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Silber und Minen in der Krise des Finanzsystems

Donnerstag, 14. Juli 2011, 17:50
Die Summe aller produzierten Güter und Dienstleistungen (Welt BSP) in unserer Welt beläuft sich auf jährlich 60 Billionen $. Die weltweit titulierten Schulden werden von seriösen Ökonomen auf rund 150 Billionen $ geschätzt. Diese beiden Zahlen reichen schon aus, um das Dilemma, indem sich unser Finanzsystem befindet, zu erklären. Nordamerika und Europa haben zusammen, sowohl beim BSP, als auch bei den Schuldtiteln den Löwenanteil.
150 Billionen $ Kreditgeld, welches mit – ich nehme mal nur 4 % p.a. an- verzinst werden muss, verursachen Zinsen bzw. neues Kreditgeld von 6 Billionen $ pro Jahr. Diese Größenordnung entspricht 10 % des Welt BSP. Um ein Gleichgewicht zwischen der Geldmenge und der Wirtschaftsleistung zu erhalten, bräuchten wir zweistellige Wachstumsraten. Eine Illusion. Die Folgen dieser Illusion werden nun sichtbar und deshalb auch täglich in den Medien diskutiert. Die Schere zwischen Geldmenge (= Schulden) und Wirtschaftskraft (= Kreditdienstfähigkeit) öffnet sich aber schon seit Jahren. Der „Point of no return“ ist schon länger überschritten. Was derzeit stattfindet ist ein Finanzkrieg an mehreren Fronten. Die vordergründige Schlacht findet zwischen dem Dollar- und dem Euroraum zur Klärung der Frage, welche Währung zuerst zerbricht, statt. Die Schlacht im Hintergrund geht um die Frage, gelingt es China, die USA als Weltmacht zu verdrängen. Bereits im Oktober 2008 habe ich mich gefragt: Gibt es ein Drehbuch für die Krise? ( Quelle: » http://www.hartgeld.com/filesadmin/pdf/TO2009/Nadolny-KrisenDrehbuch.pdf)
Inzwischen kann man dies eindeutig beantworten. Meine Vermutung, dass die hinter der FED stehende, angelsächsische Finanzelite die Märkte nicht einfach laufen, sondern in ihrem Sinne „managen“ werden, ist inzwischen sogar Gegenstand von Gerichtsprozessen. Angriff ist bekanntlich die beste Verteidigung. Also hat die Finanzelite ihre Truppen, zu denen auch die Ratingagenturen gehören, nach Europa geschickt, um eine Krise des Euros auszulösen. Begonnen hat man mit dem schwächsten Glied, den Griechen und nun ist man schon beim ersten Hauptgang, den Italienern, angekommen. Gelingt es, Italien in die den Ruin zu treiben, dann wird der Euro auseinander gesprengt werden. Etliche „Experten“ (Olaf Henkel, Prof. Wilhelm Hankel oder Dirk Müller) empfehlen, aus der maroden Gemeinschaftswährung auszusteigen, während die Brüsseler Eurokratten noch mehr Solidarität, also die fiskalische Vereinigung in einer Transferunion, fordern. An dieser Stelle macht es Sinn, die Interessen der „Krisen- Drehbuchautoren“ zu hinterfragen. Können die privaten Eigentümer der FED einen Untergang des Euros wollen. Nein, denn in diesem Fall würde der Dollar mit in den Abgrund gerissen werden. Wollen Sie einen starken, souveränen „Nordeuro“. Ebenfalls, nein.
Was sie wollen liegt auf der Hand: eine europäische Schuldenunion, die stark genug bleibt, um Zinsen zu überweisen, aber nicht so stark, dass sie gefährlich werden könnte. Um das zu erreichen lässt man die EU Politiker Marionetten tanzen und „dehnt“ Verträge und Verfassungen. Es muss befürchtet werden, dass die ferngesteuerten Brüsseler Eurokratten gewinnen (Stichwort: Neue Weltordnung). Bleibt aber noch die viel diskutierte Frage: Deflation oder Inflation. In unserem Finanzsystem betragen die Schulden, wie eingangs dargestellt, in etwa das 2,5 fache des Welt-Bruttosozialproduktes. Zur Aufrechterhaltung dieses Systems, müssen jährlich rund 6 Millionen Euro neue Schulden gemacht werden, hinter denen aber keine entsprechende Wertschöpfung steht. Wer, so wie die österreichische Schule, Inflation als Geldmengenwachstum definiert und unser Papiergeldsystem als Schneeballsystem durchschaut hat, dem wird klar: die Preise für alles was man nicht beliebig vermehren kann werden so lange weitersteigen, bis plötzlich ein Funken den „Papiergeld“- Schneeball in Flammen setzt. Dann werden alle Papierwerte verbrennen. Dies wissen auch die Drehbuchautoren. Man darf nicht davon ausgehen, dass die „Manager der Märkte“ uns den Gefallen tun und mit „abbrennen“ werden. Sie werden (oder haben) sich von allem Papier, was verbrennen könnte, trennen und in „echte Werte“ gehen. So stellte ich mir das Drehbuch für den Finanzkrieg bereits in 2008 vor und so sehe ich es weiterhin. Allerdings stellt sich die Frage, ob die westlichen Finanzeliten im Krieg gegen China noch eine Schlacht schlagen müssen, die nicht in ihrem Drehbuch steht. China und andere asiatischen Länder können kein Interesse haben, das FED System auf die Dauer mitzutragen. Vor allem China ist kräftig dabei, seine Dollarbestände in Metalle, Öl und andere Rohstoffe zu tauschen. Die Asiaten denken in langfristigeren Kategorien als die Amerikanern. Sie können warten, bis die Zeit reif ist. Je länger dies dauert, desto mehr Schulden wird der Westen ansammeln und desto tiefer wird er fallen. Welche Schlussfolgerungen kann man als Otto Normalverbraucher daraus ziehen? Die Zeit, seine Werte in die Wirtschaft zu investieren ist noch nicht gekommen. Wir haben den Tiefpunkt der Krise noch nicht gesehen. Die Zeit, seine Werte in Papiergeld oder Papierprodukte zu investieren ist vorbei. Es ist noch die Zeit, seine Werte in „echtem Geld“ zu speichern und abzuwarten. Gold hat in dieser Woche neue All Time Highs erreicht und physisches Silber wird immer knapper. Vor diesem Hintergrund haben die täglichen Märchenstunden an der COMEX zwar noch einen gewissen Unterhaltungswert, aber keine kriegsentscheidende Bedeutung mehr. Das Bankenkartell hat noch Preishoheit über das Papiersilber, aber immer weniger Marktteilnehmer sind bereit, das physische Edelmetall zu diesen Spottpreisen abzugeben. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Silber das 50 $ ATH überspringt, um dann die 100 $ Marke ins Visier nimmt. Am meisten Geld wird man in den kommenden Monaten aber m.E. mit Silberproduzenten und handverlesenen Explorern machen können. Neben den bekannten Risiken: Geologie, Cash, Management, Infrastruktur oder Umwelt muss man inzwischen auch das Verstaatlichungsrisiko mit einkalkulieren. Bolivien hat das schon angekündigt und den USA traue ich es jederzeit zu. Vor diesem Hintergrund reduziert sich nach meinen Kriterien die Anzahl der „wählbaren“ Minenaktien mit dem Fokus auf Silber auf überschaubare Größenordnung. Sagen wir mal auf maximal 30 Produzenten und vielleicht noch auf 10- 15 Explorer mit großem Potential. Als Investor kauft man aber nicht nur ein Potential von mehreren 100 %, sondern auch ein Verlustrisiko von 50 bis 100 % mit ein.

Minenaktien sind ein unsicheres und ein sehr riskantes Geschäft. Wie kann man das Risiko minimieren? Indem man sein Vermögen, dass für eine Investition in Silber vorgesehen ist, aufteilt: mind. 60 % in physisches Metall mit direktem Zugriff (außerhalb des Systems gelagert) und max. 40 % verteilt auf Minenaktien. In das Minendepot sollte m.E. mindestens 10 TEUR, verteilt auf mindesten 10 Aktien, investiert werden. Diese wiederum aufgeteilt in Produzenten (z.B. Silver Wheaton), Junior Produzenten (z.B. Wildcat Silver) und Explorer (z.B. Pretium Resouces). Die sichersten Minen liegen m.E. in Kanada. An Mexiko wird man auch nicht vorbeikommen. Aber von den allermeisten Explorern sollte man die Finger lassen. Nur sehr wenigen gelingt es, jemals profitabel zu werden. Entscheidend für den Erfolg ist neben der Auslese auch das Timing. Am besten ist es, den Kauf auf zeitlich zu verteilten und limitiere Orderaufträge an der jeweiligen Heimatbörse (z.B. Toronto) zu erteilen. Von Minenfonds lasse ich inzwischen die Finger weg. Warum soll ich Managementgebühren oder Verkaufsaufschläge zahlen? Schauen Sie sich die Performance der bekannten Fonds im Bergbausektor an, dann werden Sie mir hoffentlich zustimmen.
Niemand kann ein Unternehmen auswählen und sicher sein, damit gute Gewinne zu erzielen.
Deshalb sollte man gleiche Geldsummen auf möglichst viele Chancen verteilen. Mit jeder zusätzlichen Aktie im Depot erhöht sich die Chance für einen Volltreffer. Das Gesetz, das mit den Chancen auch die Risiken steigen gilt insbesondere für Bergbauaktien. Die Sommerflaute liegt hinter uns. Die Indikatoren haben Kaufsignale abgeliefert. Etliche Minenaktien haben in den letzten Wochen eine zweistellige Performance hingelegt. (Ein Beispiel: Wildcat Silver von 1,17 EUR am 20.Juni auf aktuell 1,7 EUR = + 48 % innerhalb eines Monats). Ich bin, bezogen auf einen Zeithorizont von 2 Jahren sehr „bullisch“ für den Minensektor, kann aber kurzfristige Kursexzesse a´ la Lehmann natürlich nicht ausschließen. Kursrückgänge von 50 % und mehr sind bei Minenwerten nicht nur nicht auszuschließen, sondern sogar normal. Wem diese „Küche“ zu heiß ist, der sollte sie nicht betreten.
Mittelfristig, in 2012 oder 2013, sehe einen dreistelligen Silberpreis. Dies wird sich in den Bilanzen und damit auch in den Kursen der Silberproduzenten niederschlagen. Selbst wenn man, trotz der aktuellen Unterbewertung der Minen, nur von einem Hebel von 2 auf den Silberpreis ausgeht, ergibt sich ein Gewinn Potential innerhalb der nächsten 2 Jahre von rund 300 % Nimmt man allerdings ein durchschnittliches XAU: Silber Ratio von 10: 1 an, also weit entfernt von einer Hype, und sieht- so wie ich den Silberpreis spätestens in 2013 über 100 $, dann sollte der XAU Index sogar über 1000 Punkten stehen. Bezogen auf den heutigen 215 Punkte das 4,6fache.

Gerhard Nadolny
14.07.2011
» www.diesilberseite.de