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Wie man den Dollar verkauft

Im Jahr 2004 reiste der damalige Finanzminister, John Snow, um den Globus und versuchte "den Dollar schlecht zu machen." Warum? In einem Wort: Schulden. Zu dieser Zeit lagen unsere Schulden bei 7 Billionen Dollar, mit Zinszahlungen, die sich im Jahr 2003 auf insgesamt 318 Milliarden Dollar beliefen. Aber jetzt liegt die amerikanische Finanzverschuldung bei 9 Billionen Dollar, und die Zinszahlungen im Jahr 2007 fügten täglich weitere 1,4 Milliarden Dollar hinzu.

Aber die Zentralbank und das Finanzministerium haben eine Strategie entwickelt, die Schulden mit einem immer schwächeren Dollar zu bezahlen. Und wissen Sie was? Bislang hat das ganz gut funktioniert. Seit November 2002 ist der Dollar gegenüber dem Euro um 50% gegenüber dem Höchstwert im Oktober 2000 gefallen. Natürlich ist das nicht das erste Mal, dass wir eine verwaltete Währungsentwertung erleben.

In den 34 Jahren seit Nixon das Goldfenster zuschlagen hat und anschließend den Bretton Woods Wechselkursmechanismus abschaffte, hatten wir nur fünf große Währungstrends. 1. Schwacher Dollar 1972 - 1978 (7 Jahre)

2. Starker Dollar 1979 - 1985 (7 Jahre)

3. Schwacher Dollar 1986 - 1995 (10 Jahre)

4. Starker Dollar 1996 - 2001 (6 Jahre)

5. Schwacher Dollar 2002 - (? Jahre)
Die beachtlichste Phase erstreckte sich über die zehn Jahre zwischen 1986 und 1995. Damals wie heute bekämpften die USA ein historisches Leistungsbilanzdefizit mit einer verwalteten Währungsentwertung. Wenn aber der aktuelle Bärenmarkt erst im Februar 2002 begonnen hat, sieht es so aus, als hätte er noch einige Jahre vor sich.

Im besten Falle werden wir, wenn der aktuelle Bärenmarkt dem Ziel folgt, das in der konjunkturschwachen Zeit zwischen 1986 und 1995 gesteckt wurde, bis zu zehn Jahre einen schwächer werdenden Dollar sehen. Das liefert eine Möglichkeit, den Dollar auf eine von drei Arten zu verkaufen: Direkte und indirekte Spekulation, und das Short-Gehen via Optionen.

Diese Möglichkeiten werden ihnen dabei helfen, ihr Geld sicher außerhalb des Dollar-Bärenmarktes zu investieren. Und damit haben Sie auch die Aussicht darauf, eine ganz nette Summe Geld zu verdienen. Doch vor uns liegt eine noch größere Gefahr. Seit das Handelsbilanzdefizit die 759 Milliarden Marke durchbrochen hat - entsprechend 6,3% des Bruttoinlandsprodukts - müssen die Menschen aus dem Ausland heute 1,5 Milliarden Dollar täglich berappen, um den Dollar weiter über Wasser zu halten.

Und selbst während des verwalteten Dollarrückgangs von 2003, wuchs das Handelsungleichgewicht weiterhin. 2005 sagte Stephen Roach, der weltweite Chefstratege von Morgan Stanley, voraus, dass das Leistungsbilanzdefizit zu dieser Zeit Kurs auf 710 Milliarden Dollar nehmen würde - 6,5% des Bruttoinlandsprodukts. Er hat sich lediglich um einige wenige Milliarden vertan.

Und hier liegt das Drama. Die Bank of Japan hat bei dem Versuch zu verhindern, dass die stärker werdende Währung die von Exporten angetriebene Erholung des Landes abwürgen würde, 187 Milliarden Dollar im Jahr 2003 ausgegeben - und 67 Milliarden allein im Januar 2004. Gemessen in Dollar gibt die Bank of Japan heute mehr als 1,5 Milliarden Dollar täglich aus, um zu verhindern, dass der Yen gegenüber dem Dollar an Stärke gewinnt.

In einer Phase von vier Wochen im Herbst 2003 lagen die Ankäufe der ausländischen Banken von amerikanischen Sicherheiten bei über 40 Milliarden Dollar oder bei mehr als 2 Milliarden Dollar an jedem Handelstag. Doch gelang es diesen Milliarden von der Zentralbank kaum, den Rückgang der grünen Scheinchen auf 2,3% in derselben Phase zu beschränken.

Können Sie sich vorstellen, was passiert wäre, wenn die Banken dieses Geld nicht in die Reserven der Zentralbank gepumpt hätte? Ein einstiger Währungstrader hat gefragt: "Wenn 40 Milliarden nicht einmal eine kleine Konjunkturerholung bewirken können, dann frage ich mich, wie schwach und verachtet der einst allmächtige Dollar heute sein muss."

Wir haben uns nun schon zu lange auf die Freundlichkeit Fremder verlassen. "Wir sind wie der treulose Schwager, der immer weiter Geld leiht und verspricht, es zurückzuzahlen, es aber nie zu schaffen scheinen, die Schulden los zu werden", schreibt Jim Rogers. "Irgendwann lassen die Leute so jemanden fallen." Es gibt keine Möglichkeit für die USA, ihre Kreditgeber auszuzahlen, sollten diese sich entschließen, ihre Schuldscheine wieder zu Geld machen zu wollen.

Momentan haben die Vereinigten Staaten nur 70 Milliarden Dollar Reserven für ihre Verpflichtungen - deutlich weniger als die 87 Milliarden Dollar im Jahr 2005. Die würden ungefähr drei Minuten lang ausreichen, sollten die Kreditgeber beschließen, den Dollar zu verkaufen anstatt ihn zu stützen. Es ist schwer, sich das vorzustellen, nicht wahr? Die Reservewährung der Welt trudelt in Richtung Erdboden, ist nicht mehr zu kontrollieren.

Aber das müssen auch die Briten 1992 gedacht haben, als sie versuchten, die Entwertung des Pfunds zu steuern. Trotz redlicher Bemühungen, hat der Sterling sich von ihnen entfernt, die Währung ist eingebrochen und die Briten wurden aus dem Exchange Rate Mechanism (ERM) herausbefördert, der den Weg in den Euro pflasterte. An diesem Tag, der in Großbritannien als der Schwarze Mittwoch bekannt ist, soll George Soros angeblich 2 Milliarden Dollar gemacht haben. Seien Sie nicht überrascht, wenn noch mehr Vermögen auftauchen werden, wenn der Dollar gefährlich nah in die Richtung des freien Falls rückt.

Die Zentralbank kann den Wert des Dollars gegenüber anderen Währungen nicht kontrollieren, und sie kann auch nicht die Kontrolle über die Kaufkraft erlangen - zumindest nicht bis in alle Ewigkeit.

Die aktuelle Politik der Zentralbank „gibt der Mehrheit der Anleger die Illusion von Wohlstand, während der Anlagemarkt im Wert steigt", schrieb Marc Faber im November 2003 "während der Kaufkraftverlust der Währung kaum aufzufallen scheint. Das gilt insbesondere für eine Gesellschaft, die einen sehr großen heimischen Markt hat, an dem 90% der Leute keinen Pass haben und daher auch wenig darüber wissen, was außerhalb des eigenen Landes passiert.

In diesem Land sind auch die Importpreise der Produktionsgüter ständig gefallen, weil China als großer neuer Anbieter von Gütern mit einer extrem geringen Kostenstruktur dem Weltmarkt beigetreten ist."

Wenn das stimmt, dann sollte man jeden Rückgang des Dollars als eine Möglichkeit betrachten, Geld zu verdienen.

Der Dollar ist heute das größte Einzelrisiko in der Finanzwelt. Wird das aktuelle System der Weltfinanzen nur minimal umstrukturiert, lässt man das Vertrauen in den Dollar einbrechen und der mächtige Dollar wird in Flammen aufgehen. Es gibt viele Möglichkeiten, sich vor diesen Risiken zu schützen. Besser noch, es könnte auch viele Möglichkeiten geben, von der Wahrscheinlichkeit eines Dollar-Sturzes zu profitieren. Einige dieser Methoden sind direkt, andere indirekt. Einige verlangen Fremdfinanzierung, andere nicht.

Es gibt eine Methode für jeden Geschmack, aber ehe ich das genauer erkläre, frage ich: Was belastet den Dollar?

Der Dollar ist ein Opfer seines eigenen Erfolges.

Er ist Amerikas erfolgreichstes Exportprodukt aller Zeiten - noch erfolgreicher als Kaugummi, Levi’s, Coca-Cola und sogar Elvis Presley, Britney Spears und Madonna zusammen. Billionen von Dollar fließen jede Woche durch die weltweiten Finanzmärkte und sie werden von großen wie kleinen - und auch von im verborgenen agierenden - Unternehmen zwischen Kiew und Karachi gerne angenommen.

Heute sind ganz einfach zu viele Dollar im Umlauf, als dass es der Währung noch bekommen würde. Warum?

Die Amerikaner haben mehr als zwei Jahrzehnte lang über ihre Verhältnisse gelebt. Die Probleme des amerikanischen Dollars haben alle eine Ursache. "Wenn es eine Blase gibt", schrieb David Rosenberg, Chefökonom bei Merrill Lynch, "dann hat sie einen Namen: "Schulden". Die amerikanische Wirtschaft ist davon vollständig überflutet."

Sie können das aus erster Hand erfahren: Otto Normalverbraucher hat heute mehr Kreditkarten und offene Kredite - mit einer immer höheren Gesamtverschuldung - als je zuvor. Ausstehende Verbraucherkredite umfassen Hypotheken und andere Schulden und erreichten im April 2003 9,3 Milliarden Dollar - ein beachtlicher Anstieg gegenüber insgesamt 7 Billionen im Januar 2000 - aber im dritten Quartal 2007 hatten sich die Schulden gegenüber Januar 2000 schon fast verdoppelt - auf 13,7 Billionen Dollar.

Wenn die Verbraucherausgaben allein schon ungefähr 70% des amerikanischen Bruttoinlandsprodukts ausmachen, dann ist das eine ziemlich ordentlich Privatschuldenlast. Das Bild bei den Unternehmensschulden ist nicht viel besser. Die amerikanischen Unternehmen waren noch nie so abhängig von den Verkäufen ihrer Unternehmensanleihen.

Zwischen 2002 und 2007 stiegen die Verkäufe von erstklassigen Anleihen um 60% von 598 Milliarden auf 951 Milliarden Dollar. Aber die Verkäufe von minderwertigsten Anleihen haben alles übertroffen - sie stiegen von 57 Milliarden Dollar auf 133 Milliarden Dollar.

Das Dritte Bein des Schuldenproblems sind die Schulden der Regierung. Sie haben am 7. November 2007 offiziell die Marke von 9.000.000.000.000 Dollar überschritten. Das sind ungefähr 30.000 Dollar für jeden Mann, jede Frau, jedes Kind im Lande. Diese Summe umfasst Schuldtitel im Besitz von Anlegern unterschiedlichster Art: von einzelnen Anlegern, über Unternehmen bis hin zu Zentralbanken und ganz besonders zu Auslandsbeteiligungen.

(Bis 2004 hatten die ausländischen Zentralbanken auf Dollar ausgeschriebene Schatzanleihen und agency Bonds im Wert von 1,3 Billionen Dollar gehortet. Bis 2007 haben sich die ausländischen Schuldtitel fast verdoppelt, auf 2,033 Billionen Dollar.)

Aber die Zahl von 7,8 Billionen Dollar umfasst nicht die Lücke zwischen den Verpflichtungen der Regierung für Social Security und Medicare und dem Geld, das man zur Seite gelegt hat, um dafür zu bezahlen. Wenn man diese Titel auch noch berücksichtigt, dann beläuft sich die Pro-Kopf-Verschuldung der Amerikaner auf deutlich mehr als 175.000 Dollar. 2005 sagte der Methusalem unter den Anlagewundern – Sir John Tempelton, damals 93 Jahre alt, dass man aus den amerikanischen Aktien und dem Dollar und überschüssigen Wohnimmobilien aussteigen sollte.

Tempelton glaubte, der Dollar würde gegenüber anderen Währungen um 40% fallen und dass das die großen Kreditgeber der Welt - allen voran Japan und China - dazu bringen würde, ihre amerikansichen Anleihen fallen zu lassen. Das wiederum würde dazu führen, dass die Zinssätze steigen, die dann eine lange Phase der Stagflation einleiten würden. Und er hatte Recht.

Lassen Sie sich nicht von seinem Alter in die Irre führen - Tempelton hatte 1999 noch seinen scharfen Verstand, als die Experten der Finanzindustrie in Florida ihre Kunden noch drängten, mehr Technologieaktien zu kaufen. Tempelton warnte, dass die Blase schon sehr bald platzen würde. Er hatte Recht, sie lagen falsch. Natürlich war er damals erst 87 Jahre alt. Aber er liegt auch diesmal vermutlich wieder richtig. Andere große Investoren steigen auch aus dem Dollar aus. Warren Buffett investiert zum ersten Mal in seinem Leben in ausländische Währungen.

George Soros, der ein Vermögen machte, als er während der ERM-Krise 1992 das Pfund verkaufte, warnt, dass das amerikanische System jederzeit in die Luft gehen könnte. Richard Russell, der einflussreiche Herausgeber eines Briefes zur Dow-Theorie sprach vor der New Orleans Investment Conference und warnte: "Wenn es jemals eine Krise gegeben hat, die die Weltwirtschaft erschüttern würde, dann ist es diese."

Jim Rogers bringt seiner Tochter Chinesisch bei. Wenn die alten Füchse übereinstimmend mit den Köpfen nicken - besonders dann, wenn es sich dabei um die erfolgreichsten Investoren der Welt handelt - dann ist es möglich, dass ihr Rat wert ist, gehört zu werden. Amerikanische Verbraucher, Unternehmen und die amerikanische Regierung, sowie das Land als ganzes, schulden mehr Leuten als je zuvor mehr Geld als je zuvor.

Aber vermutlich sind die ausländischen Kreditgeber die größte Bedrohung für die amerikanische Wirtschaft. Es gibt eine Grenze der Bereitschaft, unseren Schuldengewohnheiten nachzukommen (oder zumindest sollte es die geben.) Warum? Weil die USA, wenn sie auch immer noch weltweit die Wirtschaftskraft Nummer eins sind, sich selbst als unzuverlässige Wärter über ihre eigene Währung erweisen.

Bei dem Versuch, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, haben Zentralbank und Finanzministerium aktiv den Dollar entwertet. Viele zweifelhafte Entschuldigungen wurden dafür genannt - beispielsweise, dass man die amerikanischen Exporte schützen wolle, dass man Arbeitsplätze erhalten wolle, dass man die Deflation verhindern wolle.

Aber es besteht keine Frage, dass vom Kapitolshügel aus, aktiv der Untergang des Dollars vorbereitet wird: 18 Zinssenkungen seit 2001, drei Steuernachlässe, massive Defizite und eine Rekord-Neuschöpfung von Geld sind Zeugen dieser Manipulationen.

Man erreicht durch Geldausgeben keinen Wohlstand, keinem Staat ist das je gelungen und es wird auch nie gelingen. Aber wissen Sie was? Genau diese Vorstellung bildet das Fundament der Finanzpolitik der USA und ihrer Zentralbank. Niemals zuvor in der amerikanischen Geschichte war die Unausgewogenheit der Wirtschaft so ausgeprägt, oder so gefährlich. "Meine Erfahrung als Analyst der Schwellenmärkte in den 1990er Jahren hat mich gelehrt, Ausschau nach Zeichen wirtschaftlicher Verwundbarkeit zu halten", stellt der Analyst Hernando Cortina in einer Forschungsnotiz von Morgan Stanley fest.

Dazu [zu diesen Zeichen] zählen aufgeblähte Leistungsbilanz- und Steuerdefizite, überbewertete Währungen, Abhängigkeit von ausländischen PortofolioFlows, optimistische Beurteilungen des Aktienmarktes in Verbindung mit unklaren Erträgen, fragwürdige Unternehmensführung und erbitterte politische Landschaften. Jedes einzelne dieser Signale führt an den Schwellenmärkten normalerweise dazu, dass die rote Warnflagge gehisst wird, und ein Markt, an dem sie alle in Kombination anzutreffen sind, wird fast mit Sicherheit gemieden oder unterbewertet.

Ich konnte mir damals nicht vorstellen, dass alle diese Warnzeichen eines Tages dazu führen würden, dass eine Warnung für den größten und den wichtigsten Markt ausgegeben würde, den Markt der Vereinigten Staaten. Aber Zahlenanalysen von Amerikas Makro-Konten im weltweiten Kontext zeichnen kein schmeichelhaftes Bild." Doch für die wachstumshungrigen FInanzmärkte, sind Wahrnehmung und Hoffnung oft wichtiger als die wirtschaftliche Realität.

Die Vereinigten Staaten liegen den Makro-Indikatoren zufolge, die der Internationale Währungsfonds verwendet, um die Ökonomien in den Schwellenländern zu bewerten, zwischen der Türkei und Brasilien. Hernando Cortina schließt daraus höflich: "Anleger, die darüber nachdenken, Anlagewerte zu erwerben, die in Dollar ausgezeichnet sind, handeln klug, wenn sie eine beachtliche Entwertung des Dollars in den nächsten Jahren mit einkalkulieren.

"Die Haushalte haben viel Geld aufgenommen", fügt Asha Bangalore von Northern Trust hinzu. Der Anteil der Geldaufnahme am verfügbaren Privateinkommen hat mit 12,4% im 2. Quartal 2003 einen neuen Rekord aufgestellt. Dieses Maß der Haushaltskreditaufnahme spiegelt Hypothekenkredite, Kreditkartenschulden, Bankenkredite und Ähnliches.

Nicht nur die Kreditaufnahme der Haushalte liegt auf einem Rekordhoch, ein weiterer Aspekt tritt ans Tageslicht - die Kreditaufnahme stieg während einer Rezession, ganz anders als während anderer Rezessionen der Nachkriegszeit, zu denen die Haushalte die Kreditaufnahme einschränkten. Die gute Nachricht ist, dass die Verbrauchernachfrage auch weiterhin mit der Unterstützung durch die Kreditaufnahme steigt.

Die schlechte Nachricht ist, dass keine Wirtschaft es je geschafft hat, sich reich zu kaufen. Trotz der Verschwörung gegen den Dollar, hat er es geschafft, dem freien Fall zu entkommen. Und das liegt daran, dass die Dollaranleger immer noch überzeugt sind, dass die amerikanische Wirtschaft bei günstigen Kreditbedingungen die guten Zeiten der 1990er Jahre fortsetzen wird, und dann den Dollar und die auf den Doller ausgezeichneten Anlagewerte in neue Höhen tragen wird.

Doch irgendwann in der nächsten Zeit rechne ich damit, dass die Investoren von ihren Illusionen getäuscht sein werden. Sicher, der Aktienmarkt erlebte in der jüngsten Zeit eine ordentliche Erholung, aber die amerikanische Wirtschaft kämpft immer noch. Die Arbeitslosigkeit hält an.

Die Zwillingsdefizite schweben immer bedrohlicher über uns. Wenn die amerikanischen Kreditgeber - sowohl in den USA als auch im Ausland - sich entschließen, dass das alle Rekorde brechende Schuldenniveau ausreicht, aus den Dollarinvestitionen auszusteigen, dann wird der Dollar keine andere Richtung mehr kennen, als abwärts, und zwar jäh.

Ich weiß nicht, wann genau dieser Moment der Wahrheit kommen wird, aber ich weiß, dass es bis dahin nicht mehr lange dauern kann. Die ausufernde Verschuldung ist nicht die einzige verdächtige Entwicklung in der amerikanischen Wirtschaft. Genauso ahnungsvoll ist der andauernde Glaube der amerikanischen Verbraucher, dass sie reicher sind, als sie wirklich sind. Die amerikanischen Finanzanlagen sind, wieder einmal, fest im Griff einer großen Blase.

Nehmen Sie beispielsweise die Aktien: Wir haben sicher nicht mehr das Jahr 1999, aber die Investoren feiern, als wäre es so. Wenn der S&P500 - ein Index, der sich aus den größten Unternehmen des Landes zusammensetzt - zum angemessenen historischen Wert getradet würde, oder mit einem KGV von 15, dann würde er um 50 Prozent gegenüber dem Höchstwert zurückgehen müssen.

Aber Bullenmärkte beginnen normalerweise nicht mit angemessenen Werten. Wenn ein neuer Bullenmarkt wirklich anfinge - und die Aktien tatsächlich unterbewertet wären - dann würde der S&P500 mit 67% weniger getradet werden, mit einem KGV von 10. Aber es ist schon lange her, dass die Investoren ein KGV in diesem Bereich gesehen haben, sie scheinen zu glauben, dass die Aktien nie aus diesen Höhen herabsteigen werden.

Der amerikanische Aktienmarkt ist wieder einmal fest im Griff einer Blase. Die wahnsinnige Reflations-Kampagne der amerikanischen Zentralbank, die Steuersenkungen der Regierung und die lockeren Kredite haben ihren Weg in die Aktien gefunden, und führen dazu, dass der Markt in einer Weise sprießt und hervorquillt, die absolut keinen Bezug zum waren Wertmaßstab hat.

Die Erholung bei den Aktien war sogar so stark, dass sie den Glauben der Investoren an einen neuen Bullenmarkt, an eine wirtschaftliche Erholung in den Vereinigten Staaten und an eine Rückkehr der ruhmreichen Tage der neunziger Jahre wieder entflammt hat. Aber jetzt passiert etwas Seltsames. Der amerikanische Aktienmarkt schießt in die Höhe.

Normalerweise würde man doch erwarten, dass der Dollar mitzieht: Wenn der Aktienmarkt eines Landes nach oben geht, dann steigt normalerweise auch die Nachfrage nach den Finanzanlagen diesen Landes. Aber der Dollar wird von den Schulden nach unten gerissen - Regierungsschulden, Privatverschuldung und Unternehmensschulden. Investoren wollen einen Bullenmarkt, und deswegen machen sie sich einen.

Aber der Dollar spiegelt den wahren Zustand der amerikanischen Wirtschaft... und er weiß es besser. Ausländische Investoren werden besonders geprellt, wenn sich die Wege der Aktien und des Dollars trennen. Auf den ersten Blick scheint der amerikanische Akteinmarkt ein sehr einladender Ort für ihr Kapital zu sein. Alle Nennwerte werden willkommen geheißen, aber nicht alle Gäste werden gleichermaßen gut behandelt. So ist z.B. der S&P500 im Jahr 2004 gemessen in Dollar um 26,4% gestiegen.

Doch Investoren aus der Euro-Zone, die in die amerikanischen Aktien investierten, bekamen lediglich einen Gewinn von 6% für das Jahr zu sehen. Ausländische Anleihenbesitzer schneiden auch nicht besser ab. Die Bestände der ausländischen Zentralbanken an Staatspapieren aus dem Finanzministerium und den Behörden beliefen sich auf über eine Billion. Somit bedeutet, grob geschätzt, jeder Einbruch des Dollarwertes um 10% eine Verarmung der ausländischen Kreditgeber um 100 Milliarden allein für ihre Bestände an amerikanischen Staatspapieren! Hier sprechen wir von richtig viel Geld.


Wie ist es möglich, dass die Aktien auch weiterhin ihre Gewinnsträhne fortsetzen, während der Dollar seine Pechsträhne fortsetzt? Diese beiden, nicht zu vereinenden Trends, sind tatsächlich seltsame Bettgenossen. Was die Paarung ganz besonders bizarr wirken lässt, ist die Tatsache, dass Amerika so sehr vom Enthusiasmus der ausländischen Anleger für amerikanische Anlagewerte abhängig ist.

Was tut die Zentralbank, und warum? Ein Autor hat die Antwort auf den Kopf getroffen. "Der Vorstand der amerikanischen Zentralbank arbeitet daran, die Inflationsrate zu erhöhen, während das amerikanische Finanzministerium versucht, die Wechselkurse des Dollars klein zu reden. Es ist nicht alltäglich, dass die Hegemonialmacht der Welt eine Politik der Währungsentwertung verfolgt.

Noch seltener ist sie so zuvorkommend, dass sie den Kreditgebern sagt, was man ihnen antut." In der Tat. Die Zentralbank und das Finanzministerium befinden sich in einer Art geheimer Absprache zur Senkung des Dollarwertes. Und das ist ein sehr gefährliches Spiel, das sie da spielen, ganz besonders für ein Land wie die Vereinigten Staaten, das so sehr vom Kapital aus dem Ausland abhängig ist, um die eigene Wirtschaft zu finanzieren. Es ist auf den Fluren der Macht in Washington in Mode gekommen, sich für einen "marktbasierten" Wechselkurs auszusprechen - was ein Codewort für "schwacher Dollar" ist.

Ein schwacher Dollar, so glaubt man in weiten Teilen, führe zu einer starken Wirtschaft. Hmmm. In den alten Tagen sollte die Zentralbank natürlich die "Währungsstabilität" anstreben. Aber im aufgeklärten 21. Jahrhundert verfolgt die amerikanische Zentralbank viel größere Ziele. Sie bildet sich ein, eine Art Marionettenspieler der größten Wirtschaft der Welt zu sein, die sie tanzen lassen kann, wann immer sie will, ganz einfach indem man ein wenig an den Zinssätzen zieht, oder indem man am Dollar zupft.

Und so zieht und zupft man in der Hoffnung, die Wirtschaft wieder in Schwung bringen zu können. Das amerikanische Finanzministerium verschwört sich mit der Zentralbank bei der Schwächung des Dollars. Hat nicht der Finanzminister Snow einen schwachen Dollar als bombensicheres Heilmittel für einen kämpfenden amerikanischen Produktionssektor beworben? Und ist der Dollar nicht gepurzelt?

Und dennoch kämpft der Produktionssektor immer noch so sehr, wie zu der Zeit, als der Euro nur 83 Cent kostete, und nicht 1,25 Dollar. Es ist für fast jeden Bürger, der nicht in Washington lebt, deutlich zu erkennen, dass die Entwertung des Dollars zur Stimulierung des Wirtschaftswachstums eine dumme Aktion ist. Vor einigen Jahren konnte man für 255 Dollar eine Unze Gold kaufen.

Heute muss man dafür deutlich mehr auf den Tisch legen. Und an dem Tag, an dem die Unze Gold 1.000 Dollarnoten kostet, werden unsere Produzenten so wettbewerbsfähig sein, dass sie Feuerwerkskörper nach China verkaufen - zumindest glaubt die Bande auf dem Kapitolshügel genau das. Aber wir werden alle noch ärmer sein, weil wir die Dummheit einer "wettbewerbsorientierten Entwertung" ergreifen. Das Problem ist, dass sich der Entwertungstrend, wenn er erst einmal begonnen hat, kaum mehr zum Stillstand bringen lässt.

Die Lösung kommt aus einer Repositionierung, und der beste Hinweis dafür, wann, wie und wo, kann am Goldmarkt gefunden werden - der in Zeiten der geopolitischen Unsicherheit gut gedeiht und normalerweise immer dann im Wert steigt, wenn der Dollar fällt.

Der Goldpreis ist zwischen April 2001 und Januar 2008 von 255 auf 936 Dollar gestiegen. Der beeindruckende Aufstieg des Metalls löste eine gewaltige Erholung bei den Goldaktien aus, die den XAU Index der Goldaktien am 14. Januar 2008 auf den absoluten Höchstwert von 197,3 katapultierte.

Was weiß der Goldmarkt? Dass die Reflationskampagne der Zentralbank ein zu großer Erfolg werden wird? Ein bisschen Inflation lässt sich -genauso wie ein kleines Buschfeuer - nur schwer unter Kontrolle halten. Und der Goldmarkt scheint eine Brise Inflationsrauch erschnüffelt zu haben.

Oder weiß der Goldmarkt, dass der Irak auch weiterhin eine Brutstätte für Terroristen und ein Zuhause für anti-amerikanische Terrorangriffe sein wird? Mit der fortdauernden Situation im Irak, wird auch der Dollar leiden... sehr leiden.

Oder vielleicht weiß der Goldmarkt auch nur, dass die amerikanischen Finanzanlagen sehr teuer sind, und er macht sich deswegen Sorgen, dass die amerikanischen Aktien für ein KGV von 35 gehandelt werden und die amerikanischen Anleihen mit einer Umlaufrendite von 4,5% zu teuer sind für risikofeindlich eingestellte Investoren, als dass man sie in großen Mengen besitzen wollte. Ein Teufelskreis ist nur schwer zu unterbrechen.

Der Fall des Dollars ist der am stärksten Besorgnis erregende - und einflussreichste - Trend an den heutigen Finanzmärkten. Und doch, solange Cisco "auf die positive Seite hin durchbricht" scheinen sich nur wenige Anleger um den Sturz des Dollars in die Mülltonne der Geldgeschichte zu kümmern. Der Untergang des Dollars ist zwar nicht unvermeidlich, aber sehr wahrscheinlich. Wenn eine Währung fällt, dann steigen, zumindest theoretisch, die Zinssätze.

Eine Regierung, deren Währung auseinander fällt, versucht, die Anlagewerte, die in dieser Währung ausgezeichnet werden, attraktiver zu machen, indem sie höhere Zinssätze an die potenziellen Investoren zahlt. Und wenn die Regierung die Zinssätze nicht anhebt, dann wird es der Markt tun, indem er die Anleihen ausverkauft, und die Renditen nach oben treibt.

Und deswegen, sollte man normalerweise erwarten, dass der fallende Dollar von steigenden amerikanischen Zinssätzen begleitet wird. Die Schwierigkeit aus der Sicht von Bush/Greenspan/Bernanke ist, dass steigende langfristige Zinssätze ein enormes Problem darstellen: Sie machen es für die Kreditnehmer - von den amerikanischen Verbrauchern bis zur amerikanischen Regierung - deutlich teurer, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Und diese Kosten sind nicht zu vernachlässigen.

Im Steuerjahr 2007 war die Regierung beispielsweise gezwungen, gewaltige 429 Milliarden für Zinsen auf ausstehende öffentliche Schulden zu bezahlen. Ein Anstieg der Zinssätze um einen Prozentpunkt würde diese Ausgaben um 43 Milliarden Dollar erhöhen. Um diesen zusätzlichen Kosten nachkommen zu können, würde die Regierung natürlich noch mehr Anleihen mit noch höheren Zinssätzen in Umlauf bringen müssen. Und dieses Szenarium ist der Alptraum der Regierung.

Wenn der fallende Dollar irgendwann die Zinssätze nach oben treibt, wird das Finanzministerium noch mehr Schulden zu höheren Zinssätzen machen müssen, einfach nur, um für die bestehenden Schulden aufkommen zu können. Aber wenn die asiatischen Wirtschaftsmolochs aufhörten, ihre überschüssigen Dollar in amerikanische Regierungsanleihen und Schuldtitel von Fannie Mae zu recyclen, würde der Dollar ganz ordentlich leiden müssen.

Wie viel länger wird es noch dauern, ehe uns unser Glück verlässt? In gewisser Weise, Form oder Art leihen Ausländer unserem konsumorientierten Staat jedes Jahr eine weitere Billion Dollar. Wir Amerikaner hingegen nutzen das Geld, das sie uns schicken, um Geländewagen, Plasmafernseher und teure Militärkampagnen im Ausland zu finanzieren.

Doch wir vergessen nicht, es unseren Kreditgebern mit einem immer günstigeren Dollar heimzuzahlen. Irgendwann müssen die Ausländer das Interesse verlieren, unsere Konsumgewohnheiten zu subventionieren. Dass der Untergang des Dollars auf das Drängen des gleichen Staates kommt, der das Geld auch druckt, ist eine Ironie, die den größten Dollarbesitzern der Welt nicht entgehen wird.

In den Teeblättern lesend, versuchen viele asiatische Zentralbanken immer noch, Möglichkeiten zu finden, ihre Dollarbestände zu reduzieren. "Die Chinesen nehmen unsere Schatzpapiere nicht wegen ihrer großartigen Anlageeigenschaften auf", schreibt Stepanie Pomboy, "sondern eher wegen der mechanischen Notwendigkeit, die Yuan/Dollar Koppelung aufrecht zu erhalten."

Der Dollar ist eine Währung, deren Schicksal es ist, zu taumeln. Der Widerstand des Dollars gegenüber der Schuldenlast, angetrieben von den Maschinen der Zentralbank und durch das fehlgeleitete Vertrauen der Dollarinvestoren, geht zweifelsohne als Trend durch, dessen Grundlagen falsch sind. Irgendwann in der nahen Zukunft wird dieser Trend in Ungnade fallen.


© Addison Wiggin

Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Trader´s Daily" / Goldseiten.de