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Für nichts Geld bezahlt
TED BUTLER COMMENTARY
23. Oktober, 2007

(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler geschrieben, einem unabhängigem Berater. Investment Rarities stimmt diesen Ansichten, die sich bewahrheiten können oder aber auch nicht, nicht notwendigerweise zu.)
Am 24. September kam es in New York vor einem Bundesrichter zur letzten Anhörung in der Sammelklage gegen Morgan Stanley, an der sich 22.000 Klienten beteiligten, wegen Kosten die mit der Lagerung von Edelmetallen in Verbindung standen. Die Parteien haben sich auf einen Vergleich geeinigt. Morgan Stanley wird einige Millionen Dollar Abfindung zahlen und versprechen sein Edelmetall Lagerprogramm zu überarbeiten. Allerdings gestanden sie kein Fehlverhalten ein. Leider sieht es so aus, dass die Teilnehmer der Sammelklage recht wenig erhalten werden und im Grunde wird das Geschäft ganz normal weiterlaufen, jedenfalls was Morgan Stanley und ihre Edelmetall Lagerpraktiken angeht. Dem muss nur noch ein Richter die endgültige Zustimmung geben.
Das Problem dreht sich insbesondere darum, ob Morgan Stanley und viele andere große Finanzgesellschaften, die behaupten Silber für ihre Kunden zu halten und zu lagern, es tatsächlich auch besitzen. Dieser Fall ist fast in direkter Weise ein Resultat einiger Artikel, die ich vor ein paar Jahren geschrieben habe. Mit großer Genugtuung kann ich nun beobachten wie eine meiner großen streitigen Behauptungen bestätigt wird, trotz der vielen Zweifler die es damals gab. (als ich damals die Artikel schrieb kam der Name Morgan Stanley nicht vor, und ich hatte keine Ahnung davon, dass es jemals zu einer solchen Sammelklage kommen würde)
Seit langen schon schreib ich davon, dass es prinzipiell zwei Arten von professionellen Lagermethoden gibt, physisches Silber und Papiersilber; kaltes, hartes Metall gegen fingierte oder nur scheinbar vorhandene Silberbestände. Ich stellte die Behauptung auf, dass die Anleger einen Fehler begehen, wenn sie einfach davon ausgehen, dass ihr Metall tatsächlich existiert. Ich warnte sie davor, dass kostenlose Lagerung fast eine Garantie dafür sei, dass kein reales Metall existiert; aber selbst das Abtreten von Lagergebühren ist kein Beweis für die Existenz von physischem Metall.
Ich bot jedem Anleger, der Silber einlagern hat lassen, eine einfache Lösung an, um zu bestimmen, ob das Metall existierte oder nicht. Das meiste Silber wird in 1000 Unzen Barren gelagert, und diese haben immer eine Seriennummer und ein spezifischen Gewicht. Wenn ein Anleger Bedenken hat, dann muss er einfach nur nach den Seriennummern und dem spezifischen Gewicht der Barren in seinem Besitzt nachfragen.
Ein Leser, der Silber in Form von solchen 1000 oz Barren besaß, fragte bei Morgan Stanley an ihm doch die Seriennummern und Gewichte seiner Barren zuzuschicken, für die er seit vielen Jahren Lagergebühren und Versicherung bezahlt hat. Ihm wurden nur Ausflüchte gegeben und keine Seriennummern oder Gewichtsangaben. Davon weiß ich aus einigen seiner E-Mails an mich. Ich sagte ihm, dass es nur eine einzige plausible Erklärung dafür gab, dass sie nicht mit den Informationen rausrücken, nämlich, dass die Barren gar nicht existieren. Daraufhin setzte er sich mit einem Anwalt in Verbindung, und dass endete schließlich mit dem oben erwähnten Vergleich, ein Resultat von jahrelangen Gerichtsverhandlungen.
Dies betrifft, offensichtlich, jeden der Silber in Mengen kauft, die nicht mehr sinnvoll zu Hause, oder in einem Schließfach gelagert werden können, und deswegen auf so ein Lagerprogramm zurückgreifen muss. $100.000 Dollar in Gold wiegen 10 Pfund, und in Platin sogar nur 5lbs. Das sind Gewichte, die die meisten Personen recht einfach handhaben können. Aber wenn man $100.000 in Silber anlegt, so kommt man auf ein Gewicht von 500 Pfund, was nicht mehr so leicht zu handhaben ist.
Sichere Lagerung ist ein Problem mit dem sich von allen Edelmetallen vor allem Silber beschäftigen muss. Auch wenn Morgan Stanley immer wieder erklärte, dass sie alle Arten von Edelmetallen lagerten, so machte Silber dennoch den größten Anteil aus. Die Nachfrage eines Klienten nach seinen 1000 oz Barren endete mit dieser Sammelklage. Allein der Logik nach wird es bei hunderten anderer Finanzinstitute weltweit, die auch behaupten Edelmetalle für ihre Klienten zu lagern, nicht viel anders ausschauen.
Ich persönlich empfand es als Affront, dass Morgan Stanley vorgab Silber zu lagern, welches gar nicht existierte, und dann auch noch so dreist war dafür Lagergebühren in Rechnung zu stellen. Für mich ist das ein eindeutiger Fall von Betrug. Ich find es noch viel entsetzlicher, dass der Richter in diesem Fall, oder irgendein anderer Beauftragter der Regierung, einfach wegschaut. Wichtig an dieser Geschichte ist nicht, dass Morgan Stanley dabei ertappt wurde, sondern was der Silberinvestor daraus lernen kann.
Wenn Sie in 1000 oz Silberbarren investiert sind, die für Sie eingelagert wurden und Sie keine Seriennummer oder spezifische Gewichtsangaben in der Hand halten, dann besitzen Sie kein physisches Silber. Wenn Sie einen pool account haben, dann besitzen Sie kein physisches Silber. Wenn Sie irgendein anderes Konto eröffnet haben, und Sie nicht eindeutig die Möglichkeit haben eine Auslieferung zu jedem beliebigen Zeitpunkt einzufordern, ohne zusätzliche Produktionskosten zu zahlen, dann besitzen Sie kein physisches Silber. Punkt. Wenn der Händler, bei dem Sie das Silber gekauft haben, es für Sie einlagert, und es keine unabhängige Lagerstätte ist, die das Silber auf Ihren Namen einlagert, gehen Sie große Risiken ein.
Wenn Sie für ihr eingelagertes Silber bereits voll bezahlt haben, eingeschlossen der Lager- und Versicherungsgebühren, und Sie keine Seriennummern oder Gewichte von ihren 1000 Unzen Barren haben, dann müssen Sie diesen Umstand unverzüglich beheben. Indem sie das physische Metall eigentlich gar nicht erst kaufen und lagern, um die Käufe der Kunden zu decken, können diese Finanzgesellschaften ihre Gewinne beträchtlich vergrößern, weil sie über die Gelder der Kunden frei verfügen können. Was Morgan Stanley getan hat, war keinesfalls einzigartig auf diesem Gebiet. Tatsache ist, dass in den Gerichtsunterlagen, die die Abfindungssumme regeln, zur Verteidigung von Morgan Stanley geschrieben steht, dass es keineswegs ungewöhnlich in diesem Gewerbe sei, Lagergebühren für nicht-existentes Metall zu erheben.
Rein finanziell gesehen, bekommt die jeweilige Einrichtung vom jeweiligen Klienten Geld, dass sie nicht zurückgeben müssen, bis er irgendwann sein Silber verkaufen will, was Jahre oder gar Jahrzehnte dauern kann. Über den gesamten Zeitraum dazwischen kann die Firma voll über dieses Geld verfügen, ohne jegliche Kosten. Die Firmen die Lagergebühren verlangten und immer noch verlangen, und Versicherungsgebühren für nicht-existentes Silber erhoben, konnten noch mehr Geld scheffeln. Wenn man von den ehrlichen Geschäften absieht, ist dies ein Geschäft, das sich sehr positiv auf den Cash-Flow der Firmen auswirkt. Selbst wenn sich der Silberpreis verdoppelt oder gar verdreifacht, wird es für diese Institutionen keinen Magin-Call geben, da von Seiten der Kunden kein Margin-Call kommen kann. So lange wie Kunden nicht Netto verkaufen wollen, erfahren diese Gesellschaften keinen negativen Cash-Flow. Allein das zählt in unserer kurzfristigen Welt. Wenn Sie oder Ich das tun würden, was hunderte von Finanzinstituten weltweit getan haben, würden wir ziemlich schnell im Gefängnis landen, weil es Betrug ist, ganz einfach.
Weil Silber so sperrig ist, wird es oft in großen Mengen und großen Dollar-Beträgen gelagert. Weil es nun aber die ungedeckten Silberlager schon seit Jahrzehnten gibt, ist die Menge an nicht-existentem Silber sehr groß geworden. Meine konservative Schätzung liegt bei ungefähr einer Milliarde Unzen Silber (obwohl ich fürchte, dass es in Wirklichkeit viel mehr sein wird).
Ich ziehe es im Allgemeinen vor mit belegten Fakten und Zahlen zu arbeiten, und nicht bloß zu spekulieren, wie groß die gesamte Menge sein könnte. Allerdings gibt es dafür keine Berichterstattungspflicht oder Daten der Verrechnungsstellen. Ich bin mir sicher, dass ohne das Urteil zu Morgan Stanley, viele sogar das Problem an sich abstreiten würden. Diesem Fall sei Dank, kann nun niemand mehr abstreiten, dass es ungedeckte Silberzertifikate gibt.
Wenn das Silber tatsächlich gekauft wurden wäre, wie es sich gehört hätte, als die Kunden ihr Geld überweisen haben, dann hätte sich dies im Preisgeschehen widergespiegelt. Zusätzlich zum Betrug an den Kunden, haben sie die normale Angebot und Nachfrage-Funktion des freien Marktes kurzgeschlossen. Das hat den freien Markt auf eine unfaire Weise eingeschränkt. Für die, die sagen, alles halb so schlimm: Fragen Sie sich selber – würden Sie Geschäfte mit einem Börsen- oder Fondmakler machen, der Ihre georderten Aktien nie kauft und Ihre Investition nur als Wette behandelt, und darauf setzt, dass Sie verlieren? Würden der Wertpapierhandel und die Wirtschaftsbehörden einfach so wegschauen?
Es handelt sich hier um eine Short-Position, ganz einfach. Die Firmen und Banken die Silber an Kunden verkaufen ohne sofort das zu kaufen, wofür die Kunden gezahlt haben, sind Silber short. Das heißt der Emittent ist auch bei einem Anstieg des Silberpreises weiterhin zur Auszahlung verpflichtet. Für kleine und mittelgroße Unternehmen ist dies ein riesengroßes Risiko.
Hier handelt es sich um Short-Positionen die sich eindeutig von den Short-Positionen an der COMEX oder den Leihgeschäfte/Vorwärtsverkäufen unterscheiden. Damit wachsen die gesamten Silber Short-Positionen auf Milliarden von Unzen an. Der Vorschlag, dass diese ungedeckten Short-Positionen (das gleiche gilt für die Vorwärtsverkäufe/Leihgeschäfte) auf irgendeine Weise abgesichert sind, ist völliger Nonsens. Die dokumentierten kommerziellen Long-Positionen an der COMEX sind so klein, dass sie nicht mal die ungedeckten Silberzertifikate eines mittelgroßen Emittenten decken könnten.
Es ist wichtig sich klar zu machen, dass diese unwahrscheinlich großen, für Silber einzigartigen Short-Postionen die gleichen Auswirkungen auf den Preis haben, wie alle anderen großen Short-Positionen auch. Als erstes kommt es zu einer künstlichen Preisdrückung, nämlich dann wenn die Short-Positionen eingegangen werden, und später, wenn sie irgendwann bedient werden, kommt es zu einem künstlichen Anstieg des Preises. Für den Anleger heißt dass -die preis-drückende Phase der Short-Verkäufe von ungedeckten Silberzertifikaten liegt hinter uns. Das ist nur ein weiter Grund dafür, warum Silber immer noch so billig ist. Das sind gute Neuigkeiten, denn was könnte besser sein als eine qualitativ hochwertige Anlage mit Abschlag auf den realen Wert zu kaufen.
Zudem kommt, dass uns der Preisanstieg noch bevorsteht. Die Banken und Firmen, die diese ungedeckten Silberzertifikate herausgegeben haben, sind noch lange nicht in Panik verfallen und haben nicht versucht Silber zurückzukaufen, um ihre Verbindlichkeiten und Haftungssumme zu minimieren. Bis jetzt sind ihre jeweiligen Verluste verkraftbar, und ich bin mir sicher, dass sie weiterhin glauben, dass Silber in der Zukunft wieder fallen wird und sich damit ihre Probleme in Luft auflösen. Auch wenn es sicher stimmt, dass diese großen Gesellschaften eine hohe Toleranzschwelle in Bezug auf finanziellen Schmerz haben, so ist aber auch klar, dass wenn sie in Panik geraten, dann so richtig. Ich glaube sie werden bei $30 oder $50 oder noch höher anfangen in Panik zu geraten.
Ich bin mir sicher, dass wir irgendwann von großen Verlusten lesen können, die Finanzgesellschaften durch die hohen Silberpreise erlitten, weil sie an Kunden Silber verkauft haben, dass sie nie tatsächlich erworben haben. Dann werden Sie sich am Kopf kratzen und fragen, wie diese Firmen auf solche dummen Ideen gekommen sind, genau wie sich heute viele die Frage stellen, warum so große Firmen so viele Faule Kredite vergeben konnten. Die wenigen die sich dieser Situation schon vorher bewusst sind, sind in der glücklichen Lage sich die kommende Preisexplosion zu Nutze machen zu können. Dieses Lager-Fiasko ist nur ein weiterer der vielen von mir angesprochenen Faktoren zum Thema Silber, die sich bewahrheitet haben. Wir sind uns sicher, dass der Silberpreis um ein vielfaches steigen muss. Lassen Sie die Gelegenheit ihres Lebens nicht an Ihnen vorbeiziehen, sie wird nicht noch einmal kommen.
(Anmerkung der Redaktion: Dies ist ein weiterer Fall in dem Ted Butler ins Schwarze getroffen hat. Er war der einzige, der jemals über diese erfundenen Lagerbestände geschrieben hat. Das hatte zur Folge, dass er von vielen Börsenmarklern, die von den großen Firmen angestellt waren, als Spinner abgetan wurde. Die Leute zweifelten an seinen grundlegendsten Argumenten in Hinblick auf Silber, aber er lag richtig. Wenn er über Manipulation und Short-Verkäufe spricht, dann gibt es viele Gründe ihm das zu glauben. Wenn sich auch seine Preisprognosen bewahrheiten sollten, wird Ihnen Silber ein Vermögen einbringen.)

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, silberinfo übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. (17.10.2007si/as/tw) Quelle: http://www.investmentrarities.com
© der Übersetzung by silberinfo