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Silber – das bessere Gold?

von Angela Göpfert
Nicht erst seit dem Durchbrechen der 1.000-Dollar-Marke ist Gold ein großes Medieninteresse gewiss. Doch Silber glänzt heller als Gold: Beim weißen Edelmetall sind derzeit die prozentual größeren Wertsteigerungen zu beobachten.
Zumindest wenn man die relative Performance beider Edelmetalle seit Jahresbeginn betrachtet: Während der Silberpreis um 27 Prozent anzog, kletterte der Goldpreis "nur" um knapp 13 Prozent. Fast hat es den Anschein, als würden die Investoren mit einer gewissen Zeitverzögerung nun auch das deutlich billigere Metall als Krisenwährung entdecken.

Inflationsgespenst als treibende Kraft
Silber dient wie Gold zur Absicherung gegen Geldentwertung. Die aktuelle Deflationsphase wird dabei von den meisten Marktbeobachtern nur als Zwischenspiel interpretiert. All die Argumente der Ökonomen, die für einen mittelfristig inflationären Schub in Anbetracht der massiven Konjunkturpakete und der drastischen Ausweitung der Staatsverschuldung weltweit sprechen, spielen somit nicht nur den Gold- sondern auch den Silberbullen in die Hände (siehe dazu: Gold - nicht nur was für Angsthasen).

Kein Wunder also, dass bei der jüngsten Gold-Rally auch der Silberpreis mit in die Höhe schnellte. Der Preis für das weiße Edelmetall weist traditionell eine hohe Korrelation zum Goldpreis auf, im langjährigen Durchschnitt liegt die Abhängigkeit bei rund 60 Prozent.

Große Nachfrage aus der Industrie?
Dass die Korrelation nicht noch größer ausfällt, liegt an der unterschiedlichen Nachfragestruktur. Beim "kleinen Bruder" Silber macht nämlich die Industrienachfrage rund 50 Prozent aus. Dort wird Silber vor allem wegen seiner hervorragenden Leitfähigkeit von Wärme und Elektrizität hoch geschätzt. Daher leidet Silber traditionell stärker unter wirtschaftlichen Abschwungphasen als Gold. Die weltweite Wirtschaftskrise dürfte daher die Silber-Party begrenzen (siehe dazu: Immer schwärzere Prognosen).

Darauf weist auch LBBW-Rohstoff-Analyst Thorsten Proettel hin: "Insbesondere in den letzten beiden wirtschaftlichen Abschwungphasen wurde Silber in Relation zu Gold billiger." In der Vergangenheit sei es stets erst im Konjunkturaufschwung zu einer nachhaltigen Erholung des Silberpreises gekommen.

Silber-Hausse trotz oder wegen Rezession?
Einige Experten vermuten, dass es gerade die Hoffnung auf eine Konjunkturwende sei, welche die Silber-Notiz derzeit antreibe. Doch dieses Argument ist mit Blick auf die Wertentwicklung der Basismetalle wenig überzeugend. Es waren nämlich gerade die sich drastisch eintrübenden weltweiten Konjunkturaussichten, welche die Preise für Kupfer, Nickel & Co. zuletzt nochmals heftig einbrechen ließen. Noch dazu sitzen die größten Silber-Nachfrager in den USA und Japan.

Positiv könnte sich in den nächsten Monaten indes die Angebotsseite auf den Silbermarkt auswirken. Während die Silberförderung in den vergangenen Jahren deutlich ausgeweitet wurde, zeichnete sich laut Analysten bereits in den letzten Monaten eine Stagnation bei den großen Fördergesellschaften ab. Allerdings: Sollte der Silberpreis mittelfristig weiter steigen, werden tendenziell auch Minen rentabel, die bisher jenseits der Grenzkosten operieren würden.

Positives Chartbild
Trotz der nicht zu vernachlässigenden Risikofaktoren lässt der Silber-Chart weiter hoffen. Nach der großen Bodenbildung der vergangenen Monate rund um die Marke von 9,00 Dollar lieferte Silber nun ein neues Kaufsignal: das Durchstoßen der fallenden 200-Tage-Linie nach oben. Ein derartiges Kursverhalten lässt laut Charttechnikern bei einem trendfolgenden Investment auf größere Zuwächse hoffen.

Aktuell notiert Silber bei gut 14 Dollar, zwischen 14 und 15 Dollar lauern die nächsten hartnäckigen Barrieren in Form verschiedener Hochpunkte aus den Jahren 2006 und 2007, die es vor einem weiteren Schub nach oben zu überwinden gilt.

Wie investieren in Silber?
Anleger, die auf einen weiter steigenden Silberpreis setzen möchten, sollten allerdings einige Besonderheiten beachten. So ist im Gegensatz zu Gold der Kauf von physischem Silber nicht mehrwertsteuerbefreit: Bei Barren fallen 19, bei Münzen 7 Prozent an. Das macht ein Investment in physisches Silber relativ uninteressant. Als Alternative bieten sich Zertifikate an.

Neben spekulativen gehebelten Knock-out-Scheinen bieten unter anderen die Dresdner Bank und die Société Générale auch Bonuspapiere an. Sollte Silber eine Seitwärtsbewegung einschlagen, ohne die Sicherheitsschwelle von 8,50 respektive 8,10 Dollar zu verletzen, dann bieten sich bis zum Laufzeitende dieses Jahr Renditen von über 20 Prozent. Sollte der Silberpreis über das Bonusniveau hinaus steigen, partizipieren Anleger voll an Gewinnen.

Sicherer als Zertifikate sind allerdings Silber-ETFs, wie sie beispielsweise die Zürcher Kantonalbank anbietet. Im Gegensatz zu einem Zertifikat auf Silber sichern die Banken bei einem an der Börse gehandelten Indexfonds zu, dass der Rohstoff auch wirklich vorhanden ist. Das Silber ist physisch bei der Bank hinterlegt, bei der ZKB beispielsweise entspricht ein Anteil einem 30 Kilo-Barren.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.boerse.ard.de