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Gold und Silber trotzen der Krise

Editorial
Liebe Leser,

derzeit stehen vor allem die Finanztitel an den internationalen Börsen unter Druck. In einer aktuellen Umfrage unter Vermögensverwaltern sind es auch genau diese Titel, vor denen gewarnt wird. Trotz des vorherrschenden Optimismus an den Märkten, glaubt kaum einer der Profis daran, dass es weiter ungebremst nach oben gehen wird. Nur zur Verdeutlichung: Der TECDAX notiert nur noch rund 2% unter dem Jahres-Hoch und auch beim DAX fehlen auch nur noch etwas mehr als 4% bis zum Allzeit-Hoch.

Beliebt sind in solchen Marktphasen Alternativen zur Aktie, die zudem noch eine hohe Sicherheit bieten. Einen Ausweg bieten ohne Frage die Edelmetalle. Vor allem in Zeiten von Finanzkrisen hat sich die wahre Stärke von Gold und Silber immer wieder gezeigt. Das gilt auch für die aktuelle Marktphase. Immerhin notiert der Goldpreis aktuell so hoch wie seit 27 Jahren nicht mehr. Doch wie legen Sie nun am besten Ihr Geld in Gold und Silber an?

Mein Kollege Bernd Heim, Edelmetallexperte und Herausgeber des Börsenbriefs „Nugget-Effekt“, wird Ihnen heute und in der kommenden Woche die besten Tipps&Tricks rund um die Anlage in Edelmetalle vorstellen.

Bis morgen
Heiko Böhmer
Chefredakteur „Privatfinanz-Letter“

US-Hypothekenkrise: Investoren beginnen die Umschichtung

in Edelmetalle

Von Bernd Heim, Chefredakteur „Nugget Effekt“

August 2007: Gold und Silber zu Investitionszwecken werden am Markt bereits knapp. Die Lieferzeiten verlängern sich bei Silber teilweise auf bis zu vier Wochen. Grund: Immer mehr Investoren schichten vor dem Hintergrund der Immobilienkrise um. Das große Geld drängt ins Gold, das smarte Geld ins Silber. Die Nachfrage nach physischem Gold und Silber zu Anlagezwecken explodiert. Edelmetallhändler werden der Auftragsflut kaum Herr. Denn: Die Lager sind leer. Nur mit Mühe kann neues Material beschafft werden. Viele Kunden müssen warten.

Im August 2007 lag das Ordervolumen um den Faktor 5 über den Werten von 2006. Die Medien verschweigen den Anstieg. Es soll kein weiteres Vertrauen schwinden. Dies war jedoch der Grund für die steigenden Edelmetallpreise. Das heißt: Für solche Phasen sind Sie mit Edelmetallen weiterhin gut abgesichert.

Silber wird langfristig attraktiver sein als Gold

Beim Stichwort Edelmetalle denken die meisten Investoren primär an das Gold. 3000 Jahre Goldförderung haben überirdisch über 5 Mio. Unzen angesammelt. Das Gold wird industriell - abgesehen von der Schmuckindustrie - nicht gebraucht.

Ganz anders ist die Situation beim Silber: Überirdisch ist Silber sehr knapp. Bis zum Jahr 1850 wurde Silber primär gehortet. Inzwischen ist es ein Industriemetall. Viele Produkte, z.B. Laptops, Flachbildschirme, RFID-Chips benötigen Silber. Gemessen am Preis des Produktes ist der Wert des enthaltenen Silbers gering. Trotzdem ist Silber unverzichtbar. Folge: Die Nachfrage wird hoch bleiben.

Seit nunmehr 17 Jahren ist die Nachfrage nach Silber höher als das Angebot. Konsequenz: Ein Vorrat von 50 Millionen Unzen Silber wurde abgeschmolzen. Außerdem: Am Terminmarkt existiert heute eine gigantische Short-Spekulation. Vier große Händler haben ca. 264 Millionen Unzen bereits auf Termin verkauft. Das entspricht über 137 Tagen Weltproduktion (1,75 Mio. oz Tagesproduktion).

Zum Vergleich: Eine große Position am Öl-Markt umfasst 2 Tage Weltproduktion. Konsequenz: Hätten wir beim Öl eine vergleichbare Lage wie beim Silber: Aus dem Stand würde sich der Benzinpreis an der Tankstelle verzehnfachen.

Physisch kann die gigantische Short-Position nicht mehr eingedeckt werden. Der Ausgleich muss über den Preis erfolgen und der wird dramatisch steigen. Wer heute in Silber investiert, ist besser abgesichert als mit Gold.

Aber wie kann für Sie nun der praktische Einstieg beim Silber erfolgen? Zahlen Sie keine Sammleraufpreise! Orientieren Sie sich am reinen Metallwert. Lassen Sie sich von der bunten Werbung für Münzen und Medaillen nicht täuschen. Das behauptete hohe Wertsteigerungspotential existiert nur auf dem Papier. Grund: Der numismatische Sammlermarkt ist von Überalterung gekennzeichnet. Zukünftig zu erwarten ist eine starke Vererbungswelle bei schwindender Nachfrage. Sinkende Preise selbst für seltenste Sammlerstücke sind die Folge.

Für eine Kapitalanlage in Edelmetallen sind numismatische Münzen ungeeignet. Der Preis, den Sie hier im Ankauf bezahlen, liegt weit über dem Metallwert. Sie benötigen hohe Preissteigerungen, nur um die überzogene Spanne aufzuholen.

Deshalb gilt: Für Ihre Edelmetallkäufe zählt alleine der reine Metallpreis. Dieser hängt einzig vom Feingehalt ab. Er wird in 1000stel Anteil angegeben. Das so genannte Sterlingsilber weist zum Beispiel einen Feingehalt von 925 auf. Das heißt: Auf 1 Kilogramm kommen 925 g Feinsilber und 75 g Fremdbestandteile.

Kaufen Sie als Kapitalanlage keine Sammlermünzen oder Sonderprägungen. Gehen Sie auf Bullion Coins. Orientieren Sie sich nur am reinen Metallpreis. Allein der wird beim späteren Wiederverkauf zählen.

Achten Sie beim Edelmetallkauf auf den Feingehalt

Wichtig: Nicht immer wird der Feingehalt auf Barren oder Münzen angegeben. Kaufen Sie darum nur Edelmetalle deren Feingehalt auf dem Metall angegeben ist. Auch ein beigelegtes eingeschweißtes Zertifikat hilft weiter.

Ein höherer Anteil nicht edler Metalle ist teilweise auch optisch erkennbar. Der südafrikanische Krügerrand zeichnet sich durch eine geringere Reinheit aus. Er besteht aus 916er Dukatengold. Die Fremdanteile sind hauptsächlich Kupfer. Sie geben dem Krügerrand seinen leicht rötlichen Schimmer.

Vor Fälschungen und Betrug schützt oft schon ein Blick auf eine genaue Waage. Münzserien wie die deutschen 10 Euro Silbermünzen haben fixe Maße und Gewichte. Diese finden Sie in Münzkatalogen oder entsprechenden Fachliteratur.

Die Goldmünze der Bundesbank zum Abschied der D-Mark hat ein Gewicht von 11 Gramm. Eine vergoldete Kursmünze hingegen wiegt weniger als 7 Gramm. Eine genaue Waage bewahrt Sie im Zweifelsfall vor einem teuren Fehlkauf. Prüfen Sie in jedem Fall das Metallgewicht.

In der kommenden Woche werde ich Ihnen noch weitere Anlagechancen bei den Edelmetallen vorstellen. In der Zwischenzeit finden Sie weitere Infos zum Gold und Silber auch hier.


Quelle: Privatfinanz-Letter