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Der aufgeklärte Investor

Diejenigen unter Ihnen, die an der Ostküste der USA leben, werden zweifellos vom Werbeslogan der Firma Syms (ein Hersteller von Markenkleidung) gehört haben. Der Werbespruch "Ein aufgeklärter Käufer ist unser bester Kunde" muss wohl einer der besten Slogans sein, die es je im Marketing gegeben hat. Erst letztens habe ich dasselbe über Silberinvestoren gedacht. So wichtig Aufklärung auch sein mag, nur sehr wenige Investoren werden zu gebildeten Investoren. Und von diesen Investoren wird ein noch geringerer Teil weiter über Silber lernen. Zumindest werden sie nicht lernen, bevor der Silberpreis hochschnellt. Meiner Meinung nach zählen diejenigen, die Silber kaufen und halten, zu den aufgeklärtesten Investoren.

Der Zeitrahmen für langfristige Investitionen beträgt mindestens fünf bis zehn Jahre. Vor dem Hintergrund eines solchen Zeitrahmens habe ich Silber als Investition öffentlich beworben. Um beurteilen zu können, wie schlau es von den Silberinvestoren gewesen ist, ihr Silber zu halten, müssen wir einen Blick zurück auf die vergangenen fünf oder zehn Jahre werfen. Auch wenn der Silberpreis im Vergleich zum vorhergehenden Jahr deutlich gefallen ist, hat Silber viele populäre Investitionsmöglichkeiten um Längen geschlagen - so zum Beispiel Aktien oder Immobilien. Silber ist immer noch das Doppelte oder Dreifache dessen wert, was es fünf oder zehn Jahre zuvor wert gewesen ist. (Gold schnitt genauso gut ab, oder sogar ein wenig besser.)

Wie sieht es in den nächsten fünf Jahren aus? Die Fakten deuten darauf hin, dass Silber wieder bei Weitem besser abschneiden wird als Aktien und Immobilen. Dieses Mal wird es auch bei Weitem besser als Anleihen und Gold abschneiden. Das heißt nicht, dass Aktien, Immobilien und Gold fallen werden. Das sage ich nicht vorher. Es bedeutet nur, dass Silber vergleichsweise all diese Investitionsklassen schlagen wird.

So wie Silber sich in den letzten fünf oder zehn Jahren verdoppelt oder verdreifacht hat, wird das meiner Meinung nach auch wieder in Zukunft passieren. Und ich kann mir auch nur schwerlich vorstellen, wie sich Silber in den nächsten Jahren nicht verdreifachen (oder mehr) sollte - mindestens bis auf 35 $/oz. In Anbetracht der aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen, kann ich mir gleichzeitig kaum vorstellen, dass es an den Aktienmärkten und bei den Immobilien in den nächsten fünf Jahren zur einer Verdreifachung kommen wird. Und in Anbetracht der aktuellen Zinssätze halte ich es eigentlich für unmöglich, dass sich der Markt für festverzinsliche Papiere in den nächsten fünf oder sogar 50 Jahren verdreifachen wird. Und sollte sich Gold verdreifachen und bis auf ungefähr 3.000 $/oz steigen, so wird Silber viel stärker steigen als nur bis auf 35 $/oz. Dieses vergleichsweise bessere Abschneiden müsste bestehen bleiben.

Für Silber wäre es kein großes Ding, wenn es sich verdreifacht, so wie die Verdreifachung in den vergangen zehn Jahren kein großes Ding gewesen ist. Man würde es tatsächlich kaum mitbekommen. Es würde nur bedeuten, dass das gesamte oberirdisch vorkommende Silber (eine Milliarde Unzen) 35 Milliarden $ statt 12 Milliarden $ wert ist. Das wäre immer noch weniger als ein Prozent des aktuellen Wertes von Aktien, Anleihen, Immobilien und Gold. Würden sich diese Anlagen verdreifachen, wäre das ein Riesending. Zuwächse in Höhe von Billionen von Dollars ist sicher keine Kleinigkeit. Würde der Wert des Silbers insgesamt so um die 20 Milliarden $ anwachsen, wäre das belanglos. Eine Ausnahme wäre allerdings der Wertzuwachs für die aufgeklärten Silberinvestoren, sie würden sich die Hände reiben.

Wie ist es möglich, dass Silber seine Wertsteigerung der letzten zehn Jahre wiederholen kann und dabei die anderen Investitionsklassen hinter sich lässt? Das hat etwas mit Bildung und Aufklärung zu tun. Um bei einer Sache eine hochkarätige Ausbildung zu erhalten, braucht man leistungsfähige und engagierte Lehrer, einen fesselnden Lehrplan und einen Schüler mit Wissensdurst. Fehlt einer dieser Faktoren, schränkt das die Qualität der Ausbildung ein. Und ich glaube, dass einer oder mehrere dieser Faktoren für gewöhnlich beim Silber fehlen. Das erklärt auch, warum so Wenige die Bewegung vor fünf und vor zehn Jahren abgepasst haben, und auch, warum so Wenige die kommende Bewegung mitnehmen werden.

Es gibt nur sehr wenige Lehrer für den Silbersektor und keine Organisationen, die sich dieser Aufgabe widmen. Vergleichen Sie das mal mit anderen Vermögensanlagen, die um die Gunst der Investoren konkurrieren. Da gibt es zahlreiche Organisationen, die die Vorteile von Aktien, Anleihen und Immobilien predigen. Selbst beim Gold. Auf jeden veröffentlichten Artikel über die Vorteile von Gold kommt nur ein einziger solcher Artikel über Silber. Dabei handelt es sich um finanziell gut ausgestattete Organisationen wie den World Gold Council, die aufklären und für Investitionen in Gold werben. Der Gold Council wirkte bei der Einführung der Gold-ETFs mit, die dazu führten, dass in den vergangenen vier Jahren 40 Millionen Unzen Gold, im Wert von 35 Milliarden $, gekauft wurden.

Jetzt vergleichen Sie den World Council mit dem Silver Institute - von dem man annimmt, es wäre das entsprechende Pendant. Der WGC setzt sich ausschließlich aus Bergbauunternehmen zusammen, die ein persönliches Interesse daran haben, dass Goldprodukte beworben werden und dass der Goldpreis steigt. Die Mitglieder des Silver Institutes kommen von den Bergbauunternehmen, aus der Weiterverarbeitung und von Seiten der Verbraucher. Die letzte Partei ist definitiv nicht an irgendeiner Werbung für Silberinvestitionen oder der Förderung höherer Preise interessiert. Das Silver Institute hat nie einen Finger krumm gemacht, um zu lehren oder andere zu überzeugen, sie sollten in Silber investieren. Mit den Silber-ETF hatten sie nichts am Hut und nur seichte Unterstützung kam von ihrer Seite. Trotz der zahllosen Publikationen ist ihre Botschaft mehrdeutig geblieben. Nicht eine Silberunze wurde je aufgrund eines Artikels des Silver Institute gekauft.

Das ist kein Angriff auf das Silver Institute. Ich verweise nur darauf, dass der World Gold Council für Investitionen in Gold wirbt, während das beim Silver Institute nicht der Fall ist. Der Punkt ist, dass es keine Organisationen und nur wenige Lehrer gibt, die Investoren über den Silbersektor aufklären könnten. Und trotz all dieser Dinge, ist die Silber-Story so zwingend, dass in den vergangenen Jahren mehr Silber zu Investitionszwecken gekauft wurde als irgendwann zuvor in der Geschichte. Mir schaudert, wenn ich daran denke, wie viel Investitionskapital ins Silber fließen wird, sobald mehr Menschen davon erfahren.

Es scheint wahrscheinlich, dass Silber andere Investitionsanlagen in den nächsten fünf Jahren hinter sich lassen wird. Aber: Wird Silber auch besser als Gold abschneiden, das logischerweise auch als sein Konkurrent gilt? Ich erwähne das, weil es schwer ist, den Sprung von Aktien zum physischen Metall zu machen. Investoren, die ohnehin schon in Gold investiert haben, fällt dieser Schritt nicht mehr so schwer. Sie haben schon Metall, und es ist wahrscheinlicher, dass sie ein Metall akzeptieren, das wahrscheinlich viel besser abschneiden wird. Ja, Gold hat in den letzten fünf und zehn Jahren ganz genauso gut abgeschnitten wie Silber, und manchmal sogar noch besser. Man kann aber unmöglich von den schon vergangenen Bewegungen profitieren. Alles, worauf es ankommt, ist das, was in Zukunft passiert. Silber hat einen einzigartigen Startpunkt, um Gold hinter sich zu lassen. Jetzt werde ich versuchen, die Leser aufzuklären, warum das so ist.

Die erste Lektion ist, dass viel weniger Silber zu Investitionszwecken zu Verfügung steht als Gold. Es gibt doppelt so viele physisch vorhandene Goldunzen (2 Milliarden) als Silberunzen (1 Milliarde). Die Tatsache, dass es mehr Gold als Silber gibt, ist so gut wie unbekannt. Die Tatsache, dass es mehr Gold als Silber gibt (und das vor dem Hintergrund der Tatsache, dass Gold 70-mal so teuer ist), geht dermaßen gegen die eigene Intuition, dass die überwältigende Mehrheit der Menschen dies nie akzeptieren könnte - ganz gleich, was man für Beweise bringt. Die Unfähigkeit, diese grundlegenden Tatsachen begreifen zu können, eröffnet den darüber aufgeklärten Investoren wiederum Chancen. In Dollars gerechnet, liegen die globalen Goldmengen meilenweit vor der den physischen Silbermengen. In Dollars gerechnet gibt es 140-mal so viel Gold in der Welt wie Silber. Weltweit kennt vielleicht nur eine Person unter einer Million, diese Fakten, welche frei zugänglich sind.

Seit dem ersten Januar dieses Jahres wurden von den verschiedenen Gold-ETFs und Fonds, die sich beim Gold engagieren, ungefähr 14 Millionen Unzen Gold im Wert von 13 Milliarden $ gekauft. Im selben Zeitraum wurden von den entsprechenden ETFs und derartigen Fonds ungefähr 75 Millionen Unzen Silber im Wert von ca. 1 Milliarde $ gekauft. Wäre all das Geld, das dieses Jahr in die verschiedenen Silber-ETFs (1 Milliarde $) floss, stattdessen in Gold geflossen, hätte dies die Geldzuflüsse in Gold insgesamt um nicht einmal 8% erhöht. Nicht gerade viel. Aber wäre das gesamte Geld, das in Gold floss (13 Milliarden $) in Silber geflossen, dann entspräche dies dem 13-fachen (1.300%) des eigentlich gekauften Silbers. Außerdem entsprechen die 13 Milliarden $, die allein in den ersten vier Monaten dieses Jahres in die Gold-ETFs flossen, dem aktuellen Preis des insgesamt existierenden physischen Silbers. Würde es beim Silber zu solchen Käufen kommen, würden sich die Preise auf einem anderen Planeten wiederfinden. Eine Anlageklasse, die insgesamt 13 Milliarden $ wert ist (physisches Silber) kann viel leichter steil ansteigen als eine Anlageklasse, die 2 Billionen wert ist (physisches Gold).

Gold und Silber lassen sich besonders gut vergleichen. Die Menschheit kennt sie seit Ewigkeiten. Beide zählen zu den beliebtesten Edelmetallen, wenn es um Investitionen geht. Beide sind in der Vergangenheit Geld gewesen. Weil sie vergleichbar sind, würde man eigentlich logisch schlussfolgern: Wenn das physische Gold 140-mal so viel wert ist wie Silber, so müsste auch 140-mal mehr Geld in Gold fließen. In diesem Jahr floss jedoch nur 13-mal so viel Geld in Gold. Letztes Jahr war es nur 5-mal so viel. Setzt man einen anderen objektiven Maßstab an, so zum Beispiel das Geld, das in die Münzen der US-Prägeanstalt floss, so zeigt sich, dass in den letzten Jahren nur ca. dreimal so viel Geld in Gold floss wie in Silber.
Die Frage, die ein ernsthafter Schüler stellen sollte (und das will ich eigentlich damit sagen) ist: Warum ist die Gesamtmenge des Goldes mehr als 140-mal so viel wert wie die Gesamtmenge des Silbers, wenn nicht einmal annähernd 140-mal mehr Geld in Gold fließt? Die Antwort hat nichts damit zu tun, dass Gold überbewertet ist, in diesem Sinn hat es eigentlich überhaupt nichts mit Gold zu tun. Es liegt daran, dass Silber stark unterbewert ist. Die Unterbewertung existiert, weil der Silberpreis künstlich gedrückt wurde und das seit mehr als 25 Jahren. Ich zweifle stark daran, dass man solche Ungleichgewichte jemals wieder bei irgendeiner Anlage sehen wird. Deswegen kann auch der über Silber aufgeklärte Investor das unglaubliche Gewinnpotential erkennen. Wenn Silber als Investitionsanlage dann erst einmal besser abschneidet, so wird man noch Jahre später darüber schreiben.


© » Theodore Butler

(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 27.04.2009 auf der Website » www.investmentrarities.com veröffentlicht.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Goldseiten.de