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Geopolitische Spannungen nehmen zu und mahnen zu größter Vorsicht

Sonntag, 27. November 2011, 19:47
Wir haben in diesem Jahr bislang den geopolitischen Spannungen wenig Aufmerksamkeit geschenkt, weil Sie unseres Erachtens nicht bedrohlich waren. Nun entwickelt sich aber - für die Öffentlichkeit noch weitgehend unbemerkt - eine sehr bedrohliche Situation. Die Medien beschäftigen sich in Deutschland eher mit dem Thema „Castor“ oder dem braunen Terror und die folgenden Nachrichten sind eher eine Randnotiz.

Der Konflikt um das iranische Atomprogramm schwelt seit Jahren und immer wieder kam es zur Sorge, ein militärisches Vorgehen Israels oder der Vereinigten Staaten stünde unmittelbar bevor. In der Ausgabe vom 27. Mai 2011 spielte der geschätzte Marc Faber in seinem „Gloom, Boom & Doom Report“ den Advocatus Diaboli, um zu zeigen, warum die Dinge für den Durchschnittsmenschen in den USA fürchterlich schlecht stehen. In seinem Bericht gab er den interessanten Hinweis, dass „die Gespräche der Russen mit Oberst Muammar al-Gaddafi über den Aufbau eines Marinestützpunkts in Libyen schon weit fortgeschritten waren“. Und dann schrieb er, um zu provozieren: „Als unsere europäischen Alliierten sich Sorgen um die Ölversorgung zu machen begannen, weil die Preise nach oben schossen, und als sie unruhig wurden, weil Russland möglicherweise eine Marinebasis in Libyen aufbau en könnte, waren wir froh, dass die CIA in unserem Auftrag Al-Quaida-Agenten unterstützte, die in Ost-Libyen einen Aufstand gegen Oberst Gaddafi entfachten…“

Marc Faber führte weiter aus: „Bei einem bin ich mir sicher: Es passiert etwas wirklich Wichtiges in Nordafrika und dem Mittleren Osten. Meiner Ansicht nach werden Versuche der westlichen Mächte, die Region zu rekolonialisieren, große Spannungen und sehr wahrscheinlich Krieg bringen“. Er gehört damit zu den wenigen, die das Thema abseits des Mainstreams besetzen.

Folgende Nachrichten und Entwicklungen über den Konfliktherd Syrien sollten uns derzeit beunruhigen:Der US-Flugzeugträger USS Bush hat Stellung vor Syrien bezogen als Teil der 6. Flotte.

Am Mittwoch veröffentlichte die US-Botschaft in Damaskus auf ihrer Webseite folgenden Aufruf: „Die US-Botschaft fordert die US-Bürger erneut auf, Syrien unverzüglich zu verlassen, solange kommerzielle Flüge zugänglich sind“.

Eine erhöhte Alarmbereitschaft besteht laut Debka bereits bei den Streitkräften Israels, Jordaniens und der Türkei.

Bei einem Treffen in Moskau am 24. November betonten die stellvertretenden BRICS-Außenminister (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika), dass die einzige Form die Krise zu lösen und die Hoffnungen der syrischen Bevölkerung zu erfüllen, sei, umfassende Verhandlungen zu beginnen. Alle Handlungen müssten sich auf der Grundlage der UN-Charta bewegen.

AFP meldete am Donnerstag, dass US-Außenministerin Hillary Clinton in Gespräche über die Einrichtung humanitärer Korridore in Syrien eingewilligt habe. Sie geht damit auf eine Initiative des französischen Außenamtschefs Alain Juppe ein. Nach dem Treffen mit dem Vorsitzenden des syrischen oppositionellen Nationalrates, Burhan Ghalioun, am Mittwoch hatte Juppe gesagt, er werde der EU anbieten, die Möglichkeit von humanitären Korridoren oder einer humanitären Zone zur Sicherheit der syrischen Zivilbevölkerung zu erörtern. Mit dieser Frage soll sich am 01. Dezember der EU-Ministerrat beschäftigen.

Gleichzeitig gibt es in Bezug auf das Atomprogramm des Irans folgende Nachrichten:Der Iran droht laut Bild-Zeitung vom 26. November „für den Fall eines amerikanischen oder türkischen Angriffs mit eine Gegenschlag auf den NATO-Raketenschild in der Türkei. Der Iran werde nach den Worten des Leiters des Raumfahrtprogramms der Revolutionären Garde, General Amir Ali Hadschisadeh, mit Drohungen auf Drohungen reagieren, statt in einer defensiven Position zu verharren.

Am 21.11.2011 sagte US-Präsident Obama: „Der Iran hat den Weg der internationalen Isolation gewählt“. Er werde nicht zulassen, dass der Iran in den Besitz von Atomwaffen gelangt. „So lange der Iran sich auf diesem gefährlichen Weg befindet, werden die USA weiterhin, sowohl durch eigene Aktionen, als auch gemeinsam mit ihren Partnern, das iranische Regime isolieren und den Druck erhöhen“.

Am 22.11.2011 verkündeten die USA, Großbritannien und Kanada Sanktionen, die Irans Bankensektor und die Ölindustrie treffen sollen. Die britische Regierung verkündete, dass der Finanzplatz London für den Iran mit sofortiger Wirkung verschlossen sei. Washington erstellte darüber hinaus eine Liste von Gütern, die für die iranische Ölindustrie wichtig sind und die künftig nicht mehr ausgeführt werden dürfen. Kanada schließt sich dem Exportstopp und den Finanzsanktionen an.

Frankreich schlägt den EU-Partnern den Verzicht auf Öl-Importe aus dem Iran vor und werde dieses laut Außenministerium in Paris auf nationaler Ebene durchsetzen.

Am 01.12.2011 soll laut der französischen Nachrichtenagentur AFP eine deutliche Verschärfung der Sanktionsliste der Europäischen Union gegen den Iran durch die EU-Außenminister beschlossen werden.Was beide Konflikte verbindet, ist ein Verteidigungsvertrag, der 2006 geschlossen wurde (AFP am 16. Juni 2006: „Iran-Syria sign defense pact“). Seit 2008 besteht eine Absichtserklärung über militärische Zusammenarbeit. Wenn der Westen in Syrien ähnlich wie in Libyen vorgehen sollte (was Russland und China mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht akzeptieren werden, entsprechende Warnungen wurden bereits ausgesprochen), wäre sehr schnell ein Casus Belli gegeben für eine große Auseinandersetzung, in die der Iran schnell verwickelt wäre.

Wir sollten daher mit Argusaugen beide Konfliktherde weiter verfolgen. Angesichts der sich zuspitzenden Krise des Papiergeldsystems und der Gefahren für die Weltwirtschaft, für die die Frühindikatoren weiterhin Ungemach signalisieren, besteht die Gefahr einer Ablenkung auf außenpolitischem Gebiet.

So oder so dürfte sich die Schlinge um den Iran weiter zuziehen. In den kommenden 6 Monaten könnte es nach Einschätzung vieler Sicherheitsexperten ernst werden.

Schauen wir uns einen Überlagerungschart der Preise für Silber, Gold und Rohöl an. Alle drei wurden zum 31. Januar 1957 mit 100 indexiert.

Schauen wir uns den Überlagerungschart für einen anderen Zeitraum an, in den der Jom-Kippur-Krieg und der 1. Ölpreisschock fiel. Die Preise für Silber, Gold und Rohöl wurden zum 31. Januar 1973 mit 100 indexiert.

Der Jom-Kippur-Krieg brach am 06. Oktober 1973 durch einen Überraschungsangriff Ägyptens und Syriens auf Israel aus und dauerte bis zum 24. Oktober 1973, als ein UN-Waffenstillstand in Kraft trat. Am 17. Oktober, als Israel das Kriegsglück zu seinen Gunsten wenden konnte, beschloss die OPEC eine Reduktion des Ölangebots um 5 Prozent gegenüber dem Niveau von September 1973. Gegen die USA und die Niederlande wurde sogar ein totaler Lieferboykott verhängt. Am 1. Januar 1974 beschloss die OPEC in Teheran eine Erhöhung des Ölpreises auf 11,65 Dollar je Barrel. Noch im September 1973 lag er bei knapp über 3 US-Dollar.

Der Silberpreis notierte vor Ausbruch des Krieges am 05. Oktober 1973 bei 2,701 Dollar je Feinunze, erreichte am 25. Oktober sein Hoch bei 2,947 Dollar und fiel dann bis zum 27. November auf 2,757 Dollar zurück. Danach begann ein starker Anstieg. Das Jahr 1974 begann der Silberpreis mit bereits 3,281 Dollar am 02. Januar und am 26. Februar 1974 erreichte er sein vorläufiges Hoch bei 6,761 Dollar.

Die Lehre daraus: Die Edelmetallpreise sehen oftmals nicht während eines Krieges ihr Hoch, sondern wenn sich der Pulverdampf verzogen hat. Geduld ist für Edelmetallinvestoren stets wichtig, denn nach oft quälenden Seitwärtsmärkten und enttäuschenden Entwicklungen kommt es oft zu heftigen und schnellen Anstiegen.

Behalten wir die Situation im Nahen Osten im Auge. Wir sollten dabei durchaus auf das Schlimmste vorbereitet sein und das Beste hoffen.

Wir wünschen Ihnen eine schöne und erfolgreiche Woche!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team-Silberjunge

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Silberjunge