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Das Globale Geldangebot (2008 Update)

In diesem Essay werden Vergleiche zwischen dem Geldangebot von 25 ausgewählten Wirtschaftsgebieten vorgenommen, zudem wird das Verhältnis zwischen dem Wert der offiziellen Goldreserven und der ausstehenden Währung erörtert.

In diesem Essay umfasst die Eurozone die 13 Länder, die den Euro als Landeswährung eingeführt haben: Österreich, Belgien, die Tschechische Republik, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Portugal, Slowenien und Spanien. Für China wird Hong Kong mit eingerechnet. Alle anderen Wirtschaftsräume sind als eigenständige Länder aufgelistet.

Zu diesen 25 Wirtschaftsgebieten gehören 38 Länder, die insgesamt 89,6% des weltweiten BIPs ausmachen und in denen insgesamt 65,1% der Weltbevölkerung lebt.


Monetäre Aggregate für ausgewählte Länder

Die Bank of International Settlements - BIS - (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich) bietet auf ihrer Seite einen Link an, unter dem alle Zentralbanken der unterschiedlichen Länder aufgelistet sind. Die Angaben für das Geldangebot in den folgenden Charts stammen von diesen offiziellen Webseiten.

Die Berechnungsmethode der monetären Aggregate kann sich von Land zu Land unterscheiden. Das macht einen länderübergreifenden Vergleich recht schwierig. Die Definition des Begriffes Geld erfolgt in einem Kontinuum, das von "Geld im engen Sinn" - hoch liquide Formen von Geld (Geld als Austauschmittel) - bis zum "Geld im weiteren Sinn" reicht, hierzu zählt das Geld in weniger liquider Form zählt (Geld als Form der Geldaufbewahrung).

Ganz allgemein gesagt: M0 bezieht sich auf im Umlauf befindliche, frei verfügbare Währung (Banknoten und Münzen) - ohne Tresorgeld. M1 bezieht sich auf Währung plus Übernachtdepots (Nachfrage) plus Tresorgeld. M2 umfasst die Summe aus M1 und Spardepots (mit einer festgelegten Laufzeit von bis zu zwei Jahren oder Depots mit einer Kündigungsfrist von bis zu 3 Monaten). M3 ist die Summe aus M2 und Rückkaufsvereinbarungen (Repo-Geschäfte), Anteile/Einheiten an Geldmarktfonds und Darlehenssicherheiten mit einer Laufzeit von bis zu 2 Jahren.

Man muss hinzufügen, dass nicht jedes Land alle vier der geläufigen, monetären Aggregate veröffentlicht. Die Bank of England veröffentlicht zum Beispiel keine Zahlen für M1, M2 oder M3.Für diesen Artikel wurden Schätzungen für der Europäischen Wirtschafts- und Währungszone für Großbritannien verwendet. Die verwendeten Standards sind die der Europäischen Union.

Für einige Länder, wie die USA, liegen keine offiziellen Zahlen für M0 vor. Wo möglich, wurden Zahlen für frei verfügbare, sich im Umlauf befindliche Währung benutzt. Die US-Notenbank stellte die Veröffentlichung der Zahlen für M3 am 23. Mai 2006 ein. Dennoch gibt es weiterhin unabhängige Quellen, die die Zahlen für M3 in den USA veröffentlichen - die hier gemachten Angaben für das M3-Geldangebot in den USA basieren auf einer solchen Quelle.

Der Stand des Geldangebots für jedes Land wurden in US-Dollar umgerechnet - nach Stand vom 11. Juli 2008. Um die Vergleichbarkeit zu vereinfachen, wurden die Wechselkurse mit angegeben. Das Datum in der letzten Spalte zeigt an, wann die Angaben zum Geldangebot erhoben wurden.



M3-Geldangebot für ausgewählte Länder

Schaut man sich die Zahlen für M3 an, so übersteigt das gesamte Geldangebot 60,2 Billionen US $! Die USA, die Eurozone und Japan kommen insgesamt auf 33,1 Billionen US $, was 64,4% der Gesamtsumme entspricht. Im folgenden Diagramm ist ein länderübergreifender Vergleich für M3 dargestellt.

An dieser Stelle soll angemerkt werden, dass der Verfasser keine offiziellen Angaben für das M3-Geldangebot für China, Indonesien, Norwegen und Russland ausfindig machen konnte. In der oben stehenden Grafik wurden für diese Länder die betreffenden Zahlen für M2 anstelle von M3 verwendet. Demzufolge sind diese vier Länder unterbewertet.


Zuwachs des M3-Geldangebots für ausgewählte Länder

Der jährliche Zuwachs von M3 schwankt bei den gewählten Wirtschaftsgebieten zwischen 1% für Japan und fast 40% für die Vereinigten Arabischen Emirate! Höhere Wachstumsraten beim Geldangebot heißen, auf lange Sicht gesehen, nicht auch gleichzeitig höhere Gesamtprosperität. Wenn dem so wäre, dann gäbe es auf der Erde auch schon lange keine Armut mehr. Stattdessen kommt es zu einem inflationären Boom, auf den eine Rezession folgt. Eine Hyperinflation steht zu erwarten, wenn das Vertrauen in die Währung schwindet. Hier können sie eine ausführliche Liste der gescheiteren Währungen abrufen.



Der gesamte, gewichtete M3-Jahreszuwachs aller in diesem Essay betrachteten Gebiete beläuft sich auf 12,4%. Wenn die M3-Zahlen nicht verfügbar sind, werden sie durch die M2-Zahlen ersetzt. Im letzten Jahr lag das gesamte M3-Geldangebot für diese 25 Wirtschaftsgebiete bei 53,7 Billionen US $, jetzt sind es 60,3 US $.

M0-Geldangebot für ausgewählte Länder

Die Gesamtmenge an M0 und/oder sich in Umlauf befindlicher Währung für die oben genannte 25 Gebiete beläuft sich auf 3,92 Billionen US $. Benutzt man dieselbe Berechnung, die schon für die Gesamtmenge an M3 angewendet wurde, kommt man auf einen Anstieg der Gesamtmenge an M0 und/oder der Gesamtmenge an Währung von insgesamt 6,6% pro Jahr.

Der Wert der sich im Umlauf befindenden Top-3-Währungen - US-Dollar, Euro und Yen - macht 66,2% des Wertes aller hier aufgelisteten Währungen aus.


Vergleich der Goldreserven mit Währungen

Nach den Angaben des World Gold Council besaßen die Zentralbanken der 38 Länder (in den betreffenden 25 Wirtschaftszonen), nach Stand von Ende 2006, insgesamt 24.170 t Gold. Das entspricht 91,3% des von allen Staaten der Welt gehaltenen Goldes.

Nach Stand vom 12. Juli 2008 lag der Preis für eine Feinunze Gold bei 964,10 US$. Einer Tonne entsprechen 32.150,75 Feinunzen Gold. Somit liegt der Wert der Goldbestände, die von diesen 38 Ländern gehalten werden, bei 749,2 Milliarden US $. Der Gesamtwert der von diesen Staaten herausgegebenen Währungen - 3,82 Billionen US$ - liegt fast fünfmal so hoch! Daraus lässt sich schließen, dass bis auf Weiteres, der Wert der offiziellen Goldreserven der Zentralbanken 19,6% des Wertes der sich im Umlauf befindlichen Währung beträgt.

Der folgende Chart gibt das Verhältnis des Wertes der offiziellen Goldreserven der Zentralbanken zum Wert von M0 und/oder der sich im Umlauf befindlichen Währung wieder. Norwegen und die Vereinigten Arabischen Emirate besitzen offiziell keine Goldreserven. Die 563,1 t Gold der Europäischen Zentalbank wurden zur Euro-Zone gerechnet, woraus sich eine Gesamtmenge von 10.975,3 t für diese Wirtschaftszone nach Stand von Juni 2008 ergibt.

Als dieser Artikel verfasst wurde, lag der Wert der Goldreserven Venezuelas um 78% höher als der Wert der sich im Umlauf befindlichen Währung dieses Landes.

Die Goldreserven der Schweiz und Kuwaits stimmen fast mit dem Wert der ausgegebenen Währung überein.

Auch wenn dieses Land in der Analyse nicht berücksichtigt wurde, so lagen, als dieser Artikel verfasst wurde, die offiziellen Goldreserven des Libanons bei 286,8 t und hatten damit einen Wert von 8,89 Milliarden US$. Laut offizieller Statistik kommt die sich im Umlauf befindliche libanesische Währung auf nur 2,4 Milliarden US$. Die jüngste, jährliche Wachstumsrate für das libanesische Pfund liegt bei 8,3%.


© Mike Hewitt
www.DollarDaze.org