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Dammbruch im Euro - Tätersuche

von Sven Weisenhaus

am letzten Freitag durchbrach der Euro recht plötzlich seine Unterstützung bei ca. 1,215, die immerhin mehr als 14 Tage für Halt sorgte, und fiel bis zum Ende des Tages im Tief auf 1,195 EUR/USD zurück.

(Quelle: CFX-Broker) EUR/USD, 1-Stunden-Chart

Aber was war für den plötzlichen Kursrutsch verantwortlich?

Enttäuschung über US-Arbeitsmarktbericht

Könnten es die monatlichen Arbeitsmarktdaten der USA gewesen sein, die immer viel Beachtung erhalten und die immer für größere Bewegungen im Währungspaar zu haben sind?
Die Zahl der Beschäftigten in den USA stieg zwar im Mai so stark wie seit zehn Jahren nicht mehr, dies war allerdings zum größten Teil auf Neueinstellungen des Staates zurückzuführen. So stieg die Zahl der neu geschaffenen Stellen ex Agrar, also ohne Berücksichtigung der Stellen in der Landwirtschaft, im Mai zwar um 431.000, allerdings wurden sage und schreibe 411.000 von ihnen allein wegen der Volkszählung in den USA temporär angestellt.
Analysten hatten hingegen mit 513.000, teilweise sogar mit bis zu 536.000 neuen Beschäftigten gerechnet. Im privaten Bereich wurden lediglich 41.000 Stellen geschaffen, der Markt hatte 180.000 erwartet.
Dies zeigt, dass die Wirtschaft viel schwächer ist, als die meisten Leute gedacht haben. Die Daten vom US-Arbeitsmarkt wurden sogar in diversen Mainstream-Marktberichten als „enttäuschend" bezeichnet.
Die Arbeitslosenquote der USA sank um 0,2 Prozentpunkte auf 9,7%.

Arbeitsmarkt im „alten" Europa hingegen stabil

Wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte, hat sich auch die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im Mai weiter reduziert. Die Zahl sank um 165.000 gegenüber dem Vormonat auf 3,24 Millionen. Die Arbeitslosenquote sank um 0,4 Prozentpunkte auf 7,7%.
Für April teilte Eurostat mit, dass sich die Arbeitsmarktsituation in der Eurozone im April verschlechtert hat. Die Arbeitslosenquote stieg saisonbereinigt um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat auf 10,1%. In der EU27 dagegen blieb die Arbeitslosenquote unverändert bei 9,7%.

Alibi für den US-Arbeitsmarktbericht

In Summe also eher ein Argument für den Euro und gegen den Dollar, denn ein schwacher US-Arbeitsmarktbericht müsste den Euro eher stützen und dem Dollar schaden. Das kann es also nicht gewesen sein.

Ungarn schockt die Märkte

Waren es vielleicht die Nachrichten über Ungarn, die ihre Zahlen ebenfalls, ähnlich wie Griechenland, manipuliert haben sollen?
In Frankfurt kam die Nachricht, dass die ungarische Vorgängerregierung die Wirtschaftszahlen manipuliert haben und den Zustand der Wirtschaft geschönt haben, jedenfalls sehr schlecht an.
Die gerade erst ein Woche im Amt befindliche Regierung in Ungarn verbreitete die Information, dass das Haushaltsloch in Ungarn deutlich größer sei, als die zuvor abgewählte Regierung angenommen hätte. Das EU-Mitgliedsland Ungarn habe nur eine "geringe Chance, eine Situation wie in Griechenland zu vermeiden", gestand Lajos Kosa, ein hochrangiger
Vertreter der seit dem 29. Mai regierenden Fidesz-Partei im Gespräch mit dem Nachrichtenportal Napihu ein. Die Hauptaufgabe des Kabinetts sei es nun, einen Zahlungsausfall bei den Staatsanleihen zu vermeiden.
Nicht nur der ungarische Bürgerbund, sondern auch EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso sprach von einer "sehr delikaten Lage" Ungarns.
Das schürte die Angst, dass nun auch die osteuropäischen Länder in den Strudel der Finanzprobleme hineingezogen werden. Obwohl das Land kein Mitglied der Eurozone ist, wachsen die Zweifel, dass Europa den vielen Schwelbränden wirklich standhalten kann.

Es scheint fast so, dass ganz Europa auf Lügen und Betrug aufgebaut wurde.
Mittlerweile rudert die Regierung wieder zurück und will die Angst vor einer Staatspleite zerstreuen. Es solle das geplante Defizit in Höhe von 3,8 % des BIP eingehalten werden.
Doch welche der beiden Nachrichten war nun so verheerend für den Kursverlauf im EUR/USD? Mehr dazu im zweitenTeil des heutigen Beitrags.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de