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Silber, die Gebrüder Hunt und Restriktionen im Terminmarkt

von Miriam Kraus
Liebe Leser, Sie erinnern sich vielleicht noch an die Daily-Reihe zum Thema Silber vom September dieses Jahres. Wenn nicht, können Sie bei Interesse die Reihe im Archiv noch einmal nachlesen!
Bis 1971 hatte die US-Regierung den Silberpreis durch ständige Verkäufe im Grunde künstlich niedrig gehalten. Obwohl bereits seit 1966 der Plan in Kraft war, das Silber aus dem Geldverkehr zu ziehen, verkaufte die US-Regierung bis 1971, als das Silber schließlich aus der Währung eliminiert worden war, weiterhin aus ihren Beständen - gezielt um eine Preisexplosion zu verhindern.
Als 1971 die Silberwährung in den USA ihr Ende findet und die US-Regierung sich aus dem Markt zurück zieht (ihre Interventionen also erst einmal beendet) beginnt der Preis in den Folgejahren zu steigen. Ab 1971 steigt die Nachfrage von Seiten der Industrie erst einmal sprunghaft an, ebenso steigt die Nachfrage von Seiten der Investoren kontinuierlich. In der Folge entsteht ein Primärmarktdefizit, da der bis dato größte Verkäufer, die US-Regierung, den Markt nicht mehr mit günstigem Silber beliefert und die Minenproduktion die Nachfrage nicht decken kann.
Und dann kamen die Gebrüder Hunt...

Spekulationsblase
Mitte der 70er Jahre begannen die Brüder Hunt, zusammen mit Geschäftsleuten aus Saudi-Arabien, mit dem Versuch den Silbermarkt zu kontrollieren. Zu diesem Zweck kauften sie riesige Mengen an Silber und Silberkontrakten auf. Aufgrund der steigenden Preise sprangen schließlich immer mehr Investoren auf den Spekulationszug auf. Ende 1979 erreichten die Preise schließlich ein Level zwischen 15 und 25 USD pro Unze. Eine Spekulationsblase war geboren!
Ende der 70er Jahre besaßen die Hunts Silber und Silberterminkontrakte im Wert von circa 6,6 Milliarden US-Dollar - das entsprach damals etwa der Hälfte der US-Silbervorräte und 15% der weltweiten Silbervorräte.
Sie erzeugten schließlich eine künstliche Knappheit auf dem Silbermarkt!
Nun fühlten sich die Behörden in den USA erneut dazu berufen etwas zu tun!

Restriktionen zwingen die Hunts zum Verkauf
Die Behörden erhöhten schlicht und ergreifend die Margin-Leistungen für Terminkontrakte. Die Hunts konnten in der Folge den steigenden Anforderungen an ihre Sicherheitsleistungen nicht mehr nachkommen und waren schließlich gezwungen zu verkaufen.
Am Ende platzte die Blase und der Silberpreis fiel in sich zusammen!
Dies ist ein Beispiel dafür, dass die entsprechenden Behörden mit Hilfe bestimmter Restriktionen ebenfalls in die Terminmärkte eingreifen können. Im Falle der Hunts war es der Preisdruck nach oben, der die Behörden zum Eingreifen veranlasste. Doch auf ähnliche Weise könnten die entsprechenden Leitstellen auch in den Terminmarkt eingreifen um einen Preisdruck nach unten abzufedern.
Nun ja, so war das jedenfalls mit den Hunts!
Dabei hätte es vermutlich eines Eingreifens von Seiten der Behörden gar nicht bedurft - denn eine Blase muss früher oder später sowieso platzen. Im Falle der Hunts hatte der steigende Silberpreis sowieso bereits dazu geführt, dass auch das Angebot an Silber schließlich stieg. Die Leute begannen damit praktisch alles Silber zu Geld zu machen - ob Münzen, Tafelsilber oder Schmuck, alles wurde eingeschmolzen und auf den Markt geworfen.
Zudem begann 1980 die US-Notenbank mit einer Reihe von Zinserhöhungen. Ebenfalls ein belastender Faktor für die Hunts, die sich natürlich über Kredite finanzierten. Mit steigenden Zinsen wurden die Belastungen aus diesen Krediten natürlich immer höher. Somit wurden den Hunts allein aufgrund dieses Faktors die finanziellen Mittel schon immer knapper!
So long liebe Leser....eine Blase platzt früher oder später sowieso immer... zur Entstehung einer Blase allerdings - und das sollte man auch im vorliegenden Beispiel nicht vergessen - trägt auch immer der entsprechende Staat mit seinen Handlungen, Interventionen, seiner Zinspolitik usw. selbst bei.....nun ja, soviel einmal dazu...morgen befassen wir uns noch einmal mit den Unterschieden zwischen dem synthetischen Short Selling und dem einfachen Short Selling und wollen damit dann die Reihe morgen auch endlich abschließen....bis morgen
Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de