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Buchbesprechung: Das Silberkomplott von Reinhard Deutsch
(foonds.com)

Pflichtlektüre für jeden Anleger, der nicht nur das glauben will, was ihm die Mainstream-Presse Tag für Tag erzählt

„Auch der Geldbetrug funktioniert noch immer nach genau den gleichen Prinzipien wie vor 1000 Jahren“, lautet die Eingangsthese in Reinhard Deutschs Bestseller „Das Silberkomplott“. „Haben wir den Mut, uns auch in Geldfragen unseres eigenen Verstandes zu bedienen!“ Den Verstand in diesen Dingen zu schärfen, dazu ist das Buch hervorragend in der Lage.

Ein erster Abschnitt gibt einen leicht verständlichen Überblick über Geldtheorien. Reinhard Deutsch bezeichnet das heute übliche Papiergeld als „legales Falschgeld“. Daran sollte man sich nicht stoßen, denn ein altes chinesisches Sprichwort lautet „Ein erster Schritt zur Weisheit ist, die Dinge beim richtigen Namen zu nennen!“ Zudem ist im Englischen der Ausdruck „Fiat Money“ gang und gäbe und dieser besagt ja nicht viel anders, als das dieses Geld aus dem Nichts geschaffen werde.
Spannend zu lesen und mit vielen geschichtlichen Details angereichert ist der Abschnitt, wie sich das legale Falschgeld entwickelt hat. Dies beginnt mit den Münzfälschungen in der Antike, bis über das Mittelalter hin zur Neuzeit. Immer endet so ein Zeitabschnitt dann mit einer „Münzreform“, wo man besser von Münzbetrug sprechen sollte. Münzen werden immer leichter oder mit immer weniger Edelmetallanteil geprägt, bis sie letztlich ihre Akzeptanz verlieren. Die Arten des über Jahrtausende wiederkehrenden staatlichen Münzbetrugs sind detailliert erklärt. Auch die Tempelritter spielen dabei eine größere Rolle.

Warum soll jetzt auf einmal alles anders sein?

„Der Staat ist im Grunde nie an ehrlichem Geld interessiert. Er betrügt nur mal mehr und mal weniger hemmungslos“, meint Reinhard Deutsch. Daher lohnt es sich durchaus, darüber nachzudenken, warum das jetzt auf einmal anders sein sollte.

Interessant sind auch die ersten Papiergeldversuche, die bekanntermaßen alle scheiterten. Ein großer Abschnitt ist der Ablösung des Silberstandards bzw. des Gold-Silberstandards (Bimetallismus) durch den Goldstandard. Es wird vielfach vergessen, dass einst Silber in vielen Ländern eine wichtige Währungsfunktion hatte. Jedenfalls ist die Ablösung des Silberstandards eine Geschichte, wo sämtliche Register an Trug und Täuschung gezogen wurden.

Die dubiosen Umstände der FED-Gründung

Auf der Insel Jekyll Island vor der Küste von Georgia kamen im November 1910 sieben honorige Männer zusammen, die ein Viertel des damaligen Geldvermögens der Welt repräsentierten (und von denen einige Namen noch heute geläufig sind) und beschlossen die Gründung der FED. Die Heimlichtuerei war deshalb nötig, weil sonst das Gesetz zur Gründung der FED niemals den Kongress passiert hätte, da des eigentliche Ziel des Gesetzes war, den „Würgegriff der Geldtrusts zu brechen“. Doch genau deren Vertreter entwarfen das Gesetz, man hatte also den Bock zum Gärtner gemacht. Um dieses Gesetz durchzubringen, wurden sämtliche Register der Manipulationstrickkiste gezogen. Seit Gründung der FED hat sich der Dollar-Gegenwert mehr als gezwanzigstelt (unter Zugrundelegung der gefälschten offiziellen Inflationszahlen, in Wahrheit ist es noch schlimmer). Unter dem Aspekt der Geld-Werterhaltung hat die FED also kläglich versagt, doch dies ist ohnehin nur ein vorgeschobenes Ziel. Die wirklichen Ziele sollen hier nicht verraten werden, sie sind im Buch nachzulesen. Damit wird jedenfalls einiges klarer und plötzlich verständlich. Was nun folgt ist eine anschauliche Erklärung des Geldschöpfungsprozesses aus dem Nichts („fiat“ – es werde!).

Der Dollartrick

„Entwickle dich und dein Land mit fremden Geld (Anmerkung: Importgütern wäre präziser) und mach’ bankrott“. Nach dieser Maxime leben die USA relativ bequem seit vielen Jahrzehnten. Waren werden importiert und mit wertlosem in beliebiger Menge erzeugbarem Geld, dem Dollar, bezahlt. Die Gläubiger, die Milliarden an Dollars (inzwischen Billionen wie bei China) angehäuft haben, stellen dann über kurz oder lang fest, dass sie mit ihnen nicht viel anfangen können. So ging es den Japanern in den letzten Jahrzehnten und geht es den Chinesen jetzt. Damit ist erstmalig ein Land in der Geschichte in der Lage, von der ganzen Welt indirekt durch Inflation Tribut einzufordern, denn es gibt keinen Ausweg für die Gläubigerländer. Mit Bretton Woods ist der Trick gelungen, den Dollar, „der so gut wie Gold ist“ (Golddevisenstandard) zur Weltwährung zu machen. Als dann Anfang der 70er Jahre das Golddeckungsmärchen nicht mehr geglaubt wurde, passierte nicht das, was in so einem Fall normal wäre, ein Staatsbankrott der USA, sondern es hieß einfach „der Goldstandard sei zusammengebrochen und überholt“. Und die USA konnten weiterhin die Welt mit ihrem Dollar-„Falschgeld“ überschütten, so Reinhard Deutsch: Der „Dollar als Weltleitwährung ist schon das genialste Tributsystem, das je erfunden wurde!“ Derartige Mengen an „Falschgeld“ führen immer zu einer Fehlallokation in der Güterproduktion, normalerweise zu Aufrüstung und einem Krieg. Da nachher alles zerstört ist, kann man den Leuten leicht erklären, dass alles Vermögen weg ist, zerbombt und versenkt. Das wird diesmal schwieriger und ein politisches Problem. Daher wird mit allen Mitteln versucht, das Unausweichliche aufzuschieben: Den Staatsbankrott. Wie das nun ablaufen könnte, dem widmet sich ein weiteres Kapitel des Buches. Ferner werden alternative Modelle vorgestellt, von Silvio Gesells Freigeld bis zu Hayeks privatem Geld.

Nur Gold erlaubt wirtschaftliche Freiheit

Interessant ist die abgedruckte Übersetzung von Alan Greenspans Essay „Gold und wirtschaftliche Freiheit“. Darin beschreibt Greenspan ganz klar die unersetzbaren Eigenschaften von Gold: „Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Enteignung durch Inflation zu schützen..... Die Geldpolitik des Wohlfahrtsstaates muss also sicherstellen, dass es für die Geldvermögensbesitzer keine Möglichkeit gibt, sich der Enteignung zu entziehen. Dies ist das schäbige Geheimnis, das hinter der Verteufelung des Goldes durch die Vertreter des Wohlfahrtsstaates steht. ..... Gold verhindert diesen heimtückischen Prozess (der versteckten Enteignung).“ Und: “Der Wohlfahrtsstaat ist ein Mechanismus, mit dem die Regierungen Vermögen der produktiven Mitglieder der Gesellschaft konfiszieren, um zahlreiche Wohlfahrtsprojekte zu unterhalten.“
Dass Greenspan dann als FED-Chairman anders handelte oder handeln musste, ist ein Kapitel für sich.

Keinen neuen Goldstandard, sondern Gold und Silber als Zahlungsmittel

Reinhard Deutsch sieht nicht eine Rückkehr zum Goldstandard als die Lösung, sondern die Wiedereinführung von Gold und Silber als Zahlungsmittel (Gold UND Silber, da sich der Bimetallismus historisch bewährt hat)), wobei Münzen im Prinzip privat geprägt werden können, da es nur auf ihren Metallwert ankommen darf. Ein Aufdruck eines nominellen Geldwertes ist daher auch nicht zielführend. Dass dies funktioniert, wurde in der Vergangenheit über Jahrhunderte bewiesen. Die Geldhoheit durch die Obrigkeit (egal ob Kaiser, König oder moderner Staat) ist dagegen stets schädlich. Ein großes Potential sieht Reinhard Deutsch auch in digitalen Edelmetallwährungen und Edelmetallzahlungssystemen, die dank Internet einfach zu realisieren sind und z.T. auch erfolgreich gestartet haben.
Lesenswert ist der Exkurs zur Silberspekulation der Gebrüder Hunt (70er Jahre), die zumindest der jüngeren Generation nicht mehr bekannt ist.
Ein eigenes Kapitel widmet sich dem Silber als Altersvorsorge, da das Pensionssystem in der heutigen Form den künftigen Pensionsbeziehern nicht mehr viel bieten wird.

Fazit:

Ein lesenswertes Buch, in dem zwar weniger das Silber im Mittelpunkt steht, als es der Titel erwarten lässt. Es geht vielmehr vor allem darum aufzuzeigen, wie es zu der unheilvollen Entwicklung im Geldsystem kommen konnte, unter deren Folgen wir noch lange leiden werden. Und warum ein sozialistisches Papiergeldsystem im Gegensatz zu einer Gold/Silber-Währung zum Scheitern verurteilt ist. In den letzten Kapiteln wäre eine Aktualisierung auf die jüngsten Ereignisse noch wünschenswert, nicht nur, weil sämtliche Edelmetallpreise inzwischen in andere Regionen vorgestoßen sind, sondern weil sich daraus sicher auch einige interessante Schlüsse ziehen ließen, welche die Aussagen der vorangehenden Kapitel noch weiter untermauern könnten.

Quelle: » Foonds.com