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Verfasst von Bill Bonner am 06.09.2007 um 9:21 Uhr

Zeit, den Dollar zu verkaufen

Eine Rezession ist unumgänglich. Und mit einer Rezession wird auch ein schwächerer Dollar kommen, schreiben George und Helen Pardee in der Financial Times.

"Jetzt ist es an der Zeit, den Dollar zu verkaufen", schreiben sie.

"In den vergangenen 35 Jahren war es eine der sichersten Wetten, gegen den Dollar zu wetten", schrieb mein alter Freund Gary Scott zuletzt. Gary erinnerte mich daran, dass er im Grunde genommen den Carry Trade erfunden hat. Vor mehr als drei Jahrzehnten hat er angefangen, eine Währung zu leihen und das Geld in einer anderen Währung anzulegen, um die Differenz einzustreichen. Er nannte es das "Sandwich der vielen Währungen". Das gleiche tut er heute auch noch und verwendet dazu relativ risikoarme, langfristige Platzierungen und arbeitet mit einer dänischen Bank zusammen. Die Art und Weise, auf die Gary den "Carry Trade" betreibt, gleicht weniger einer wilden Spekulation als vernünftigem Geldmanagement.

Warum sollte der Dollar eine besonders schwache Währung sein? "Weil sein Aussteller besonders stark ist", lautet meine Antwort. Die vorherrschende imperiale Macht hatte schon immer einen besonderen finanziellen Vorteil auf ihrer Seite. In der modernen Welt stellt sie die Reservewährung, die für den internationalen Handel und das weltweite Bankenwesen verwendet wird. Öl ist immer noch (überwiegend) in Dollar ausgezeichnet. Genauso Gold und die anderen Kernrohstoffe. Die Leute nutzen den Dollar genauso wie die englische Sprache, um in der Welt herum zu kommen. Andere Nationen müssen ihre eigenen Währungen stützen. Aber der Dollar erhält einen großen Teil seiner Stützung aus dem Ausland. Ausländer verwenden ihn, um Milliarden mit multinationalen, fremdfinanzierten Übernahmen zu machen ... und um an Straßenecken illegale Drogen zu kaufen.

Die Amerikaner sind auch die größten Einkäufer der Welt, was jeder exportierenden Wirtschaft auf dem Planeten einen Anreiz gibt eher den Dollar als die eigenen Währung zu halten, so dass kein Rivale einem zuvorkommen kann. Mit anderen Worten hat die Gunst des Dollars Schlagseite, die weit über die tatsächliche finanzielle Stärke hinausgeht.

Meine allgemeine Regel hier lautet, dass ein Mensch immer versuchen wird, nichts gegen etwas zu verschachern - solange er glaubt damit durchkommen zu können. Im Besitz der weltweiten Reservewährung zu sein, erlaubt es den Vereinigten Staaten, mit dem größten Diebstahl der Geschichte durchzukommen. Die Vereinigten Staaten haben ihr Papier über die gesamte Welt verteilt und der Dollar fällt im Wert, wodurch die Menschen im Ausland Geld verlieren. Das ist schade für sie, aber sie hätten es besser wissen sollen.

Charles de Gaulles wusste es, aufgrund der Mithilfe durch seinen Wirtschaftsberater Jacques Reuff besser. Damals in den Sechzigern ist ihm das "exorbitante Privileg" ins Auge gefallen, das der Dollar genoss. Er veranlasste seine Finanzbeamten, ihre Dollar nach Washington zu verfrachten und dort darum zu bitten, sie in Gold einzulösen. Diese Aktion der Franzosen wirkte auf die Nixon-Administration wie ein Anlauf gegen das amerikanische Gold. Am 15. August 1971 hat die Nixon Regierung letzten Endes das Wort gebrochen, nach fast zwei Jahrhunderten des Vertrauens und der Versprechungen, und hat abgelehnt, das eigene Papier einzulösen. Von da an haben die Vereinigten Staaten der Welt gesagt: Ihr seid auf euch selbst gestellt, eure Dollar sind genau so viel wert, wie ihr dafür am internationalen Markt kaufen könnt.

Eine Zeitlang sah es so aus, als wären die Amerikaner nicht in der Lage, mit weiterer Inflation durchzukommen. Die Welt kam hinter den Betrug. Der Dollar ist massiv eingebrochen. Aber dann kam Paul Volcker und stellte das Vertrauen in die grünen Scheinchen wieder her. Schon bald war wieder Land in Sicht.

Doch der Dollar rutscht und schlittert immer noch. Man konnte unmittelbar nach der ersten Einführung den Euro für nur 88 Cent kaufen. Heute kostet er 1,36 Dollar. Eine Gallone Benzin ... ein Fuder Weizen ... ein Jahr Studium in Yale ... alles steigt im Gegensatz zum Dollar.

"Unsere Regierung muss nur auf einen Schalter drücken, und schon kommt neues Geld", hervor sagt Dan Amoss, "Dieses Verhalten ist nachteilig für unsere Zukunft der Finanzstabilität." "Wen interessiert es noch, morgen ein Million Dollar zu haben, wenn man 5 Dollar für das ausgeben muss, was heute noch einen Dollar kostet?"

Wie lange soll es noch so weitergehen? Ich gehe davon aus, dass es noch viel länger so weitergehen soll. Wahrscheinlich wird dem leichten Abrutschen des Dollar ein noch angsteinflößenderer Rückgang folgen. Ehe alles vorbei ist, werden diejenigen, die den Dollar haben, sich wie die Passagiere in einem außer Kontrolle geratenen Bus fühlen ... sie werden die erste Möglichkeit ergreifen, auszusteigen."

Jede Investition zum Schutz des Wohlstands ist eine effektives Schutzschild gegen den Wertverlust der Dollarnoten, solange Washington immer noch mehr der wertlosen grünen Scheine druckt, um die eigenen Lügen zu vertuschen und die Kredite-und-Ausgaben-Wirtschaft in Schwung zu halten.


© Bill Bonner
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Daily Observer"