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Euro: Wer steigt als erster aus?

Die Probleme in Griechenland beflügeln eine alte Diskussion: Wer wird dem Euro als erster den Rücken kehren? Um es vorwegzunehmen: Es wird nicht Griechenland sein, welches zuerst aus dem Euro aussteigt. Der Grund: Griechenland ist zu klein und hat zu viele Probleme. Mit einer Arbeitslosigkeit von inoffiziell fast 25% wäre der Staat am Pelepones ein idealer Empfänger von Wohltaten seitens der Europäischen Gemeinschaft.
Einhellige Meinung einer Expertenrunde, welcher ich derzeit im Süden Afrikas beiwohne: Italien wird als Erster aus dem Euro aussteigen. Der Grund: Italien ist groß genug, um eine eigene Währung zu schaffen. Berlusconi könnte mit einer solchen Aktion die nächste Wahl gewinnen.
Die Sachzwänge im Stiefelstaat (marode Industrie) sind weit aus größer als in Griechenland. Schon seit Jahrzehnten lebte Italien praktisch nur von Abwertung - oder besser gesagt, überlebte mit Abwertungen.
Der stabile Euro killt die Wirtsschaft. FIAT könnte das größte Opfer sein - und zugleich ein Auslöser für den Ausstieg.
Die Spreads zwischen italienischen Anleihen und deutschen Bunds liegen derzeit bei 130 Basispunkten - ein sicheres Indiz, dass etwas knirscht im Gebälk. Ein Austritt Italiens würde bedeuteten, dass Italien eventuell seine Verbindlichkeiten in Zukunft in eigener Währung zurückzahlen würde - und das wäre natürlich weniger als in Euro.
Apropos Spreads: Portugals Anleihen notieren mit einem Aufschlag von immerhin 90 Basispunkten. Und auch die Unterschiede zu Österreich sind nicht Ohne: Für Wiener Anleihen bekommt man ca. 60Bp mehr als für Bunds.
Die Nr. 2 ohne Euro wäre dann Spanien. Spanien ist ebenfalls am Ende. Genau so wie Italien profitierte Iberia anfangs vom Euro über niedrige Zinsen. Doch dieser Vorteil ist jetzt ausgereitzt. Jetzt hilft auch in Spanien nur noch das alte Rezept: Abwertung - oder eben neue Währung.
Die spanische Zentralbank ist Pleite. Auch hier hiflt praktisch nur noch die Ultima Ratio: Die Abwertung. Da dieses im Euro nicht geht, bleibt nur noch eine neue Währung.
Kippt Spanien, kippt auch Portugal. Portugal hat eine Mischung aus Problemen, wie wir sie in Spanien und Italien finden. Anders aber als Griechenland ist Portugal zu groß, um zum bloßen Almosenempfänger zu mutieren. Folge: Es wird wohl eine Währungsunion zwischen Spanien und Portugal geben - eine neue Konkurrenz zum Euro? Allerdings zögen beide Länder in Zukunft dann am gleichen Abwertungsstrang, um Vorteile zu schinden.
Ein weiterer Euro-Ausstiegs-Kandidat könnte Belgien sein. Doch Belgien ist zu eingebettet im Benelux System. Deshalb wird man Belgien nicht aus dem Euro-Raum rauslassen.
Und was passiert mit dem Euro, wenn die Ausstiegsdiskussion losgeht? Er wird vermutlich steigen. Je mehr "Schwache" aussteigen, desto stärker wird der Euro - so die einhellige Meinung in unserer abendlichen Diskussionsrunde.
Wahrscheinlich ist es diese Diskussion, welche den Euro schon jetzt wieder gegen den US-Dollar in die Höhe treibt.

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: http://www.mmnews.de