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Ein konkretes Problem

TED BUTLER COMMENTARY

(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler geschrieben, einem unabhängigem Berater. Investment Rarities stimmt diesen Ansichten, die sich bewahrheiten können oder aber auch nicht, nicht notwendigerweise zu.)

Die Kontroverse rund um den Madoff Betrug und um das Versagen der SEC die Abzocke aufzudecken und Jahre früher dagegen vorzugehen ebbt nicht ab. Die Medien berichten non-stop darüber und die Anhörung vor dem Kongress hat bereits begonnen. Vielleicht einer der umfassendsten Artikel, der Madoff/SEC in Verbindung mit dem allgemeinen Zustand der Finanzwelt setzt, erschien im „Opinion &Editorial“-Teil der Sonntagsausgabe der NY Times. Für den Artikel mit dem Titel „Das Ende der Finanzwelt wie wir sie kennen“ schrieben Michael Lewis und David Einhorn als Co-Autoren mit, zwei der am höchst-geschätzten Marktbeobachter der ganzen Finanzscene.

(http://www.nytimes.com/2009/01/04/opinion/04lewiseinhorn.html?_r=2&hp)

Das Beste an diesem Artikel war allerdings, dass er zweigeteilt war. Der zweite Teil stand unter der Überschrift „Wie repariert man eine kaputte Finanzwelt“. Es ist eine Sache ein Problem zu beschreiben und wieder eine andere, konkrete Lösungsvorschläge anzubieten. Dafür muss man die Autoren wirklich beglückwünschen.

In diesem Artikel gab es einige erstaunliche Gemeinsamkeiten zwischen Madoff und der SEC und den Manipulationsvorwürfen am Silbermarkt und der CFTC. Ersetzten Sie Silber durch Madoff und CFTC durch SEC, und ich glaube Sie können da ziemlich deutlich die Silbermanipulation erkennen. Bei Beiden ging der Betrug über einen sehr langen Zeitraum, es war eine riesige Menge Geld im Spiel, es gab frühzeitige Warnungen von Außen, und beide waren offensichtlich, wenn man nur genau genug hingeschaut hatte. Auch wenn ich Ihnen empfehle den ganzen Artikel zu lesen, will ich doch einen Aspekt des Artikels besonders hervorheben, nämlich das strukturelle Unvermögen der SEC oder der CFTC gegen solche großen Finanzinstitute vorzugehen, die in solche kriminellen Aktivitäten verwickelt sind.

Ich glaube es gibt viele andere solche Hürden, die die CFTC daran hindert ihre Untersuchung der Silbermanipulation auf eine faire und unparteiliche Weise durchzuführen. Zum einen hat die CFTC noch nie ein andauerndes Verbrechen auffliegen lassen, bisher sind sie immer erst nachdem der Schaden entstanden ist am Schauplatz erschienen. Ich glaube nicht, dass sie fähig sind ein Verbrechen, das gerade erst begangen wird, zu stoppen, egal wie sehr es Manipulation zum Himmel schreit. Was die Sache allerdings noch schlimmer macht, ist ihre konsequente Verleugnung einer Manipulation des Silbermarktes. Die Frage ist nur wie blamabel es für sie sein wird, wenn sie dann eingestehen müssen, dass sie all die Jahre falsch lagen? Selbst als sie im September die Einleitung einer Untersuchung „bekannt gaben“ (das sickerte ja eigentlich nur über das Wall Street Journal durch), zeigten sie sich weiterhin skeptisch, dass am Silbermarkt etwas im Argen läge. Warum verschwenden sie dann überhaupt Steuergelder für so eine Untersuchung? Ich sag Ihnen warum: weil die Vorwürfe auf ganz konkreten Beweisen basieren.
Weil sich die CFTC mit ihren vergangenen Ergebnissen selbst in die Ecke gedrängt hat, ist das einzige, was sie von ihrem aktuellen Pfad abbringen kann, glaubhafte und konkrete Beweise für eine Manipulation. Diese Beweise sind das Konzentrationsniveau auf der Short-Seite des COMEX Silbermarktes. Glaubhaft ist es deswegen, weil es ja aus den Daten der Kommission selbst stammt. Es ist auch konkret, weil deutlich hervorgeht, dass diese Positionen von nur ganz wenigen Händlern gehalten werden. Weit weniger konzentrierte Positionen haben als Grundlage für alle Manipulationsanschuldigungen der CFTC in der Vergangenheit gereicht, also kann man die Konzentration auf dem Silbermarkt nicht einfach so beiseite kehren. Selbst jetzt, nachdem die Untersuchung schon Monate läuft, hat uns niemand (weder nach außen, noch innerhalb der CFTC) erklären können, wie ein oder zwei U.S. Banken 25% der Weltjahresproduktion eines einzelnen Rohstoffs halten kann, ohne damit den Markt zu manipuliert.

Ich weiß, dass viele andeuteten, dass ich auf der ganzen Konzentrationsproblematik ein wenig zu oft herumreite. Das mag wohl stimmen, aber das ist durchaus absichtlich. Der Schlüssel zum Erfolg ist die Konkretheit. Fangen Sie mit der CFTC eine weitgefasste Debatte darüber an, ob der Silbermarkt nun manipuliert wird oder nicht, und Sie werden nicht mehr wissen wo Oben und Unten ist. Wenn Sie mir nicht glauben, dann lesen sie doch deren offiziellen Stellungsnahmen von Mai 2004 oder 2008. Schauen Sie, ich weiß, dass der Silberpreis manipuliert wurde und manipuliert wird, genau wie viele von Ihnen auch. Und jetzt? Der Trick bei der Sache ist, sich das ganze entweder von der CFTC oder durch den Markt bestätigen zu lassen. Eins von beidem wird eintreten, vielleicht sogar beides. Und all das nur wegen der Problematik mit der Konzentration.

Lassen Sie mich deswegen neue und konkrete Beweise für eine Manipulation des Silbermarktes über die Konzentration darlegen. Wieder einmal kommen die Beweise von der CFTC selber, in Form natürlich ihrer wöchentlichen Commitment of Traders Reports. Trotz einer anhaltenden Untersuchung und einer erhöhten Aufmerksamkeit seitens der Öffentlichkeit bezüglich der Konzentrationsproblematik, deuten die letzten 2 COT Berichte auf ein Konzentrationsniveau hin, dass wir so schon seit knapp 6 Jahren nicht mehr gesehen haben. Die vier größten Short-Händler für COMEX Silber-Futures halten jetzt eine netto Short-Position die einem Anteil von mehr als 47% am gesamten Markt entspricht. Da muss man schon zurück bis März 2003 gehen um ein höheres Konzentrationsniveau zu finden.

Und diese Zahl untertreibt das wahre Konzentrationsniveau noch bei weiten, weil die CFTC bei ihren Angaben die Spreads nicht mit abzieht. Nachdem man alle Spreads (die angeführten nicht-kommerziellen und die approximierten kommerziellen) abgezogen hat, so wie man das auch sollte, steigt das wahre Konzentrationsniveau der 4 größten Shorties auf mehr als 65% an. Das würde ich aber gerne mal sehen, wie jemand den Standpunkt verteidigt, dass ein paar Händler, die einen Anteil von 65% an irgendeinem Markt, diesen Markt nicht dominieren oder kontrollieren.

Ich hab bereits Anfang 2000, bevor ich überhaupt für Investment Rarities schrieb, öffentlich über die konzentrierten Short-Positionen am COMEX Silbermarkt geschrieben. Das war immer schon der zentrale Beweis für die Silbermanipulation gewesen. Die Tatsache, dass diese einzigartige Konzentration auf der Short-Seite des Silbermarktes immer noch existiert und sogar noch extremer wird, ist Beweis für die Manipulation und die einzige Erklärung, die es für die niedrigen Preise geben kann. Das ist das Problem, worum es hier geht. Weil in der Sekunde, wo die Short-Konzentration ein Ende hat, hat auch die Manipulation ein Ende. Eines Tages wird es die Konzentration, und damit auch die Manipulation nicht mehr geben. Dann wir der Silberpreis frei bestimmt und nicht mehr manipuliert. Der Preis des freien Marktes wird gar keine Ähnlichkeit mit dem manipulierten Preis haben. Ich glaube, dass dieser Tag kurz bevorsteht, hauptsächlich deswegen, weil sich so viele dieser Problematik bewusst geworden sind.

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: www.investmentrarities.com /» silberinfo.com