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Der Euro unter Beschuss!

von Miriam Kraus

Nach wie vor trudelt der Euro in den Keller. EUR/USD erreichte heute sein Tief bei 1,2233. Die Frage ist nun, wie es weitergeht mit der Einheitswährung?!

EUR/USD bald unter 1,20?

Die Frage, welche aktuell Analysten und Marktteilnehmer beschäftigt: wird der Euro bald weniger als 1,20 US-Dollar wert sein oder sogar auf Parität zum US-Dollar fallen (also 1:1 - oder sogar noch darunter?)?
Einigkeit herrscht, wie immer, keine! Einige glauben, dass der Euro-Rutsch bei maximal 1,22 sein Ende findet und in einigen Monaten schon wieder 1,27 US-Dollar wert sein könnte. Andere erwarten, dass der Sturzflug erst deutlich unter 1,20 (das Level welches allgemein als fair bewertet, gemessen an der Kaufkraft, gilt) enden wird. Für manche ist das alles hier auch schon der Anfang vom Ende der Einheitswährung.
Tja, in die Zukunft können wir alle nicht blicken, aber jedes Lager hat ja so seine Argumente. Sehen wir uns diese doch einmal genauer an...

Euro-Sturzflug-ArgumenteDie SchuldenkriseIst ja eigentlich klar. Wenn diese weiter um sich greift und die Nothilfen-Rettungsschirm usw. -Pakete am Ende nicht greifen, dann bringt der Domino-Effekt die politische Stabilität zu Fall und zwingt den Euro am Ende in ein 1:1-Wechselkurs-Verhältnis zum US-Dollar oder darunter.Die Gefahr einer schweren Rezession Europas Staaten müssen sparen. Darüber sind sich alle einig. Die EZB sieht das so und wohl auch die Europäische Kommission. Finanzminister Schäuble plant offensichtlich schon Behörden, welche die nationalen Budgets überwachen sollen, zudem wird über Sanktionen für hochverschuldete Staaten nachgedacht (wie etwa der Verlust der Abstimmungsrechte). Aus Frankreich wird dagegen zwar gemurrt, aus Angst vor dem Verlust der Souveränität - aber na, ja, Sparen heißt jedenfalls mal die aktuelle Devise. Brav haben Spanien und Portugal dementsprechend ja bereits verkündet, bis zum nächsten Jahr ihre Haushaltsdefizit massiv senken zu wollen. Nur, das Ganze wirft eben auch die Frage auf, wie stark das Wirtschaftswachstum Europas unter all den Sparanstrengungen leiden wird. Daraus ergibt sich ein weiterer Punkt:Tiefes ZinsniveauUm dem Ganzen (auch deflationären Effekt) entgegen zu wirken, dürfte es dann höchst wahrscheinlich sein, dass die EZB, den Leitzins auf jeden Fall länger als vielleicht ursprünglich einmal gedacht, auf historischen niedrigem Level belässt (oder vielleicht sogar noch weiter absenkt). Damit wird der Euro wohl eine der liebsten Finanzierungswährungen für Carry-Trades werden. Das heißt, die Anleger verschulden sich in der Niedrigzinswährung Euro und legen ihr Geld dann in höher verzinslichen ausländischen Assets an. (zum Beispiel in Rohstoffwährungen wie AUD, CAD oder NOK). Dies setzt allerdings auch voraus, dass die FED ihren Leitzins wesentlich früher anhebt, als die EZB. An diesem Punkt dürfen sich die Geister, meiner Meinung nach, aber gerne scheiden, denn...

Euro-Sturzflug-bald-beendet-Argumentedie Amis straffen auch noch nicht sonderlich aggressivEuro-Sturzflug zu sagen, beschreibt ja nur die eine Hälfte des Vorgangs. Umgekehrt wertet hierbei ja der US-Dollar auf. Allerdings fehlt es eigentlich an wirklich begründbaren Argumenten für eine massive US-Dollar-Aufwertung. Denn, trotz Erholung, ist die US-Wirtschaft noch längst nicht auf Vorkrisenniveau angelangt. Hinzu kommt ein Heer von Arbeitslosen Amerikanern - so ist die US-Arbeitsmarktsituation noch immer ein Desaster. Die Historie zeigt aber, dass die FED traditionell erst dann ihre Geldpolitik aggressiv strafft, wenn sich der Arbeitsmarkt wieder stabilisiert. Bislang fehlt es an Anzeichen für eine rasche und deutliche Umkehr der US-Niedrigzinspolitik. Dennoch hat der US-Dollar natürlich einen Vorteil: den, die beliebteste und nach wie vor am meisten genutzte Reservewährung der Welt zu sein. Wenn der kleinere Konkurrent Euro versagt, dann rennt die Welt eben immer wieder in den Schoß von Papa US-Dollar.Vertrauen in Rettungspaket und EZBDas ist natürlich ein ganz wichtiger Punkt! Wer optimistisch für den Euro ist, der muss gleichzeitig Vertrauen in das Riesen-Rettungspaket und die Versprechen der EZB haben. Bislang hat die EZB Staatsanleihen der Problemländer im Wert von 16,5 Milliarden US-Dollar gekauft. Es könnte also tatsächlich schlimmer sein. Oder besser gesagt, es ist ja eigentlich schon schlimmer. Denn schließlich ist die Überschussliquidität durch alle möglichen Nothilfen bereits jetzt schon auf über 280 Milliarden Euro angewachsen. Ganz schön hoch, im Vergleich zu früher einmal. Dagegen wirken die 16,5 Millärdchen wie - um es einmal in den Worten eines bekannten Bankers zu sagen - Peanuts! Na ja, jedenfalls hat die EZB ja versprochen, dass sie die durch den Staatsanleihenkauf entstandene Liquidität wieder abzieht und bietet morgen einwöchige Einlagen zum Zinssatz von 1% an. Da parken dann die Banken ihre Geld bei der EZB ein, was sie ja sowieso tun, und in 1 Woche muss die EZB wieder ran. Am Ende kann man dann in der Bilanz das Ganze als Gegenpart zu den Anleihekäufen ausweisen und alles ist wieder gut, oder so, ähnlich...;-)Spekulanten müssen auch mal glattstellenDie Speckies, die gerade gegen den Euro wetten, können das ja nicht immer tun! Punkt!
Und in der Vergangenheit haben US-Dollar-Rallies im Durchschnitt ein Plus von 25% eingebracht. Für die aktuelle USD-Rallye (Euro-Sturzflug) würde das bedeuten, dass sie bei 1,22 langsam ausläuft.

So long liebe Leser...für alles gibt es mehr oder minder gute Argumente und am Ende wird man eben sehen was kommt...im Moment würde ich zwar noch nicht auf den Euro setzen (obwohl gerade eine nette Zwischenerholung läuft; EUR/USD notiert aktuell bei 1,2370), aber man wird sehen, was sich entwickelt.... lassen wir uns also überraschen!...und jetzt zum zweiten Teil: die letzte Woche, werde ich auch als eine Woche mit massiven technischen Schwierigkeiten des Versandsystems in Erinnerung behalten....das ist der Grund, weshalb Sie am Freitag leider keinen Wochenrückblick erhalten haben, denn dieser blieb offenbar im System hängen...da ich Ihnen den Wochenrückblick aber nicht vorenthalten möchte, gibt es diesen kurzerhand einfach heute als 2. und 3. Beitrag....vergessen Sie nicht: der Wochenrückblick und damit auch die Preise sind vom Freitag 14.05.2010...so, nun verabschiede ich mich aber wirklich für heute und wünsche Ihnen noch einen schönen Abend...bis morgen und liebe Grüße

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de