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Geld. Und das was bleibt...

20.01.10 09:33 , Kategorien: Kommentare
...diese Frage stelle ich gerne Fachleuten, Interviewgästen, besonders gerne den Volkswirten und mir selbst. Aus den Reihen der Entscheider kann das Thema, was Geld eigentlich ist, kaum einer zufriedenstellend erklären. Vielleicht bin ich in dieser Angelegenheit auch etwas zu pingelig...

Follow up:
Wenn schon die Experten über Geld so wenig wissen, wer bitte schön dann? Es drängt sich unweigerlich der Eindruck auf, das Thema bliebe an den Universitäten ausgespart, als ob das Wissen um das Geld längst Allgemeingut geworden sein wie das Kochen von Wasser. Geld ist Geld. Basta. Dabei ist es essentiell für Volkswirtschaften, deren Sparer und ihre Anlageentscheidungen. Zugegeben, das Thema ist „etwas“ trocken.
„Gold ist Geld und sonst nichts“, sagte 1907 der berühmte Banker J.P. Morgan. Oha! Und was ist das, was wir heute landläufig als Geld bezeichnen? Etwas anderes. Blättert man deshalb weltweit mehr und mehr Scheine auf Tisch, um eine Einheit an Ware zu erhalten, stellvertretend auch eine Einheit (Unze) Gold als leiocht verständlichen Maßstab? So erfahren wir, dass unser heutiges Geld auf Konten oder in Hosentaschen seit nunmehr neun Jahren gegenüber Gold abwertet. Betrachtet man Gold als Maßstab, stimmt das wohl...

Ist Gold wirklich der Maßstab? Nun, man hat ihn jedenfalls in den letzten Jahrhunderten als Maßstab verwendet, wohl auch weil Gold eine der höchsten Wertdichten besitzt, unzerstörbar ist und alle Eigenschaften besitzt, die Geld eigentlich haben sollte.
1. Zahlungsmittelfunktion
2. Wertmessfunktion
3. Wertaufbewahrungsfunktion
1. Dass man mit unserem heutigen Geld Waren bezahlen kann, ist nichts Neues. Solange die Mehrheit davon ausgeht, dass das auch morgen noch möglich ist, müsste man sich keine Sorgen machen. In Zukunft kann das aber mal anders aussehen. Die Eigenschaft „Zahlungsmittel“ versteht sogar meine Nachbarin. Sie kennt sich damit gut aus...
2. Kann man mit unserem Geld den Wert einer Ware bemessen? Ja, aber nur zeitlich begrenzt, dabei sollte man Preis und Wert nicht, verwechseln. Der Wert einer Sache definiert sich über seine Eigenschaften, also Größe, Gewicht, Häufigkeit.. und was damit tun kann. Er ist überall gleich. Verändern sich die Eigenschaften einer Sache, indem sie beispielsweise verdirbt, verdunstet oder verrottet, (Kaffee, Nudeln, Häuser...) sinkt der dafür zu bezahlende Preis. Der Preis für eine Sache drückt eine Art Wertschätzung aus. Und Preise schwanken. Besitzt unser heutiges Geld einen Wert? Nein. Wie und in was soll man ihn dann messen?
Gehandelt
Unter Handel bezeichnet man den Austausch von Waren. Eine Ware wird gegen eine andere Ware getauscht. Anhand der Nachfrage bestimmt der Markt das Verhältnis der einen Ware zur anderen und den zu zahlenden Preis. Nun wird es interessant, denn Geld ist auch eine Ware, zumindest sollte es das sein (siehe Definition) Als Gold noch im Spiel war, fand der Markt die Menge automatisch heraus, gegen die Gold in eine andere Ware getauscht werden konnte oder umgekehrt. Bequemer und sicherer war es, Gold bei der Bank zu deponieren, und den dafür ausgestellten Lagerschein gegen Waren zu tauschen. Um es kurz zu machen – heute handeln wir mit Lagerscheinen, hinter denen aber keine Ware mehr steckt, schon gar kein Gold, sondern das Vertrauen, dass man dieses Geld immer gegen Dinge eintauschen kann. Unser Geld ist keine Ware mehr, sondern im eigentlichen Sinne Falschgeld, eine Forderung, ein Kredit.
3. Deshalb taugt unser Geld auch nicht mehr als echtes Wertaufbewahrungsmittel. Wenn man spart, spart man in Vertrauen, für das es keine Maßeinheit gibt. Das ist jetzt die schlechte Nachricht, liebe Leserinnen, liebe Leser. Allein dass man in Frankfurt in einem Geldmuseum die Leichen der Papiergeldsysteme ausstellt, zeigt, dass das Vertrauen in moderne Zahlungsmittel Schocks ausgesetzt ist und Währungen aus Papier nicht für die Ewigkeit taugen. Gerade in Krisen wird ständig neues Geld hergestellt, aus Papier oder hierzulande aus Baumwolle, vor allem aber über elektronische Vorgänge, geschöpft aus dem Nichts und über Banken in Umlauf gebracht. Sie ahnen es, es ist weit mehr, als die Summe aller Waren und Dienstleistungen.
„Um die Wirtschaft anzukurbeln“ drücken die „Währungshüter“ die Zinsen auf unnatürlich niedrige Niveaus, so dass Kredite billiger werden und die Nachfrage sich erhöht. Das führt zu Blasen an den Finanzmärkten und längerfristig zu Blasen auch in den Preisen der Waren, die sich dann immer weniger Leute leisten können. Doch in Korrekturen möchte sich der Markt bereinigen, was aber nicht zugelassen wird. Die strauchelnde Privatwirtschaft wird durch Staatswirtschaft ersetzt und Investitionen verhindert. Und man ist sich sicher, es wäre gut, richtig und wichtig.
Zurück zum Vertrauen: Wie es damit bestellt ist, steht in den Zeitungen. Taugt Vertrauen als ein Wert? Ich bezweifle es. Und wie sollte man dann diesen Wert definieren? (siehe oben...). Ach, man könnte auch die Götter als Grundlage benutzen, in etwa so...

Der Euro hat seit dem Start der Europäischen Währungsunion 20 Prozent an Wert verloren, berichtete die Bild-Zeitung. Verwirrend. Gegenüber was hat der Euro an Wert verloren? Was ist ein echter Vergleichswert? Ein Maßstab? Eine Sache, die man kaufen kann, die ihren Wert (ihre Eigenschaften) behält? Die Menschen weltweit messen Gold diesen Wert zu. Es besitzt alle drei Eigenschaften von Geld. Es ließen sich auch verschiedene andere Dinge als Korb zusammenstellen, an dem man das Niveau der Preise ablesen könnte. Das könnten beispielsweise Rohstoffe sein. Schauen wir auf einen anderen Korb, zusammengestellt aus den Dinge des täglichen Bedarfs (Fahrkarten, Strom, Unterhalt des Staates in Form von Steuern, Milch, Dienstleistungen, Brot, Gas, Wasser, GEZ..) Und jetzt stellt man fest, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen in den letzten Jahren ständig gestiegen sind. Und der Euro? 20 Prozent Kaufkraftverlust seit 1999 deckt sich nicht mit dem Alltag – weder mit meinem noch mit dem Alltag derer, die man fragt...

(Gold in Euro auf den Kopf gestellt...)
Gegenüber anderen Währungen sieht es in den letzten zehn Jahren auch nicht besser aus...

Au Backe...! Man ist irgendwie gezwungen, seine Ersparnisse zur Bank zu bringen, das man dort über Zinszahlungen einen Teil des Geldfraßes ausgleichen kann. Je länger man es der Bank borgt, desto mehr Zinsen gibt es. „Es arbeitet schneller...“ heißt es, aber nicht für den Sparer. Banken „arbeiten“ selbst mit deren Einlagen. Auf diese Einlagen geben Banken ein Vielfaches an Kredit an andere heraus, Geld, dass sie aus dem Nichts schaffen. Und das verdünnt irgendwann die Suppe, bis man die Reste davon im Geldmuseum begutachten kann.
Bis dahin werden Ihnen die Experten aber erzählen, dass die Banken Ihre Einlagen, für die Sie selbst kaum Zinsen bekommen zu höheren Zinsen wieder verleihen. Nicht dass es böse Absicht wäre, sie wissen es einfach nicht besser. Rufen Sie mal bei der Bundesbank an oder fragen Sie Ihren Kundenberater... Sie werden staunen!

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Frank-Meyer.eu