StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageAnalysenNewsWissenAutorenChartsHandelForum

News:

News zu Silber

News zu Edelmetallen

News zu Minen

News zu Wirtschaft

News zu Währungen

News zu Edelmetallen:

Edelmetallnews 2008

Edelmetallnews 2009

Edelmetallnews 2010

Edelmetallnews 2011

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

News-Select (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Gold und Silber vor dem nächsten Schub.

Sonntag, 06. März 2011, 08:41
1. Silber
Seit September 2010 hat der Silberpreis sich nach oben zu beschleunigen begonnen und ist nach einer Korrektur, die nur den Januar 2011 durch dauerte, zu neuen Höhen unterwegs. Dabei ist auch die Trendlinie, die alle Hochs seit 2004 verbindet und an welcher der Preis bis jetzt stets korrigierte, durchstossen worden. Das ist ein sehr bullisches Zeichen, dass der Preis noch viel höher steigen wird und das in relativ kurzer Zeit. Den meisten Investoren in diesem kleinen und engen Markt (frei handelbares Silber nur gerade etwa 1 Mia Unzen) sitzt noch 2008 mit dem jähen Absturz in den Knochen. Neue Investoren werden in den Markt kommen ohne diese Erfahrung und den Markt viel höher treiben.
Ist die Enge des Silbermarktes der einzige Grund, dass der Preis so explodieren wird? Die Enge ist ein sehr wichtiger Punkt. Der andere wichtige Punkt ist, dass Silber nebst Gold das einzige physische Geld ist und darin eine Monopolstellung hält, die höchstens unzulänglich substituiert werden kann. Das ist nicht so, weil irgend ein Gesetz das so verlangt, sondern weil das ökonomische Verhalten der Menschen weltweit so ist. Und warum verhalten sie sich so? Aus rein praktischen Gründen: Wenn Sie wählen könnten oder müssten zwischen 50 Liter Gold (ca. 1 Tonne) oder dem Wertäquivalent von 400'000 Fass Oel (1 Fass = 169 Liter) in Ihrem Keller zu lagern, wofür würden Sie sich wohl entscheiden? Der echte Konkurrent von physischem Geld ist das Papier- und Kreditgeld, das wir täglich verwenden, weil es noch praktischer und bequemer ist als das Metallgeld. Aber es ist derzeit nicht mehr sicher und kann beliebig vermehrt werden: seit dem 2. Februar 2011 hat die US-Notenbank in nur drei Wochen 196 Mia $US neu in Umlauf gebracht, von 2067 Mia auf 2263 Mia $. Wie viel ist 196 Mia $? Z.B. kosten die 167 neue georderten Boing Tankflugzeuge 36 Mia $. Die 196 Mia $ entsprechen derzeit etwa der sechsfachen Jahresproduktion aber auch dem sechsfachen weltweiten Bestand an Silber oder etwa fast der Doppelten Jahresproduktion Gold oder etwa einem Achtel des US Staatsdefizites für das laufende Jahr. Woher sonst sollte denn das Geld kommen

um das US Haushaltsdefizit von 1'600 Mia $ zu finanzieren? Aber nicht nur in den USA wird geludert: Seit die Schweizer Nationalbank letztes Jahr versucht hat, dem Trend Euro/Franken die Richtung vorzuweisen, ist der Goldgehalt des Schweizer Frankens nochmals massiv gesunken. Im Vergleich zu Beginn der 60er Jahre ist er um das 50-fache gesunken. Sie verstehen richtig, er beträgt noch ca. 2% von dem Anfang der 60er Jahre. Wundern Sie sich, dass der Gold- und Silberpreis gemessen in allen Papierwährungen steigt?

Die nächste Grafik zeigt Silber in US$ (rechte Skala) und als Momentum die simple Preisänderung über 12 Monate in Prozenten (linke Skala). Das Momentum hat noch nicht einmal die Spitze von 1974 erreicht, geschweige denn die 500% von Januar 1980. Setzt man für die kommenden Monate März, April, Mai und Juni die Preise 50, 100, 150 und 200 $ ein, ergeben sich folgende Momenti: 169, 438, 706 und 1012 Prozente Preissteigerung über 12 Monate. Achtung: das ist eine Simulation und keine Prognose! Aber rechnen Sie mal durch: bei 200$ hätte der gesamte Silberbestand der Welt so viel wert, wie das Fed in den letzten drei Wochen Dollars auf den Festplatten kreiert hat! Überraschen kann hier nur die Geschwindigkeit, nicht der Preis. Beachtenswert ist auch, dass der Preis in der Simulation mit 200$ nur die obere Linie des Trendkanals von 1932-1980 überschiesst, nicht aber einen neuen initiiert. Warum Juni?

Die nächste Grafik zeigt, wie knapp Silber im Markt geworden ist. Bis zum Preisniveau von 20$ sind den Käufern bei steigendem Preis Silberfutures im Comex stets zusätzliche Kontrakte verkauft worden, weshalb das sog. Open Interest (OI), die ausstehende Menge von Terminkontrakten (ein Kontrakt Silber beinhaltet den Kauf/Verkauf von 5'000 Unzen Silber) anstieg. Als letzten Herbst der Preis über 20$ stieg, begann das OI zu sinken, d.h. die alten Verkäufer haben ihre Verpflichtungen zurückgekauft. Warum verkaufen sie keine zusätzlichen Kontrakte? Es gibt nur zwei Gründe: entweder wollen die Verkäufer nicht short sein oder sie finden kein physisches Silber im Markt, das sie kaufen und mit einem Zins- und Lagerkostenaufschlag per Termin verkaufen. Damit ist auch das Argument widerlegt, die Backwardation im Terminmarkt von Silber (von Backwardation spricht man, wenn der Kassapreis höher ist als die Terminpreise) sei nur deshalb, weil die Produzenten ihre künftige Produktion per Termin verkauften und somit ein Überangebot im Terminmarkt herbeiführten. Wäre dem so, so stiege das OI und besonders in den ferner liegenden Terminen. Das Gegenteil ist aber der Fall. Diese Verknappung ist neu und ein weiterer Hinweis, dass der Preis explodieren wird. (Chart: Adrian Douglas, Marketforceanalysis)

Auch die Darstellung des Gold/Silver Verhältnisses zeigt, dass dieses umgekehrt verläuft wie im Bullmarkt 1968 – 1980. Als im März 1968 das Goldkartell der Notenbanken die Kontrolle über den Goldpreis verlor, war das Verhältnis bei etwa 15 und im Januar 1980 gemessen an den Extremwerten bei etwa 17. Heute ist der Wert aber bei 41 und Silber ist absolut viel knapper wie damals aber auch im Verhältnis zu Gold. Auch wurde die Marke von 46, die seit den 90er Jahren immer wieder hielt, durchbrochen. Auch hier besteht also ein Hinweis für einen weiteren heftigen Anstieg des Silberpreises. Ein Verhältnis von 1:20 sollte zumindest erreicht werden.

Der Prozess des Bullmarktes in Silber ist erstaunlicherweise gut lesbar mit einer Elliott-Wellen Analyse. Demnach begann im Herbst 2008 jene letzte fünfte Welle, die bei Rohwaren stets in einer Preisexplosion endet. Von dieser Bewegung ist nur gerade die erste und die zweite Welle fertig. Ende Januar begann die fünfte Welle dieser mittleren dritten und legte gleich mal 8 $ hin. Die nächste Bewegung dürfte deshalb gut und gerne 13$ sein, also etwa bei 45 $ enden. Aber dann fangt es wahrscheinlich erst an, je nachdem was an den Devisenmärkten und am Goldmarkt und an Unruhen und Revolutionen in dieser Welt abgeht. Das Ende dieser Bewegung ist zumindest zeitlich absehbar, weil es sehr schnell geht. Und dann ist das das Ende dieses Bullmarktes in Gold und Silber? Das ist wohl eines der Geheimnisse dieser Krise, dass es zwei Bullmärkte in Gold und Silber geben wird. Man sieht es nur, wenn man die ganz langen Charts anschaut, wie hier derjenige von Silber. Unzweideutig hat der langfristige Silberbullmarkt 1932 begonnen, dessen erstes Bein 1980 endete und dessen zweites am heisslaufen ist. Es gibt aber stets drei Aufwärtsbewegungen. Ergo muss also nach einem heftigen Einbruch von luftigen Höhen nochmals eine Welle nach oben führen.

2. US-Dollar
Dass mit dem neuerliche kreieren von Dollars dieser unter Druck kommt, ist sicher nicht wunderlich. Aber zusätzlich kommt das in eine technisch sehr schlechte Verfassung dieser Währung, die sich besonders deutlich im Dollar-Index ausdrückt. Einerseits besteht seit 2008 ein Dreieck, dessen untere Trendlinie jetzt zum vierten mal getestet wird und aller Wahrscheinlichkeit nach unten bricht. Andrerseits wird die nächst untere, sehr langfristige Trendlinie auch zum vierten mal angegriffen. Ein Durchbrechen könnte zu einem heftigen Zerfall des Dollars führen. Betrachtet man die Spitze von 2000/2001 als Kopf einer Kopf-Schulter Formation, dann lässt sich ein Ziel von etwa 30 errechnen, was mehr als halbieren wäre. Wenn man weiss, dass die USA während Jahrzehnten über eine negative Leistungsbilanz die Welt mit Dollars abgefüllt haben, die sie jetzt loshaben will, dann ist eine solche Panik durchaus möglich. Dass das Balsam für die Edelmetallmärkte ist, ist selbstredend.

3. Gold
Von Gold möchte ich nur eine Grafik zeigen, die aber sehr deutlich macht, dass der Preis noch weit von einer Überhitzung weg ist. Die Grafik zeigt einerseits den Goldpreis per Monatsende seit 1900 und andrerseits ein Momentum, hier einfach die Preisänderung über 12 Monate in Prozent. Nach diesem Mass beträgt diese gerade 30% per Ende Februar 2011 und ist weit von jenen 145% im Februar 1974 oder jenen 208% im Januar 1980 entfernt. Für Juni 2011 müsste der Preis bei 3750 $ sein, um 208% höher zu sein wie ein Jahr zu vor.

Die Strategie des „Tell Gold & Silber Fonds„
Seit Beginn an war es die Strategie des „Tell Gold & Silber Fonds„ auf die parabolische Phase des Silberpreises mit einem hohen Anteil an Silber Kaufoptionen zu zielen. Weil Silber nicht nur zu billig im Verhältnis zu Gold ist, sondern auch wegen der historisch einmaligen Knappheit, der hohen Verschuldung der Industrieländer und der übermässigen Produktion von Papiergeld muss diese Phase überdurchschnittlich ausfallen. Mir scheint, dass wir mitten in dieser Phase sind. Die Strategie kann deshalb nur lauten auf den Positionen sitzen bleiben. Dass der Abbau der Verschuldung über zwei Bullmärkte in den Edelmetallen läuft, gehört zum Trickreichsten und Schwierigsten für Gold- und Silberinvestoren, aber derzeit ist der Markt viel zu wenig überhitzt, wie in der obigen Analyse gezeigt wurde, um an Aussteigen oder an short-Positionen zu denken.

Mit freundlichen Grüssen
Rolf Nef, Manager Tell Gold & Silber Fonds
» www.tellgold.li
» info@tellgold.li