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Ein Krieg, dessen Waffen die Währungen der jeweiligen Länder sind

von Sven Weisenhaus

Zum ersten Mal seit März 2004 hat die Bank of Japan Mitte September wieder im Devisenmarkt interveniert. Das bedeutet, dass die japanische Notenbank ihre eigene Währung gegen Fremdwährungen verkauft hat.
Seinerzeit hatte die Notenbank 35 Billionen Yen über 15 Monate verkauft. Laut der Financial Times Deutschland soll die Notenbank nun bisher rund 2.000 Mrd. Yen (rund 18 Milliarden Euro) verkauft haben, um die heimische Währung zu drücken. In der Börsen-Zeitung konnte man lesen, dass dabei angeblich bis zu 18 Mrd. Dollar gekauft wurden. Bestätigt wurde dies nicht. Wie das Handelsblatt berichtet sagte ein Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, lediglich, dass "sehr viel Geld" eingesetzt worden sei.

Starker Yen belastet die heimische Wirtschaft zusätzlich

Der japanische Finanzminister begründet diesen Schritt mit der schwierigen Wirtschaftslage des Landes. Der starke Yen verteuert die Produkte im Ausland, was für das exportabhängige Japan Gift ist.

Haben Devisenmarkt-Interventionen einer einzelnen Notenbank auf Dauer Bestand?

Frau Miriam Kraus vom Rohstoff-Daily hat dieses Thema bereits am 15. September in einem Beitrag aufgegriffen, weshalb ich hier nicht näher auf dieses Thema eingehe und Sie einfach auf diesen Link verweisen möchte, unter dem Sie den Beitrag ganz einfach nachlesen können. (Dort können Sie sich informieren, ob solche Devisenmarkt-Interventionen einer einzelnen Notenbank auf Dauer Bestand haben können.)

Wirkung (kurzzeitig) deutlich sichtbar

Nachdem USD/JPY zuvor ein 15-Jahres-Tief bei 82,87 erreicht hatte, konnte die Bank of Japan den USD/JPY-Kurs auf über 85 und den EUR/JPY-Kurs auf über 111 hieven. Zum Euro war der Yen zuletzt auf ein 9-Jahres-Hoch gestiegen.
Regierung und Notenbank hatten seit Wochen mit Interventionen gedroht. Diese verbalen Interventionen zeigten am Markt jedoch kaum eine Wirkung.

Zuvor bereits (glücklich) einen Trade platziert

Das Schöne daran ist, dass ich mich am Tief bereits eingekauft hatte und somit (zumindest kurzzeitig) enorm von der nun tatsächlich erfolgten Intervention profitieren konnte.

(Quelle: RBS Marketindex) USD/JPY, Candlestick-Chart, Tageskerzen

Natürlich konnte ich von den Maßnahmen zu diesem Zeitpunkt noch nichts genaues wissen - das war reiner Zufall - doch eine Gegenbewegung war (und ist immer noch) längst fällig.
Wichtig für mich ist im Prinzip nur, dass die Marke von 82 USD/JPY nun mehrfach bei Erreichen für kleinere Long-Trades genutzt werden kann, in der Hoffnung auf weitere Interventionen der japanischen Notenbank bei Erreichen dieser Marke. Denn "glaubt man Regierungssprecher Sengoku, dann ist dem japanischen Finanzministerium daran gelegen im USD/JPY die Marke bei 82 auf Brechen und Biegen zu verteidigen", schreibt Frau Kraus. Und der Finanzminister Yoshihiko Noda machte deutlich, dass die Intervention nicht als einmalige Aktion gedacht ist.
Vielleicht gelingt Ihnen ja mit Hilfe dieser Informationen auch der ein oder andere positive Trade... !!!

Das Signal ist eindeutig

Am gestrigen Dienstag senkte jetzt die Bank of Japan auch noch ihren Leitzins auf 0,0 bis 0,1 Prozent. Bisher hatte der Zinssatz bereits bei rekordniedrigen 0,1 Prozent gelegen. Zudem will die Notenbank mit Hilfe von zusätzlichen Fonds unter anderem japanische Staatsanleihen kaufen.
Der Zinsschritt an sich ist natürlich nur ein winziger (mehr ging ja auch nicht) und konnte in diesem Moment kaum Wirkung entfalten, doch das Signal ist ein eindeutiges. Die Zinssenkung und die Ankündigung weiterer Staatsanleihekäufe könnte die zuletzt stets starke Währung schwächen. Auch weitere Interventionen sind denkbar.
An der Börse in Fernost kamen die Neuigkeiten gut an. Der Nikkei ging gestern mit Aufschlägen von 1,5 Prozent bei 9518 Punkten aus dem Handel.
Für einige kam dieser Schritt wohl überraschend, betrachtet man die Ereignisse in den letzten Wochen, hätte man dies jedoch durchaus auf der Rechnung haben können.

Der Abwertungswettlauf ist in vollem Gange

Trotz der neuen Haltung der BoJ, die einen schwachen Yen herbeiführen möchte, legte der Yen gegenüber dem US-Dollar im September zu. So schnell wie die Amis können die Japaner ihre Währung offensichtlich nicht entwerten, obwohl in beiden Ländern die Notenbanken die Schleusen für das strömende Geld längst bis ans Limit geöffnet haben.

Im 5 Jahreschart zeigt sich deutlich, wie stark der USD in Yen seit 3 Jahren fällt.

(Quelle: S-Investor) USD/JPY, 5-Jahres-Chart

Im Hoch am 22.06.2007 mussten noch für einen Dollar 123,86 Yen auf den Tisch gelegt werden. Im Tief am 1.10. schon nur noch 83,19, ein Rückgang um ein Drittel.
In dem 3-Jahres-Zeitraum hat sich ein Bullkeil ausgebildet. Die Intervention erfolgte genau an einer markanten Stelle. Weiter auf einen starken Yen zu setzen ist damit deutlich gefährlicher geworden. Noch ist der Abwärtstrend völlig intakt.

Die japanische Wirtschaft hat das Nachsehen, was sich auch an der deutlich schlechteren Performance des Nikkei gegenüber den US-Märkten zeigt.

(Quelle: Ariva.de) 5-Jahres-Chartvergleich zwischen US-Indizes und japanischem Nikkei

Ein Krieg, dessen Waffen die Währungen der jeweiligen Länder sind


"Wir befinden uns inmitten eines internationalen Währungskriegs", sagte laut der Financial Times Deutschland kürzlich der brasilianische Finanzminister Guido Mantega. Und jetzt wissen Sie auch, von welchem Krieg ich am Beginn des heutigen Beitrags schrieb. Ein Krieg, dessen Waffen die Währungen der jeweiligen Länder sind.
So schloss sich die Euro-Gruppe am Dienstag der Kritik aus den USA an und warf China vor, seine Landeswährung künstlich niedrig zu halten. Und das US-Repräsentantenhaus forderte zuletzt sogar Handelssanktionen gegen die Volksrepublik. Auch Brasilien und Südkorea wollen die Aufwertung ihrer Währungen (Real und Won) durch Kapitalverkehrskontrollen begrenzen.
Hier ist inzwischen richtig Feuer drin und wir dürfen noch einiges erwarten. In dieser Woche bestimmen jedoch zunächst noch andere Daten das Handelsgeschehen.

In dieser Woche beherrschen noch wichtige Daten das Handelsgeschehen

Heute bereits schauen die Anleger gespannt auf die ADP-Arbeitsmarktdaten, die einen Vorgeschmack auf die offiziellen US-Arbeitslosenzahlen für September am Freitag geben. Hier wird aktuell im Konsens per saldo ein Stellenabbau von 15000 erwartet. Dabei ist die Bandbreite der Prognosen extrem. Die optimistischste Erwartung geht von mehr als 100.000 neuen Stellen aus, in der pessimistischsten Prognose wird ein Stellenabbau von 75000 erwartet.

Ich wünsche Ihnen erfolgreiche Trades
Sven Weisenhaus

P.S.: Beachten Sie noch den folgenden Hinweis auf das heutige Trader-Treffen

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de