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Industrienachfrage steigt - Geht die Silber-Hausse weiter?

Dienstag, 14. Juni 2011, 17:55
In den Jahren 1997 und 1998 kaufte Warren Buffett rund 130 Millionen Unzen Silber oder 37 Prozent des globalen Angebots des Edelmetalls zu einem Durchschnittskurs von 4,50 US-Dollar. Im Jahr 2005 verkaufte er den gesamten Bestand zu einem Durchschnittskurs von 7,50 US-Dollar und machte so einen Gewinn von 66 Prozent oder 400 Millionen Dollar. Im April 2011 stieg der Silberpreis an der New York Mercantile Exchange auf 49,83 US-Dollar. Bezogen auf den Einstiegskurs von Warren Buffet hat dies einem Kursplus von 1.100 Prozent entsprochen. Nachdem er im Jahr 2005 seine Bestände verkauft hatte, stieg der Kurs in nur sechs Jahren noch um weitere 650 Prozent. Das wirft unweigerlich die Frage auf, ob der Kursanstieg fundamental überhaupt gerechtfertigt ist.

Was bestimmt den Silberpreis?
Der Kurs wird vom Angebot und der industriellen Nachfrage, Spekulations- und Investmentmotiven sowie dem Ölpreis und vom US-Dollar-Kurs beeinflusst, da Silber vorwiegend in dieser Währung gehandelt wird. Es zeigt sich zudem eine enge Korrelation des Kurses mit dem Anstieg der US-Staatsverschuldung und der Abwertung des US-Dollar.

Globale Nachfrage steigt 25 Prozent bis 2015
Der größte Teil der weltweiten Silberförderung landet in der Industrie. Im Schmucksegment wird ein Viertel der Produktion verarbeitet.Nach Schätzungen des Silbers Instituts wird die Silber-Nachfrage mittelfristig weiter steigen. Unter der Annahme, dass das weltweite Wirtschaftswachstum in den Jahren 2011 bis 2015 um 3,1 Prozent zulegen und der Ölpreis um die 100 US-Dollar-Marke oszillieren wird, erwartet man, dass die industrielle Nachfrage in den Jahren 2011 bis 2015 um jährlich 6,5 Prozent steigen wird. Demnach würde die Nachfragemenge von 526,0 Millionen Unzen im Jahr 2011 auf 665,9 Millionen Unzen im Jahr 2015 ansteigen.

Aktuelle Nachfrage nicht höher als 2005
Die Industrienachfrage stieg im Jahr 2010 um etwa 20 Prozent. Dies war in erster Linie auf konjunkturelle Nachholeffekte zurückzuführen. Absolut lag die Nachfrage auf dem Niveau des Jahres 2005, was unter anderem am Bedeutungsverlust der analogen Fotografie liegt. Das Minenangebot ist in den letzten zehn Jahren jährlich um etwa 3 Prozent gestiegen, was auf den Kapazitätsausbau bei den Industriemetall-Minen zurückzuführen ist, wo Silber meist als Nebenprodukt anfällt. Im Jahr 2010 hat es vermutlich einen Angebotsüberschuss gegeben, der infolge zweifelhaften Datenmaterials nicht genau quantifizierbar ist. Die Schätzungen reichen von 40 bis 200 Mio. Unzen oder 5 bis 25 Prozent der Jahresproduktion.

3600 mal kleiner als Anleihemarkt
Der Silbermarkt ist nur etwa doppelt so groß wie der Markt für das kleinste Industriemetall Zinn. Die Silberproduktion nach Schätzungen der United States Geological Survey bei jährlich 22.000 Tonnen oder 710 Millionen Unzen, was bei einem Preis von 35,00 US-Dollar je Unze einem Gegenwert von 25,0 Milliarden US-Dollar entspricht. Die jährliche Goldproduktion kommt bei den aktuellen Kursen auf einen Wert von 120 Milliarden US-Dollar. Der Börsenwert aller weltweiten Anleihen beträgt etwa 90.000 Milliarden US-Dollar und liegt damit um den Faktor 3.600 höher. Das weltweite Bruttoinlandsprodukt lag im Jahr 2010 bei 63.000 Milliarden US-Dollar um den Faktor 2.500 höher. Fließt Anlagekapital in einen so kleinen Markt, sind große Preissprünge die Folge. Die Illiquidität des Silbermarktes lädt ein zur Marktmanipulation. So hat die Commodity Futures Trading Commission im Jahr 2010 bestätigt, dass es Manipulationen am Silbermarkt gegeben hat und Versuche gab, den Preis zu kontrollieren.

Investorennachfrage steigt
Nach Schätzung von Gold Fields Mineral Services (GFMS) hatte der Silbermarkt 2010 Investorenzuflüsse von 5 Milliarden US-Dollar zu verdauen. Im April 2011 stieg die Investitionssumme des weltgrößten Silber-ETF, ishares Silver Trust, nach Datenmaterial der Gesellschaft auf ein Allzeithoch von 11.240 Tonnen. Mittlerweile soll der Bestand wieder unterhalb der Marke von 10.000 Tonnen liegen. Silber nimmt eine Zwitterrolle als konjunktursensitives Industriemetall und als Wertaufbewahrungsmittel ein. Im März 2011 führte der US-Bundesstaat Utah neben dem US-Dollar auch Gold- und Silbermünzen als offizielles Zahlungsmittel ein. In weiteren zwölf US-Bundesstaaten wird derzeit selbiges geplant.

Als Industriemetall überbewertet
Als Industrierohstoff ist der Angebotsüberschuss größer als bei Zink und Aluminium. Als Industriemetall müsste eine unterdurchschnittliche Kursentwicklung gegenüber den anderen Industriemetallen erfolgen. Das es dazu kommt, ist unwahrscheinlich. Die expansive Geldpolitik der US-Notenbank und die Inflationierung des US-Dollar werden fortgesetzt. Damit gilt die Gleichung:
Notenpresse an = Dollarmenge steigt = Inflation steigt = Goldkurs steigt = Silberpreis steigt

Silber wird wie Gold im Zweifelsfall als vielbeschworener „Sicherer Hafen“ genutzt. Vor einer Lösung der globalen Schuldenkrise und einer Wende bei der Zinspolitik wird weder die Gold- noch die Silberhausse zu Ende gehen.

Charttechnik – Abwarten!
An Silber haben sich zuletzt viele Spekulanten die Finger verbrannt. Auslöser für Crash im Mai war die Erhöhung der Margin beim Handel mit Silber-Futures an der Warenterminbörse COMEX. Viele kurzfristig orientierte Spekulanten haben sich vom Silbermarkt zurückziehen müssen. Vom saisonalen Zyklus her wird Silber im Juli/August wieder interessant. Das jüngste Bewegungsmuster ist zu instabil, um neue Allzeithochs zu ermöglichen. Man sollte erst einmal weitere Rücksetzer abwarten und in einigen Wochen schauen, ob sich im Bereich der 200-Tagelinie ein stabiles Buy-Setup finden lässt. Aktuell gibt es Spielwiesen mit einem besseren Chance-Risiko-Verhältnis.

Jens Lüders, Technischer Analyst und Redakteur bei Godmode-Trader.de
Meine Artikel erscheinen regulär im Forex & CFD Report, den Sie dauerhaft kostenlos abonnieren können: » http://bit.ly/iV0iWH

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Godmode-trader.de Service der » BörseGo AG