StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageAnalysenNewsWissenAutorenChartsHandelForum

News:

News zu Silber

News zu Edelmetallen

News zu Minen

News zu Wirtschaft

News zu Währungen

News zu Edelmetallen:

Edelmetallnews 2008

Edelmetallnews 2009

Edelmetallnews 2010

Edelmetallnews 2011

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

News-Select (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Safe Haven Nr.1: das Gold

Freitag, 27. Mai 2011, 00:05

von Miriam Kraus
Hach ja, haben Sie in den letzten Tagen auch den Goldpreis beobachtet und ist Ihnen dabei nicht auch so richtig warm ums Herz geworden? Unser goldenes Edelmetall hat gestern doch glatt wieder ein neues Allzeithoch gegenüber dem Euro aufs Parkett gelegt. Ja, so ist das eben, wenn's brennt...dann wird mit Safe Haven-Vermögenswerten "gelöscht". Mir jedenfalls gefällt's...
Sehen wir uns den feierlichen Moment doch hier gleich einmal an:

Gold in Euro (30 Minuten)

Quelle: CFX-Broker

Gestern erreichte der Goldpreis also ein neues Allzeithoch bei 1.088 Euro pro Feinunze. Die heutige Gegenbewegung sollte uns allerdings nicht beirren, das ist normal nach einem Allzeithoch und vornehmlich Gewinnmitnahmen zuzuschreiben.
Doch auch der Goldpreis in US-Dollar kann sich sehen lassen:

Gold in US-Dollar (30 Minuten)

Quelle: CFX-Broker

Das ist zwar kein Allzeithoch, aber immerhin notierte der Goldpreis zwischenzeitlich wieder über der Marke bei 1.530 US-Dollar pro Feinunze. Und das, obwohl sich doch der US-Dollar in letzter Zeit sogar mal wieder erholt hat, bzw. gegenüber dem Euro wieder deutlich zugelegt hat. Doch dazu im 2.Teil noch mehr.

Gold das Schutzinstrument

Sie erinnern sich vielleicht noch an die Ausgabe vom 10. Mai und die Frage von Leserin M.L.: "Vielerorts höre und lese ich pessimistische Prognosen für den Goldpreis für 2011 und 2012, obwohl sich doch an der Gesamtsituation nichts geändert hat! Halten auch Sie es für möglich, dass der Goldpreis sich schrittweise bis 2012 bis auf 900$ bewegen wird?"
Und vielleicht erinnern Sie sich dann auch noch an meine Antwort:" Frau L., Sie haben vollkommen Recht, an der Gesamtsituation hat sich nichts geändert!"
...was sich dieser Tage wieder sehr schön beobachten lässt....
Fakt ist nämlich, so lange es an allen Ecken und Enden in der Welt auf die eine oder andere Art und Weise brennt, bleibt die fundamentale Ausgangslage für eine hohe Nachfrage nach Gold bestehen. So lange Europa im Schuldenchaos fest hängt, so lange die USA ihr Schuldendebakel und ihre Probleme im Arbeitsmarkt nicht lösen können, so lange die Inflation wächst und so lange inzwischen die Aussichten für die konjunkturelle Entwicklung wieder schlechter werden, bleibt die Nachfrage nach einem Schutzinstrument bestehen.
...und welches Schutzinstrument ist schon schöner als Gold?!...das bestätigen zumindest die weltweiten Investoren und allen voran die Chinesen (doch dazu werde ich in der kommenden Woche noch einen Extra-Beitrag verfassen..)

Die Volatilität bleibt dennoch hoch

Alles in allem können wir also zufrieden sein. Doch, halt...vielleicht fragen Sie sich (wenn Sie die Ausgaben vom 10. und 11. Mai noch Erinnerung haben) jetzt auch, was denn nun aus der Konsolidierungsphase und der saisonalen Sommerflaute geworden ist?
Nun ja, ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal wiederholen und zitiere aus der Ausgabe vom 11.Mai:
"Somit spricht die Saisonalität eigentlich auch für eine ruhige Sommerflaute und gerne auch für eine zwischenzeitliche Konsolidierungsphase. Allerdings ist der Blick in die Vergangenheit natürlich nicht zwangsläufig auch ein Blick in die Zukunft. Betrachten Sie nämlich noch einmal den zweiten Chart aus der jüngeren Zeitspanne, fällt auf, dass zwar die Stärke zum Jahresende hin bestehen bleibt, die Sommerflaute sich aber auch einmal in Grenzen halten kann. Das liegt daran, dass mittlerweile ein Faktor hinzugekommen ist, der weniger abhängig von einer bestimmten Saison ist: ich spreche von der Investment-Nachfrage.
Tja...alles in allem...man wird sehen, was kommt...wie immer...allerdings hätte ich wirklich nichts gegen eine zwischenzeitliche Konsolidierungsphase einzuwenden, bin aber auch nicht maßlos überrascht, wenn sie dann doch nicht so stark eintritt, weil es mal wieder irgendwo auf der Welt brennt."

Und das ist der springende Punkt: es brennt aktuell mal wieder akut in einem ansonsten zwar furchtbar schwelenden Umfeld, also wird das Löschmittel Gold auch mal wieder akuter abgerufen!
Das bedeutet im Klartext: die fundamentale Ausgangslage stimmt (und wie sehr sie stimmt, werden wir uns in der kommenden Woche noch einmal genauer ansehen), allerdings gibt es zwischenzeitlich immer wieder etwas heißere Phasen und auch mal wieder etwas kühlere Phasen.
Noch deutlicher im Klartext: der langfristige Aufwärtstrend im Gold ist ungebrochen, dennoch müssen wir uns auch im Gold (wie in allen Märkten) mit einer stärkeren Schwankungsfreude anfreunden, wobei dann aber temporäre Rückgänge auch immer wieder gute Gelegenheiten bieten.

Safe Haven Nr.2: CHF

Im 2.Teil möchte ich heute noch auf einen weiteren Safe Haven zu sprechen kommen: den Schweizer Franken. Zu diesem Zweck habe ich Ihnen einen Auszug aus meinem Beitrag im Devisen Monitor von gestern mitgebracht:

"EUR/CHF ein Allzeittief nach dem anderen

Während EUR/USD mittlerweile ein überverkauftes Niveau erreicht, zumindest aber die Zone um 1,4000 als Unterstützung hält, verrät der Blick auf ein anderes Währungspaar dagegen das eigentliche Ausmaß des Vertrauensverlustes in die Lösung der europäischen Schuldenkrise. EUR/CHF ist und bleibt das Währungspaar der Wahl (Anm.: mit Ausnahme der Währung Gold gegenüber Papiergeldwährungen versteht sich), wenn es darum geht sozusagen die europäischen Schuldenstaaten zu shorten.

Euro oder US-Dollar - die Wahl fällt schwer

Wie ich bereits schrieb, ist der jüngste Rückgang im EUR/USD vornehmlich auf die natürlicherweise zu erwartende Gegenbewegung nach dem Hoch bei fast 1,5000 zu Beginn des Monats zurück zu führen. Obgleich natürlich die Problematik um Griechenland und vor allem die offensichtliche Unfähigkeit von Politik und EZB, sich auf einen gemeinsamen Lösungkurs zu verständigen den Euro jüngst weiter unter Druck gesetzt haben. Auch die erneuten Abstufungen der Kreditwürdigkeit Griechenlands durch die Rating-Agenturen, sowie die Absenkung des Ausblicks auf negativ für Italien durch S&P haben natürlich zum Chaos weiter beigetragen.
Dennoch kann man auf dem aktuellen Kurslevel weder von einer Eurokrise sprechen, noch davon, dass die Wahl tatsächlich gewollt zugunsten des US-Dollar ausfällt. Denn auch in den USA liegt viel zu viel im Argen, wachsen die Schuldenprobleme der Politik über den Kopf. Stattdessen war eine Gegenbewegung für den US-Dollar schlichtweg einmal fällig und auch der gesunkene Risikoappetit kann der US-Währung zwischenzeitliche Unterstützung bieten.
Dennoch wirkt EUR/USD auf dem aktuellen Niveau bereits leicht überverkauft. Es bleibt daher abzuwarten, ob sich nun bereits ein Boden ausbilden kann oder der Euro übertriebenerweise noch weiter abgeben muss und die Unterstützung im Bereich um 1,4000 schließlich doch gebrochen wird.

Euro oder Schweizer Franken - diese Wahl fällt dagegen leicht

Während die Wahl zwischen Pest und Cholera (oder Euro und US-Dollar) nicht gerade leicht fällt und dazu führen sollte, dass sich das Währungspaar eigentlich in einer stabilen Range wzischen 1,4000 und 1,4500 ganz wohl fühlen sollte, fällt die Wahl zwischen Euro (oder auch US-Dollar) und Schweizer Franken dagegen umso leichter zugunsten des Franken aus.
Dieser gilt nicht erst seit gestern als Safe Haven Währung schlechthin. Obgleich natürlich die Nostalgie nicht als alleinige Begründung ausreichen kann, genauso wenig, wie der Umstand, dass sich die Schweizer Wirtschaft weiterhin sehr stabil präsentieren kann. Doch die Schweiz, obwohl eine vergleichsweise kleine Volkswirtschaft, kann mit einem Vorteil aufwarten: sie steht keiner derart horrenden Schuldenproblematik gegenüber, wie die USA oder die europäische Peripherie. Hinzu kommt, dass die Schweizer Banken, nach Daten der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, im Vergleich relativ geringen Belastungen durch griechische Schulden ausgesetzt sind.
So lässt sich auch in der Entwicklung EUR/CHF immer wieder ganz gut ablesen, wann erneute Schuldenprobleme die Eurozone erschüttern und hernach Geld in die Schweiz fließt.
Sehen wir uns das einmal anhand eines längerfristigen Charts an:

EUR/CHF seit 2008

Quelle: CFX-Trader

Seitdem die SNB ihre Bemühungen zur Stabilität des Wechselkursverhältnisses aufgegeben hat, bleibt dem Schweizer Franken praktisch keine andere Wahl, als beständig aufzuwerten, gegenüber dem Euro." Ende des Auszugs

EUR/CHF wie geht's weiter?

Nachdem erst am Montag ein neues Allzeittief bei 1,2360 erreicht wurde, ist dieses mehrmals wieder unterschritten worden. Heute notierte EUR/CHF im Tief bereits bei 1,2200.
Was soll ich sagen? Die Menschen haben sich den Schweizer Franken als Fluchthafen ausgesucht, da kann man nichts machen. Obwohl sich vermutlich neben den Euroländern niemand so sehr über eine Lösung der Euro-Schuldenkrise freuen dürfte, wie die Schweizer Exportwirtschaft. Denn, sollte es schließlich eine Lösung geben, dann dürfte der Franken auch endlich mal unter Druck geraten. Aber bis dahin fließen vermutlich noch viele Tränen den Berg hinab.

Der springende Punkt ist: so lange das Europa-Chaos in einer akuten Phase steckt, dürfte der Franken wohl noch weiter aufwerten. Allerdings hat das Währungspaar EUR/CHF derzeit schon ein extrem tiefes Niveau erreicht, so dass mittelfristig zumindest mal eine Stabilisierung des Wechselkursverhältnissen durchaus angebracht wäre. Denn die Schweizer Volkswirtschaft kann zwar durchaus mit einer stabilen Aufwertung des Schweizer Franken umgehen (wie sie bislang eindrucksvoll beweist), sollte sich allerdings die extreme Dynamik der letzten Tage fortsetzen, dann könnte es etwas ungemütlicher werden.

Denn generell gilt: eine Volkswirtschaft die qualitativ hochwertige Güter produziert, braucht sich auch vor einer Aufwertung der eigenen Währung nicht zu fürchten. (und nicht zu vergessen, werden dadurch ja auch die Rohstoffimporte günstiger). Allerdings benötigt die Exportindustrie jeder Volkswirtschaft einen gewissen zeitlichen Spielraum um sich auf die Veränderungen einzustellen. Wie immer und überall, ist es nämlich nur die extreme Dynamik, die zu Verwerfungen führen kann.

So long liebe Leser...so viel einmal für heute zu den Sicheren Häfen..wie gesagt, nächste Woche geht's mit einigen interessanten Fakten zum Gold weiter...und morgen gibt's an dieser Stelle, wie gewohnt, den Wochenrückblick...damit verabschiede ich mich für heute und wünsche Ihnen noch einen schönen Abend...liebe Grüße und bis morgen..

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de