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Gold/Silber-Parität! Möglich oder nicht?

In den vergangenen zwei Wochen wurde „rumorakelt“, dass Silber bereits im November 2010 auf über 1’000 Dollar ansteigen könnte. Ich halte November 2010 für unrealistisch, es sei denn, dass es in den USA doch überraschend schneller zu einer Währungsreform – sprich einer massiven Abwertung des US Dollar’s – und/oder der Einführung einer neuen Währung kommt. Diese Massnahmen dürften frühestens nächstes Jahr eingeleitet werden.
In diesem Beitrag möchte ich aber nicht auf Währungsreform-Spekulationen eingehen, sondern mit einigen Zahlenbeispielen und Fakten darlegen, dass ein exorbitanter Silberpreis-Anstieg jederzeit möglich ist und auch wenn aus heutiger Sicht eine Gold/Silber-Parität (Gold/Silber-Parität bedeutet, dass der Gold- und Silberpreis identisch wären!) als ein Ding der Unmöglichkeit erscheint, gibt es genügend plausible und starke Argumente, dass sich der Silberpreis dem Goldpreis in den kommenden 1-2 Jahren sehr stark annähert. Für ein solches Szenario benötigt es auch nicht zwingendermassen Währungsreformen.

Wertpapiere versus physisch Gold und Silber

Wer für Gold oder Silber Kursprognosen abgeben möchte, sollte sich zuerst ein Bild verschaffen, wieviel physische Gold und Silber noch „verfügbar“ ist. Beim Gold werden in der Regel die Goldreserven der Notenbanken herangezogen, welche je nach Datenquelle zwischen 15’000 und 30’000 Tonnen schwanken. Auf Grund der zunehmend und starken physischen Anlegernachfrage, der Tatsache, dass sämtliche Notenbanken unterdessen ebenfalls Gold-Nettokäufer sind und gepaart mit Gerüchten, dass der COMEX in New York und dem Londoner Goldmarkt langsam aber sicher das physische Gold ausgeht, sind wohl 15’000 Tonnen realistisch und bereits eine optimistische Annahme.
Beim Silber schwanken die Schätzungen zwischen 500 und 750 Millionen Unzen.
Addiert man die theoretisch verfügbare Menge Gold und Silber, ergibt das bei aktuellen Kursen etwa USD 634 Milliarden (Gold – 612 / Silber 14 Milliarden). Das ist zwar eine Menge Geld, aber doch eher eine Nadel im Papiergeldhaufen (siehe Graphik) oder entspricht in etwa der grösse des europäischen „Rettungs-Schirms“!

Die Summe der Anleihen und Aktien ist mit USD 134’000 Milliarden aktuell rund 200 Mal grösser als die theoretisch verfügbare Menge Gold und 1’000 Mal mehr als Silber!

These Nr. 1: Eine geringfügige Verunsicherung im Anleihen- und/oder Aktienmarkt und eine möglicherweise damit verbundene tendenzielle „Flucht“ in Edelmetalle reicht, dass innerhalb weniger Stunden sämtliches theoretisch verfügbares Gold und Silber aufgekauft ist!

Wenn auch nur 1% der Anleihen und Aktien in das theoretisch verfügbare Gold und Silber investiert werden wollten, entspräche das dem 2-fachen der verfügbaren Menge! Sollte aber alleine nur die Anleihen-Blase (Neudeutsch: Bond-Bubble) vielleicht zwar nicht platzen aber zumindest ein bisschen Luft ablassen, dürfte dieser „Luft-Betrag“ deutlich höher als nur 1% ausfallen und auch wenn selbst nur ein halbes Prozent den Weg in physisch Gold oder Silber suchte, würde der Gold- und Silberpreis durch die Decke schiessen!
Aber wie nun schon mehrmals wiederholt, handelt es um theoretisch verfügbares Gold und Silber. Warum? Die 15’000 Tonnen Gold liegen bei den Notenbanken. Sollte es nun künftig tatsächlich zu weiteren noch stärkeren Irritationen an den Finanzmärkten kommen – und da geht es wohl eher darum WANN und WIE HEFTIG- werden die Notenbanken nicht einfach selbstlos das Gold an verzweifelte Investoren „verteilen“!

These Nr. 2: Das „frei“ verfügbare physische Gold und Silber entspricht einem Bruchteil der theoretisch verfügbaren Menge und beträgt weniger als eine Jahresproduktion!

Die Jahresproduktion beläuft sich beim Gold auf etwa 73 Millionen Unzen (zirka USD 90 Milliarden) und beim Silber werden pro Jahr etwa 730 Millionen Unzen (USD 14 Milliarden Gegenwert) neu gefördert. Obwohl jährlich etwa 10 Mal mehr Silber produziert wird als Gold, entspricht der Silber-Gegenwert einem Sechstel einer Goldjahresproduktion. Das ist ein krasses Missverhältnis, wofür es keine logische Begründung gibt. Bei beiden Metallen übersteigt die Nachfrage die jährliche Förderung um etwa 50%. Dieser Nachfrageüberhang wird hauptsächlich durch Recycling und Reservenabbau gedeckt.
Die untenstehende „Graphik“ zeigt ein Fussballfeld. Die Fussballfeld-Fläche entspricht der Summe sämtlicher Anleihen und Aktien (134’000 Milliarden). Fussball-Fans mögen mir verzeihen, wenn die Masse des Fussballfeldes nicht genau dem „Champions League“-Format entsprechen, ich habe das Feld selbst „gezeichnet“.

Reflektiert also das Fussballfeld das Papiergeld, entspricht die frei verfügbare Menge Gold der Fläche hinter der Torlinie oder in Zahlen USD 134’000 Milliarden im Verhältnis zu einer Jahresproduktion Gold von rund 90 Milliarden. Das ergibt ein Papiergeld/Gold-Ratio von aktuell 1440 zu 1!! Das Papiergeld/Silber-Ratio erreicht unglaubliche 9’570 zu 1! Im Verhältnis zu einem Fussballfeld entspricht die frei verfügbare Menge Silber nicht viel mehr als dem Schatten, welcher ein Fussball auf den Rasen wirft. Wenn sie das nächste Mal an einem Fussballfeld vorbeikommen, dann stellen sie sich am besten mit einem Ball in der Hand ins Tor. Aber „kicken“ sie den „Silberfussball“ nicht einfach gedankenlos ins Papiergeldfeld rein!
Diese erste Reihe von Zahlenbeispielen verdeutlich das krasse Missverhältnis, welches zwischen dem Papiergeld und Gold und Silber besteht. Sobald die Anleihen-Blase platzt, die Aktienkurse stark korrigieren und dadurch über kurz oder lang Währungsreformen folgen müssen, „sucht“ das übriggebliebene Geld den nächsten sicheren Hafen und das werden hauptsächlich Gold und Silber sein.

These Nr. 4: Die nächste Blase entsteht bei Gold und Silber, bei welcher sich die Kurse vervielfachen und sich beide Metalle als die wahren und wohl einzigen Kaufkraft-Erhalt und Multiplikatoren entpuppen!

Die Menschheit braucht Silber – Gold nicht unbedingt
Bis jetzt wurde erklärt, warum Gold und Silber noch weiter und sehr stark ansteigen werden, aber noch nicht wieso der Silber den Goldpreis in den nächsten Jahren fast oder ganz einholen könnte. Für eine solch starke Behauptung braucht es noch stärkere Argumente. Ich habe in einem früheren Beitrag mit dem Titel „Superlativ = Silber! oder das beste Investment der nächsten 10 Jahre!“ bereits viele Argumente zusammengetragen, aber fasse hier die wichtigsten zusammen.
1. Ohne Silber geht gar nix: Silber ist ein unverzichtbarer Werkstoff in der verarbeitenden Industrie. Wir nehmen es zwar nicht wahr oder die meisten Menschen wissen es nicht, aber Silber steckt in sämtlichen elektronischen Geräten, Autos, Flugzeugen, Bahnen, Wasseraufbereitungsanlagen und Wundsalben. Die Photoindustrie absorbiert immer noch von allen industriellen Anwendungen am meisten Silber, aber auch genau aus diesem Bereich wird am meisten Silber rezykliert. Silber ist in den letzten Jahren immer mehr in die Kategorie der Industriemetalle abgerutscht. Viele Menschen (auch sogenannte Finanzprofis) wissen nicht, dass man vor der Zeit der Papiergeld-Experimente hauptsächlich mit edlen Silbertalern bezahlt hat und nicht mit Gold.

These Nr. 5: Silber ist für die Menscheit unverzichtbar. Die Unwissenheit über und das generelle Desinteresse an Silber ist ein wichtiger Faktor, warum das edle Metall überhaupt noch zu diesen Schleuderpreisen immer noch gekauft werden kann!

2. Silber wird als Wertaufbewahrungsmittel wiederentdeckt: Gold fällt in der Finanzwelt offiziell in die Kategorie der Anlagevehikel und wird entschieden in Edelmetalle zu investieren, dann wird in der Regel Gold bevorzugt. Beim Erwerb muss im Gegensatz zum Silber auch keine Mehrwertsteuer entrichtet werden. Silber ist bei den meisten Anlegern spätestens in den 90er-Jahren in Ungnade gefallen, da viele glaubten, dass nun mit dem Einzug der digitalen Photographie es bald kein Silber mehr bräuchte. Diese Einschätzung war ein Irrtum. Wie die nächste Graphik sehr schön zeigt, ist die Investmentnachfrage in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen.

Die Investmentnachfrage betrug im Jahr 2000 etwas mehr als 3% und ist bis letztes Jahr auf über 20% hochgeschnellt. Dieser Trend dürfte sich in den nächsten Jahren nochmals zusätzlich akzentuieren.

These Nr. 6: Die Silber Investmentnachfrage kompensiert allfällige konjunkturbedingte industrielle Nachfrage-Rückgänge mühelos. Die stark zunehmende Investitionsnachfrage, führt in den kommenden Monaten zu einem massiven Anstieg des Silberpreises!


3. Das Gold/Silber-Ratio (GSR):
Silber kommt in den oberen Schichten der Erdkruste rund 10 Mal häufiger vor als Gold. Das geologische GSR beträgt somit 10. Zu Zeiten der Ägypter und Griechen betrug das GSR zeitweise gar weniger als 1, das heisst eine gleiche Menge Silber wurde als wertvoller betrachtet als Gold. Der Grund liegt in der aufwendigeren Verarbeitung von Silber.
Im Mittelalter verharrte das GSR bei runden 15. Silber war bis tief ins 19. Jahrhundert das Zahlungsmittel Nr. 1. In der neueren Geschichte „rutschte“ Silber in zunehmenden Masse in die Kategorie Industrie-Metalle ab und das GSR notiert aktuell bei 66. Das GSR schwankte in den letzten 40 Jahren zwischen 13 und 100.

These Nr. 7: Das GSR wird sich in den kommenden Monaten halbieren. Auf Sicht von 1-3 Jahren wird sich das GSR mindestens auf das geologische GSR von 10 zurückbilden.

Es gibt nebst dem geologischen und aktuellen GSR eine weitere wichtige Verhältnismässigkeit zwischen Gold und Silber. In der gesamten Menschheitsgeschichte wurden 5.5 Milliarden Unzen Gold gefördert und etwa 44 Milliarden Unzen Silber. 90-95% der geförderten Menge Gold ist immer noch in Form von Schmuck, Barren und Münzen vorhanden. Beim Silber sieht die Situation weit dramatischer aus. Obwohl fast 10 Mal mehr Silber gefördert wurde, sind nur noch etwa 10 – 15% (4.4-6.6 Milliarden Unzen) in Form von Barren, Münzen, Silberbesteck und Schmuck vorhanden. Das restliche Silber wurde in kleinsten Mengen in sämtliche industriellen Anwendungen „wegverarbeitet“ oder verbraucht. Das gesamte geförderte und weiterverarbeitete Gold entspricht der gleichen Menge des „übriggebliebenen“ ebenfalls verarbeiteten Silber. Das „Ever Produced Gold/Silver-Ratio (EPGSR) beträgt als 1! Zumindest bei diesem Vergleich, wäre die Parität „nachgewiesen“.

FAZIT: Der unglaubliche Papiergeld-Berg wird in der nächsten Zukunft abgetragen und ein nicht unbedeutender Anteil dieses verunsicherten Kapitals wird in die beiden sichersten Währungen Gold und Silber umgeschichtet. Dabei werden sich die Preise von Gold und Silber bereits vervielfachen. In heutiger noch-USD-Kaufkraft gemessen dürfte der Goldpreis – je nachdem wie das Finanzsystem „abgewickelt“/entschuldet wird – auf 7’000 bis 100’000 Dollar ansteigen. Zudem bildet sich das GSR auf mindestens 10 zurück und somit wäre wohl in Zukunft ein Silberpreis von USD 1’000 absolut möglich. Ob sich im weiteren Verlaufe das GSR noch bis auf 1 zurückbildet, entscheiden dann nicht mehr das Goldkartell, JP Morgan, Goldman Sachs & Co., sondern die Bürger auf der Strasse.

Freundliche Grüsse
Oliver Disler Augentum FS

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://augentumfs.com/