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Taten sagen mehr als Worte
TED BUTLER COMMENTARY
4. September , 2007
Taten sagen mehr als Worte

In einer überraschend bullischen Entwicklung verbesserte sich weiterhin die Situation für COMEX Silber Futures mit dem letzten Commitment of Traders Report (COT) auf geradezu schockierende Weise. Für die Woche bis zum 28. August, kauften die Händler wieder groß ein, wohingegen die großen Spekulanten aggressiv verkauften. Es gab einige Abweichungen bei Gold, aber wir sind immer noch in dem Bereich des COTs, der stark für einen signifikanten Schub sprechen könnte. Einige weiter Märkte, dem Euro eingeschlossen, sind, was die COTs angeht, ähnlich bullisch ausgerichtet.
Aber kein anderer Markt konnte sich in den letzten ein/zwei Wochen in den COTs so verbessern wie Silber. Diese Woche kauften die Kommerziellen netto 8500 Kontrakte, was mehr als 42 Millionen Unzen entspricht. Damit wurden durch den Kaufrausch der Kommerziellen in den letzten zwei Wochen fast die 20,000 Kontraktmarke erreicht, oder 100 Millionen Unzen. Die Käufe der Händler waren ziemlich gleichmäßig unter den großen 4 (oder vielleicht ja sogar nur einem Mr. Big) und den Raptoren aufgeteilt, während alle Verkäufe von den großen Nicht-Kommerziellen ausgingen.
Einige beachtenswerte Höchststände konnten registriert werden. Die Großen Vier kauften in den vergangenen 2 Wochen fast 10,000 Kontrakte und haben damit, ausgedrückt in Kontrakten, die geringste Anzahl von Konzentrierten Short-Positionen seit 7 Monaten erreicht. Aber sie halten immer noch eine beindruckende Anzahl von (immer noch manipulativen) 43,000 Kontrakten, oder fast 215 Millionen Unzen short. Die Raptoren vergrößerten ihre Long-Positionen um 5000 letzte Woche, und sind nun beim Rekordniveau von 27.000 Kontrakten angelangt.
Die gesamten kommerziellen Netto Short-Positionen haben mit 27.000 Kontrakten das niedrigste Niveau (und damit auch das bullischste) seit vier Jahren erreicht. Betrachtet man sich die gleichen Zeitspanne, so sind die Brutto so wie auch die Netto Long-Positionen in der nicht-kommerziellen Kategorie, ebenfalls an einem Tiefpunkt angelangt. Dies wird weiterhin bestätigt durch die dramatischen Veränderung der Händlerzahlen in der nicht-kommerziellen Kategorie. So gab es bisher noch nie weniger Händler auf der Long-Seite und mehr Händler auf der Short-Seite als im letzten Bericht. Somit ist die sowieso schon bullische Strukturen der COTs noch ein gutes Stück bullischer geworden..
Trotz der drastisch verkleinerten Anzahl an Kontrakten, die von den großen Shorties gehalten werden, hat das Konzentrationsverhältnis, durch die große Differenz, die durch das aggressive Kaufverhalten der Raptoren entstanden ist, einen neuen Rekordstand erreicht. Auf die Großen Vier fallen nun 159% der gesamten kommerziellen Netto Short-Positionen für COMEX Silber Futures; die 8 größten Händler haben die 200% Marke durchbrochen. Das heißt also, dass die 8 größten Händler an der COMEX Netto Short-Positionen halten, die zweimal so groß sind wie die gesamten kommerziellen Netto Short-Positionen.
Ohne die 4 oder 8 größten Short-Händler gäbe es gar keine kommerziellen Short-Positionen, und gleichzeitig eine ziemlich große kommerzielle Long-Position. Es gäbe auch keine Manipulation, stattdessen gäbe es einen drastisch höheren Silberpreis. Lassen sie mich das noch einmal wiederholen. Ohne die großen 4, oder vielleicht sogar nur ohne den aktuell größten Short-Händler, gäbe es keine Manipulation von Silber.
Meiner Meinung nach liegt deswegen der Schlüssel zur Beendigung der Silbermanipulation darin, Druck auf die Großen 4 oder den einzelnen größten Shortie auszuüben, um so deren manipulativen Machenschaften ein Ende zu setzten. Das war auch die Absicht hinter meinem privaten Unterfangen – das ich dann an die Öffentlichkeit brachte – welches ScotiaMocatta einbezog. Ich glaube, dass meine Kampagne nun anfängt Früchte zu tragen, in Taten, gleichwohl nicht in Worten.
Von Scotiabank selber, und von vielen von Ihnen, habe ich deren Antwort zu meiner vorgeschlagenen Frage, ob sie signifikante Short-Positionen für COMEX Silber halten, erhalten. Man muss ihnen gutschreiben, das Scotiabank angemessen schnell geantwortet hat, anders als die CFTC oder NYMEX/COMEX. Zusätzlich schrieb Scotiabank, dass sie ganz klar Markt- oder Preismanipulationen nicht stillschweigend dulden würden. Schaut man in die Geschichte der Menschheit zurück, hat das noch nie jemand.
Auch wenn Scotiabank rasch antwortete, so haben sie nur zwei der drei gestellten Fragen beantworten. Ihrer Meinung nach ist es durchaus rechtens, dass sie mit Silber spekulieren und auch dass sie ihr Risiko-Profil, ihr Value at Risk (VaR), angemessen wiedergeben. Auch wenn die Zeit ihre Einschätzung als falsch abtun könnte, haben sie wenigstens eindeutig und direkt geantwortet. Was sie nicht beantworteten war die viel wichtigere Frage, ob sie Short-Positionen für COMEX Silber halten.
Stattdessen drückte sich Scotiabank vor einer direkten Frage, indem sie erklärten, dass sie als einer der führenden Händler am Weltsilbermarkt, zeitweise eben mal long mal short seinen, aber fast immer gehedged. Diese Antwort war alles, nur keine Überraschung für mich, war es den nicht genau das, vor dem ich sie zuvor in meinen privaten Briefen an CEO, Richard Waugh, gewarnt hatte? Ich schrieb ihnen das Offsets über Derivate außerhalb der COMEX die Manipulation über konzentrierte Short-Positionen an der COMEX nicht entschuldigen würde.
Das ist wichtig zu verstehen! Es ist nicht rechtens den Silberpreis künstlich unten zu halten, indem man an dem wichtigsten Silberhandelsplatz der Welt, der COMEX tausende von Kontrakten short hält, nur damit man anderswo Silber und Silber Derivate kaufen kann. Weil der COMEX Silberpreis generell als Referenzwert für den Silberpreis weltweit verwendet wird, ist es einfach nur illegal den Preis an der COMEX zu beeinflussen, um damit Anderorts Geschäfte zu machen. Das ist keine ganz normale Arbitrage, sondern das Einmaleins der Manipulation.
Natürlich kann ich nicht einfach so behaupten, dass Scotiabank genau dies getan hat, aber dennoch deutet ihre Antwort in diese Richtung. Sie haben nicht abgestritten, dass sie einer der großen Shorties an der COMEX sind, selbst wenn man sie direkt gefragt hat. Im Wesentlichen haben sie gesagt, dass wenn sie an der COMEX short sind, dann sind sie gehedged.
Wenn sie einer der großen Shorties an der COMEX sind, hat Scotiabank auf die einzig mögliche Weise geantwortet; denn Lügen und einfach behaupten, sie seien nicht short, kommt nicht in Frage. Wenn später herauskommen würde, dass ein alleingesessenes und bedeutendes Finanzinstitut in so einer Angelegenheit versucht hat die Wahrheit zu verheimlichen, würde dies zu einem ernst zu nehmenden Problem werden.
Anders als die CFTC und NYMEX/COMEX, die die Behörden vor Ort sind und berechtige Fragen zu wichtigen Themen wie Manipulation beantworten müssen; ich habe zu keinem Zeitpunkt irgendwelche großartigen Offenbarungen von Scotiabank erwartet. Also wenn ich sowieso schon gewusst hatte was sie antworten würden, warum zum Teufel hab ich sie dann direkt zu ihren Short-Positionen gefragt und es zudem auch noch ihnen aufgebürdet das Gleiche zu tun?
Die Antwort lautet, dass es nicht um Worte ging, sondern um Taten. Unsere Taten und deren Taten. Es ging darum, dass Scotiabank (und die anderen Kommerziellen) davon in Kenntnis gesetzt werden, und zwar in so einer Weise, dass es nicht mehr abgestritten werden kann. Dank ihnen allen wurde dies erreicht. Scotiabank wird nach all den Briefen nie sagen können, dass sie nicht gewarnt wurden.
Wie ich vor einiger Zeit schon einmal geschrieben habe, bin ich der festen Überzeugung, dass die CEOs der großen Finanzfirmen, deren Metall-Abteilung in die Silbermanipulation verstrickt sein könnten, weitestgehen nichts von den illegalen Aktivitäten am Silbermarkt wussten. Meiner Meinung nach gehörte auch Scotiabank dazu – gehörte. Jetzt geht es darum was sie dagegen tun, falls sie fragwürdige Geschäfte ihrer Tochtergesellschaft aufdecken.
Es wäre vielleicht hilfreich sich in Mr. Waugh hineinzudenken. Es ist verantwortlich für einen anerkannten und sehr erfolgreichen Finanzriesen, der über 58.000 Menschen auf der ganzen Welt beschäftigt, mit über 12 Millionen Kunden und einem Gewinn von $1 Milliarde pro Quartal. Der Handel mit Metallen ist kein Kerngeschäft der Organisationen, trotzdem hat er das Potential einen Skandal auszulösen, der den makellosen Ruf einer 175 Jahre alten Firma stark beschädigen könnte. Plötzlich werden ernst zu nehmende Fragen zu großen Short-Positionen für COMEX Silber Future gestellt. Was würden Sie an seiner Stelle tun?
Als Außenseiter können wir nicht viel mehr tun, als darüber nachzudenken was höchstwahrscheinlich passieren kann und alle möglichen Abweichungen vom bisherigen Verhalten zu überwachen. Ich glaube mit den letzten zwei COT Berichten wurde uns ein Zeichen gegeben, dass sich Veränderungen anbahnen. Es fällt mir schwer zu glauben, dass die drastischen Sell-Offs und die dramatische Deckung der Short-Positionen der letzten Tage in der Kategorie der Großen 4 nicht in Beziehung mit meinem Kontakt zu Scotiabank steht. Es kann einfach kein Zufall sein, dass der größte Rückkauf von Short-Positionen der Großen 4 innerhalb von 2 Wochen nicht mit der Aufmerksamkeit, die nun auf Mocatta liegt, zu tun hat.
Wenn ich richtig liege und der letzte Sell-off und die Deckung der konzentrierten Short-Positionen mit der gesteigerten Aufmerksamkeit auf Mocatta in Verbindung steht, so könnte dies eine grundlegende Veränderung in der Silbermanipulation andeuten. Bevor die nächste Markterholung nicht eingesetzt hat, können wir dies nicht sicher wissen, aber wir können beobachten, ob sich die konzentrierten Short-Postionen vergrößern oder nicht. Ich denke allerdings, dass es eine recht große Wahrscheinlichkeit dafür gibt, dass es den großen Shorties zu viel Aufmerksamkeit geworden ist und sie ihre Manipulation beenden.
Ich kann die bullischen COT Strukturen nicht oft genug betonen. Die Fundamental Daten waren für Silber nie besser, und die dramatische Verbesserung der COTs schafft eine besonders attraktive Gelegenheit jetzt Silber zu kaufen.
Das letzte Mal mit so einem guten COT war vor 4 Jahren, damals war Silber bei ungefähr $4.50 pro Unze. Wir wissen ganz genau, dass es auf der Welt mittlerweile weniger Silber gibt. Wir wissen, dass das verbleibende Silber in immer stärkeren und weniger konzentrierten Händen gehalten wird. Wir wissen das die Shorties wesentlich konzentrierte sind als vor 4 Jahren und immer stärker unter Beobachtung stehen. Das macht sie wesentlich angreifbarer und schafft die Voraussetzungen für einen Kursanstieg. Niemand hier würde die Chance an sich vorüberziehen lassen Silber für $4.50 die Unze zu kaufen. In gewisser Hinsicht, jedenfalls laut den COT Marktstrukturen, entsprechen die Silberchancen denen von vor 4 Jahren.
Ist etwas Faul im ETF?
Im letzten Monat, bis hin zur letzten Woche, gab es überhaupt keine Veränderung in den Lagerbeständen des großen Silber ETF (exchange traded fund), SLV, von Barclays. Er hatte sich einen Monaten lang bei 141.5 Millionen Unzen festgefahren, trotz der Preisbewegungen und den großen Volumen, die beides sowohl zu Zuwächsen als auch Abnahmen der Silbervorräte des Fonds hätten führen müssen.
Dann, gab es letzte Woche plötzlich einen Abfall um 3.5 Millionen Unzen. Viele schrieben dies der Liquidierung von Anteilen durch Investoren zu. Ich glaube schon, dass der Stillstand und dann der plötzliche Abfall in Zusammenhang stehen, aber nicht auf so eine augenscheinliche Weise.
Zunächst kam einen ganzen Monat lang nichts herein oder heraus, weil Authorized Paricipants (PA) und/oder andere, zunächst mit ihren SLV-Anteilen ungemeldet short gingen und diese später wieder deckten. Wenn man mit SLV Anteilen bei Preiserholungen leerverkauft, muss kein Silber im Trust hinterlegt werden. Dann, wenn der Preis fällt, können die Leerverkäufe zurückgekauft werden, und man schließt die short Verkäufe ohne jemals Silber in den Trust einliefern zu müssen.
Diese Leerverkäufe von SLV Aktien, lässt sich nicht mit den Absichten des Emissionsprospekts vereinbaren und Barclay sollte es eigentlich nicht erlauben.
Zweitens, der Abfall der Silberbestände um 3.5 Millionen Unzen an einem Tag, war, meiner Meinung nach, keine einfache Liquidierung von Anteilen, die berechtigterweise als bärisch eingestuft werden müssten. Stattdessen vermute ich etwas ganz anderes. Der Abfall in den Silberbeständen kam durch die absichtliche Entnahme von Silber durch einen Anteilseigner zustande, der physische Ware wollte; vielleicht ein großer industrieller Verbraucher oder ein ausländischer Investor. Wenn ich richtig liege, dann wäre diese Entwicklung als bullisch einzustufen, und nicht wie so viele vermuten, bärisch.
So wie der Silber ETF aufgebaut ist, können Anteilseigner sich das Silber das ihre Anteile deckt, ausliefern lassen, mit der einzigen Bedingungen das solche Auslieferungsanfragen in „Großabnehmer“-Stückzahlen von 50.000 Anteilen, oder 500.000 Unzen, kommen müssen. Tatsache ist, für europäische oder asiatische industrielle Verbraucher, oder große Investoren, macht die Lieferung über den ETF wesentlich mehr Sinn, weil im Gegensatz zur COMEX keine Verzögerung mit eingeplant werden muss.
Anders sieht es aus, wenn man an der COMEX eine Lieferung ordert. Dort muss man normalerweise erst einen Future Kontrakt kaufen und nach Wunsch des Verkäufers auf die Auslieferung warten, beim ETF ist dies nicht der Fall. Über den ETF kann man, fast im wörtlichen Sinne, seine Anteile (in Vielfachen von 50.000) vorlegen und den Laster vollladen. Kein Warten. Nichts. Ich habe schon längere Zeit vorhergesehen, dass diese Besonderheit des ETFs eines Tages gravierenden Einfluss auf den Silbermarkt nehmen könnte, genau dann, wenn Verbraucher und andere in den ETF einsteigen, nicht als Investition, sondern als Quelle von sofort verfügbarem Silber. Vielleicht kommt dieser Tag früher, als ich erwartet habe.
Die Verbindung aus Stillstand und plötzlicher Abfall der ETF Bestände sind, so glaube ich, beides Indikator für einen Engpass im Silbermarkt für Großinvestoren. Warum sollte man zu ungemeldeten Short Verkäufen übergehen, wenn echtes Silber einfach zugänglich ist? Warum sollte man einen großen Brocken Silber aus dem ETF abziehen, wenn Silber leicht zu beschaffen ist?
Ich glaube ich brauche nicht zu erläutern, dass falls ich richtig liege, dies einen Engpass darstellen könnte, die sich sehr schnell in Lieferschwierigkeiten verwandeln. Ich weiß, dass ich nicht zu erklären brauche, was eine wahre Engpass-Situation für den Silberpreis bedeuten würde.

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, silberinfo übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. (05.09.2007si/as/tw) Quelle: www.investmentrarities.com