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Die Früchte der Nullzinspolitik

Am Freitag berichtete die US-Zentralbank, dass US-Unternehmen am Ende des zweiten Quartals 2010 über einen Cash-Bestand von 1,85 Mrd. US-Dollar verfügten. Dies ist der höchste Betrag seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1952. Da die Konsumneigung der US-Amerikaner gering ist und gleichzeitig genügend freie Produktionskapazitäten vorhanden sind, werden Investitionen – weil überflüssig - zurückgestellt.
Was tun mit dem Cashbestand, zumal man sich an den Kreditmärkten derzeit preiswert refinanzieren kann? Entweder belässt man das Geld auf der Bank (und bekommt dafür fast nichts), oder man steckt es – wenn es sich anbietet – in Akquisitionen. Letzteres geschieht immer häufiger. Man darf davon ausgehen, dass die M&A-Aktivitäten weiter zunehmen werden. Es kommt hinzu, dass in den USA derzeit so viele IPOs in der Pipeline sind wie zuletzt im Jahr 2000. Zunehmende M&A- sowie IPO-Aktivitäten deuten darauf hin, dass die Aktienmärkte ein zunehmend lebendigeres Umfeld erhalten. Die Märkte sollten damit das derzeit geringe Handelsvolumen bald hinter sich lassen.
Passend zu diesen Entwicklungen hat das US-Geldmengenwachstum die Kurve gekriegt. Die Wachstumsraten für die Geldmengen M1, M2 und MZM zeigen eine Aufwärtstendenz.

Einer der Schlüsselcharts ist der historische Zusammenhang zwischen der Fed Funds Rate („US-Leitzins“) und dem Wachstum der US-Geldmenge MZM.
Der folgende Chart zeigt Geldmengenwachstum und Fed-Funds-Rate um zwei Jahre zeitversetzt.

Man kann gut erkennen, dass eine Veränderung der Fed-Funds-Rate etwa zwei Jahre braucht, um das Wachstum der Geldmenge zu beeinflussen. (Lesebeispiel: Der aktuelle Zinssenkungszyklus wurde 2007 von der FED eingeleitet, die Geldmenge begann erst im Jahr 2009 deutlich zu fallen). Auf dem obigen Chart ist der „Schlenker“ der Geldmenge nach oben deutlich zu erkennen (siehe Pfeil): Die Nullzinspolitik beginnt, Früchte zu tragen. Eine steigende Geldmenge dürfte den Druck auf die FED zur Aufgabe der Nullzinspolitik erhöhen.

Angesichts der weiterhin geringen US-Kapazitätsauslastung (obiger Chart) erscheint vielen Volkswirten ein breitflächiger Inflationsanstieg kaum vorstellbar. Es bleibt jedoch niemandem verborgen, dass die Preise für Rohstoffe derzeit steigen. Man kann die Edelmetallpreise nennen oder die Preise für nachwachsende Rohstoffe wie Baumwolle, Zucker, Kaffee, Weizen oder Mais. Wenn man dann noch weiß, dass die steigenden Rohstoffpreise sich in den USA üblicherweise deutlicher auswirken als in Europa - der meist zeitgleich mit den Rohstoffpreisen steigende Euro sorgt für einen gewissen Ausgleich - , so ist nachvollziehbar, dass steigende Inflationsraten nicht notwendigerweise aus einer Begrenzung der Kapazitätsauslastung entstehen müssen, sondern über steigende Rohstoffpreise induziert werden können.
Als wir vor drei Wochen eine Kolumne zum Thema Silber veröffentlichten, befand sich der Silberpreis bei 19 US-Dollar. Seitdem ist Silber um zwei Dollar gestiegen, und eine Vielzahl an Rohstoffen bereitet vielversprechende Setups vor. Nur der Ölpreis scheint bearisch positionieren zu wollen.
Fazit: US-Unternehmen verfügen derzeit über einen Cash-Bestand auf Allzeithoch. Aufgrund der mangelnden Konsumlaune der US-Bürger, die lieber den Schuldenabbau vorantreiben sowie der geringen Kapazitätsauslastung haben die Unternehmenslenker deutliche Probleme, das Kapital sinnvoll einzusetzen. Nach dem Motto: „Bevor das Geld auf dem Konto versauert, schluckt man die Wettbewerber“ dürfte sich das M&A-Geschäft in den kommenden Monaten beleben. Passend dazu steigt die im Umlauf befindliche Geldmenge. Dies sorgt dafür, dass der Nachschub an Liquidität erhalten bleibt. Verfolgen Sie die Entwicklung der Finanzmärkte in unserer handelstäglich erscheinenden Frühausgabe.

Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Wellenreiter-invest.de