StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageAnalysenNewsWissenAutorenChartsHandelForum

News:

News zu Silber

News zu Edelmetallen

News zu Minen

News zu Wirtschaft

News zu Währungen

News zu Währungen:

Währungsnews 2006

Währungsnews 2007

Währungsnews 2008

Währungsnews 2009

Währungsnews 2010

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Autoren

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Die FED und die Panik

von Miriam Kraus

...und heute gibt's noch so ein schönes Beispiel dafür, wie sehr Emotionen bisweilen überkochen können. Nur, dass es diesmal wieder die Angst ist, die sich Bahn schlägt...
Gestern gab es wahrscheinlich eines der wichtigsten FOMC-Meetings (das ist der Offenmarktausschuss der US-Notenbank FED) dieses Jahres. Dabei geht es weniger um die Fortsetzung der Nullzinspolitik, als vielmehr um die verhaltenen Aussichten für die US-Wirtschaft.

Wie pessimistisch ist die FED wirklich?
Gestern also die neuesten Ergebnisse und Entscheidungen der letzten Offenmarktausschuss-Sitzung der FED. Nicht überraschend hat die FED ihren Leitzins unverändert belassen. Was auch sonst?! Schließlich beharrt die FED schon seit längerem auf ihrer Nullzinspolitik - wohin sollte sie den Leitzins also noch absenken?!
Viel interessanter ist dagegen folgendes: die FED wird künftig, das bei Fälligkeit der hypothekenbesicherten Wertpapiere frei werdende Geld, gleich wieder in US-Staatsanleihen investieren. Zunächst wird die FED ausschließlich 2-10-jährige US-Anleihen aufkaufen.
Nun geht es hier zwar nicht um Riesensummen (vermutlich fließen pro Monat etwa 20 Millionen bis 15 Milliarden USD zurück in Staatsanleihen), außerdem will die FED ihre Bilanz nicht weiter aufblähen, aber das Zeichen, welches sie aussendet ist klar: Pessimismus!
Allerdings sollte dies auch niemanden überraschen, schließlich sind die US-Wirtschaftsdaten schon seit einiger Zeit wieder sehr schwach. Dennoch, dass die FED, die zwischenzeitlich sogar geglaubt hatte, angesichts der leichten Erholung, ihre Zinsen bald wieder anheben zu können, nun zähneknirschend eingestehen muss, dass es mit der großen Erholung nun erstmal nichts werden wird, scheint den Markt zu beeindrucken.
Die FED äußerte sich zwar vorsichtig verhalten, wie jede Notenbank, la:"die Geschwindigkeit der Erholung könnte moderater ausfallen, als erwartet", doch der Markt geht inzwischen davon aus, dass das noch nicht alles an Begründung gewesen sein kann. Auch zur Inflation gab es nicht viel zu sagen. Diese bleibe gedämpft, so die FED.
Nun fragt sich der Markt: Was weiß die FED? Wie pessimistisch sind die Aussichten wirklich? Droht den USA vielleicht die nächste Rezession, oder schließlich sogar ein japanisches Jahrzehnt?
Das alles beunruhigt den Markt und wie immer, wenn der Markt Wachstumsängste hat (und zudem noch ein rückläufiges UK-Verbrauchervertrauen und ein etwas schwächeres chinesisches Industrieproduktionswachstum hinzukommen[ mal kurz im Klartext: Die chinesische Industrieproduktion wuchs im Juli mit "nur" 13,4%. Die chinesischen Einzelhandelsumsätze wuchsen mit 17,9%!, nach 18,3% im Vormonat. Na ja, meiner Meinung nach noch kein Grund zur Panik, aber wenn der Markt-Hühnerstall in Aufruhr ist, dann ist er's eben!), dann reagiert er risikoaversiv und hält nach (vermeintlich) sicheren Assets Ausschau. Wie aktuell nach dem US-Dollar!

US-Dollar legt 2,4% zu gegenüber Euro an 1 Tag
Uns jetzt sehen Sie sich das an:
EUR/USD-Entwicklung seit letzter Woche

Quelle: CFX-Trader

EUR/USD, der nach der gestrigen FED-Ankündigung zunächst noch um 1 ganzen Cent nach oben hüpfen durfte auf 1,3227 in der Spitze, ist heute förmlich runter geknallt bis auf 1,2867. Damit legte der US-Dollar rund 2,4% zu gegenüber dem Euro - so eine starke Bewegung gab es das letzte Mal am 6. Januar 2009. Aktuell notiert EUR/USD bei 1,2870. So lange allerdings die Unterstützungszone um 1,2800 hält, bleibt zumindest die übergeordnet positive Tendenz noch erhalten.

Weitere Panik-Reaktionen
Zudem haben die Aktienmärkte heute einen auf den Deckel bekommen, der Ölpreis ist wieder unter 80 US-Dollar abgeschmiert, dafür werden lustigerweise wieder Staatsanleihen gekauft. Der Goldpreis dümpelt um die 1.200 USD-Marke herum - völlig hin und her gerissen zwischen der preisunterstützenden Nachfrage seitens der risikobewussten Investoren und der preisdrückenden USD-Entwicklung.
Tja, so ist das, wenn Mr.Market mal wieder Angst bekommt und vor lauter Nervosität nicht wirklich weiß, wohin mit seinem Geld.
Eigentlich sollte man sich fragen, wo eigentlich all die Marktteilnehmer in den letzten Wochen mit ihren Gedanken waren, dass sie nun derartig überrascht und überzogen reagieren. Schließlich werden aus den USA schon seit geraumer Zeit nur noch schwache Daten übermittelt, oder später nach unten revidiert. Aber was hilft es schon, sich derartiges zu fragen?! Heute erwischte jedenfalls dann auch noch das US-Handelsdefizit die Leute auf dem falschen Fuß. Dieses hat sich nämlich, überraschend (was auch sonst), im Juni ausgeweitet und ist auf das höchste Level seit Oktober 2008 gestiegen, weil, oh Überraschung, die Amerikaner mehr Konsumgüter importieren, als Güter auszuführen.
Wie dem auch sei, der Markt scheint jetzt erst zu realisieren, dass die US-Wirtschaft wohl nicht auf überdimensionaler Erholungsfahrt ist und fragt sich jetzt, wie schlimm es noch werden kann. Und immer wenn der Markt sich so eine Frage stellt, dann will er sich am liebsten von der Klippe stürzen. Ist ja doch immer das Gleiche!
So long liebe Leser...tja, am Ende bleibt abzuwarten, wie schlimm es wirklich wird, aber Dank Mr.Panik, der drauf und dran ist ein wirklich unschönes Szenario einzupreisen, können wir dann auch wieder hoffen, wenn es eben doch nicht ganz so schlimm wird...damit verabschiede ich mich für heute, möchte Sie aber noch auf den überaus interessanten Gastbeitrag meines Kollegen Andreas Lambrou im 2.Teil aufmerksam machen....bis morgen und liebe Grüße..

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de