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Silberzertifikate

Der folgende Auszug stammt aus der Novemberausgabe des Morgan Report. Viele Edelmetallfreunde betrachten Papiersilber mit Argwohn. Interessanterweise haben die von mir interviewten Personen am Anfang ähnliche Fragen gestellt und haben dann ihr eigenes Silberlagerprogramm ausgebaut. Es folgt ein Ausschnitt aus der Novemberausgabe:

David Morgan: Konnten Sie damals schon voraussehen, daß es Probleme mit einigen der Zertifikateprogramme geben würde? Oder haben Sie möglicherweise Probleme mit einer Lagereinrichtung, die nicht vom Herausgeber getrennt ist? Mit anderen Worten, gab es irgendeinen Auslöser, der Sie dazu brachte, Ihr heutiges Format anzunehmen?

AngloFarEast: Natürlich. Wir haben Metallkonten für Raffineure und BullionBanken eröffnet. Wir haben einige Metallpositionen erworben. Wir wollten eine Definition haben, wie diese Metalle gehalten werden. Ich spreche hier von 1995 und 1996. Damals gab es, zumindest im Internet, relativ wenig frei zugängliche Informationen über zugriffsunbeschränkte und zugriffsbeschränkte oder nicht zugewiesene und zugewiesene Depots.

Deswegen haben wir angefangen, ein paar Fragen zu stellen. "Was bedeutet es, wenn im Kleingedruckten steht, man darf Edelmetalle in unserem Depot verwenden, man ist also der Eigentümer und Sie dürfen damit handeln, wie Sie möchten? Und es gehört uns? Wo liegt das Risiko? Wie wird das physische Material gehalten? Gehört es zum Inventar einer Raffinerie oder was ist es?"

Dabei haben wir Antworten erhalten, die wir so NICHT haben wollten. Oftmals wurden unsere ganz spezifischen Fragen überhaupt nicht beantwortet. Aber so um 1997 wurde auch der Öffentlichkeit klarer, daß es physische Short-Positionen in den Bilanzen einiger dieser großen Bullion-Banken gab. Zu dieser Zeit hatten wir uns selbst bewiesen, daß wir die richtige Richtung eingeschlagen hatten, da wir etwas taten, das völlig unabhängig von den großen Dienstleistern der Branche und eigenständig war.

David Morgan: Wie sieht Ihre Perspektive für einen Bürger der USA aus, der sich gerne an der Anglo Far East Company beteiligen möchte?

AngloFarEast: Wir bieten eine Einrichtung für internationale Kunden. David, hier muß ich sagen, wir gehen sehr, sehr gründlich und mit der erforderlichen Sorgfalt bei der Durchleuchtung unserer Kunden vor. Wir geben jedoch keine Kundeninformationen an die außenstehenden Aufsichtsbehörden überall auf der Welt weiter. Wir haben intern sehr strenge Vorgaben, was die von uns verlangten Informationen, den wirklichen Identitätsnachweis unserer Kunden, ihrer Herkunft und Geldmittel, etc. angeht.

Deswegen haben wir auch eine strenge interne Unternehmenspolitik zur Erhaltung dieser Ansprüche. Das ist aber nicht so, um irgendwelche Vorgaben einer Regierung oder Behörde einzuhalten, sondern weil wir dies eben intern so geregelt haben.

David Morgan: Wenn also irgendjemand auf dieser Welt ein Depot bei Ihnen eröffnen möchte, kann er das von Ihnen aus gerne tun?:

AngloFarEast: Wenn er uns die erforderlichen Informationen zukommen läßt, damit wir wissen, mit wem wir es denn zu tun haben. Man sollte also schon über die üblichen Anforderungen der Finanzinstitute bezüglich der Identität des Depotinhabers, der dieses neue Depot eröffnet, Bescheid wissen. Normalerweise möchten wir eben einen von einer Regierung ausgestellten Identitätsnachweis, also einen Paß oder einen Ausweis, der von einer Regierung ausgestellt wurde, etc.

David Morgan: Ich verstehe. Es gibt also zur Zeit keine Beschränkungen für US-Bürger, was die Verschiebung ihres Geldes in andere Jurisdiktionsbereiche angeht. Das könnte sich ja ändern, aber zur Zeit gehe ich davon aus, daß es keine Beschränkungen gibt. Deswegen rate ich den Lesern des Morgan Reports, sich selbst entsprechend sorgfältig zu informieren.

Ich möchte noch über ein anderes Thema sprechen. Weltweit haben wir Leser in 72 Staaten. Etwa 50% davon in den USA und rund 38% in Kanada. Der Rest verteilt sich rund um die Welt. In manchen Jurisdiktionsbereichen gibt es ein Problem mit der Mehrwertsteuer, also eigentlich überall in Europa. Die beträgt in Großbritannien für Silber satte 17,5%, soweit ich weiß. Ich glaube, in osteuropäischen Ländern werden 7 oder 8% verlangt. Wie wirkt sich dies auf einen Kunden von Anglo Far East aus?


AngloFarEast: Da der Barren innerhalb eines Hinterlegungsvertrags in einer zollfreien Institution gehalten wird, wird zu diesem Zeitpunkt für die Transaktion keine Mehrwertsteuer erhoben. Wir erheben natürlich Vorabgebühren, die eine Versicherung und den Hinterlegungsprozeß beinhalten. Die Mehrwertsteuer wird erst fällig, wenn ein Kunde seinen physischen Besitz abholen oder geliefert haben möchte. Dann wird natürlich Mehrwertsteuer erhoben. Wenn diese sichere Übergabe an den Kunden in der Schweiz geschieht, wird, glaube ich, üblicherweise eine Mehrwertsteuer von 7,5% fällig. Wenn nicht, d.h. wenn es woanders hin transportiert wird, gelangt es zunächst ohne Mehrwertsteuer in den Jurisdiktionsbereich, wo der Kunde die Barren entgegennimmt. Der Kunde muß dann vor Ort, im neuen Jurisdiktionsbereich, die dort erhobene Mehrwertsteuer bezahlen.

David Morgan: Können Sie mir ein Beispiel für einen typischen Kunden nennen?

AngloFarEast: Diese Einrichtung wurde zunächst als Angebot für anspruchsvolle Einzelpersonen mit hohem Nettovermögen und zukunftsorientierte Kunden gegründet. Es war also wichtig, immer Liquidität im System zu haben, damit wir an jedem Tag für einen großen Kunden Bargeld auszahlen können oder umgekehrt in Metall umwandeln. Wir sind in der Lage, dies zu tun.

Das war eine wichtige Überlegung, denn ursprünglich hatten wir zuvor physisches Material angeboten und ausgeliefert. Aber wie gesagt, wir hatten allmählich das Gefühl, daß es Nachfrage für eine Einrichtung gab, die mehr Liquidität anbietet und ohne viel Aufwand große Mengen an Material annehmen kann. Ich denke, das ist ähnlich wie bei einem Handels- oder Brokerkonto, insofern, als daß Barren auf dem Konto sind, der Kunde aber jederzeit entscheiden könnte, einige dieser zugewiesenen Barren zu Geld zu machen. In unserem System haben wir die Mechanismen und genug Liquidität, um dies innerhalb von 24 Stunden zu tun. Natürlich gibt es dabei Überweisungsgebühren.

Der Vorteil hierbei ist, solange man ein zugewiesenes Depot hat, ist die Liquidität gegeben. Das ist für viele Menschen von Bedeutung.

David Morgan: Es gibt überall auf der Welt derzeit ein Problem beim Kauf von physischem Silber und Gold. Es scheint, daß man überhaupt nur auf dem COMEX Barren in Industriegröße bekommen kann. Der private Handel von Ronden oder Silver Eagles oder etwas derartiges ist zur Zeit sehr schwierig. Dasselbe gilt auch für Gold. Haben Sie auch Probleme bei der Beschaffung von Barren in Industriequalität für Ihre Kunden?

AngloFarEast: In der nahen Zukunft rechnen wir nicht damit. Das ist teilweise zurückzuführen auf die Unternehmensgeschichte. Wir haben Geschäftsbeziehungen, die schon über ein Jahrzehnt zurückreichen und auf einer stabilen Basis sind. Und außerdem befinden wir uns im Herzen Europas, in einem Land, das ja seit Hunderten von Jahren als ein Warenhaus, Hersteller und Veredler (Raffineur) physischen Metalls gilt. Ich spreche hier von der Schweiz.

Wir haben erlebt, wie die Schweiz viele Marktturbulenzen überstanden hat. Der Zusammenbruch des Londoner Gold-Pool 1968 ist nur ein Beispiel für einen Kollaps des internationalen physischen Marktes, aber die Schweiz hatte auch damals ihre Türen für den Handel geöffnet, und weiterhin international gehandelt, gekauft und verkauft. Die Schweiz ist für viele der afrikanischen Produktionen ein Veredler. Und ganz gewiß ist sie ein Veredler für "Good-Delivery"-Barren aus Industriebarren aus Teilen Osteuropas, Usbeskistan, Kasachstan, die ja vor allem große Produzenten von Silber als Basismetallnebenprodukt sind.

Wir sehen, daß also immer noch viel aus diesem Teil der Welt geliefert wird. Vergleichen Sie dies einmal mit Nordamerika: der Binnenmarkt ist hier potentiell sehr groß und der Investorenmarkt kann schnell wachsen, es gibt aber nur eine geringe Produktion. Deswegen gibt es in Nordamerika nicht dieselbe hohe Liquidität, wie man sie in Europa oder der Schweiz erlebt, was die Veredelung der Bergbauproduktion angeht. In Teilen von Asien und sogar Australien wird mehr produziert. Es ist wichtig, diese Märkte zu beachten, die zwar eine höhere Produktionskapazität, jedoch viel kleinere Nachfragermärkte haben können.

Um die Frage also genau zu beantworten, wir gehen nicht davon aus, daß es Engpässe bei der Herstellung von Gold- oder Silberbarren aus der industriellen Produktion gibt. Zur Zeit machen wir beträchtliches Geschäft.

David Morgan: Es scheint, als wäre dies einer der besten Plätze, um physisches Gold oder Silber unter den momentanen Bedingungen auf den Märkten zu erhalten und sicher in einem Jurisdiktionsbereich zu verwahren, der nicht der Jurisdiktionsbereich des momentanen Firmensitzes oder Wohnorts entspricht. Für mich sind das alles sehr viele Pluspunkte.

Der Artikel wurde am 14.11.2008 auf www.silver-investor.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.

Hinweis: Sein Brief "Der Morgan Report" kann in deutscher Sprache unter www.morgan-report.de abonniert werden.

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: goldseiten.de