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THE REAL STORY- Was wirklich geschah

Es sind neue, zwingende Beweise hinsichtlich einer Preismanipulation im Gold- und Silbersektor aufgetaucht. Hierbei können Verbindungen zwischen der Investmentbank JP Morgan Chase (die dominante Kraft im Welthandel mit Rohstoffen), der U.S. Commodity Futures Trading Commission, CFTC, (die wichtigste Aufsichtsbehörde im Rohstoffsektor) und dem US-Finanzministerium (das jeden erdenklichen Bailout in die Wege leitet) hergestellt werden.

Diese Woche erhielt ich die Kopie eines Briefes, das Original stammt vom 8. Oktober, den die CFTC an den Kongressabgeordneten Gary G. Miller schickte. In ihm ging es um die Anschuldigungen, dass im Silbermarkt, mit Blick auf den monatlich erscheinenden Bank Participation Report, manipuliert werde. Die Angaben aus der Augustausgabe des Berichts zeigten, dass eine oder zwei US-Banken eine massive Short-Position bei den Silber-Futures an der COMEX gehalten hatten - sie belief sich auf 33.805 Kontrakte oder mehr als 169 Millionen Unzen. Das entspricht 25% der jährlichen Produktion aller Bergbaugesellschaften der Welt; diese Zahl war im Vergleich zu den Angaben der vorhergehenden Monate mehr als fünfmal so hoch. Nachdem diese Position auf den Markt gebracht wurde, fielen die Silberpreise um mehr als 50%, trotz der um sich greifenden Knappheit in Einzelhandel für Silberinvestitionsprodukte. Noch nie zuvor hat es in irgendeinem Markt eine solch große konzentrierte Position gegeben - und auch bei keinem Fall von Manipulation in der Geschichte der CFTC. Konzentration und Manipulation gehen Hand in Hand. Das eine kann ohne das andere nicht existieren.

Der Brief wurde mir von einem Leser zugesendet, der den Weitblick hatte, seinem Kongressabgeordneten zu schreiben. Die CFTC stritt natürlich wie immer ab, dass es am Silbermarkt Manipulation gäbe. Er bewies aber, dass die Kommission in Fall eines Kongressabgeordneten viel schneller antwortet als den Hunderten normalen Bürgern und Anlegern. Sollten Sie sich in Zukunft dazu entschließen, der CFTC zu schreiben, dann machen Sie das auf jeden Fall über Ihren gewählten Regierungsvertreter.

Was aber an diesem Brief höchst bemerkenswert (und auch bestürzend) war, ist die Tatsache, dass er meine Untersuchungen, die ich im Artikel von 2. September ("Fakten vs. Spekulation") darlegte, deutlich bestätigt. In diesem Artikel spekulierte ich, dass die schockierende Zunahme der Silber-Short-Position ausgehend von ein oder zwei US-Banken mit der Übernahme von Bear Stearns durch JP Morgan in Verbindung stehe.

Hier ist ein Zitat aus meinem Artikel vom 2. September:

"Ich werde jetzt, basierend auf bereits bekannten Fakten, meine Spekulationen anstellen. Es kann sein, dass sich meine Version als korrekt herausstellen wird, oder aber nicht. Der Grundgedanke meiner Spekulation ist jedoch so verstörend, dass ich hoffe, falsch zu liegen. Ich muss es aber ansprechen, denn wenn ich annähernd richtig liege, sind die Auswirkungen auf den Silbermarkt tiefgreifend.

Die Angaben im COT und in den Bank Participation Reports deuten darauf hin, dass die US-Regierung den größten COMEX-Silber-Shorts ein Bailout besorgt hat, indem sie es arrangierten, dass eine US-Bank deren Positionen übernimmt. Das überschneidet sich mit der Übernahme Bear Stearns durch JP Morgan. Es würde mich in der Tat nicht überraschen, wenn es bei diesem Bailout darum ging, dass JP Morgan auf Druck der Regierung die Silberleerverkäufe von Bear Stearns übernommen hat. Auch wenn dieser Silber-Bailout (falls er stattgefunden hat) vor dem Hintergrund der Sicherung der Stabilität des Finanzsystems unternommen wurde, so hat er doch in Bezug auf Legalität und Billigkeit beunruhigende Folgen."


Jetzt kommt das relevante Zitat aus dem Brief der CFTC vom 8. Oktober.

"Tatsächlich spiegelte die Zunahme [bei der Short-Position] eine einmalige Übernahme von Positionen wieder, die durch eine Fusion im Sektor zustande kam und nicht durch neue Handelsaktivitäten einer Bank ausgelöst wurde. Daher ist die Annahme, die Banken hätten neue Handelsaktivitäten unternommen, welche dann zu einem Einbruch der Silberpreise führten, nicht korrekt, da die "neue", im CFTC-Bericht auftauchende Aktivität im Grund genommen schon auf vor dem 1. Juli existierende Marktpositionen zurückgeführt werden kann."

Die CFTC bestätigt eindeutig, dass die große Short-Position beim Silber tatsächlich mit der Übernahme von Bear Stearns durch JP Morgan in Verbindung steht, da keine andere Fusion dafür eine plausible Erklärung liefern kann. Dennoch ist die Aussage der Kommission nicht wahrheitsgemäß, wenn es um die Zunahme der konzentrierten Short-Position geht. Die eigenen Angaben der CFTC im wöchentlich erscheinenden Commitment of Traders Report (COT) zeigen einen beachtlichen Anstieg der konzentrierten Short-Position um ungefähr 12.000 Kontrakte (60 Millionen Unzen), verglichen mit den Ständen, wie sie im Bank Participation Report, der vor dem 1. Juli veröffentlicht wurde, aufgeführt sind.

Zudem lautet die eigentliche Frage nicht, wann die ein oder zwei US-Banken ihre Short-Position aufgestockt haben, sondern wie stark deren Short-Position im Bank Participation Report von August anwuchs. Die CFTC täuscht einen Abgeordneten des US-Kongresses, indem sie versucht, ihre Erklärungen darauf zu reduzieren, wann diese Short-Position etabliert wurde, jedoch nicht auf die obszöne und manipulative Größe der Position eingeht. Dies ist Täuschung durch Auslassung und Falschdarstellung. Was macht es denn für einen Unterschied, wann die manipulative Position etabliert wurde? Die Frage ist doch, wie eine Short-Position in Höhe von 25% der jährlichen Gesamtproduktion eines Rohstoffes denn nicht manipulativ sein kann, wenn sie von ein oder zwei Banken gehalten wird?

Bear Stearns hielt, zur Zeit der erzwungenen Fusion mit JP Morgan im März, die größte konzentrierte Short-Position bei den COMEX-Silber-Futures (und bei den Gold-Futures). Diese Position wurde bis zur Veröffentlichung des Bank Participation Report von August, auf den der Brief der CFTC an den Kongressabgeordneten Miller am 8. Oktober folgte, nicht entdeckt. Darüberhinaus verfügte Bear Stearns über keine legitime Deckung der Silberleerverkäufe, weder in Form von Metall noch in Form von Geld. Ansonsten hätte es eine Lieferung geben können oder Eindeckungen mit Positionen - so wie es auch bei einer Long-Position der Fall hätte sein können.

Der Silberpreis lag zum Zeitpunkt, als Bear Stearns implodierte, zwischen 20 $ und 21 $ pro Unze. Eine Glattstellung einer konzentrierten Short-Position dieser Größe hätte den Silberpreis unter Freimarktverhältnissen in den Bereich von 50 $ oder 100 $ getrieben und sie hätte die seit langem bestehende Manipulation offenbart. Anstatt die Glattstellung einer solch unwirtschaftlichen und ungedeckten Short-Position dem freien Markt zu überlassen, veranlassten die Regierungsbehörden einen Transfer der Short-Positionen zu JP Morgan. Das geschah über das US-Finanzministerium, zusammen mit Garantien der Steuerzahler in Höhe von mehreren Milliarden Dollar im Fall von Verlusten bei JP Morgan. Es geschah zweifellos mit der Absicht, das Finanzsystem vor der Implosion zu retten. Und offenkundig war dies auch illegal, da es die Silbermanipulation unterstützte und begünstigte.

Ich bin sicher, dass die Motive für den illegalen Transfer von Silber-Short-Positionen in der fälschlichen Annahme des Finanzministerium zu suchen sind, dass eine Explosion des Silberpreises (und des Goldpreises) die allgemeine Stabilität in der Finanzwelt gefährden würde. Und siehe da - sie schafften es, die Preise für Gold und Silber auf den Boden zu bringen, aber ohne den gewollten Nutzen: Die Stabilität des Finanzsystem ist erschüttert worden.

JP Morgan war nicht nur ein entgegenkommender, kooperativer Bürger in diesem illegalen Transfer von manipulativen Short-Positionen für Silber (und Gold). Zusätzlich zu den nicht offengelegten, staatlichen Garantien bei etwaigen Verlusten wurde JP Morgan freie Hand bei der beliebigen Liquidierung der COMEX-Short-Positionen zugestanden - im Wissen, dass die Aufsichtsbehörden wegschauen würden - ganz gleich, welche schmutzigen Tricks auch angewendet würden, um einen Preiskollaps herbeizuführen. JP Morgan war auch selbst kein neutraler Akteur beim Kollaps des Silberpreises. Aus den Angaben der Bankenaufsichtsbehörde für landesweit tätige und ausländische Banken (Office of the Comptroller of the Currency, OCC, www.occ.gov/deriv/deriv.htm) geht hervor, dass JP Morgan eine viel größere Derivate-Position für Silber und Gold in den Over-The-Counter-Märkten hielt als jene, die JP Morgan durch den Fusionstransfer von Bear Stearns erhielt.

Meine Untersuchungen zeigen, dass Morgan viele Milliarden Dollar, vielleicht zweistellige Milliardenbeträge aus ihrer Abwärtsmanipulation der Silber-und Goldpreise über COMEX- sowie OTC-Short-Positionen gezogen haben. Sie haben die manipulierten Preiseinbrüche dazu benutzt, ihre Short-Position im größtmöglichen Umfang einzudecken. Sollten sich die Anleger fragen, was nun beim Silber und Gold die Wertzerstörung in Milliardenhöhe verursacht hat (das betrifft die Preise für Metalle ebenso wie für Anteile), dann braucht man gar nicht weiter als bis zu JP Morgan schauen und zu den Regierungsvertretern, die dies ermöglichten.

Es ist gar keine Frage, dass die CFTC bei all diesen illegalen Aktivitäten beteiligt ist. Selbiges gilt für die CME Group, die Eigentümer der NYMEX/COMEX. Es ist nicht möglich, dass sie nicht eingeweiht waren und keine aktive Rolle bei der erfolgreichen Abwärtsmanipulation gespielt haben. Wenn man bedenkt, dass die Angestellten der CFTC - vom Top-Management bis hin zu den einfachen Angestellten, aber ebenso dem Generalinspektor - einen Eid geschworen haben, die gesetzlichen Bestimmungen des Rohstoffsektors durchzusetzen, es dann aber zulassen, dass diese Gesetze wiederholt verletzt werden, so ist das mehr als abstoßend. Sie haben wissentlich und aktiv an der Vertuschung dieser Manipulation mitgewirkt und sie haben sogar auf Lügen zurückgegriffen, als ein Kongressabgeordneter auf Strafverfolgung drängte.

Und so schlimm es jetzt schon ist, es wird noch schlimmer. Die Abwärtsmanipulation des Silberpreises - initiiert vom US-Finanzministerium, durchgeführt von JP Morgan Chase und abgesegnet und unterstützt durch die CFTC sowie die CME Group - hat sich als so erfolgreich hinsichtlich der Zerstörung von Investitionswerten herausgestellt, dass der niedrige Silberpreis jetzt zehntausende Arbeitsplätze bedroht. Das sind die Arbeitsplätze jener, die mit dem Silberabbau ihren Lebensunterhalt verdienen - hier in den USA und überall auf der Welt. Was denken diese Menschen, wer sie eigentlich sind, dass sie es zulassen können, dass der künstliche Papierpreis Einfluss auf die realen Fundamentaldaten für Angebot und Nachfrage nehmen darf? Diejenigen, deren Aufgabe es ist, die gesetzlichen Bestimmungen durchzusetzen, haben eine Reihe von gerissenen Bankern bereichert, die mit Sondermüllderivaten aus Papier handeln - und das auf Kosten von Tausenden unschuldigen Anlegern und jetzt auch ganz normalen Arbeitern. Das sollte Ihr Blut zum Kochen bringen.

Auch wenn die Investoren in Kürze einen Rückstoß der Silberpreise erleben werden, so ist es für jene Arbeiter zu spät, die aufgrund von künstlich gedrückten Silberpreisen schon jetzt ihre Jobs verloren haben. Weitere Arbeitsplätze bleiben potentiell bedroht, wenn der Silberpreis nicht schnell wieder hochschnellt. Der Silberbergbau ist ein hartes und gefährliches Geschäft für die ganz normale Belegschaft - viel härter als das Herumschieben von Papierderivaten. Dass diejenigen, die unsere Märke überwachen, diesen Unterschied nicht begreifen, muss hier doch einmal deutlich klargemacht werden.

Eine Sache, die ich nie richtig verstanden habe, betrifft die Bergbaugesellschaften. Ich verstehe nicht, warum deren Management keine aktivere Rolle einnimmt und Druck auf die Aufsichtsbehörden ausübt, damit dort den zunehmenden Hinweisen auf Manipulation im Silbermarkt nachgegangen wird. Ich nehme an, das hat mit deren Ängsten zu tun, sie würden jenen Wall-Street-Firmen, die für zukünftige Finanzierungen sorgen könnten, vor den Kopf stoßen, aber auch mit falschem Stolz, da sie in der Vergangenheit die bloße Existenz von Manipulation geleugnet haben. Aber die betreffenden Manager werden jetzt ganz sicher sehen können, was ein gedrückter Silberpreis mit ihren Aktienpreisen anstellt und wie er sich auf das Schicksal der eigenen Firmen auswirkt. Jetzt weiterhin still zu bleiben und nichts zu machen, bringt deren Unternehmen in außerordentliche Gefahr.

Ich denke, jetzt ist es an der Zeit, dass nun auch die Angestellten und ihre Vertretungen, die Gewerkschaften, die Initiative in die Hand nehmen und sich selbst helfen. Seinen Arbeitsplatz wegen betrügerischen Verhaltens von großen Banken und deren Aussichtsbehörden zu verlieren - das sollte der Stoff für heiße Diskussionen von Angestellten, Gewerkschaften und den lokalen Kongressabgeordneten der betreffenden Regierungsbezirke sein. Ich bin sicher, rechtliche Schritte gegen die für die Preismanipulation verantwortlichen Parteien würden dazu führen, dass den einfachen Angestellten, die durch die Manipulation geschädigt wurden, bedeutende Schadenersatzforderungen zugestanden werden. In diesem Zusammenhang biete ich jeder Gewerkschaft oder jedem interessierten Kongressabgeordneten - soweit es mir zeitlich möglich ist - kostenlose, beratende Unterstützung an, damit Rechtsmittel gegen die Verantwortlichen dieser Manipulation eingelegt werden können.

Was die Anleger betrifft: Noch nie hat es langfristig besser um die Vorzüge des Silbers gestanden - gerade wegen der betrügerischen Preisdrückung der letzten Zeit. Sie sollten vor allem zwei Dinge tun: Kaufen Sie so viel wie möglich Silber und schreiben Sie ihren gewählten Vertretern, sie sollen endlich diesem Schwindel, dieser Silbermanipulation, ein Ende setzen.


© Theodore Butler

(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 10.11.2008 auf der Website www.investmentrarities.com veröffentlicht.

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: http://www.goldseiten.de/