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Das Zins-Monopoly

Von Dr.-Ing. Artur P. Schmidt Mittwoch, 25. März 2009
Banken als Geldsammler übernehmen leider heute die Aufgabe eines postmodernen Sklavenhalters, der die Zukunftschancen der Jugend systematisch unterminiert.

Zins-Desaster

Das heutige Wirtschaftssystem hat einen entscheidenden Nachteil. Zahlungen können immer nur mit neuen Zahlungsversprechungen basierend auf einem Zins erfolgen. Der Zinseszinsmechanismus führt zu einer Konzentration von Vermögen in wenigen Händen, da sich die Kapitalerträge zunehmend bei wenigen Marktteilnehmern konzentrieren.
Dies bedeutet eine Verlagerung des Vermögens auf diejenigen, die bereits das meiste Geld besitzen. Da die Geldsammler dieses in hochverzinsliche Anlagen und immer weniger in innovative Projekte investieren, wird verhindert, dass Geld schnell wieder in Umlauf kommt.
Deshalb führt ein auf dem Zins fußendes Wirtschaftssystem automatisch zu einer ungleichmäßigen Verteilung des Geldes. Die Zunahme der Armut ist die logische Folge.

Es ist systemgefährdend, wenn zehn Prozent der Bevölkerung zu Lasten der restlichen 90 Prozent Netto-Zinsgewinne erzielen. Je mehr Vermögensdisparität in einer Gesellschaft entsteht, desto mehr wird die Freiheit des einzelnen eingeschränkt.

Banken als Geldsammler übernehmen leider heute die Aufgabe eines postmodernen Sklavenhalters, der die Zukunftschancen der Jugend systematisch unterminiert.

Zinsen reduzieren die Bewältigung der Zukunft, das diese nur den Gegenwartsnutzen für die Kapitalsammler optimieren. Da mittlerweile die Zinsen, welche die Kapitalsammler erzielen, höher sind als der Profit eines Unternehmers, sind Banken zu den größten Innovationskillern der Gesellschaft avanciert.
Niedrige Zinsen der Zentralbanken werden nicht an den Rest der Marktteilnehmer weitergegeben, sondern dienen der Erhöhung der Eigenkapitalrenditen der Banken und der Risiken bei Finanzanlagen. Wenn eine Ökonomie langfristig erfolgreich sein will, muss die Bedeutung der Zinsen für die Schaffung von Wohlstand in den Mittelpunkt der Wirtschaftslenkung gestellt werden.
Negative Zinsen für das Horten von Kapital, wie dies Silvio Gesell forderte, sind der einzige Ausweg, die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes und in der Folge die Erhöhung der Innovationsrate zu ermöglichen.

Die Komponenten des Zinses

Die Zinssätze in einer Ökonomie werden von den Zentralbanken und dem Markt festgelegt. Die kurzfristigen Zinssätze werden von den Zentralbanken und die langfristigen vom Markt im Hinblick auf die Inflationserwartungen festgelegt.
Sind die langfristigen Zinssätze geringer als die Inflation, dann ist der Markt entweder manipuliert, das heißt, die Marktkräfte sind außer Kraft gesetzt. Wer heute Geld möchte, nimmt einen Kredit auf oder er wandelt Eigentum in Geld um. Hat er Eigentum, kann er es beleihen oder verkaufen, um Geld zu erhalten.
Ohne Sicherheiten ist es jedoch für viele Marktteilnehmer schwieriger, an Kredite zu kommen. Dies gilt auch für Banken, die, wenn sie ihr Eigenkapital verzockt haben, nur noch ihre Kunden oder Immobilien als Sicherheit haben.

Für alle Marktteilnehmer stellt sich das Problem, dass Zinsen je nach Kreditgeber und Bonität astronomische Höhen annehmen können. Damit das System funktioniert, müssen alle Kredite am Ende der Laufzeit zurückgezahlt werden.
Banken verleihen deshalb Geld nur gegen Sicherheiten an kreditwürdige Kunden mit entsprechender Bonität. Je geringer die Bonität, desto höher die Zinsen. Betrachtet man heute die Zinsen, die insbesondere Sparkassen und Volksbanken von ihren Kunden nehmen, so zeigt sich, dass sie ihren Kunden keine hohe Bonität zubilligen.
Die Zinsen, die zu bezahlen sind, haben folgende Komponenten: Grundzins, Risikoaufschlag, Inflationsaufschlag sowie Bankenmarge. Wird Geld zu billig verliehen, sprich: ohne Risiko- und Inflationsaufschlag, ist dies ein Anzeichen dafür, dass sich Bubbles bilden, die sehr gefährlich werden können.
So wurde das Geld in den USA lange Jahre ohne notwendige Risikoaufschläge verliehen und jetzt, da auch der Inflationsaufschlag fehlt, droht sogar ein gewaltiger Bond-Bubble auf den US-Markt zuzukommen, der bei einem Platzen Millionen von zukünftigen Rentnern in den finanziellen Ruin schicken würde, da diese nicht von ihren Ersparnissen leben werden können. Die Bankmargen sind das übelste Kapital in der Welt des Zinses.
Die Differenz zwischen Einlage- und Kreditzinsen wird von den Banken so hoch wie möglich gehalten und dient neben dem Eigenhandel als maßgebliche Finanzierungsquelle für die weltweiten Glasburgen.

The Show must go on!

Banken verdienen an den Zinsen. Will man ihnen an den Kragen, muss man ihnen nur die Zinsgewinne beschneiden. Tut man dies, reduziert man gleichzeitig die Steuerlast, denn der Anteil der Zinslast an den Steuern, die erhoben werden, steigt immer weiter an.
Deshalb haben Bankiers ein großes Interesse, dass möglichst viele Bürger möglichst hoch verschuldet sind, um diese in eine geradezu perfekte Abhängigkeit zu bringen. Ein auf Schulden basierendes Wirtschaftssystem kann jedoch nur so lange funktionieren, wie genügend Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit der Schuldner besteht.
Im Falle der Finanzkrise von 2008 haben sich jedoch die Banken gegenseitig nicht mehr getraut, so dass die Zentralbanken kurzfristig eine riesige Liquidität für den Markt bereitstellen mussten. Kommt die Kreditaufnahme insgesamt ins Stocken oder wird diese rückläufig, kollabiert das finanzielle Kartenhaus, das die Banken aufgebaut haben.
Deshalb muss das Schuldenmachen immer weiter gehen, ja es darf unter keinen Umständen gestoppt werden: The show must go on!In einem solchen Umfeld bedeutet Sparen nichts anderes als eine Anhäufung von Forderungen gegenüber Dritten. In einem Schulden-Geldsystem macht Sparen keinen Sinn.
Im Gegenteil, man sollte in einem inflationären Umfeld sogar hohe Schulden haben, weil diese dann zwangsläufig geringer werden, wenn die Inflationsrate höher als der zu bezahlende Zins ist. Reale Werte lassen sich in einem solchen Umfeld nur durch den Kauf von Gold, Silber oder Diamanten akkumulieren. Da Geld auf Schulden basiert, ist es als Wertaufbewahrungsmittel in einem Schuldensystem zum Scheitern verurteilt.
Während ursprüngliche Banknoten ein Eigentumsverhältnis dokumentierten, basieren heutige Banknoten auf einem Schuldenbabylon. Kollabiert der Turm, bleibt vom Wert des Geldes nur der Papierwert übrig.Banken sind somit nur Papiertiger, die im Falle einer Hyperinflation Papier-Heizkraftwerke betreiben können, da es dann profitabler ist, Papier zu verbrennen als Geld zu verleihen.
Im angelsächsischen Raum wird ein nicht durch Werte gedecktes Geld „Fiat-Money“ genannt. Da die heute benötigte Geldmenge die Menge des physischen Goldes und Silbers bei weitem übersteigt, ist es in einem auf Geldmengenwachstum basierenden Wirtschaftssystem faktisch gar nicht mehr möglich, ein System aufrechtzuerhalten, welches auf Werterhalt basiert.
Deshalb wechseln sich ständig Phasen der Geldentwertung-Inflation und der Geldaufwertung-Deflation im Rahmen der Aktienzyklen ab, wobei langfristig der Wert des Geldes schleichend immer weniger wird bis zum finalen Tag der Abrechnung: dem Staatsbankrott!

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » MMnews.de