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Taugt der XAU Minenindex als Frühindikator ?

Samstag, 14. Mai 2011, 16:32
Würden Sie diesen 3 Behauptungen zu widersprechen?

1. Ein Aktienindex ist ein vorauseilender Indikator.
2. Es gibt eine positive Korrelation zwischen Silber und dem XAU Index.
3. Minenaktien haben einen Hebel auf den Silberkurs.

Stellen Sie sich mal ein paar simple Fragen wie z.B.: Hat der XAU in 2008 Hinweise auf den Lehmann Crash gegeben? Hat der XAU in 2010 Hinweise auf den Beginn der Silberrally geliefert? Ist der Bruch der 200 Tageslinie im Mai 2011 ein Warnsignal? Weisen die Charts auf einen Trendwechsel hin?

Ich habe anhand der folgenden Charts versucht, eine Antwort zu finden:

zu 1.

zu 2.

zu 3.

Wer momentan in Silberaktien investiert ist, der ist sehr gut beraten, sich auch noch mit der Frage zu beschäftigen, ob wir kurz vor einer neuen Bankenkrise, einem Lehmann 2.0 stehen und welche Auswirkungen es auf die Minenaktien geben könnte?

Es ist müßig darauf hinzuweisen, dass der XAU Index in 2008 als Frühindikator versagt und keinen Hinweis auf den extremen Einbruch der Minenwerte geliefert hat.

Auch für den steilen Anstieg des Silberpreises, der im August 2010 begonnen und im April 2011 zunächst mal abrupt beendet wurde, lieferte der XAU in der Nachschau keine vorlaufenden Signale.

Im Sommer 2010 stand Silber bei 17,5 $ und der XAU bei 170 Punkten

Heute steht Silber bei 35 $ (+100%) und der XAU bei 195 (+ 15 %).

Auch von einem Hebel findet sich keine Spur. Vor Lehmann stand das XAU: Silber Ratio bei 10, am Höhepunkt des deflationären Schocks bei 7 und heute bei 5,5

Ich habe wenig Ahnung von Charttechnik. Kann aber weder in dem Verlauf des XAU- noch des HUI Index einen positiven Trend erkennen, der bald umkehren könnte, denn im Verhältnis zum Silberpreis sind diese beiden Indexe bereits eingebrochen.

Wie stellt sich das Bild bei ausgewählten Aktien dar? Die meisten Schwergewichte haben sich ähnlich wie der XAU entwickelt (Beispiel: Newmont Mining) oder schlechter (Beispiel: Coeur d´alene). Als Investor war man also gut beraten, sich auf handverlesene Silberminen zu konzentrieren. Hier einige Beispiele:

Wert Kurs Sommer 2010 Kurs heute Gewinn

Silver Wheaton 20 $ 34,1 $ 70 %
Garibaldi Res. 0,13 $ 0,36 $ 177%
Aurcana Corp. 0,3 $ 0,66 $ 120 %
Wildcat Silver 0,5 $ 2,2 $ 340 %
Revett Minerals 1,5 $ 4,3 $ 180 %

Auch diese kleine Liste vermittelt keine neuen Erkenntnisse, denn dass man mit Juniorproduzenten und Explorern mehr Geld als mit Big Caps machen kann ist allgemein bekannt. Ein Hebel auf die aktuelle Silberkursentwicklung lässt sich bisher nur für die Small Caps feststellen.

Anfang Mai lieferte das XAU: Silber Ratio ein Kaufsignal und wenige Tage später durchbrach der XAU Index die 200 Tageslinie nach unten, lieferte also ein Verkaufssignal. Jetzt schauen Sie sich aber mal den XAU Verlauf im ersten Halbjahr 2010 an. Da lieferte der Index permanente Verkaufssignale, indem er die 200 Tageslinie mehrfach nach unten durchbrach und etliche Charttechniker aus diesem Muster auf fallende Kurse schlossen.

Es mussfestgestellt werden: der XAU lieferte weder vor Lehmann ein Warnsignal, noch taugte er als vorauseilender Indikator für den Silberpreisanstieg in der zweiten Hälfte des Jahres 2010. Mir gelingt es nur zwei nachhaltige Trends aus den obigen Charts ablesen. Erstens: Silber befindet sich immer noch in einem intakten Aufwärtstrend. Zweitens: seit dem Sommer 2010 liefert der XAU eine sehr schwache Performance ab.

Der amerikanische „The Speculative Investor“ weist darauf hin, dass der Barrons Gold Mining Index in 1980 erst im Oktober seinen Höchststand erreichte, also etwa 10 Monate später als der Goldpreis. Dies zeigt, wie irrational Märkte sein können.

Chart: BGMI Index von 1937 bis heute
Mit aktuell 1456 Punkten steht der BGMI nur rund 10 % über seinem 1980er Höchststand und hinkt damit auch der Goldpreisentwicklung hinterher.
Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass sich die Schuldenkrise verschärfen und Gold an Tauschwert gewinnen wird. Ob es aber – angetrieben durch die Notenbanken- zu weiter steigenden Aktienkursen oder gar zu einem „Crack up boom“ kommt oder ob wir bald ein Lehmann 2.0, also massiv einbrechende Märkte, erleben weren, darüber gibt es geteilte Meinungen. Verlassen kann man sich allerdings darauf, dass Gold und Silber echtes Geld sind und das von den Notenbanken in Umlauf gebrachte Kreditgeld sich als Falschgeld herausgestellt hat. Gutes Warengeld in schlechtes Kreditgeld umzutauschen macht m.E. wenig Sinn. Genauso wenig Sinn macht es jetzt noch den DAX oder den Dow zu kaufen, denn wer auf eine Hyperinflation spekuliert ist mit „echtem Geld“ besser versichert.
Was aber immer Sinn macht ist, gegen den Strom zu schwimmen. Übersetzt auf die Minenaktien heisst dies, dann kaufen wenn andere verkaufen. So eine Chance wie Ende 2008 werden wir in 2011 aber wahrscheinlich nicht mehr sehen.
Im Moment ist der Markt verängstigt. Grundsätzlich ein guter Einstiegspunkt. Wer jetzt, nachdem die sogenannte „Silberpreisblase“ geplatzt ist, Minenaktien kauft verhält sich antizyklisch. Sobald Silber wieder über 50 $ steht, steigt die Masse ein, dann ist es mit fallenden Kursen vorbei. Langfristig orientierte Investoren können wenig falsch machen, wenn sie jetzt kaufen.
Das Restrisiko eines deflationären Schocks in der zweiten Jahreshälfte ist da, bleibt aber unkalkulierbar. Kalkulierbar ist dagegen die ansteigende Nachfrage nach physischem Silber. So erwartet beispielsweise die „Münze Österreich“ in 2011 eine Umsatzsteigerung mit Silberunzen von 36 %. Diese Nachfrage wird auch die Umsätze und Gewinne der Silberminen steigern und deren Kurse antreiben.
Ein zweites Restrisiko ist das politische. Die meisten Staaten sind pleite. Deswegen besteht nicht nur in Südafrika das Risiko der Enteignung. Am besten ist man in Kanada aufgehoben. Erstens spielt in Sachen Minenaktien dort die Musik und zweitens hat Kanada das relativ geringste Risiko. Dies schützt den Akti0när allerdings keinesfalls vor einem denkbaren „Lastenausgleich“ im Rahmen einer kommenden „Reform“ unseres Falschgeldsystems. Da man die in Aktien „gelagerten“ noch nicht „ausgegrabenen“ Unzen, nicht so wie die bereits geförderten oberirdischen Bestände vor dem Zugriff der Staates durch erneutes „vergraben“ schützen kann, lässt sich das staatlichen Risiko nur umgehen, wenn man rechtzeitig vor einem offiziellen Staatsbankrott aus- oder gar nicht erst einsteigt.
Wer schon drin ist oder noch einsteigen will, der ist gut beraten, sich auf Juniorproduzenten und Explorer, die auch im kanadischen Toronto gehandelt werden, zu konzentrieren.
Wir werden noch in 2011 einen Goldpreis über 1600$ und einen Silberpreis über 50$ sehen. Selbst wenn das -langfristig bei 1:10 stehende- XAU: Silber Ratio noch mal unter 5 fallen sollte, ist das Abwärts- viel kleiner als das Aufwärts- Potential.
Ein Marksegment mit einem besseren Chance/Risiko Verhältnis zu finden, dürfte deshalb nicht sehr einfach sein.

Gerhard Nadolny, den 14.05.11

» www.diesilberseite.de