund haben um weiterhin Staatsanleihen zu kaufen. In der Folge sind die Zinsen für einige Staaten seit der Ankündigung der EZB-Maßnahmen z.T. schon gesunken.

Eine gute Begründung für weitere Lockerungs- und Liquiditätsmaßnahmen

Der springende Punkt ist aber, dass das Mehr an Liquidität aus diesen Gründen vermutlich nicht so schnell in der Realwirtschaft ankommen wird, stattdessen ist es selbst von Seiten der EZB nicht als Stimuli geplant, sondern vermutlich schlichtweg zur Unterstützung von Staaten und Banken gedacht. Das klingt zunächst einmal nicht so gut, bedeutet aber auch, dass die Gefahren einer sprunghaft steigenden Teuerung zunächst einmal nicht so hoch sind.

Stattdessen haben wir es im Moment damit zu tun: in einigen Ländern der Eurozone sinken die Teuerungsraten bereits. Selbst in Deutschland ist der Anstieg der Verbraucherpreise zuletzt im November um 0,1 Prozentpunkte geringer ausgefallen als im Vormonat. In der gesamten Eurozone stagnierten die Teuerungsraten zuletzt bei 3%. Das ist natürlich immer noch ein hohes Niveau, doch wenn sich diese Tendenz fortsetzt, dann erhalten die Notenbanken und insbesondere unsere EZB eine noch gewichtigere Begründung dafür, mit weiteren Lockerungs- und Liquiditätsmaßnahmen fort zu fahren.

Wenn dies eintritt, dann dürfte sich diese Phase (zumal wenn dann auch noch andere Notenbanken, wie die FED, die Peoples Bank of China und die Bank of England mit eigenen Lockerungs- und Stimulierungsmaßnahmen hinzu kommen) aber wohl als deutlich positiv vor allem für die Rohstoffpreise bis hin zu den Edelmetallen, aber auch für sowieso schon günstige Aktien erweisen.

2012 – das Jahr der Notenbanken?

Auch wenn sich die gute, noch nicht so alte EZB vordergründig dagegen stemmt, ein politisches Instrument zu sein...in der Realität ist sie schon längst ein solches geworden. Der Aufkauf von Staatsanleihen ist bereits eine Form der Staatenrettung. Und die Liquiditätsmaßnahmen zugunsten der Banken sind eine reine Bankenrettung.

Beide Maßnahmen mögen im Hinblick auf die Geldwertstabilität absolut verwerflich sein, aber im Hinblick darauf, dass die Alternative ein Zusammenbruch von Bankensystem und Eurozone sein könnte, absolut angebracht. Dieses Umstandes ist sich die EZB absolut bewusst, davon gehe ich aus.

Und weil sie sich dessen bewusst ist, dass sie hier im eigentlichen Sinne die "Rettungsaufgaben" der Politik übernimmt (natürlich mit der Hoffnung darauf, dass diese nur temporär gebraucht werden und die Politik es schließlich doch noch schaffen kann, das Ruder herum zu reißen), wird sie diese Aufgaben auch weiterhin übernehmen (müssen). Mit anderen Worten, der EZB wird mit dem Fortgang der Krise nichts anderes übrig bleiben, als die Politik auch weiterhin mit Hilfsmaßnahmen zu ersetzen - wie lange das auch immer dauern mag. Doch so lange die EZB da ist, wird sie einen Zusammenbruch verhindern, auch wenn das schlussendlich bedeutet, dass sie ihre Maßnahmen wird ausweiten müssen.

Interessant ist aber eigentlich, dass die Unternehmen der Realwirtschaft im Grunde genommen nicht direkt davon betroffen sind, ob die EZB Geld druckt, Staatsanleihen kauft oder Griechenland pleite ist. Dies mal generell gesprochen, denn hinter jeder Aktie verbirgt sich ein real vorhandener Vermögensgegenstand. Natürlich leiden Unternehmen in Zeiten von Bankenkrisen unter einem sinkenden Kreditwachstum - doch dies auch mal nur generell gesprochen. Denn in diesem Zusammenhang bestehen die Risiken fast ausschließlich im betroffenen Europa und hier vor allem in den schwachen Euro-Ländern.

Soll heißen, es gibt auch noch andere Regionen auf der Welt, die zwar von einem zyklischen Abschwung, aber nicht unbedingt von einer Systemkrise betroffen sind.

Solange also die EZB einsteht, wird das europäische Finanzsystem wenigstens nicht zusammenbrechen
.

Wichtiger aber ist: Aktien sind Teile von Unternehmen, die auch in einer Krise immer einen Wertbestand haben, wobei gute Unternehmen dynamisch genug sind, um sich an die veränderten Bedingungen anzupassen.
Das ist der Grund dafür, dass auch ein Warren Buffett sich nicht in Omaha versteckt, sondern sich gerade in der aktuell anhaltenden Phase auf Einkaufstour befindet.

Ob es wirklich zu einer nächsten Rallye kommt?

Na ja, früher oder später wird es wieder zu überwiegend und deutlich steigenden Preisen und Kursen kommen - so funktioniert das Ganze eben, ein ständiger Kreislauf von Auf und Ab.

Wann das sein wird?

Nun ja, ich kann nicht in die Zukunft sehen, aber es gibt 3 wichtige Punkte, von denen jeder einzelne die Wende einläuten kann.

Wenn die FED ein QE3 startet
Wenn sich ein echtes Lösungsschema in der Eurozonen-Schuldenkrise abzeichnet
Wenn substanzielle Stimulierungsmaßnahmen in China beschlossen werden

Noch wichtiger ist: ob Zonen-Schuldenkrise oder nicht, die Weltwirtschaft wird sich trotzdem weiter drehen, denn ein systemisches Risiko besteht in den Emerging Markets nicht. Und das allerwichtigste: im Tiger&Dragon empfehlen wir gerade solche Unternehmen aus den Emerging Markets, die nicht nur nicht von der systemischen Krise in Europa betroffen sind, sondern auch noch so günstig bewertet sind, dass man schon von echten Value-Schnäppchen sprechen kann....liebe Grüße...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de