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Noch ein kranker Rekord

TED BUTLER COMMENTARY
5. Mai, 2008
Noch ein kranker Rekord

(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler geschrieben, einem unabhängigem Berater. Investment Rarities stimmt diesen Ansichten, die sich bewahrheiten können oder aber auch nicht, nicht notwendigerweise zu.)

Der von den großen kommerziellen Shorties herbei-manipulierte Sell-Off auf dem Gold und Silbermarkt ging auch in der vergangenen Woche weiter. Allerdings endete der Versuch der Händler spekulative Long-Liquidationen auf beiden Märkten zu erreichen mit gemischten Ergebnissen, obwohl Gold um fast $50 und Silber um $1.20 gefallen war. Für Positionen bis einschließlich dem 29. April wird im Commitment of Traders Report (COT) eine weitere Verkleinerung der kommerziellen Short-Postionen für COMEX Gold Futures um netto 14.000 Kontrakte angegeben, allerdings gab es überhaupt keine Liquidationen bei Silber.
In den letzten zwei COT-Wochen wurden fast 20.000 Kontrakte (2 Millionen Unzen) der kommerziellen Gold Short-Postionen liquidiert, der Preis gab in der gleichen Zeit um fast $90 nach. Aber obwohl Silber ebenfalls um $2 nachgab wurde keine Reduktion der kommerziellen Short-Postionen verzeichnet. Eigentlich sind bei Silber die gesamten kommerziellen Short-Postionen sogar um 2.000 Kontrakte (10 Millionen Unzen) gestiegen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Silber jemals so stark nach Unten ging, ohne dass die Händler nicht auch verkauft hätten. Was soll das bedeuten?
Das heißt eins von folgenden zwei Dingen. Entweder werden die Händler den Preis weiter unter Druck setzten, um auf dem Weg nach unten weitere Verkäufe auf der Long-Seite zu erwirken, oder dass keine weiteren Liquidationen mehr möglich sind und der Preis wieder nach Oben geht, vielleicht sogar recht drastisch. Vielleicht ist das nur meine Meinung, aber ich hab es im Gefühl, dass eine große Bewegung nach Oben ansteht.
Auch das Verhalten der großen ETFs für Gold (GLD) und Silber (SLV) bestätigt diesen Trend der Goldliquidationen ohne Silberliquidationen, wie im letzten Artikel schon diskutiert wurde. Seit diesem letzten Artikel wurden weitere 350.000 Unzen physischer Goldbestände vom GLD liquidiert, während in den SLV zusätzlich 5 Millionen Unzen eingingen (wie ich es hab kommen sehen). Und ja, ich bin immer noch der Meinung, dass dies daran liegt, weil der gesunde Menschverstand langsam anfängt zu greifen, und immer mehr Leute sich dem überlegenen Gewinnpotential bei Silber (im Vergleich zu Gold) bewusst werden.
Ich hoffe das niemand meine Worte über die Goldliquidationen, sowohl an der COMEX wie im GLD, als bärisch interpretiert. Das ist definitiv nicht so gemeint! Liquidationen bereinigen den Markt nur von den Tech Fonds und anderen Momentum Tradern. Das stärkt das bullische Goldszenario und schwächt es nicht. Gold ist keinesfalls als bärisch einzustufen, vielmehr ist Silber einfach nur weitaus bullisch als die sich entwickelnden bullischen Strukturen auf dem Goldmarkt.
Aber im letzten COT kam eine starke Ähnlichkeit zwischen Gold und Silber zum Vorschein, die auf keinem anderen großen Markt zu beobachten ist. Ich spreche natürlich von den ungeheuerlich großen konzentrierten Konzentrationswerten der größten Händler. Auch wenn, wie ich letzte Woche vorhergesagt hatte, die Liquidation einer ungewöhnlich großen Anzahl fauler Silber-Spreads die Konzentrationswerte weiter dramatisch nach Oben getrieben hat, ist das nur die halbe Wahrheit. Ja, die Spread-Liquidation auf dem Silbermarkt führte zu einem der größten Sprünge in den angegebenen Prozentzahlen der größten Short-Händler (die 4 großen von 38% auf 44.2%, die 8 größten von 46% auf 56.6%) in der Geschichte der COTs. Aber warum es wirklich geht sind immer noch die wahren Konzentrationsangaben, die übrig bleiben, wenn man die verbleibenden Spread-Positionen vom gesamten Open Interest abzieht.
In Wirklichkeit haben die 8 größten Händler für COMEX Silber einen neuen kranken Rekord aufgestellt. Subtrahiert man die Spreads kommt man auf 83%, letzte Woche waren es noch 82%. Mit anderen Worten, die für die Short-Positionen angegebene Konzentration von 56.6% ist im Grunde um fast die Hälfte zu niedrig angegeben. Vergessen Sie nicht, dass kein anderer Markt solch eine extreme Konzentration (abgesehen vom Goldmarkt) hat, oder hatte, und auch kein anderer Markt dem auch nur nahe kommt.
Aus Sicht des Handelsgesetzt, oder auch des gesunden Menschenverstand, fehlen mir jegliche Worte die beschreiben könnten, wie extrem die Short-Konzentration auf dem Silbermarkt (und Gold) wirklich ist. Alle die sich mit mir Unterhalten wissen, dass ich tatsächlich Probleme habe die Ausmaße zu beschreiben. Es überrascht und verwundert mich jeden Tag aufs Neue, dass das erlaubt sein kann. Ich verstehe es ganz ehrlich nicht, warum die Aufsichtsbehörden und kundige Marktbeobachter dies kleinschweigen können. Lassen Sie mich das deutlich sagen – auf dem Silber- oder Goldmarkt gibt es nichts von größerer Bedeutung.
Die konzentrierten Short-Positionen sind so groß Geworden, dass ich das Gefühl habe, dass wir einen Höchststand erreicht haben, der niemals überschritten werden wird. Dafür kann ich zwei Gründe aufführen. Erstens, der bevorstehende erste Anzeigetag der Andienung sollte die von den großen Händlern gehaltene Anzahl an Shorts reduzieren, einfach weil Auslieferungen anstehen; genau den gleichen Effekt dürften Liquidationen nach Redaktionsschluss der letzten COTs haben. Aber der wichtigste Grund der dafür spricht, warum ich nicht davon ausgehe, ist die Tatsache, dass die 83%-Marke aus dem letzten Bericht zu weit über dem liegt, was ich jemals für möglich gehalten habe. Sicherlich können die Aufsichtsbehörden nicht so fahrlässig oder inkompetent sein dies jemals wieder zuzulassen.
Wenn ich mit dem 83% Grenzwert recht behalten sollte, wären die Auswirkungen auf den Silber (und Gold) Preis gravierend. Warum fragen sie? Weil das die großen konzentrierten Shorties im Endeffekt daran hindern würde ihre jetzt schon gigantischen Short-Positionen weiter aufzustocken. Sehen wir der Wahrheit ins Gesicht – die CFTC und die NYMEX waren bisher so leise wie eine Kirchenmaus, was das Problem mit der Konzentration angeht. Aber genau diese ist das Problem bei einer Manipulation. Bald werd ich Sie vielleicht wieder dazu aufrufen die Aufsichtsbehörden dazu zu zwingen die konzentrierten Short-Positionen wenigstens offiziell anzusprechen, so sie diese weiterhin ignorieren. Ich kann Ihnen jetzt schon sagen was sie antworten werden, aber ich versichere Ihnen, dass wir mit Ihrer Hilfe wenigstens das Schweigen brechen können. Das hat noch immer geklappt.
Wichtig ist das die großen Shorties nach einem großen Sell-Off auf dem Gold und Silbermarkt, eine derart große und konzentrierte Short-Position halten, dass jetzt ein Großteil ihrer Preistreibenden Kraft verbraucht wurde und zwar bei einem Preistief und keineswegs bei einem Hoch. Was zum Teufel wollen sie machen wenn es zu einer Rally kommt – noch viel mehr verkaufen? Ich glaube nicht. Ich glaube dass sie sich jetzt in einer ungeschützten und verwundbaren Position befinden. Ich will diese in die Ecke getrieben Ratten nicht unterschätzen, aber genauso wenig will ich ihnen Kräfte zusprechen, die sie nicht haben.Wenn der Damm bricht(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler geschrieben, einem unabhängigem Berater. Investment Rarities stimmt diesen Ansichten, die sich bewahrheiten können oder aber auch nicht, nicht notwendigerweise zu.)
Weinen hilft dir nicht, beten führt zu Nichts
Ach weinen hilft dir nicht, beten führ zu Nichts
Wenn der Damm bricht, Mama, musst du fort von hier.
In den vergangenen 6 Monaten hab ich diesen Led Zeppelin Song ununterbrochen angehört. Er ist auf ihrem vierten Album von 1971. Die CD lag eine Ewigkeit auf meinem Schreibtisch, und ich vermute ihr Reunion Konzert vor 6 Monaten hat mich dazu gebracht diesen Song nach viel zu langer Zeit wieder an. Seitdem kann ich einfach nicht aufhören ihn immer wieder anzuhören. Der Song ist ursprünglich von Memphis Minnie und ihrem Ehemann Kansas Joe McCoy, und wurde von ihm 1929 als Antwort auf die Große Mississippi Überschwemmung von 1927 aufgenommen.
Dank dem Internet und Google können Sie sich beide Versionen (und viele andere) anhören, und genauso finden Sie die Informationen zu den Aufnahmen und die Geschichte der Überschwemmung, was zugegeben ziemlich interessant ist. Die Auswirkungen der Überschwemmung waren so weitläufig, dass sie zum Beispiel zu einer signifikant größeren Abwanderung von Afro-Amerikanern nach Chicago und anderen nördlicheren Städten führte. Auch wenn ich mich selbst vielleicht nicht als Led Fan beschreiben würde, bin ich, so wie wir alle wohl, gefesselt von der Musik mit der ich aufgewachsen bin. Dafür möchte ich mich hier keineswegs entschuldigen. Und nebenbei bemerkt, ich gebe zu, dass ich diese Musik wirklich gerne höre. Außerdem denke ich, dass dies wohl der aussagekräftigste Song von dieser spitzen Gruppe ist, und jedesmal wenn ich ihn abspiele, versetzt es mich direkt in den Regen, in die Überschwemmung und das Leid danach.
Wenn Sie jetzt erraten haben, dass es absolute gar keine Verbindung zu Silber gibt, liegen Sie richtig. Der Zusammenhang besteht mit dem Deichsystem an sich. In den meisten tiefgelegenen Überschwemmungsanfälligen Gebieten, schützen von Menschenhand erbaute Deichsysteme das Land davor überflutet zu werden, wenn die Wasserstände von Flüssen oder anderen Gewässern zu stark angestiegen sind. Auch wenn dieses System sicherlich großartig ist, und sich jedesmal bewährt wenn es regnet und der Wasserpegel steigt, nimmt man dafür in Kauf, dass wenn es zu extrem starken Regenfällen kommt und sich, sagen wir eine Jahrhundertflut anbahnt, das Deichsystem die Sache im Grunde nur schlimmer macht. Einfach deswegen weil die vielen Jahrzehnte in denen die Dämme als Schutz dienten, die Einwohner abhängig von diesem Überschwemmungsschutz gemacht haben und sie so vollkommen unvorbereitet sind, wenn doch eine Flut durch die Deiche bricht.
Für mich gibt es da eindeutige Parallelen zwischen dem Deichsystem zu den großen konzentrierten Shorties für COMEX Silber (und Gold). Beide sind sehr mächtige und künstlich erstellte Barrieren. Aber während das Deichsystem vor steigenden Wasserständen und Überschwemmungen schützt, hat das COMEX Short-System die höheren Preise eines freien Marktes verhindert. Ohne Dämme wären Überschwemmungen so viel häufiger. Ohne den COMEX Damm, hätten wir schon die viel höheren Preise eines freien Marktes beobachten können.
Sicherlich gibt es auch große Unterschiede zwischen den beiden. Während das Deichsystem in guter Absicht und zum Wohle aller Beteiligten entwickelt wurde, ist das System des COMEX Short-Damms eine private (und illegale) Angelegenheit die darauf abzielt ganz Wenige auf Kosten der Mehrheit zu bevorteilen und die Integrität unserer freien Marktwirtschaft an sich bedroht. Der wichtigste Unterschied ist jedoch, dass bei einem unerwarteten Versagen des normalen Deichsystems Alle unter den Flutschäden zu leiden haben, das unausweichliche Versagen des COMEX Silber Short-Dammes aber allen Silberinvestoren gleichsam großartige Gewinne bringen wird.
Die größten Ähnlichkeiten zwischen der legalen und der illegalen Version ist, dass beide über lange Zeitperioden ihrem Zweck dienen können und gedient haben, was beide Versionen ziemlich unverwundbar ausschauen lässt. Aber wir wissen, dass ein Rekord-Regenfall die Fluten dazu bringen kann die Dämme zu durchbrechen. Gleichsam kann eine unnachgiebige und starke Nachfrage nach physischem Silber das System der konzentrierten Shorties an der COMEX zu Fall bringen. Und es fühlt sich für mich ganz so an, als ob es gerade zu einer rekordverdächtigen Nachfrage kommt.
Wenn die Überschwemmung die Deiche durchbricht, sollten Sie fliehen so lange Sie noch können. Wenn das COMEX Damm-System bricht, sollten sie besser so viel echtes Silber halten wie nur möglich.

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, silberinfo übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. (06.05.2008 si/as/tw)
Quelle: www.investmentrarities.com / silberinfo.com